Mechanische Tastaturen Ratgeber: Switches, Caps und Co.

Ratgeber und Kaufberatung zu mechanischen Tastaturen. Die beste Mecha für Gaming, Office und Co. finden.

mechanische Tastatur Guide Ratgeber

Vorteile und Nachteile von mechanischen Tastaturen

Mechanische Tastaturen (kurz Mecha) gelten als Creme de la Creme unter den Eingabegeräten. Sie bieten einige Vorteile: Sie sind besonders langlebig und verfügen über eine hohe Haltbarkeit. Dabei bieten sie ein über die gesamte Lebenspanne gleichbleibendes, konstantes Tippgefühl. Ein Ausleiern wie bei Tastaturen mit Gummimembran (sog. Rubberdomes) gibt es nicht.

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Vorteile einer mechanischen TastaturNachteile einer mechanischen Tastatur
– hohe Lebensdauer
– weniger Verschleiß/konstantes Tippgefühl
– viele verschiedene Schaltertypen
– vergleichsweise teuer
– höhere Lautstärke

Mechanische Tastatur Vorteile

Ein wesentlicher Vorteil ist die längere Haltbarkeit der Switches. Während konventionelle Rubberdome-Tastaturen im Durchschnitt eine Haltbarkeit von 5 bis 10 Millionen Tasten-Anschlägen haben, kommen aktuelle mechanische Tastaturen auf einen Lebensdauer von 50 bis 150 Millionen Tastenanschlägen. Darüber hinaus bleibt das Tippgefühl konstant über die gesamten Lebensdauer und leiert nicht aus. Zudem decken die verschiedenen Schalterarten (Switches) in den mechanischen Tastaturen individuelle, spezielle Bedürfnisse ab.

Mechanische Tastatur Nachteile

Ein praktischer Nachteil von mechanischen Tastaturen ist die höhere Lautstärke, die zunächst gewöhnungsbedürftig ist und möglicherweise sogar ein Ändern des Tippverhaltens notwendig machen kann. Wie man die Lautstärke reduziert, erfahrt ihr weiter unten im Artikel.

Außerdem sind die „Mechas“ im Schnitt teurer. Insbesondere wenn man eine hochwertige mechanische Tastatur sucht kratzt man schnell an der 200€ Marke.

Der Kauf und die Auswahl der perfekten mechanischen Gaming-Tastatur ist durch die verschiedenen Switches (Schalter), Caps (Tastenkappen) und Layouts komplexer. Unser Guide bringt Licht ins Dunkel und hilft bei der Orientierung! Welche mechanischen Switches sind die richtigen fürs Gaming, fürs Schreiben oder allroundtauglich? Dies erfahr ihr hier!

Arten und Unterschiede von mechanischen Switches

Mecha ist nicht gleich Mecha. Die Unterschiede sind groß! Während sich die „normalen“ Tastaturen mit Rubberdomes alle ein ähnliches Tippgefühl haben, gibt es bei mechanischen Tastaturen die sogenannten Schalter (Switches). Diese unterscheiden sich in ihrem Auslöseverhalten und Feedback sehr stark, oder salopp gesagt: Sie drücken sich sehr unterschiedlich.
Somit haben mechanische Tastaturen ihre ganze eigene Charakteristik, decken andere Ansprüche ab und sollen sogar für unterschiedliche Spiele-Genres geeignet sein!

Feedback oder nicht: linear, taktil und clicky

Es gibt drei übergeordnete Arten von Switches: Linear, taktil und clicky.

Lineare Switches/Schalter lassen sich gleichmäßig vom Anfang bis zum Endpunkt durchdrücken. Der gesamte Weg fühlt sich konstant gleich an, ohne spürbare Widerstände. Es gibt keine fühl- oder hörbare Reaktion auf die Auslösung der Taste, außer eben auf dem Bildschirm. Lineare Schalter unterscheiden sich damit massiv von den Rubberdomes und den anderen mechanischen Switches. Sie gelten als DIE Gaming-Switches, die am besten für Spiele geeignet sein sollen.

Taktile Switches/Schalter geben ein fühlbares Feedback, wenn die Funktion der Taste ausgelöst wird. Dazu spürt man beim Drücken der Taste nach kurzem Weg einen deutlichen Widerstand, den es zu überwinden gilt. Nach diesem Widerstand wird die Taste ausgelöst, lässt sich dabei – anders als bei Rubberdomes – aber noch tiefer drücken. Solange man unterhalb des Widerstandes bleibt, wird die Funktion ausgeführt. Auch beim loslassen spürt man den Auslösepunkt erneut. Vom Gefühl ähneln sie den gewöhnlichen Gummiglocken am meisten.

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„Clicky“ Switches/Schalter sind ebenfalls taktil, geben aber gleich doppeltes Feedback. Sie verfügen einerseits über das spürbare Feedback der taktilen Switches, ergänzen dies aber durch ein deutlich hörbares Klicken, ähnlich dem einer Maus, sind somit entsprechend laut und erinnern etwas an eine Schreibmaschine.

Auslöseweg, Kraft und Hubweg

Neben den drei Arten von Schaltern gibt es außerdem Unterschiede innerhalb der drei Arten von Switches. Sie unterscheiden sich zum einen danach wie viel Kraft (Auslösedruck) es benötigt die Taste zu drücken (oder den Widerstand zu überwinden) und zum anderen danach nach welcher Strecke die Taste auslöst (Auslöseweg). Dazu kommt, wie weit sich die Taste insgesamt herunterdrücken lässt (Hubweg).

Tasten mit wenig benötigter Kraft und kurzem Weg ermöglichen besonders schnelle, leichtgängige Eingaben und blitzschnelle Wiederholungen. Je kürzer der Weg desto schneller kann man die Taste (erneut) betätigen.
Schalter mit etwas mehr Widerstand und längerem Weg bieten hingegen mehr Kontrolle, Sicherheit und man neigt weniger zum Vertippen (Fehleingaben).

Hersteller von Switches

Es gibt ganze Reihe von Herstellern, die Switches für mechanische produzieren. Wir haben uns zunächst auf die derzeit verbreitetsten konzentriert.

Cherry MX Switches

Die MX-Schalter von Cherry sind die bekanntesten mechanischen Schalter. Dabei gibt es für jeden Typ (linear, taktil, clicky) mehrere Schalter und Farben, die sich innerhalb der Art hinsichtlich der Auslösekraft und dem Auslöseweg unterscheiden. Dazu kommen besonders leise Switches (Silent) mit Dämmung oder welche mit RGB-Beleuchtung.

cherry mx switches
Cherry MX Rot Schalter
Ducky MX Blue
Cherry MX Blau mit RGB

Besonders verbreitet sind gerade im Gaming-Bereich Cherry MX Red (linear), MX Brown (taktil, ohne Klickgeräusch) und MX Silver (linear, besonders schnell).

SwitchTypFeedbackAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
MX Redlinear45 g2 mm4 mm100 Mio
MX Blacklinear60 g2 mm4 mm100 Mio
MX Speed Silverlinear45 g1,2 mm3,4 mm100 Mio.
MX Silent Redlinear45 g1,9 mm3,7 mm50 Mio.
MX Silent Blacklinear60 g1,9 mm3,7 mm50 Mio.
MX Nature Whitelinear55 g2 mm4 mm50 Mio.
MX Browntaktilspürbar55 g2 mm4 mm100 Mio
MX Cleartaktilspürbar65 g2 mm4 mm50 Mio.
MX Bluetaktil/clickyspürbar/hörbar60 g2,2 mm4 mm50 Mio.
MX Greentaktil/clickyspürbar/hörbar80 g2,2 mm4 mm50 Mio.
MX Greytaktilspürbar80 g2 mm4 mm50 Mio.
MX LOW PROFILE RGB REDliear45 g1,2 mm3 mm
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Die Silent-Varianten entsprechen dabei den Ursprünglichen, haben jedoch eine Dämpfung verbaut um das Tippgeräusch leiser zu machen. Dadurch bedingt ist der Auslöse- und Gesamtweg etwas verkürzt. Zuätzlich gibt es die Schalter als RGB-Ausführung mit RGB-LED und transparentem Gehäuse.

Kailh Switches

Nach Cherry etablieren sich zunehmend auch andere Schalter am Markt. Oft gesehen sind die Schalter von Kaihua/Kailh. Die Schalter des chinesischen Herstellers entsprechen von der Farbkodierung als auch vom Tippgefühl her den Cherry Schaltern und man findet sich zunehmend in vielen Gaming-Tastaturen. Die Unterschiede zu Cherry sind sehr gering.

Kailh Schalter

Auch Kailh hat neben den Grundtypen rot, braun und blau spezielle Switches für Gaming etc. Letztere sind nach Metallen benannt mit besonders kurzem Auslöseweg und bieten somit maximale Geschwindigkeit.

SwitchTypFeedbackAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
Kailh Redlinear50 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Bluetaktil/clickyspürbar/akustisch50 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Blacklinear60 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Browntaktilspürbar45 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Speed Goldtaktil/clickyspürbar/akustisch50 g1,4 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Thick Goldlinearspürbar/akustisch50 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Speed Silverlinear50 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Speed Coppertaktilspürbar50 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Bronzetaktil/clickyspürbar/akustisch50 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.

Gateron Switches

Die Schalter von Gateron sind gerade im Custom-Keyboard-Bereich eine beliebte Alternative zu Cherry Switches. Auch hier ist das grundlegende Farbschema entsprechend.

Gateron Red
Gateron Red in NZXT Function
SwitchTypFeedbackAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Redlinear45 g2 mm4 mm
Browntaktilspürbar55 g2 mm4 mm
Blueclickyspürbar/akustisch60 g2,3 mm3,4 mm
Yellowlinear50 g2 mm3,7 mm
Greenclickyspürbar/akustisch80 g2 mm3,7 mm
Blacklinear60 g2 mm4 mm
Whitelinear35 g2 mm4 mm

Kingston HyperX Switches

Hyper X (Kingston) hat als Anbieter von Tastaturen eigene Switches entwickelt, nachdem man zuvor auf die Cherry MX Schalter gesetzt hat. Auch hier gibt es rote Schalter (linear) und die taktile Variante hört auf den Namen „Aqua“.

hyperx switches red
Hyper X Red Schalter

Im direkten Vergleich haben die Hyper X Switches einen leicht verkürzten Weg haben. Vom subjektiven Tippgefühl sind sie kaum von Cherry und Kailh zu unterscheiden, wie wir im Test der HyperX Origins festgestellt haben.

SwitchTypFeedbackAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
Hyper X Redlinear45 g1,8 mm3,8 mm80 Mio.
Hyper X Aquataktilspürbar45 g1,8 mm3,8 mm80 Mio.
HyperX BLUEtaktil/Clicky spürbar50 g 1,8 mm 3,8 mm80 Mio.

Razer

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Die Switches von Razer weichen von der Farbkodierung ab, sind ansonsten jedoch auch sehr ähnlich. Als Anbieter von Gaming-Produkten ist auch hier der Auslöseweg etwas kürzer

SwitchTypFeedbackAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
Razer Greentaktil/clickyspürbar/akustisch50 g1,9 mm4 mm80 Mio.
Razer Yellowlinearspürbar45 g1,2 mm3,5 mm80 Mio.
Razer Orangetaktil45 g1,9 mm4 mm80 Mio.

Logitech Romer-G

Logitech unterteilt die Switches zwischen GX als Standardswitches und Romer-G als spezielle Gamingschalter. Auch hier ist insbesondere der kurze, schnelle Auslöseweg der Unterschied

SwitchTypFeedbackAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
GX Redlinear50 g1,9 mm4 mm
GX Browntaktilspürbar60 g1,9 mm4 mm
GX Bluetaktil/clickyspürbar/hörbar60 g2 mm4 mm
Romer-G Linearlinear45 g1,5 mm3,2 mm
Romer-G Tactiletaktilspürbar50 g1,5 mm3,2 mm

Bei der Kodierung folgt man dem bekannten Muster, so dass man sich schnell orientieren kann.

Welche Switches für welchen Zweck?

Vorweg: Man spricht den verschiedenen Switches zwar eine unterschiedliche Eignung zu, am Ende muss aber jeder selbst herausfinden, auf welchen Schaltern er sich am wohlsten fühlt. Nicht jeder zockt auf einer Silver-Speed besser oder schreibt auf einer MX-Braun genauer usw. Auch ist ein Switch nicht auf bestimmtes Genre festgelegt. Die Praxis weicht hier nicht selten von der Theorie ab. Was nutzen einem schnelle Switches, wenn man sie ständig ungewollt betätigt?

Am wichtigsten ist daher Probetippen!

Lineare Switches Übersicht/Vergleich – die „Gaming-Switches“

Lineare Switches unterstützen schnelle und leichtgängige Eingaben. Besonders Varianten mit 45 g und weniger drücken sich sehr leicht. In Kombination mit einem kurzem Auslöseweg sind sie für blitzschnelle Wiederholungen besonders geeignet. Damit sind sie bei MMO, MOBA und Action-Titeln beliebt, bei denen schnelle Reaktion oder Wiederholungen nötig sind. Nachteil des sehr sensiblen Ansprechverhaltens sind schnell gemachte Fehleingaben.

SwitchAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
MX Red45 g2 mm4 mm100 Mio
MX Black60 g2 mm4 mm100 Mio
MX Speed Silver45 g1,2 mm3,4 mm50 Mio.
MX Silent Red45 g1,9 mm3,7 mm50 Mio.
MX Silent Black60 g1,9 mm3,7 mm50 Mio.
MX Nature White55 g2 mm4 mm50 Mio.
Hyper X Red45 g1,8 mm3,8 mm80 Mio
Kailh Red50 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Gold60 g1,4 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Silver40 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Razer Yellow45 g1,2 mm3,5 mm80 Mio.
Gateron Red45 g2 mm4 mm
Gateron White35 g2 mm4 mm
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Das reine Texte schreiben fühlt sich zunächst etwas unsicher an und durch die Leichtgängigkeit und das fehlende Feedback können vermehrt Tippfehler auftreten. Oft gewöhnt man sich nach einigen Tagen daran, es gibt aber User, die mit linearen Switches fehleranfällig bleiben. Die schnellen Gamingswitches wie die MX Speed Silver verfügen über einen stark verkürzten Weg und lösen damit blitzschnell aus.

Taktile Switches Übersicht/Vergleich – für Vielschreiber

Taktile Switches wie die MX-Braun, Kailh Brown etc. nimmt man, wenn man mehr Feedback und damit Kontrolle möchte. Der vertraute Widerstand vermittelt etwas mehr Sicherheit und vermindert Fehleingaben. Dies kommt Vielschreibern entgegen, oder wenn man in hastigen FPS/Ego-Shooter Situationen kontrolliert agieren will. Niemand will durch nervöse Fingern verfrüht die Granate werfen, oder den Weg in den Abgrund finden.

SwitchAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
MX Brown55 g2 mm4 mm100 Mio
MX Clear65 g2 mm4 mm50 Mio
MX Grey80 g1,2 mm3,4 mm50 Mio.
Kailh Brown45 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Copper40 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Hyper X Aqua45 g1,8 mm3,8 mm80 Mio.
Razer Orange45 g1,9 mm4 mm80 Mio
Kailh Gold60 g1,4 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Silver40 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Razer Yellow45 g1,2 mm3,5 mm80 Mio.

Je höher der Auslösedruck um so mehr Kontrolle erhält man. Die Unterschiede sehen auf dem Papier gering aus, doch bereits 5 Gramm mehr oder weniger machen sich recht deutlich bemerkbar. Einen guten Mittelweg hat man mit 45g bis 55 g. Darüber wird es unter Umständen gefühlt schwergängig.

clicky Switches Übersicht/Vergleich

Da die Tasten ähnlich wie eine Maus klicken bekommt man mit dem akustischen Hinweis noch mehr Kontrolle über die Auslösung. Damit bekommt man auch ein Gefühl dafür die Tasten nicht unnötig voll zu durchzudrücken und lernt das geschmeidige Tippen. Die Akustik ist etwas gewöhnungsbedürftig und eher was für den Singlehaushalt, da sich Mitbewohner und Kollegen gestört fühlen könnten.

SwitchAuslösedruckAuslöseweggesamter
Hubweg
Lebensdauer
MX Blue60 g2,2 mm4 mm50 Mio
MX Green80 g2,2 mm4 mm50 Mio
Kailh Blue50 g2 mm4 mm50 Mio.
Kailh Bronze50 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Razer Green50 g1,9 mm4 mm80 Mio.
45 g1,8 mm3,8 mm
Razer Orange45 g1,9 mm4 mm80 Mio
Kailh Gold60 g1,4 mm3,5 mm70 Mio.
Kailh Silver40 g1,1 mm3,5 mm70 Mio.
Razer Yellow45 g1,2 mm3,5 mm80 Mio.
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Neben dem Klick-Geräusch haben diese Switches tendenziell einen etwas größere Widerstand

Optische Switches

Optische Schalter (optical switches) finden sich meist in modernen High-End Modellen wider. Im Unterschied zu den klassischen Schaltern wird hier die Betätigung nicht über einen Metallkontakt ausgelöst, sondern über eine Lichtschranke. Dies hat eine kürzere Reaktionszeit zur Folge, so dass die Tasten weiter unterhalb von 1ms auslösen. Außerdem haben optische Schalter im Durchschnitt eine noch längere angegeben Lebensdauer.

Corsair OPX optical
Corsair OPX

Je nach Hersteller werden die optischen Schalter mit unter schiedlichen Charakteristiken (linear, taktil, klickend) angeboten. Beispiele sind:

  • CORSAIR OPX-Tastenschalter: spezifiziert auf 150 Mio. TASTENANSCHLÄGE (zB. Corsair K100* (amazon.de))
  • Razer optische Schalter: Linear oder taktil in der (z.B. Razer Huntsman V2* (amazon.de))
  • Roccat Titan Switch Optical: Linear oder taktil erhältlicht (z.B. Roccat Vulcan Pro* (amazon.de))

Tastenkappen – große Unterschiede bei Material und Höhe

Tastenkappen (auch Caps genannt), also das wo man letzen Endes drauf rumfingert, geben einer Tastatur ihr Gesicht und beeinflussen Tippgefühl, Ergonomie und Haltbarkeit.

Tastenkappen und Tastenzieher der Strix Scope
Tastenkappen und Tastenzieher

Die meisten Mechas kommen mit den typischen hohen Tastenkappen, aber es gibt auch Tastaturen mit flacheren Caps, oder gar richtig flachen Laptoptasten. Das ist schlicht Geschmackssacke, geht aber auch mit verkürztem Weg einher.

Corsair – hohe Caps vs. flache Caps

Das Material: Unterschied von ABS und PBT

Caps bestehen entweder aus ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) oder PBT (Polybutylenterephthalat). Die beiden Materialien unterscheiden sich in einigen Aspekten:

ABS kommt mit Abstand am häufigsten zum Einsatz und ist – Überraschung – günstiger für die Hersteller. Charakteristisch ist die glatte Oberfläche, die schnell etwas speckig oder schmierig wird. Zudem sind sie nicht so robust und können bei dünner Ausführung im Bereich des Kreuzes nach einiger Zeit brechen.

PBT ist prinzipiell etwas dicker, haltbarer und hat eine angenehm raue Oberfläche, die nicht schmierig wird. Leider wird PBT seltener verbaut (da teurer) oder muss nachgekauft werden. Belohnt wird dies mit stabileren Kappen und einer angenehmen Haptik.

Beschriftung der Tasten: Laser Cut und Double-Shot Molding

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit denen die Tasten beschriftet werden: Drucken (Pad Printing), Ausschneiden (Laser Cut) oder zwei Lagen (Double-Shot).
Aufgedruckte Buchstaben sieht man bei den gängigen Mechas nicht mehr, schon allein deswegen, da sich hiermit keine Beleuchtung realisieren lässt und RGB ist mehr oder weniger ein Must-Have im Gaming-Sektor.

Laser Cut ist das verbreitetste (und wieder das günstigere) Verfahren. Mit einem Laser wird die Tastenbeschriftung in die zuvor eingefärbte Taste eingraviert, bis das lichtdurchlässige Grundmaterial sichtbar ist. Da die Schichtdicke der Farbe sehr gering ist, können sich ABS-Tasten mit Laser-Cut mit der Zeit abnutzen und die Beschriftung verblasst.

ABS Caps mit Laser Cut

Double-Shot Caps werden im Doppel-Spritzgussverfahren hergestellt. Dabei werden, vereinfacht gesagt, zwei verschiedenfarbige Kunststoffe übereinander aufgetragen. Zuerst wie die Beschriftung, also die Zahl/der Buchstabe gefertigt. Diese kommt eine Form für die Taste und die Kunststoffe werden unter Hitze verbunden. Dies resultiert in einer nicht spürbaren Beschriftung, die sich nicht abnutzt.

Ducky Shine 7 mit PBT Double-Shot Caps

Double-Shot PTB Tasten sind die Königsdisziplin wenn es um hochwertige und langlebige Taste geht. Leider bekommt man sie oft nur bei hochpreisigen Produkten oder man muss sie – trotz hohem Tastaturpreis – separat erwerben.

Wie haltbar eine Tastatur letzten Endes ist, hängt neben dem grundlegen Material/Verfahren auch an der jeweiligen Fertigungsqualität und dem Einsatzgebiet ab. So verzeichnet hier eine fünf Jahre Mecha mit ABS-Laser Cut Tasten trotz täglichem Einsatz weder Tastenbrüche noch verblasste Tasten. Eine andere zeigte jedoch nach einem Jahr erste Brüche im Tastenkreuz. Hier waren die ABS Tastenkappen auch deutlich dünner.

Pudding Keycaps
Pudding Keycaps

Bei den sogenannten Pudding Keycaps ist ein wesentlicher Teil der Tastenkappen transparent. Sie setzen die RGB-Beleuchtung besser in Szene.

Full, TKL, 60% – Größen von Tastaturen

Tastaturen werden in unterschiedlichen Formaten und damit auch Tastenanzahl angeboten. Zu dem klassischen Vollformat, sind derzeit vor allem TKL-Modelle und Tastaturen im 60% Format beliebt.

Vollformat/Fullsize Tastaturen

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Dabei handelt es sich um die typischen Tastaturen mit etwas über 100 Tasten zuzüglich möglicher Sonder- und Multimediatasten. Hier gibt es einen Nummernblock, F-Tasten, Sondertasten in Form von Druck, Pos1 und so weiter. Tastaturen in diesem Format sind typischerweise um die 45cm breit, mehr wenn Extras hinzukommen.

Corsair K100 RGB
hyperx alloy origins
HyperX Alloy Origins

Typische Vertreter wären die HyperX Alloy Origins, ohne weitere Extratasten. Die Corsair K100 RGB hat hingegen noch mehr Tasten und kommt auf 47 cm breite.

TKL (Tenkeyless)

TKL Tastaturen erfreuen sich hoher Beliebtheit. TKL steht für „tenkeyless“. Bei TKL-Tastaturen wird der Nummernblock rechts eingespart. Ansonsten bleiben alle Tasten erhalten, die Breite der Tastatur fällt aber merklich. So sind TKL Tastaturen im Bereich von 37 cm einzuordnen.

SPC Gear GK630

Eine typische TKL-Tastatur wären die SPC Gear GK630, oder die Corsair K70 RGB TKL

75%, 65% und 60% Tastaturen

Weitere Tastatur-Layouts finden man unter Prozentbezeichnungen wieder. Bei einer 75% Tastatur werden im Unterschied zu einer TKL-Tastatur, die Tasten über den Pfeiltasten eingespart und Letztere eingerückt.

Corsair k65 RGB Mini
Corsair k65 RGB Mini

Im sehr kompakten 60% werden zudem Pfeiltasten und F-Tasten weggelassen. Ein Beispiel ist die Corsair K65 RGB Mini (Test)

Lautstärke – so kann man eine mechanische Tastatur leiser machen

Mechanische Tastaturen sind lauter, da muss man sich nichts vormachen. Auch ohne „clicky“-Schalter scheppert es auf den Mechas mehr als auf Rubberdomes. Wechselt man frisch von diesen und ist es gewohnt die Tasten voll durchzuhämmern, ist es besonders laut. Aber auch nach Eingewöhnung sind mechanische Tastaturen stets auffälliger. Es gibt, neben defensivem Tippverhalten, Möglichkeiten die Tastaturen leiser zu machen.

Silent-Switches

Cherry hat bereits vor einiger Zeit Silent-Varianten der beliebtesten Schalter herausgebracht. Bei diese reduziert eine Dämpfung das Anschlagsgeräusch als auch das Geräusch beim Loslassen der Taste. Wir durften uns von diesen Switches bereits in der Corsair Strafe Silent überzeugen.

Corsair Strafe Silent mit leiseren Silent-Switches
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Der Lautstärkeunterschied ist in jedem Fall deutlich, erreicht aber dennoch nicht das das Niveau einer herkömmlichen Rubberdome.

O-Ringe

Hat man bereits eine mechanische Tastatur, oder das gewünschte Modell ist nicht mit Silent-Switches verfügbar, kann man den Anschlag der Tasten auch selbst nachträglich etwas dämpfen. Dazu versieht man das Tastenkreuz innerhalb der Taste mit einem kleinen Gummiring. Die O-Ringe dämmen die Lautstärke, machen das Tippgefühl jedoch auch weicher und schwammiger. Zudem wird der Hubweg etwas verkürzt.

O-Ringe und Caps
O-Ring auf Cap

Die O-Ringe gibt es speziell für Tastaturen beispielsweise bei amazon* Bei Tastaturen mit RGB-Beleuchtung sind durchsichtige Ringe* (amzon.de) zu bevorzugen. Die O-Ringe gibt es in verschiedenen Härtegraden.

N-Key Rollover und Ghosting – jede Taste zählt und nur diese!

Hersteller werben insbesondere bei Gaming-Produkten mit vollem N-Key Rollover und 100% Anti-Ghosting, aber was ist das überhaupt?

Das Key-Rollover (KRO) gibt an wieviele Tastenanschläge gleichzeitigt registriert werden können. Bei einem 6KRO können also 6 Tasten gleichzeitig gedrückt werden und jede Taste wird vom System registriert. Erst wenn man 7 Tasten gleichzeitigt drückt, wird eine davon verschluckt und nicht ausgelöst. Dazu zählen aber nicht die sog. Modifier wie Shift, Strg und Alt). Das 6 Tasten Rollover sollte damit eigentlich für alle Anwendungen mehr als ausreichend sein.

Noch einen Schritt weiter geht das N-Key Rollover (NKRO). N steht für eine beliebige Anzahl, man kann also so viele Tasten wie man will auslösen und jede wird vom System registriert. Bei Anschluss per USB ist hierfür das „HID report protocol“ notwendig, da USB ansonsten nur 6KRO ermöglicht.

Während es beim KRO darum geht, dass jede gedrückte Taste auch registriert wird, geht es beim Ghosting darum, dass keine ungewollten Auslösungen gemacht werden. Unter Umständen kann es passieren, dass beim Druck zweier Tasten zusätzlich eine weitere Taste in unmittelbarer Nähe ausgelöst wird. Bei mechanischen Tastaturen ist die idR. kein Thema, sondern eher ein Phänomen günstiger Rummderdomes. Es wird aber natürlich immer beworben!

Empfehlung mechanischer Tastaturen/Bestenliste

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Wir hoffen, dass wir euch ein guten Überblick und eine gewisse Orientierung im Mecha-Dschungel geben konnten. Anhand der Modellvielfalt und der individuellen Vorlieben ist es nahezu unmöglich konkrete Empfehlungen auszusprechen. Dennoch haben wir einige Modelle, die uns besonders gefallen haben, zusammengetragen.

Der Schalter muss in jedem Fall selbst ausgewählt werden!

Corsair K70 RGB Pro

Nicht die K100 RGB, sondern die (ebenfalls kostspielige) K70 RGB Pro konnte im Test besonders überzeugen. Die Tastatur bietet eine Aluminiumplatte auf dem Gehäuse, PBT Double-Shot Tastenkappen und ein umfassende RGB-Beleuchtung. Im Unterschied zu der K100 RGB ist Anschlusskabel modular und kann bei einem Defekt einfach ersetzt werden. Ebenso gibt es eine (einfache) Handballenauflage. Die K70 RGB Pro gibt es mit linearen Cherry MX-Red Schaltern und mit den noch schnelleren MX-Silver Switches. Der Preis ist recht hoch.

SPC Gear GK650K Pudding

GK650 Pudding in weiß
GK630 (TKL-Version) Pudding in schwarz

Eine gute Qualität für vergleichsweise kleines Geld gibt bei der GK650K mit Pudding Caps. Trotz des Preisbereichs werden PBT Tastenkappen im auffälligen Pudding-Design verbaut, das eben gefallen muss. Auch hier gibt es eine Handballenauflage, eine Aluminiumplatte auf der Oberseite und ein modulares Kabel. Eine RGB-Beleuchtung ist ebenfalls vorhanden, jedoch sind die verbauten LEDs nicht die Stärksten und können die Pudding-Keycaps eher in dunkler Umgebung in Szene setzen. Dafür punktet die GK650K mit einem überdurchschnittlich leisem Tippgeräusch. Verbaut sind rote, braune oder blaue Kailh-Schalter. Die Tastatur gibt es in Form der GK630 Pudding auch im TKL-Format

Sharkoon Skiller SGK30 – Preis-/Leistungs Alternative

Superlativen, PBT oder Aluminium gibt es hier nicht, aber die Tastatur bietet für wenig Geld eine Möglichkeit in die Welt der „Mechas“ zu schnuppern. Man muss zwar mit Kunststoff vorlieb nehmen und die Tastatur ist hier und da etwas klappriger als die teuren Alternativen. Dafür gibt es es echtes mechanisches Feeling mit Huano-Switches und eine ansprechende RGB-Beleuchtung. Auch bei der Konfiguration zeigt sich SGK30 als flexibel.

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weiterführende Links:

Tastaturen im Test

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