
Mit über 60 getesteten Lüfterkonstellationen zeigt dieser Ratgeber wie der perfekte Airflow im PC-Gehäuse erreicht und man den Luftstrom optimieren werden kann.
Inhalt
Einleitung
Spezielle Airflow Guides zu bestimmten Gehäusen:
- Fractal Design Define 7 Airflow Guide
- be quiet! Pure Base 500 Airflow Guide
- Fractal Design Define 7 Compact Airflow Guide
PC-Gehäuse bieten mittlerweile zahlreiche Lüfterplätze, die dementsprechend viele Kombinationen und damit Experimente ermöglichen, aber auch für Unsicherheit und Diskussion sorgen. Die einen schwören auf die klassische „vorne unten rein, hinten oben raus“ Konfiguration, andere glauben an den Kamineffekt und wieder andere schwimmen komplett gegen den (Luft)Strom.
Unser Airflowguide zeigt 60 unterschiedliche Konfigurationen und Anordnungen, deren Auswirkung und gibt somit Rückschlüsse wie der perfekte Airflow erreicht werden kann.
Empfehlenswerte Lüfter
Vor der Positionierung der Gehäuselüfter ist die Wahl der Lüfter zu treffen. In der Regel gibt es hier Unterschiede von Nuancen, man sollte sich also nicht verrückt machen. Auch Gehäuselüfter müssen einen gewissen Wiederstand überwinden, so dass man sich nicht zwangsläufig auf reine „Airflowlüfter“ fixieren muss. Wichtig ist ein großer Regelbereich und eine gute Laufruhe, damit es bei wenig Belastung lautlos aka. „silent“ ist.
Mit folgenden Lüftern haben wir gute Erfahrungen gemacht:
120mm Lüfter Empfehlung:
Noctua A12x25 PWM*: Der derzeit beste Lüfter überhaupt (Test)
Arctic P12 PWM*: Preis-/Leistungs-Alternative (Test)
be quiet! Silent Wings 3*: Großartige Laufruhe (Test)
Corsair iQUE QL120*: Falls RGB gewünscht ist (Test)
140mm Lüfter Empfehlung
Arctic P14 PWM*
Noctua A14 PWM chromax.black*
be quiet! Silent Wings 3*
Corsair iQUE QL140*
Testsystem und Ablauf
Das Testsystem ist zwar nicht mehr taufrisch, an der Physik hat sich jedoch nichts getan und die Erkenntnisse können auf aktuelle PC-Systeme übertragen werden.
- Intel 2500K @ 4.6 GHz und 1.35V
- Sapphire HD 6850 @ 1.2V
- Transcend JetRam 2x4GB 1333Mhz CL9
- OCZ Agility 3 60GB
- BeQuiet Straight Power E8 400W
- Fractal Design Arc Midi
Durch gezielte Übertaktung erreichte das Testsystem unter Verwendung von prime95 + Furmark eine hohe Verlustleistung von 345W. Je nach verwendetem System fallen die Unterschiede daheim also stärker oder weniger stark ins Gewicht. Gemessen wird bis das System die maximale Temperatur erreicht hat.
Der CPU-Lüfter und die Gehäuselüfter wurden jeweils mit 750 U/Min betrieben, die GPU-Lüfter auf 950 U/Min fixiert. Neben der Richtung der Gehäuselüfter ist auch die Ausrichtung des CPU-Kühlers zu beachten, bei der wir zeigen, dass es nicht immer klassisch sein muss.
Benötigt ihr eine Anleitung wie man PC-Lüfter steuert um sie leiser zu machen, schaut gerne in unseren Artikel dazu. Dort stellen wir euch auch eine SpeedFan Alternative vor: Anleitung: PC-Lüfter steuern
Messergebnisse Gehäusebelüftung
Als Ausgangslage dient der „Standard-Airflow“ mit einem Front-, einem Heck- und einem Deckellüfter. Der CPU-Kühler ist klassisch zum Heck, also von rechts nach links, ausgerichtet. Verschlechterungen werden mit roten, Verbesserungen mit blauen Zahlen dargestellt. Die Pfeile zeigen den Luftstrom durch das PC-Gehäuse.

Insgesamt 60 Messungen wurden durchgeführt. Wem das zu viel ist, kann zum Fazit springen, wo wir eine jeweilige Empfehlung aussprechen.
Fazit und Empfehlungen
Eine allgemeine Empfehlung für beste Lüfteranordnung im Gehäuse ist nur schwer möglich, da man zum Teil auch abwägen muss, ob CPU oder GPU Priorität hat. Wir geben somit eine Empfehlungen bei der Prozessor und Grafikkarte gleichermaßen profitieren.
Die Ergebnisse mit einem Seitenlüfter werden nicht mehr berücksichtigt, da kaum noch Gehäuse einen Montageplatz für Seitenlüfter bieten. Der CPU Kühler kann für bessere Grafikkartentemperaturen gedreht werden, was auf der anderen Seite die CPU relativ stark erwärmt. Wir empfehlen also auch hier die klassische Variante, also die Ausrichtung zum Heck.
Zwei Lüfter
Hier zeigen sich die Kombinationen von Heck- und Deckellüfter als auch ein Hecklüfter mit einem niedrig positionierten Frontlüfter am effektivsten
Drei Lüfter
Das Optimum bei drei Lüftern ergibt sich aus einem Front-, einem Deckel- und einem Hecklüfter.
Vier Lüfter
Auch bei vier Lüftern kann es man es klassisch angehen. Heck und Deckel(hinten) sind gesetzt. Dazu setzt man einen Front- und einen weiteren Deckellüfter, oder zwei Frontlüfter ein. Hier kommt es auch auf die Gestaltung des Gehäuses an, Stichwort „geschlossene Front“.
Noch mehr Lüfter sinnvoll?
Bei noch mehr Lüftern hält sich die Verbesserung in Grenzen, man kann aber punktuell etwas rausholen.
Am Ende ist es eine individuelle Entscheidung, je nachdem welche Temperatur man möglichst niedrig halten möchte und welche Möglichkeiten das Gehäuse bietet. Es kommt dabei jedoch weniger darauf an möglichst viele Lüfter in das Gehäuse zu quetschen, sondern sie clever zu positionieren. So zeigen sich Heck- und hintere Deckellüfter als besonders effektiv.
Der Basteldrang kennt aber natürlich keine Grenzen.
Ist euch der Guide zu allgemein findet ihr hier einen speziell für das be quiet! Pure Base 500 oder das Fractal Design Define 7. Solltet ihr hingegen auf eine AiO-Wasserkühlung setzen, empfiehlt sich unser Ratgeber zur idealen Positionierung einer AiO-Wasserkühlung
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