be quiet! Dark Base Pro 901 im Test

be quiet! hat mit dem Dark Base Pro 901 ein Gehäuse mit hohem Funktionsumfang und flexiblem Aufbau im Portfolio. Wir durften das neue Topgehäuse mit drei Silent Wings 4-Lüftern und integrierter Lüfter- und ARGB-Steuerung testen.

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Technische Daten

Maße (TxBxH)604 x 275 x 569 mm
Gewicht16,3 kg
MaterialStahl, Glas, Kunststoff, Aluminium
Mainboard-FormatE-ATX / XL-ATX / ATX / M-ATX / Mini-ATX
Anschlüsse Front4x USB 3.2 Type A
1x USB 3.2 Gen. 2 Type C
Audio
Powerbutton
CPU-Kühler-Höhe190 mm
Grafikkarten-Längemax. 495 mm (ohne HDD-Käfig)
Laufwerke1x 5,25″
max. 7x 3.5″ (für 2x enthalten)
max. 16x 2,5″ (für 6x enthalten)
Radiator Frontmax. 360/420 mm
Radiator Deckelmax. 360 mm
Radiator Seitemax. 360 mm
Radiator Heckmax. 120/140 mm
Lüfter Frontmax. 3x 140 mm
2x Silent Wings 4 140mm PWM enthalten
Lüfter Deckelmax. 3x 140 mm
Lüfter Seitemax. 3x 120 mm
Lüfter Heckmax. 1x 140 mm
1x Silent Wings 4 140mm PWM enthalten
Lüfter Bodenmax. 1x 140 mm
Lüftersteuerungja (fünf Stufen)
RGB-Beleuchtungja
Preis
Amazon.de: € 289,44*
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be quiet! Dark Base Pro 901 im Detail

Lieferumfang

Für viel Geld bekommt man viel Gehäuse. Das merkt man spätestens, wenn man den großen, schweren Karton an Ort und Stelle wuchtet. Schon beim Auspacken gibt es mit zwei Zusatzkartons eine Menge zu entdecken. In einem sind Zubehörteile für Umbauten enthalten: Ein alternativer Fronteinsatz, zwei Teile für den Seitenbereich und eine Airflow-Blende für die Netzteilabtrennung.

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In dem zweiten Karton gibt es Schrauben und ein Kästchen mit Kleinteilen, eine mehrteilige GPU-Stütze, den ODD-Rahmen und mehr. Auch ein Handbuch ist enthalten, das aber gerne noch umfangreicher hätte ausfallen können.

Außen

Das be quiet! Dark Base Pro 901 darf sicher als groß bezeichnet werden, ohne extrem riesig zu sein. Das Design ist sehr klassisch und nicht sonderlich aufregend. Zwar gibt es einen ARGB-Streifen entlang des Gehäuses, aber es ist sicherlich kein Showcase.

Die geschlossene Front besteht oberflächlich, genau wie Teile des Deckels, aus gebürstetem Aluminium, was Haptik und Optik sehr ansprechend macht. Die Belüftung wird im Werkszustand also über die Seitengitter umgesetzt und die Frontfläche ist rückseitig gedämmt. Da dieser Silentaufbau nicht mehr so ganz im Trend liegt, lässt sich hier auch ein Gitter für mehr Airflow einsetzen, womit be quiet! nun beide Zielgruppen bedient.

Dahinter gibt es einen vollflächigen Staubschutz und zwei der drei enthaltenen Silent Wings 4 PWM-Lüfter, die zu den aktuellen Top-Lüftern des Herstellers zählen. Der Lüfterrahmen lässt sich ausbauen und die Lüfter sind auf kleinen Abstandshaltern montiert, die für einen optionalen dritten Frontlüfter auch beiliegen. Unterhalb der Lüfter ist außerdem Platz für ein 5.25“ Laufwerk, was erneut zeigt, dass der Hersteller möglichst viele Nutzer ansprechen möchte.

Ohnehin sind es die möglichen Umbauten, die einen großen Teil des Dark Base Pro 901 ausmachen und es damit ungemein flexibel machen. Auch der Deckel ist ab Werk mit gedämmten Platten verschlossen, die sich unter dem Gitter befinden. Baut man sie aus, ist dort Platz für Lüfter und Radiatoren. Radiatoren passen hier bis maximal 360 mm. Bei Lüftern können drei im 140-mm-Format verbaut werden.

Auch das IO-Panel muss besonders angesprochen werden, denn auch hier gibt es was zu sehen. Es gibt zu den Audio-Ports gleich vier USB 3.2 Typ-A Ports, wozu man also zwei Mainboard-Anschlüsse benötigt. Dazu natürlich auch USB-C und die Anschlüsse werden weiß beleuchtet. Zentral befindet sich der Powerbutton.

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Dazu gibt es, realisiert über Touchflächen, links eine Lüftersteuerung mit fünf Stufen und eine ARGB-Steuerung. Die Lüftersteuerung reicht von flüsterleisen 400 rpm bis zu lauten 1900 rpm. Natürlich ist auch die Synchronisierung/Steuerung mit dem Mainboard möglich. Direkt hinter dem IO-Panel ist eine QI-Ladestation mit bis zu 15 Watt.

Die Unterseite ist ebenfalls staubgeschützt und bietet Platz für einen Bodenlüfter. Der Staubfilter in voller Länge kann nach vorne ausgezogen werden, allerdings nur wenn die Front abgezogen wird. Das Gehäuse steht auf vier Füßen aus Metall mit gummierten Standflächen. Die Seitenteile werden klassische eingeschoben und von hinten verschraubt, einen komfortablen Klickmechanismus oder gar Scharniere gibt es leider nicht.

Das linke Seitenteil ist eine Glasscheibe auf einem Stahlrahmen. Das rechte Seitenteil aus Stahl ist gedämmt und besitzt im vorderen Teil ein Lüftungsgitter.

Die Seiten lassen sich für den invertierten Einbau auch tauschen.

Innen

Im Innenraum des be quiet! Dark Base Pro 901 gibt es ebenfalls einiges zu entdecken. Zunächst sehen wir einen klassischen Aufbau und finden einen weiteren Silent Wings 4 Lüfter im Heck. Der Netzteiltunnel ist geschlossen, lässt sich im vorderen Bereich aber öffnen oder eine luftdurchlässige Blende einsetzen.

Außerdem kann die Seite einfach geöffnet werden, was den Einbau und die Verkabelung erleichtert. Darunter befindet sich auch ein Laufwerksschacht mit den zwei im Lieferumfang enthaltenen Käfigen, die je ein 3.5″ oder zwei 2.5″ Laufwerke aufnehmen. Wer sie nicht braucht, kann sie entfernen und Platz für einen Bodenlüfter, Frontradiator oder ein 5.25″ Laufwerk schaffen. Die Laufwerkskäfige können auch neben dem Tray eingesetzt werden. Möchte man maximal viele Laufwerke verbauen müssen weitere Käfige nachgekauft werden.

Die komplette seitliche Halterung neben dem Mainboardtray lässt sich entfernen und durch die Lüfter/Radiator-Blende ersetzen. Während in der Front maximal 360/420-mm Radiatoren verbaut werden können, sind es im Deckel und der Seite maximal 360-mm-Modelle. Ein Seitenradiator kommt sich aber schnell mit den anderen ins Gehege, sowohl im Deckel, als auch bei der Front. Nutzt man vorn einen schlanken 30-mm-Radiator samt 15-mm-Slim-Lüfter könnte es mit Front und Seite klappen. Beachten muss man, dass ein Radiator in der Seite aber auch im Deckel zu Platzproblemen führen kann. Für sehr ambitionierte Custom-Wasserkühlungen hätten dem Gehäuse wohl einfach noch ein paar Zentimeter mehr gut getan.

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Ein weiteres Highlight ist, dass sich das Mainboardtray nicht nur schnell über wenige Schrauben komplett ausbauen, sondern auch invertiert verbauen lässt.

Damit es wirklich ordentlich wird müssen aber noch die Kabel vom IO-Panel neu verlegt werden. Die Seite des Netzteiltunnels ist mit wenigen Handgriffen umgezogen.

Eine weitere tolle Sache ist auch der mitgelieferte Grafikkartenhalter. Dieser stützt nicht nur die Grafikkarte, sondern verdeckt auch die Kabel, die durch diesen geführt werden. Daher ist er auch nicht gerade zierlich. Er haftet magnetisch. Einziges Manko war, dass er von unten nicht gummiert oder gepolstert ist. Möglicherweise Eigenverschulden, doch beim Verrücken wurden leichte Kratzer auf die Netzteilabdeckung gezogen.

Nutzer, die ihre Grafikkarte mehr präsentieren wollen können die Slotblenden auch vertikal ausrichten und auf ein optional erhältliches Riser-Kabel zurückgreifen.

Die Rückseite bietet viel Platz für Kabel und für weitere 2.5 Laufwerke hinter dem Tray. Oben im Deckel findet man einen kleinen Lüfter-Hub, der auch mit der Lüftersteuerung verbunden ist. Das Netzteil kann nach Entfernen der Blende von hinten eingeschoben werden, ließ sich aber auch von der Seite auf die Puffer setzen.

Entsprechend dem Platzangebot ist der Einbau der Hardware einfach umgesetzt, selbst wenn man das Tray nicht herausnimmt. Gerade mit der entfernbaren Kunststoffblende am Netzteilschacht, kann man viele Dinge direkt von vorn erledigen. Rückseitig verlegt man nur noch die Kabel.

Den GPU-Halter auszurichten kann je nach GPU etwas dauern und dickere Kabel muss man zurechtrücken. Schließlich war er stark genug um an Ort und Stelle zu verbleiben.

Die ARGB-Beleuchtung ist dezent und hat gut gefallen. Möchte man die Lüfter über das Mainboard steuern muss auch das PWM-Kabel verbunden werden.

Kühlleistung und Lautstärke – Silent, Airflow und invertiert

Beim Dark Base Pro 901 ist bei der Kühlleistung natürlich interessant wie die Unterschiede zwischen dem geschlossenen Silentaufbau, dem offenen Airflow-Modus und dem invertierten Layout ist. Dazu wurden mehrere Messungen vorgenommen.

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Der Unterschied zwischen offen und geschlossen wurde bei maximaler Drehzahl, bei angepasster Lautstärke und bei reduzierter, identischer Drehzahl untersucht. Ergänzend wurde der invertierte Aufbau offen und geschlossen bei maximaler Drehzahl überprüft.

Da das Testsystem nochmal ein paar Änderungen erfahren hat, werden weitere Vergleiche erst in Zukunft folgen.

Testsystem

  • AMD Ryzen 5800X @ 100W
  • be quiet! Dark Rock Slim
  • MSI B550 Gaming-Plus
  • Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
  • 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
  • be quiet! Straight Power 12 750W

Als Software dienen prime95 und MSI Kombustor. Jeder Testlauf ging 30-Minuten, die Werte sind der jeweilige maximale Wert, normiert auf 20 Grad. Der Durchschnittswert lag in der Regel 1-2 Grad darunter. Der CPU-Lüfter wird bei 100%, die GPU-Lüfter bei 65% betrieben.

Maximale Drehzahl

Bei maximaler Drehzahl von stolzen 1900 U/min ist das Gehäuse unabhängig vom gewählten Aufbau laut! Ohnehin war der Unterschied zwischen offener und geschlossener Front nicht so groß, wie man erwarten könnte. Das kann bei anderen Systemen und Geräuschen möglicherweise anders sein.

Die Unterschiede bei den Temperaturen reichte „von bis“. Bei den hohen Drehzahlen waren es um die 3-4 Grad:

SilentAirflowSilent
(invertiert)
Airflow
(invertiert)
CPU-Temperatur80,4 °C76,6 °C81,4 °C75,5 °C
GPU-Temperatur70,2 °C66,5 °C69,3 °C70,8 °C
Lautstärke nur Gehäuselüfter 100%47,2 dB(A)49 dB(A)
Lautstärke Gesamt48 dB(A)49,5 dB(A)

Unerwartet war, dass im invertieren Aufbau die Grafikkartentemperatur mit offener Front etwas höher ausfiel. Um einen Fehler auszuschließen wurden in einem zweiten Durchgang mit geschlossenen Flächen, nach Stabilisierung der GPU-Temperatur, Front und Deckel geöffnet. Kurz darauf stieg die GPU-Temperatur erneut etwas an. Offenbar kommt sich die Belüftung mit der verwendeten Grafikkarte in die Quere. Die CPU-Temperaturen wurden wie erwartet positiv beeinflusst.

Einheitliche Lautstärke

Wir regulieren die Gehäuslüfter nun auf 36 dB(A) was ca. 1000-1000 U/Min entsprach. GPU- und CPU-Lüfter wurden im Airflow-Aufbau minimal nachreguliert, um in etwa die gleichen dB(A)-Werte wie im Silentaufbau zu erreichen.

SilentAirflow
CPU-Temperatur85 °C82,9 °C
GPU-Temperatur73,4 °C72,3 °C

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Die Unterschiede fallen hier etwas geringer aus.

Leistung bei ca. 800 U/min

Wir reduzieren die Gehäuselüfter nun einheitlich auf ca. 800 U/min (Stufe 2 der Lüftersteuerung). CPU und GPU werden wieder auf 100%/65% fixiert.

SilentAirflow
CPU-Temperatur87,7 °C83,5 °C
GPU-Temperatur75,7 °C71,8 °C

Hier lag der Unterschied wieder bei um 4 Grad.

Fazit

Das be quiet! Dark Base Pro 901 bietet eine enorme Funktionsvielfalt und ist ein sehr flexibles Gehäuse mit vielen Möglichkeiten. Schnell wechselt man dank der guten Konstruktion zwischen Airflow- oder Silentaufbau und auch der Wechsel von normal zu invertiert oder zwischen Seitenlüfter und Platz für HDDs geht relativ einfach.
In Sachen Design ist das Dark Base Pro 901 sicher kein besonders aufregendes Gehäuse, aber es ist hochwertig verarbeitet und bietet mit gebürstetem Alu und ARGB durchaus auch was fürs Auge!
Toll ist auch das umfangreiche IO-Panel samt Touchflächen für die ARGB- und Lüftersteuerung.

Ordentlich Platz bietet das Gehäuse aufgrund seiner Größe ebenfalls und darin zu arbeiten ist sehr angenehm. Bei den Seitenteilen hätten es aber gern welche mit einem komfortableren Befestigungsmechanismus sein dürfen. Die Temperaturen konnten überzeugen, auch wenn die Unterschiede zwischen den Fronten sowohl bei Lautstärke als auch Leistung beim genutzten System nicht gigantisch waren. Die Silent Wings 4 Lüfter punkten mit großem Drehzahlbereich und können auf Wunsch auch sehr leise arbeiten. Positiv ist auch die mitgelieferte Grafikkartenstütze zu erwähnen. Sie verdeckt aufgrund ihrer Breite aber einen Teil der Grafikkarte.

Schließlich bleibt da noch die Frage nach dem Preis. Über 300€ UVP sind natürlich ein Batzen Geld. Auch wenn zum üppigen Funktionsumfang auch drei sehr gute Silent Wings 4 Lüfter gehören bleibt es kostspielig. Ob es sich lohnt mag an dieser Stelle nicht beurteilt werden und muss jeder für sich entscheiden. Unabhängig davon ist das be quiet! Dark Base Pro 901 aber einfach ein hervorragendes Gehäuse.

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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