AiO (All-in-One) Wasserkühlung sind im Trend, kämpfen aber nach wie vor mit vielen Vorurteilen. Während die einen Leistungswunder erwarten, werfen andere ihnen mangelnde Haltbarkeit oder eine schlechte Kühlleistung vor. Wir betrachten hier möglichst objektiv Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen und geben euch Tipps, worauf ihr beim Kauf einer AiO-Wasserkühlung achten müsst. Zusammen mit einem Vergleich von 19 AiO-Wasserkühlungen aus unseren Tests sollt ihr die für euch beste All-in-One Wasserkühlung finden. Dabei schauen wir neben der Kühlleistung besonders auf die Pumpen.
Inhaltsverzeichnis
Luftkühler vs. AiO-Wasserkühlung – Was ist besser?
Es ist ein ewiger Kampf und sorgt für seitenweise Diskussionen in den großen Foren: Luftkühler vs. (Kompakt)-Wasserkühlung. Dabei haben beide Fraktionen unterschiedliche Vor- und Nachteile. Bei einer CPU Wasserkühlung stellt sich das unserer Meinung nach wie folgt dar:
Vorteile
AiO-Wasserkühlung
- ab 240 mm höhere Kühlleistung
- Optik
- mehr Kühlfläche möglich
- Kühlfläche flexibel positionierbar
- lässt Platz im Sockelumfeld
Nachteile
AiO-Wasserkühlung
- Pumpe muss immer laufen (ggf. hörbar)
- geringere Lebensdauer
- höhere Fehleranfälligkeit
- Radiatormontage je nach Gehäuse schwierig
- teilweise sehr teuer
Wenn ihr also weiter auf der trockenen Seite bleiben wollt, schaut in unsere regelmäßig aktualisierte Kaufberatung zu CPU-Luftkühlern.
Vorteile AiO-Wasserkühlung
Neben dem Verzicht auf einen wuchtigen, schweren Metallkühler überzeugen AiOs ab einer Radiatorgröße von 240 mm mit einer gleichwertigen bzw. leicht höheren Kühlleistung und Effizienz (Verhältnis Kühlung zu Lautstärke). Dies kommt bei 280 und 360 mm Radiatoren noch deutlicher zum Vorschein. Spätestens dann können auch große Boliden wie der Noctua NH-D15, Dark Rock 4 Pro usw. nicht mehr mithalten.
AiOs machen sich die größere Stirnfläche zu nutzen, die frische Luft bekommt, während große Twin-Tower-Luftkühler bei einem Turm immer auch ein Teil der warmen Abluft des ersten Turms abbekommen. Zudem erlaubt es die flexible Positionierung des Radiators der CPU Wasserkühlung kühle Luft von außerhalb des Gehäuses durch den Radiator strömen zu lassen oder sie nach eigenen Wünschen in den Airflow des Systems zu integrieren. (Siehe: Ratgeber zum besten Einbau einer AiO)
Ein nicht unwesentlicher Faktor ist sicher auch die tolle Optik von Kompaktwasserkühlungen, die mit umfangreicher RGB-Beleuchtung weiter aufgewertet wird. Auch AiOs mit integriertem Display strömen auf den Markt, die Informationen darstellen und sich optisch anpassen lassen.
Nachteile AiO-Wasserkühlung
Die Lüfter eines Luftkühlers können im Idle mit minimalen Umdrehungen laufen oder gar ganz deaktiviert werden. Dies ist bei einer AiO so nicht möglich. Zwar kann man auch hier die Radiatoren passiv nutzen, doch die Pumpe muss immer laufen, damit die Kühlflüssigkeit zirkuliert. Objektiv ist eine AiO damit immer „lauter“ als ein Luftkühler. Subjektiv hängt es von den Modellen ab. Glücklicherweise lassen sich mittlerweile immer mehr AiO-Pumpen nicht nur gut steuern, sondern auch gefühlt unhörbar betreiben, wenn auch nicht alle Modelle. Der Kritikpunkt der „lauten Pumpen“ ist also teilweise berechtigt, aber auch zunehmend veraltet.
Die Vorurteile werden weiterhin durch hohe maximale Lüfterdrehzahlen beflügelt. Vielen AiOs liegen Lüfter bei die 2000-2500 U/Min schnell rotieren können, obwohl das nicht nötigt ist.
AiO-Wasserkühlung Lebensdauer und Wartung
Die Lebensdauer einer AiO-Wasserkühlung gegenüber einem Luftkühler ist klar geringer. Dies bleibt der größte Nachteil einer AiO! Daher sollte man sich bewusst sein, dass sie nichts für die Ewigkeit sind. Mit 5 Jahren darf man unserer Ansicht nach zufrieden sein.
Die geringe Lebensdauer liegt an der höheren Komplexität: Bei einer Wasserkühlung kann schlicht mehr kaputt gehen als bei einem simplen „Metallklotz“, bei dem allenfalls der Lüfter mal getauscht werden muss. Eine AiO-Wasserkühlung hat neben den Lüftern, aber eben noch die Pumpe als kritisches Element. Dazu Dichtungen und gegebenenfalls Steuerungselektronik usw.
Zusätzlich ist eine AiO-Wasserkühlung prinzipiell wartungsfrei unterliegt aber einer gewissen Alterung und Verschleiß: Weichmacher aus den Schläuchen werden gelöst und ebenso sind Korrosion, gerade wegen dem Mix von Kupfer und Aluminium und der mit der Zeit abnehmende Flüssigkeitsstand ein Thema. Das bedeutet nicht, dass die Wasserkühlung undicht ist, es handelt sich um verschwindend geringe Menge die diffundieren, was sich mit der Zeit jedoch addiert. Luft im Kreislauf ist für Pumpe und Ohren Gift, weshalb man beim Einbau auch darauf achten sollte, dass die Pumpe nie den höchsten Punkt darstellt.
Nachfüllen einfacher mit Fillport
Bezüglich der letzten beiden Punkte empfehlen wir, wenn möglich, zu einer AiO-Wasserkühlung mit Fillport zum Nachfüllen zugreifen. Also einer Einfüllöffnung am Radiator oder am Pumpengehäuse.
So können Flüssigkeit und Korrosionsschutz (nach Ablauf der Garantie) nachgefüllt werden. Noch mehr Wartung ist bei einer modularen AiO wie der Alphacool Eisbaer Aurora möglich.
Mit etwas Geschick kann man viele AiO-Wasserkühlungen nachfüllen, auch wenn sie keinen Fillport haben, in dem man die Bodenplatte entfernt. Das ist jedoch aufwändiger und geschieht auf eigenes Risiko.
Die Aussagen AiO-Wasserkühlungen überstehen gerade mal die häufig gebotene zwei Jahres Garantie, können wir nicht bestätigen. Besorgte Nutzer sollten die Garantiezeiten im Auge behalten: Hier gibt es Spannen von 2 bis 6 Jahren, die zumindest für diese Zeit eine gewisse Sicherheit geben. Auf lange sich muss eine AiO aber öfter ersetzt werden als ein Luftkühler.
Radiatorgröße – 240 vs. 280 vs. 360 mm AiO
Wie bereits erwähnt ziehen die AiOs ab einem 240 mm Radiator mit den stärksten Luftkühlern vom Typ eine NH-D15 gleich bzw. vorbei. Hier liegt auch klar unsere Mindestempfehlung. Von AiO-Wasserkühlungen mit nur 120 mm sollte man ohne triftigen Grund, wie mITX-Builds oder andere sehr kompakte Systeme, Abstand nehmen. Dann ist man mit einem soliden Single-Tower Luftkühler besser beraten.
Hier hilft unser Test zu CPU-Luftkühlern weiter. Diese sind in der Regel stärker, günstiger und unkomplizierter.
Mit 240 mm kann man auch hitzige CPUs sehr gut gekühlt, mit 280 mm und 360 mm jedoch nochmal eine Steigerung der Effizienz erwirken und auch bei der maximalen Kühlleistung noch das ein oder andere Grad herauskitzeln. Gerade die 280 mm AiO-Wasserkühlungen machen in unseren Tests einen hervorragenden Job, wenn es um Leistung im Silentbereich geht. Sie passen aufgrund der Breite aber längst nicht in jedes Gehäuse.
Folgend ein Benchmark aus unseren AiO-Wasserkühlung Tests mit 120, 240, 280 und 360 mm Radiatoren im Vergleich zu Single- und Twin-Tower CPU-Luftkühlern im Bereich von 34 bis 45 dB(A).
Man sieht gut, dass zwischen der 240er AiO be quiet! Pure Loop und dem NH-D15 von Noctua ein Duell auf Augenhöhe stattfindet, die 120 mm All-in-One aber nicht mithalten kann. Mit der 280 und 360 mm AiO gehen die Temperaturen nochmal deutlich runter. Deshalb liegt unsere Empfehlung auch jeweils bei der 280 oder 3600 Version der jeweiligen AiO-Wasserkühlung.
Mit einer 420 mm AiO lassen sich stromhungrige CPUs nochmals etwas leiser kühlen. Im Allgemeinen ist so ein Kaliber nur für die CPU jedoch nicht notwendig – Spaß machts trotzdem!
Im Gegensatz zur Fläche spielt die Dicke der Radiatoren eher eine untergeordnete Rolle, genau wie die zahlreichen toll klingenden Optimierungen, die auf den Produktseite hervorgehoben werden.
AiO Pumpe steuern – PWM, Spannung, Software oder gar nicht
Die mögliche Regelung und Lautstärke der Pumpe sollte unserer Meinung nach eine zentrale Rolle bei der Auswahl und Kaufentscheidung sein – zumindest wenn man zu den geräuschsensiblen Nutzern gehört! Lüfter kann man schnell tauschen, eine Pumpe bleibt und läuft immer.
Ob und wie eine Pumpe gedrosselt werden kann, hängt zunächst von der Art des Anschlusses ab und ob der Hersteller eine Steuerung der Pumpe „erlaubt“.
Pumpen die per 4-Pin PWM Lüfteranschluss angeschlossen werden lassen sich einfach und sicher über das Mainboard steuern. Dazu gehören z.B. die Arctic Liquid Freezer II (Test) und die Fractal Design Celsius+ (Test). Hier haben die Hersteller eine Regelung vorgesehen und vorgegeben, so dass man die Pumpen stehts im sicheren Rahmen betreibt.
Ebenso verhält es sich mit den proprietären Systemen wie der Corsair iCue Elite Capellix (Test) oder NZXTs Kraken-Serie (Test). Hier regelt man die Pumpe durch die Software (CAM bzw iCUE) stets im vom Hersteller beabsichtigten Bereich, wenn auch im Falle der aktuellen Corsair AiO leider nicht tief genug.
Pumpen, die per 3-Pin Lüfteranschluss betrieben werden, lassen sich prinzipiell ebenfalls steuern, in dem man die Spannung am Lüfteranschluss wie bei einem Lüfter reduziert. Hier unterscheiden sich die Modelle jedoch. Einige Hersteller geben den Drehzahl- oder Spannungsbereich in dem reguliert werden kann an. Hier wären Alpenföhn mit der Gletscherwasser (ca. 1250 – 2500 U/Min), die Alphacool Eisbaer LT Aurora (7V-12V) und die be quiet! Silent Loop 2 (9-12V) vorbildlich zu erwähnen.
Andere Hersteller schreiben den permanenten Betrieb bei vollen 12V vor, wie be quiet! bei der Pure Loop. Oft geben Hersteller jedoch nichts an oder fordern still den Betrieb auf 12V, so dass es in der eigenen Verantwortung liegt ob und wie weit man die Pumpe reguliert. Spätestens wenn die Temperaturen stark steigen oder sich Störgeräusche entwickeln, sollte man von der Drosselung absehen.
Übrigens: Ein spezieller PUMP-Header oder Anschluss auf dem Mainboard ist für AiOs nicht notwendig, schadet aber nicht.
Temperatur und Durchfluss bei Drosselung
Die kleinen AiO-Pumpen sind aufgrund ihrer Größe keine Durchflusswunder. Dies hat zu Folge, dass ein Herabregeln die Temperaturen erhöht. Die Spanne reicht von „kaum messerbar“ bis hin zu „hoch einstellig“. Daher ist die minimale Drehzahl in erster Linie für den Idle-Betrieb oder bei wenig Auslastung empfehlenswert.
Anhand der Alpenföhn Gletscherwasser sieht man, dass die ersten 500 U/Min die Temperaturen kaum beeinflussen, aber bereits deutlich leiser sind. Darunter steigen die Temperaturen stark an.
Alpenföhn Gletscherwasser | Temperatur CPU | Schalldruck |
---|---|---|
Pumpe @ 2550 U/Min | 49,8 °C | 39,9 db(A) |
Pumpe @ 2000 U/Min | 51,5 °C | 34,3 db(A) |
Pumpe @ 1500 U/Min | 57,8 °C | 33,7 db(A) |
Bei hoher Auslastung, z.B. beim Gaming, sollte die Pumpe also etwas höher eingestellt werden. Da hier auch die Radiator- und oft auch die Grafikkartenlüfter höher drehen, ist dies ohne akustische Einbußen möglich. Die Schwelle muss man je nach Modell selbst herausfinden, am besten man sucht sich zwei feste Stufen. Je höher der Drehzahlbereich der Pumpen ist desto größer die Auswirkung. Bei der Silent Loop 2 sind die Auswirkungen z.B. eher gering.
Einfach hat man es bei der Arctic Liquid Freezer II, die Pumpe und Lüfter synchron steuert, ohne dass erstere dabei heraussticht. Noch einfach geht es mit der Fractal Design Celsius+ bei der die AiO sogar über eine komplett automatischen Steuerung verfügt.
19 AIO-Wasserkühlungen im Test: Kühlleistung/Temperaturen im Vergleich
Wir verschaffen uns zunächst einen Überblick über die derzeit empfehlenswertesten AiOs. Für detaillierte Tests aller AiO-Wasserkühlungen mit weiteren Messungen werft einen Blick in den jeweiligen Testbericht des Modells. Alle Vergleichswerte findet ihr weiter unten!
- Alpenföhn Gletscherwasser 240, 280 und 360 High Speed Test
- Alphacool Eisbaer LT360 Aurora HPE im Test
- Alphacool Eisbaer Aurora 280 Test
- Arctic Liquid Freezer II 280 Test
- be quiet! Pure Loop 240 Test
- be quiet! Silent Loop 2 280 Test
- Corsair iCUE H150i Elite Capellix Test
- Corsair iCUE H170i Elite LCD im Test
- Deepcool Castle 280EX Test
- Enermax Liqmax III 360 ARGB Test
- Fractal Design Celsius+ S28 Prisma Test
- Fractal Design Lumen S36 RGB im Test
- LC-Power LC-LiCO 120 ARGB Test
- LC-Power LC-LiCO 240 ARGB Test
- NZXT Kraken Z73 Test
- SilentiumPC Navis EVO 240 ARGB Test
- Raijintek EOS 240 RBW Test
Aus diesen Tests ergeben sich die unserer Meinung nach empfehlenswertesten Modelle (jeweils 360 und 280 mm Version)
Empfehlenswerte AiO-Wasserkühlungen
Alpenföhn Gletscherwasser
Alpenföhn hat mit der Gletscherwasser 360 und der noch etwas effizienteren Gletscherwasser 280 ein hochpreisiges, aber sehr gutes Gesamtpaket geschnürt, bei dem an so ziemlich alles gedacht wurde. Die Pumpe hat eine hohe Bandbreite, kann und darf subjektiv lautlos betrieben werden. Gleichzeitig gibt es einen Fillport und auf eine Software kann verzichtet werden. Lüfter, RGB und Pumpe werden über die gängigen Mainboard-Anschlüsse gesteuert. Die High-Speed Variante hat mehr Spielraum bei den Drehzahlen der Lüfter und kann noch etwas höher drehen – natürlich mit entsprechender Lautstärke.
Nachteilig ist, dass sie nur 2 Jahre Garantie hat. Die Leistung ist insgesamt gut, sie nimmt aber im direkten Vergleich nicht jedes Grad mit. Der Preis ist recht hoch.
positiv
- leise Pumpe mit hoher Drehzahlbandbreite
- Fillport und Anti-Leak-Ventil
- Lüfter mit hoher Drehzahlbandbreite
- RGB-Beleuchtung
- austauschbares Deckellogo und
negativ
- hoher Preis
- nur 2 Jahre Garantie
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Alphacool Eisbaer (LT) Aurora HPE
Alphacool nimmt mit der Eisbaer Aurora HPE und der flachen Aurora LT HPE eine gewisse Sonderposition ein. Nicht nur, dass hier ein Kupferradiator geboten wird, auch sonst setzt der Hersteller auf ein offenes System mit Standardbauteilen aus dem Custom-Wasserkühlungsbereich. Das heißt, dass die AiO sehr gut in der Wartung und prinzipiell erweiterbar ist, wenn man das möchte.
Die DC-LT 2 Pumpe arbeitet in der aktuellen Aurora-Variante bereits bei 12V sehr leise und kann ohne große Temperaturverluste nahezu lautlos gedrosselt werden. In der HPE-Version werden zudem starke Lüfter (Aurora Rise) mit großer Bandbreite beigelegt. Der HPE-Radiator beschert der AiO auch eine gute Leistung.
In der ansprechend flachen LT-Version können leider RAM-Slots blockiert werden.
positiv
- sehr leise Pumpe (auch bei 12V)
- Kühlleistung
- Fillport
- wartbar/modular
- erweiterbar
- üppige RGB-Beleuchtung
- Lüfter mit großer Bandbreite (HPE-Version)
negativ
- hohes Pumpengehäuse (Aurora)
- blockiert möglicherweise RAM-Slots (LT)
- Montage nicht perfekt
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Arctic Liquid Freezer II
Die Arctic Liquid Freezer II (280) lieferte in unseren Messungen sehr gute Temperaturen auch bei niedriger Lautstärke. Ein großer Pluspunkt ist der sehr niedrigen Preis, was sie zu einem uneingeschränkten ein Preis/Leistungs-Tipp macht. Mit den Arctic P14 PWM bzw. noch leiseren Arctic P12 in der 360mm-Version der Liquid Freezer II bringt die CPU-Wasserkühlung sehr gute Radiator-Lüfter mit.
Dazu lässt sich die Pumpe sehr leise betreiben und bequem per 4-Pin PWM synchron mit den Lüftern und dem unauffälligem VRM-Lüfter steuern, der sogar einen Nutzung bzgl. der Temperaturen bringen kann.
Nachteil ist der sehr dicke Radiator (38mm) für den Platz im Gehäuse vorhanden sein muss. Außerdem ist kein Fillport vorhanden, was aber durch die lange Garantiezeit entschädigt wird. Die Optik ist zudem etwas spartanisch, aber das ist Geschmackssache.
positiv
- Kühlleistung
- leise, steuerbare Pumpe
- VRM-Lüfter
- gute Lüfter
- günstig
- 6 Jahre Garantie
negativ
- sehr tiefer Radiaotor
- kein Fillport
- Optik ist Geschmacksache
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be quiet! Silent Loop 2
Mit der Silent Loop 2 (280) hat be quiet! eine richtig gute und vor allem sehr unkomplizierte AiO-Wasserkühlung im Angebot. Diese sticht vor allem durch zwei Aspekte sehr hervor: Erstens hat sie eine sehr gute Kühlleistung unabhängig von der Drehzahl und der Lautstärke und belegt nicht selten die Spitzenposition in unseres Messungen. Auch die Silent Wings 3 140mm Lüfter können überzeugen. Bei der be quiet Silent Loop 2 360 werden entsprechend Silent Wings 3 in 120 mm (High Speed) verbaut, der Unterbau ist sonst identisch.
Zweitens ist die Pumpe auch auf maximaler Geschwindigkeit vergleichsweise leise (kann hier Vibrationen übertragen) und lässt sich auf 9V regulieren. Sie wird zwar nicht gänzlich unhörbar, aber sehr leise und verliert aber nur wenig Leistung dadurch. So muss man nicht viel herumprobieren und bekommt einfach eine gute und leise Wasserkühlung.
Auch ein Fillport wird geboten und passende Kühlflüssigkeit befindet sich im Lieferumfang. Der Aufpreis zur weniger empfehlenswerten Pure Loop lohnt sich in jedem Fall.
positiv
- hohe Kühlleistung
- Fillport/nachfüllbar
- sehr gute Lüfter
- relativ leise, steuerbare Pumpe
negativ
- mögliche Vibrationen der Pumpe auf 12V
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Corsair iCue Elite Capellix
Corsairs iCue H150i Elite Capellix (360 mm) ist durch die namensgebende iCUE Software ein Feature-Monster. Anders als bei den Vorgängern wird dies nicht direkt über die AiO, sondern über eine externe Controller-Box, den Corsair iCUE Commander CORE, realisiert. Die Funktionen (Steuerung der Pumpe, der Lüfter, Temperatur-Sensor) sind vielfältig, ebenso die umfangreiche RGB-Beleuchtung. Das Paket wird durch 5 Jahre Garantie abgerundet. Gegen Aufpreis gibt es auch eine LCD-Version mit Display
Leider ist die Corsair-Pumpe vergleichsweise laut, auch wenn sie im Modus „Leise“ betrieben wird. Durch die hohe Mindestdrehzahl ist sie durchgehend präsent. Silent-Liebhaber sind hier falsch! Wer hohe Kühlleistung, viele Funktionen und eine auffällige optisch wünscht, wird jedoch glücklich. Eine 280mm Variante ist in Form der H115i Elite Capellix erhältlich.
positiv
- hohe Kühlleistung
- Commander Core Controller
- sehr viele Funktionen durch iCUE
- RGB-Beleuchtung
- Sensor für Wassertemperatur
- Garantiezeit
negativ
- laute Pumpe
- hoher Preis
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Deepcool Castle EX
Die Castle EX von Deepcool ist in vielen Teilen ähnlich bis identisch zu den teuren Alpenföhn Gletscherwasser Wasserkühlungen. Es werden im Gegensatz zur Gletscherwasser jedoch keine genauen Angaben zum Drehzahlbereich der Pumpe gemacht und diese nur für 12V spezifiziert. So ist die Reglung der Pumpe der Castle EX zwar prinzipiell möglich, vom Hersteller aber nicht vorgesehen, was den Testsieg kostet!
Die RGB-Beleuchtung wurde zurückgefahren, dafür auch der Preis. Sie als die von uns getesteten Deepcool Castle EX280 erhältlich, oder als Deepcool Castle EX360 mit entsprechendem 360er Radiator. Die Kühlleistung ist sehr gut.
positiv
- hohe Kühlleistung
- einfache Montage
- gute Lüfter
- RGB-Beleuchtung
- Pumpe kann gedrosselt leise sein
- Fillport
negativ
- empfindliche Spiegelfläche
- Pumpe nur für 12V spezifiziert
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Deepcool Castle EX280 |
Fractal Design Celsius+ Dynamic/Prisma
Die Fractal Design Celsius+ basiert auf dem Asetek-Design in der 6. Generation. Die Stärke ist die regelbare und damit sehr leise Pumpe und die bequeme Steuerung eben jener. Per PWM lassen sich Pumpe und Lüfter gemeinsam über den am Radiator verbauten Hub steuern, auch ein getrennter Anschluss ist möglich. Außerdem gibt es einen Automatik-Modus der die Steuerung übernimmt und dabei leise ans Werk geht.
Es gibt gibt sie farbenfroh in der Celsius+ Prisma-Variante mit digitalen RGB-Lüftern. Die Lüfter sind OK, aber nicht überragend. Sie lassen Potenzial liegen und zeigen ein leichtes Surren. Wer vor hat sie zu tauschen, greift zur Fractal Design Celsius+ Dynamic, die wesentlich günstiger ist.
positiv
- Kühlleistung
- Pumpe kann leise Betrieben werden
- Automatische und PWM Steuerung möglich
- integrierter Hub für RGB (Prisma-Version) und Lüfter
- Garantiezeit
negativ
- Lüfter mit leichtem Surren
- kein Fillport
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NZXT Kraken Z und Kraken X
Die NZXT Kraken Serie bietet mit CAM als Software eine AiO mit sehr vielen Features und vereint Steuerung und Überwachung. Die Lüfter können dank Sensor nach der Wassertemperatur gesteuert werden, ebenso die Pumpe. Damit ist sie der Corsair iCue Capellix Elite nicht unähnlich. Mit der Asetek Pumpe der 7. Generation hat die Pumpe einen hohen Drehzahlbereich und kann relativ leise betrieben werden, was die Kraken klar besser macht als Corsair bei der Capellix Elite. Die Lüfter sind hingegen von der lauteren Sorte.
Die NZXT Kraken Z73 bietet dabei ein Display an, mit dem die Optik angepasst werden kann. Auch Systeminformationen lassen sich darstellen. Damit steigt der Preis gegenüber der NZXT Kraken X73 ohne Display jedoch deutlich. Einen Fillport gibt es nicht, dafür aber 6 Jahre Garantie. Alternativ gibt es die Kraken auch in 280 mm
positiv
- hohe Kühlleistung
- steuerbare Pumpe
- Display (Z-Version)
- Software-Features per CAM-Software
- Temperatursensor
- Garantiezeit
negativ
- eher laute Lüfter
- hoher Preis (besonders Z-Version)
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Temperaturen/Kühlleistung
Leistung nach Lautstärke
Hier betrachten wir Kühlleistung und Lautstärke einiger AiO-Wasserkühlungen im kompletten Verlauf
Man sieht, dass aktuelle AiO-Wasserkühlungen gleicher Größe sich bei unserer AM4 Ryzen CPU nur wenig unterscheiden. Mit den zahlreichen untersuchten CPU-Wasserkühlungen leidet die Übersicht etwas, so dass wir hier nicht alle integrieren können. Dennoch ist diese Darstellung wichtig um die Performance nachzuvollziehen.
Für einen schnell Vergleich nun noch einmal die Temperaturen bei lauteren 40 dB(A) und bei leisen 36 dB(A) (gemessen bei 30 cm Abstand) von allen getesteten Wasserkühlungen.
Hier liegen alle AiOs weiterhin sehr dicht beieinander. Hier spielen Pumpenlautstärke und Lüfterqualität noch keine große Rolle
Im leisen Betrieb können Modelle mit leisen Pumpen punkten.
Besonders gut beim Verhältnis Lautstärke zu Kühlleistung schneiden die Arctic Liquid Freezer 280 und die be quiet! Silent Loop 2 ab. Auch die Alpenföhn Gletscherwasser 280/360 hat eine enorme Bandbreite von stark bis leise, ohne dabei viel Leistung zu verlieren. Ebenso die Eisbaer LT360 Aurora HPE weiß zu überzeugen.
Die Corsair H150i Capellix Elite verliert aufgrund der lauten Pumpe im Bereich unter 40 dB(A). Der Betrieb bei unseren 36dB(A) ist nicht möglich.
Die NZXT Kraken Z73 schneidet gut ab, könnte mit leiseren Lüftern aber mehr erreichen.
Leistung bei festen Drehzahlen
Da wir nur dB(A) messen können und dies Ungenauigkeiten unterliegt, haben wir folgend nochmal die Temperatur-Werte und die Lautstärke bei maximaler Drehzahl, also maximaler Kühlleistung. Dazu die Leistung bei fixierten 1000 rpm.
Unabhängig von der Lautstärke und mit maximaler Drehzahl der Lüfter liegt die NZXT Kraken Z73 mit 360 mm Radiator vorn. Auch die Deepcool Castle sowie die Silent Loop 2 spielen weit oben mit. Mit reduzierter Drehzahl wird der Abstand zu der kleineren Pure Loop 240 mm von be quiet! größer. Hier überzeugen die Enermax Liqmax III, die NZXT Kraken Z73 und die Silent Loop 2 besonders. Die Unterschiede liegen im einstelligen Bereich.
AiO-Wasserkühlungen mit leiser Pumpe
Da wir der Lautstärke der Pumpen besondere Aufmerksamkeit schenken, haben wir hier eine Übersicht unserer Pumpenmessungen zusammengefasst.
Hinweis: Messwerte sind nur ein Aspekt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes ist abseits des reinen dB(A) Wertes die Art des Geräusches, also „wie es sich tatsächlich anhört“ entscheidend. Unsere Messwerte der AiO-Pumpen dienen nur einer schnellen Orientierung und dem direkten Vergleich. Wie sich die Pumpen letztlich anhören, beschreiben wir im Text des Tests. Um die feinen Nuancen besser abbilden zu können, die man auch bei großem Abstand im Alltag hört, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung aufgestellt.
Als grobe Orientierung gilt: Unter 35 bis 36 dB(A) ist die Pumpe im leisen Umfeld nach unserem Empfinden kaum oder nicht mehr hörbar. Über 38 db(A) kann es störend werden. Letzten Endes empfindet das aber jeder anders, auch da es vom hohen Summen, übers Brummen oder Knistern jede Art von Geräusch gibt.
Unsere Top-Kandidaten bzgl. einer leisen regelbaren Pumpe (lose Reihenfolge):
- Fractal Design Celsius+
- Alphacool Eisbaer Aurora HPE
- Alpenföhn Gletscherwasser
- Arctic Liquid Freezer II
- NZXT Kraken Z73 (wenn sie deutlich gedrosselt wird)
Die Deepcool Castle EX könnte hier ebenfalls punkten, leider fehlt hier die Freigabe, so dass im Zweifelsfall auf eigene Verantwortung gesteuert wird.
Möchte man sich keine großen Gedanken über die Steuerung der Pumpe machen ist die be quiet! Silent Loop 2 ideal. Sie ist zwar im Minimum nicht absolut unhörbar, jedoch auch im Maximum vergleichsweise leise. Somit ist es einfach hier ein gutes Setup zu finden.
AiO-Wasserkühlungen: Unsere Bestenliste / Empfehlungen
Welche ist nun die beste AiO-Wasserkühlung? Dies hängt erstmal von den eigenen Erwartungen und Präferenzen hab. Der eine legt Wert auf eine möglichst geringe Lautstärke und sucht die leiseste AiO-Wasserkühlung, der andere will die beste Leistung oder eine möglichst umfangreiche Beleuchtung. Es folgen die unserer Meinung nach aktuell besten AiO-Wasserkühlungen im Ranking auf Basis unserer Tests, wobei man Platz 1 bis 3 beinahe beliebig nach eigenen Präferenzen tauschen kann.
Modell | Alpenföhn Gletscherwasser 360 High Speed | Alphacool Eisbaer Aurora LT360 HPE | be quiet! Silent Loop 2 280 |
Radiator Maße | 402 x 120 x 27 mm | 391,5 x 124 x 30 mm | 314 x 140 x 52 mm |
Vorteile |
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Nachteile |
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Angebote | Alternate.de* caseking.de* Proshop.de* | Alternate.de* caseking.de* | Alternate.de* caseking.de* Cyberport.de* Otto.de* Proshop.de* |
Modell | Preis-Leistungs-Tipp Arctic Liquid Freezer II 280 | NZXT Kraken Z73 | Corsair iCUE H150i ELITE CAPELLIX |
Radiator Maße | 277 x 120 x 38 mm | 121 x 394 x 27 mm | 397 x 120 x 27 mm |
Vorteile |
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Nachteile |
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Angebote |
In diesem Sinne wünschen wir euch einen kühlen, leisen und stylischen Rechner. Bei Fragen oder Anmerkungen nutzt gerne unser Forum.
Letztes Update 05/2022