Der ASUS TUF Gaming TUF-AX5400 ist schon eine Weile auf dem Markt aber fiel beim letzten Bummel durch den Elektronikmarkt in die Hände. Also nutzen wir die Gelegenheit und schauen uns spontan den Router im Bezug auf die Ausstattung und WLAN-Perfomance einfach mal an.
Das Gerät ist zwar nicht mehr taufrisch, soll aber, auch da aktuell auch ein weiteres Gerät von ASUS zum testen da ist, als Vergleichsbasis herhalten.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten des TUF-AX5400
ASUS TUF-AX5400 | |
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WLAN Standards | IEEE 802.11a IEEE 802.11b IEEE 802.11g IEEE 802.11n IEEE 802.11ac IEEE 802.11ax IPv4 IPv6 |
WiFi Geschwindigkeit | 5 GHz: bis zu 4804 Mbps 2.4 GHz: bis 574 Mbps |
Reichweite/WiFI-Funktionen | 6 Antennen Beamforming 2,4 GHz 2 x 2 5 GHz 4 x 4 Dual-Band OFDMA |
WiFi-Verschlüsselung | WPA3-Personal WPA2-Personal WPA-Personal WPA-Enterprise WPA2-Enterprise WPS support |
Netzwerkanschlüsse | 1× Gigabit WAN Port 4× Gigabit LAN Ports |
USB | 1× USB 3.2 Gen 1×1 |
Betriebsmodi | Access point mode Media bridge mode Repeater mode AiMesh node mode |
Weitere Funktionen | AiProtection Adaptive QoS AiMesh LAN Link Aggregation VPN etc. |
Preis | Amazon.de: € 199,99* |
ASUS TUF Gaming TUF-AX5400 im Detail
Die schwarze TUF-typische Verpackung nennt technische Daten und bewirbt Features wie WiFi 6 und Vorzüge fürs Gaming. Enthalten ist zu dem Router eine Schnellstartanleitung, Netzteil und ein Netzwerkkabel.
Kurz zum Design: Der schwarze aus eher einfachem, matten Plastik gefertigte Router hat ein wenig was von einem Raumschiff. Sicher eine Alternative zum Standarddesign, aber man muss es mögen. Das TUF Gaming-Logo auf der Oberseite wird im Betrieb beleuchtet. Die Farbe und sogar Effekte lassen sich einstellen, aber man kann es zum Glück auch ganz deaktivieren. Der Router steht recht sicher, es finden sich jedoch keine Aufhängung für eine Wandmontage an der Unterseite.
Nicht weniger auffällig wird er durch seine gleich sechs großen Antennen. Vier davon an der Rückseite und zwei an der Seite. Hier wären wir auch gleich bei der WLAN-Ausstattung. Die angegeben AX5400 ergeben sich aus 574 Mbit/s auf 2.4 GHz und bis zu 4804 Mbit/s per 5 GHz. Damit ist klar, dass er mit bis zu vier Streams auf 5 GHz arbeitet. Bei einem typischen Endgeräte wie einem Laptop mit zwei Streams wird es also auf die bekannten 2,4 Gbit/s (brutto) hinauslaufen. Die angegebene Datenrate verrät auch, dass die 160 MHz-Kanalbreite unterstützt wird, auch OFDMA wir geboten.
Rückseitig findet sich die Kabeloptionen in Form von vier LAN- und einem WAN-Port mit 1 Gbit. 2.5 Gbit wird nicht nicht geboten, dafür aber Link Aggregation. Der erste Port ist außerdem der „Gaming Port“ mit Priorisierung, man kann aber auch selbst das QoS konfigurieren.
Neben dem Powerknopf befindet sich ein USB 3.0 Port (USB 3.2 Gen 1). Auch einen WPS-Button ist vorhanden.
Der Status der Anschlüsse wird auf der Vorderseite per LEDs (weiß) visualisiert. Jeder LAN Port und beiden WLAN-Netze haben eine eigene LED, die bei Aktivität blinken. Hier ist also ganz schön was los.
Angetrieben wird der ASUS TUF Gaming TUF-AX5400 von einem 1.5 GHz Tri-Core Prozessor und 512 MB RAM. Der Flash Speicher beträgt 256 MB.
Inbetriebnahme und Weboberfläche
Der Router stellt ab Werk ein unverschlüsseltes WLAN-Netzwerk zur Verfügung mit dem man sich verbinden kann. Die Weboberfläche lässt sich über die IP-Adresse aufrufen. Seltsamerweise klappt das nicht mit dem Edge Brower, mit Chrome wurde die Weboberfläche problemlos geladen.
Die erste Konfiguration ist schnell erledigt. Man legt die Passwörter für die Weboberfläche und das WLAN-Netzwerk fest und auch, ob man die Netzwerke (2.4 und 5 GHz) trennen möchte.
Der Router unterstützt mehrere Modi. Neben Router und Access Point kann er auch problemlos als Media-Bridge in ein bestehendes Netzwerk eingebunden werden und integriert somit kabelgebundene Geräte in ein WLAN-Netzwerk.
Optisch ist die Weboberfläche im typischen schwarzen-gelben TUF Gaming Stil gehalten. Die Startseite gibt einen Einblick auf den aktuellen Status. Der „Gaming Router“ bietet ein paar auf Gamer abgestimmte Optionen, wie den Game Boost und sogar Profile für bestimmte Spiele wie Battlefield oder CoD.
Schon die Grundeinstellungen sind zahlreich, darunter auch Gästenetzwerke und ein Online-Monitor.
AIProtection bietet Optionen für den Netzwerkschutz, es gibt außerdem ein AIMesh-Menü und mit AiCLoud ist auch ein Fernzugriff konfigurierbar.
Zudem gibt es weitere Menüs mit den erweiterten Einstellungen und nochmal jeweilige Untermenüs. Das sorgt insgesamt für eine hohe Funktionsvielfalt, aber eine verschachtelte und teilweise auch etwas unübersichtliche Präsentation. Letztlich wird man sich aber nach der Konfiguration wohl nicht mehr so viel damit beschäftigen.
Über den USB Port können SSDs/USB-Sticks, Drucker und auch 3G/4G-Adapter integriert werden.
WLAN-Leistung des ASUS TUF-AX5400
Zu Messung der WLAN-Leistung nutzen wir einen Notebook mit Intel AX210 WLAN-Karte und einen per GBit-LAN verbundenen PC.
Mit iperf ( -P5 für mehrere Streams) senden und empfangen wir Daten zwischen WLAN und LAN an unterschiedlichen Positionen in der Wohnung. Dabei gehen wir von der unmittelbaren Nähe zum Router (Pos 1.) auch in verschiedene Räume (Pos 2 und 3) und schließlich zwei Stockwerke unter den Router (Pos 4), um die Leistung in der Vertikalen zu prüfen. „Upload“ und „Download“ sind aus der Sicht des Notebooks gemeint. „Download“ ist also der Weg vom PC über den Router zum Notebook.
Berücksichtigen muss man, dass die Ergebnisse bei WLAN teilweise enorm schwanken. Daher wurden jeweils zwei Messungen von jeweils 1 Minute gemacht, wobei die ersten 5 Sekunden verworfen werden. Die Diagramme zeigen den Durchschnittswert beider Messungen. Das 5 GHz und das 2.4 GHz Netz werden getrennt beobachtet.
Wie zu erwarten werden die Datenraten in unmittelbarer Nähe des ASUS TUF-AX5400 vom Gbit-LAN-Port limitiert und wir kommen auf ~920 Mbit/s. Auf moderatem Abstand durch eine Wand sank die Datenrate überraschend wenig und wir haben mit 840 bis 850 MBit messbar mehr als mit dem TP-Link AX55 erreicht. Mit größerer Entfernung drehte sich das Bild. Erreichen wir beim Upload ca. den gleichen Wert wie mit dem Konkurrenzprodukt sind es beim Empfangen mit 350 Mbit/s klar weniger gewesen.
Der Trend setzte sich fort. Zwei Etagen tiefer waren es mit 100 MBit/s senden etwas weniger, aber vor allem die Empfangsleistung am Laptop war an diesem Tag mit 30 Mbit/s auffällig gering. Natürlich können hier viele Faktoren rein spielen, so ist das bei WLAN eben.
Das 2.4 GHz Netz zeigte sich jedoch als sehr performant. Maximal 300 bis 350 Mbit/s sind sehr stark. Auch auf den anderen Positionen wurde eine sehr gute Leistung erzielt. Zwei Etagen tiefer lief es stabil und schneller als im 5 GHz Netz.
Zu Ergänzung beide Messungen in tabellarischer Form:
5 GHz senden | 5 GHz empfangen | |
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Position 1 | 918-933 Mbit/s | 882-928 Mbit/s |
Position 2 | 851-863 Mbit/s | 843 Mbit/s |
Position 3 | 301 Mbit/s | 348-356 Mbit/s |
Position 4 | 104 Mbit/s | 28-36 Mbit/s |
2,4 GHz senden | 2,4 GHz empfangen | |
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Position 1 | 289-305 Mbit/s | 353-357 Mbit/s |
Position 2 | 256-263 Mbit/s | 296-319 Mbit/s |
Position 3 | 109-135 Mbit/s | 112-141 Mbit/s |
Position 4 | 89-92 Mbit/s | 127 Mbit/s |
USB Performance
Erinnern wir uns an die schwache USB-Datenrate des TP-Link Archer AX55 von ~30 MB/s, so agiert der ASUSTUF-AX5400 hier spürbar flotter. Die maximale Datenrate von USB auf LAN lag bei ~75 MB/s bei einer einzelnen Testdatei. Schreiben war mit ca. 60 MB/s klar langsamer. Im sequenziellen Lesen mittels CrystalDiskMark wurden gar 100 MB/s erreicht.
Damit kann man arbeiten, aber auch hier wird die USB-Schnittstelle bei Weitem nicht ausgereizt.
Leistungsaufnahme
Im Leerlauf gönnt sich der Router um die 7 Watt. Während des Speedtest kommt der Router auf ca. 9-10 Watt, was in Anbetracht der Leistung ein gutes Ergebnis ist. Mit mehreren Geräten könnte die Leistungsaufnahme natürlich etwas höher ausfallen. Einen Einfluss durch die LED konnte mit dem einfachen Steckdosenmessgerät nicht verifiziert werden.
Fazit
Auch einige Zeit nach dem Erscheinen machte ASUS TUF Gaming TUF-AX5400 Router noch einen guten Eindruck. Es gibt viele Funktionen in einer fast schon zu umfangreichen Weboberfläche, die aber entsprechend viele Konfigurationsmöglichkeiten anbietet. Die WLAN-Performance kann nicht nur auf dem Papier überzeugen. Bis auf einen Ausreißer war diese in der Praxis gut und gibt mit WiFi 6, 160 MHZ und vier MIMO-Streams eine flotte Basis für das Heimnetzwerk mit extra Features für Gamer. Des Fehlen von 2.5 GBit ist schade, aber aufgrund von Alter und Preis zu verschmerzen. Der USB-Port erweitert den Funktionsumfang. Zwar liegt die Geschwindigkeit klar unter den Möglichkeiten der USB-Schnittstelle, ist aber zügig genug für viele Einsatzgebiete. Das Design des Routers muss man mögen, unterstreicht aber das Gamingthema samt (deaktivierbarer) RGB-Beleuchtung.