Nitro Concepts hat mit dem X1000 einen weiteren Gaming-Stuhl mit Stoffbezug im Angebot. Der Aufpreis gegenüber etablierten Modellen wie dem E250 zeigt sich durch eine robustere Fertigung.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Gesamthöhe (mit Basis) | ca. 119 – 128,6 cm |
Höhe Sitzfläche (mit Basis) | ca. 41 – 50,6 cm |
Höhe Rückenlehne | ca. 86 cm |
max. Breite Rückenlehne (Außen) | ca. 56 cm |
Breite Rückenlehne (Innen) | ca. 31 cm |
max. Breite Sitzfläche außen | ca. 54,5 cm |
max. Breite Sitzfläche innen | ca. 36 cm |
Tiefe der Sitzfläche | ca. 49,5 cm |
Breite der Armlehnen | ca. 10 cm |
Tiefe der Armlehnen | ca. 25 cm |
Gewicht | ca. 25 kg |
Neigungswinkel Wipp-Mechanik | max 14° |
Neigungswinkel der Rückenlehne | 90° bis 125° |
Material | Stahl (Rahmen) Kaltschaum (Polsterung) Stoff, PVC (Bezug, Kissen) Nylon, ABS (Fußkreuz, Stabilisator der Rückenlehne) Nylon, Polyurethan (Rollen) Nylon, Polyurethan, Stahl (Armlehnen) |
Maximalbelastung | 135 kg |
Montage
Der Aufbau folgt dem mehrfach aufgezeigten Prinzips wie z.B. des noblechairs HERO TX oder des Nitro Concepts E250. Wir fassen uns daher kürzer.
Begonnen wird mit dem Fußkreuz aus Kunststoff, das mit den 60-mm-Rollen versehen wird.
Sind alle der fünf Rollen eingesteckt wird die Gasdruckfeder (Klasse 4) in die Mitte gesetzt.
Dann geht es mit der Sitzfläche weiter. Hier wird die stählerne Unterkonstruktion unterhalb der Sitzfläche befestigt, dazu sind vier Schrauben nötig. Hier erkennt man auch, dass die Armelehnen noch einen kleinen Versatz nach außen ermöglichen. Ist das erledigt wird die Konstruktion auf die Gasdruckfeder gesetzt.
Jetzt wird mit der Rückenlehne bereits der größte und letzte Part montiert. Ein Warnhinweis auf den Halterungen zeigt an, dass die Hände sich nicht vor dieser befinden sollte. Wird die Verstellung der Lehne betätigt, schnappt das Teil zu und kann die Hand einklemmen: Verletzungsgefahr!
Um die Lehne zu fixieren, nutzt man vier Schrauben. Ist man allein, ist die größte Herausforderung die Bohrlöcher auszurichten und zutreffen. In Summe sind diese aber besser als beim Concept E250 ausgeführt, sodass auch dieser Schritt schnell abgeschlossen wurde. Abschließend folgen die Abdeckung.
Fazit zum Aufbau ist, dass man den X1000 in 15 bis 20 Minuten montiert haben sollte. Wenn man allein ist, empfiehlt es sich die Schrauben und das Werkzeug immer in Griffweite liegen zu haben.
Praxiseindruck/Sitzkomfort
Der Stuhl hebt sich auch optisch von seinen Konzernbrüdern wie E250 und S300 ab. Das gesamte Design wirkt, durch die kürzere Rückenlehne ohne Loch harmonischer als bei den genannten Kandidaten. Die Nähte sind sauber ausgeführt, der Sitz des Bezugs stramm, die Rollen bewegen sich leise über Laminat und Teppich.
Unter dem straffen Textilbezug befindet sich ein Kaltschaum-Polster mit hoher Dichte. In Summe führt das zu einem eher harten Sitzgefühl mit fester Rückenlehne, ähnlich dem der noblechairs und dem E250. Trotz der gewohnt stramme Polsterung sitzt es sich auf dem X1000 auch nach mehr als 8 Stunden noch angenehm bequem. Uns sind Rückenprobleme aber auch fremd. Die Formstabilität lässt sich in wenigen Wochen schwerlich beurteilen, in Hinblick auf Langzeiterfahrungen mit anderen Stühlen gehen wir aber auch hier von einer langen Haltbarkeit der Polster aus.
Einen richtig guten Eindruck macht der feste Textilbezug. Er wirkt sehr stabil und in den ersten Wochen robust gegenüber Spuren und Abnutzungen. So beklagen wir weder Kratzer durch Jeans und Knöpfe noch Knötchenbildung (Pilling) auf dem Bezug. An den (wenigen) heißen Tagen des Jahres zeigte sich auch bei Hautkontakt der Textilbezug als angenehm und deutlich weniger schwitzig als PU-Leder. Im kalten Raum vermittelt er ein wärmeres Gefühl.
Der X1000 lässt sich auf gewohnte Arten an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Die Höhenverstellung reicht von 41 bis 50 cm. Das ist in der niedrigsten Einstellung weniger als bei dem E250 und S300 und schon im Bereich des Hero Compact. Infolgedessen ist der Stuhl auch für kleinere Personen geeignet. Relativiert wird das leider dadurch, dass das Kissen im Nackenbereich wenig Varianz nach unten ermöglicht. So sollte man schon um die 175 bis 180cm messen. Wir wissen aber auch, dass das Nackenkissen oft gar nicht zur Verwendung kommt – auch wir nutzen sie nicht. Das Lendenkissen lässt sich nicht befestigen. Die Sitzbreite dürften sämtlichen Körperproportionen ausreichend Platz geben. Die Rückenlehne lässt sich in einem Winkel von 90° bis 125° neigen und es gibt eine Wipp-Funktion (14 Grad), aber keine Synchronmechanik.
Die Armlehnen haben die von andere Modellen bekannte sehr fein-texturiertem Gummi-Oberfläche. Die Polsterung ist wie immer so minimal, dass man kaum von einer Reden kann. Schön gelungen sind die Einlagen im Carbonfaser-Look. Die Armlehnen sind verstellbar in Höhe, Tiefe und Winkel (3D). Spiel in der Breite gibt es wie erwähnt über die Unterseite.
Fazit
Der Nitro Concepts X1000 schmeichelt dem Nutzer mit einem atmungsaktiven und robusten Textilbezug. Im vorliegenden Modell gefallen rein optisch die Einsätze und Akzente in Carbon-Optik, vor allem bei den Armlehnen, sehr gut.
Dabei bietet der wertig ausgeführte Stuhl einen festen, aber unserer Meinung nach hohen Sitzkomfort über längere Zeit. Dank der gewohnt guten Einstellmöglichkeiten und der niedrigen minimalen Sitzhöhe eignet er sich auf für kürzer gewachsene Personen, mit Ausnahme bei dem Nackenkissen. Für maximale Entlastung wäre aber möglichweise ein Modell mit Synchron-Mechanik des bessere Wahl.
Der Preis von rund 299€ ist mit Blick auf die anderen Stühle des Hersteller relativ hoch, im Vergleich zu vielen Konkurrenten aber im Rahmen. Die Verarbeitungsqualität und Verstellmöglichkeiten siedeln den Nitro Concepts X1000 aber auch über dem günstigen Concept E250 an und mach den Stuhl zu einem der besten des Herstellers
positiv
- guter Bezug
- niedrige Minimalhöhe
- fester, dennoch bequemer Sitz
- saubere Verarbeitung
- leichtgängige Rollen (auf Laminat/Teppich)
negativ
- Position Nackenkissen recht hoch
- keine Synchronmechanik
Wir haben das Produkt von Caseking zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.