Die M75 AIR Wireless Ultra-Lightweight Gaming-Maus bietet kabelloses Gaming und wiegt dabei gerade einmal 60 Gramm. Garniert wird dies mit Quickstrike-Buttons, optischen Schaltern und einem 26k DPI Sensor. Wir haben die Maus ausprobiert.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße | 128 x 65 x 41,6 mm (L x B x H) |
Gewicht | 60 g |
Sensor | Corsair Marksman 26.000 DPI |
Tasten | 5 + 1 Button am Boden |
Layout | symmetrisch (Daumentasten nur links) |
Anschluss | Wireless Slipstream / Bluetooth / USB |
Akkulaufzeit | bis zu 100 Stunden (Bluetooth) bis zu 45 Stunden (Slipstream) |
Besonderheiten | – Wireless Slipstream – Bluetooth – integrierter Akku – geringes Gewicht – optische Schalter |
Preis | 149 € (UVP) |
Corsair M75 Air Wireless im Detail und Praxiseindruck
Wer auf einen Karton voller Überraschungen hofft, wird enttäuscht. In der schicken Schachtel befindet sich außer Maus, Kabel und USB-Empfänger nichts spannendes. Die Maus ist in einem Papier eingeschlagen. Allerdings ist sie von unten, an den Seitentasten und am Logo mit Folie versehen, sodass man doch nicht ganz ohne Plastikverpackung auskommt.
Natürlich fällt das geringe Gewicht schon beim ersten Anfassen auf. Nur 60g bringt die kabellose Maus auf die Waage und verzichtet auf Löcher im Gehäuse. Das Design ist schlicht gehalten. Bis auf einen gelben Akzent im Inneren des Mausrads haben wir eine schwarz in schwarze Maus vor uns. Eine Beleuchtung gibt es, wenn man von dem kleinen LED-Indikator mal absieht, nicht. Auf dem mattschwarzen Kunststoff gibt es ein glänzendes Logo, sowie glänzende Seitentasten links.
Durch die ausschließlich linksseitigen Seitentasten ist die M75 Air trotz ihrer symmetrischen Form primär eine Rechtshändermaus. Mit ihren Maßen von 128x65x41,6 mm und der angenehmen Form liegt sie nach unserer Einschätzung spätestens mit mittelgroßen Händen gut in der Hand und hat einen angenehm mittigen Schwerpunkt. Auch die Wölbung der Maus ist gut gewählt.
Die matte Oberfläche fühlt sich angenehm an und war subjektiv auch bei leicht schwitzigen Händen noch griffig. So lässt sich die M75 Air, natürlich auch dank des geringen Gewichts, jederzeit kontrolliert anheben und absetzen.
Die Verarbeitung ist unauffällig gut. Sicher fühlen sich 60g Kunststoff erst mal nicht besonders an, aber es zeigen sich keine Mängel. Die Spaltmaße passen, das Gehäuse knarzt nicht und war an sich stabil. Lediglich die linke Seitenwand hat beim vorliegenden (Vorserien) Sample unterhalb der Seitentaste unter Druck ein leichtes Spiel, das man etwas spürt. Richtiges Eindrücken oder gar ungewollte Klicks ließen sich aber nicht provozieren.
Auch bei der Anzahl der Tasten hält Corsair es minimalistisch. Zu den Haupttasten gibt es Seitentasten und das Mausrad, weitere Sondertasten findet man nicht. Bei den beiden Haupttasten handelt es sich um Corsair’s Quickstrike Buttons mit optischen Schaltern, die eine Haltbarkeit von 100 Mio. Klicks haben sollen und die bekannten Vorteile optischer Switches bieten.
Die Quickstrike-Buttons bieten eine sehr direktes und schnelles Klickgefühl. Es gibt etwas Pre-Travel, insgesamt überzeugen die Tasten durch den festen Sitz und das gezielte Auslösen. Rückfedern/Klappern nach oben waren beim vorliegenden Exemplar kein Thema. Das Klickgeräusch traf durch sein etwas lautere und recht hohle Charakteristik nicht ganz die eigene Vorliebe. Als Mangel würden wir es aber nicht bezeichnen.
Die Seitentasten klicken höher, weniger hohl, aber auch erfreulich direkt. Spiel ist nur wenig vorhanden. Das Mausrad dreht sich mit klarer Rasterung, gut gewähltem Widerstand ist aber ebenfalls etwas lauter. Auch hier gibt es präzise Klicks ohne ungewollte Drehungen.
Hinter dem Mausrad liegt ein LED-Indikator, der den Verbindungsstatus der Maus anzeigt. Kurz weiß bei bestehender Slipstream 2.4 GHz Verbindung und blau bei Bluetooth. Gewechselt werden die Modi mit einem Button auf der Unterseite der Maus, der auch zum An-/Ausschalten dient. Persönlich finde ich das Drücken und gedrückt halten einer einzelnen Taste weniger intuitiv als einen simplen dreistufigen Schalter, wo man direkt sieht was Sache ist.
Slipstream ist die flottere Verbindung, die gefühlt verzögerungsfrei ist. Fürs schnelles Gaming ist daher Slipstream empfehlenswerter als Bluetooth, wo es eine höhere Latenz gibt. Für den Alltag kann sich Bluetooth aufgrund der besseren Akkulaufzeit aber lohnen.
Die „bis zu 100 Stunden“ Akkulaufzeit gelten nämlich nur für Bluetooth. Verbunden mit Slipstream sind es laut Spezifikationen mit bis zu 45 Stunden nicht ganz die Hälfte.
Wie realistisch die Angabe ist haben wir grob überprüft: Die Maus lief dazu, verbunden über Slipstream, in ihren Standardsettings und wurde nicht abgeschaltet, sondern der automatische Ruhezustand nach 15 Minuten aktiviert und auch Nachts in dem Schlafmodus gelassen.
Nach mehreren Tagen und insgesamt ca. 17.5 Stunden Nutzungszeit (grob) lag der Akku
bei noch 62% Prozent. Allerdings muss man, um diesen genauen Wert anzuzeigen, die Maus kurz per Bluetooth verbinden und unter Windows nachsehen. Per Slipstream und iCUE Software werden lediglich grobe Zustände wie „Voll“ und „Hoch“ angegeben. Hier lag er bei „Hoch“. Rechnen wir diesen Wert ganz simple hoch, kommen wir mit 46 Stunden ziemlich exakt auf die Angaben von Corsair, die damit realistisch scheinen und auch der Schlafmodus macht offenbar einen guten Job.
Die Gleiteigenschaften der leichten M75 Air haben dank der PTFE-Füße und natürlich auch dem geringen Gewicht einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Auf dem vorliegenden 0815 Textilpad gleitete die Maus leicht und ohne Kratzen über die Oberfläche. Das beiliegende USB-Ladekabel ist nicht herausragend flexibel, sollte im besten Fall aber eh nur zum Aufladen genutzt werden.
Beim Sensor nutzt Corsair wieder den 26k DPI starken optischen MARKSMAN-Sensor, der die Bewegungen zu jederzeit tadellos umsetzte, auch bei abseits solcher extremen DPI-Werte. Die maximale Polling-Rate liegt bei 2000 Hz, wobei Corsair hier wohl wieder auf die 2x 1000 Hz Lösung setzt. Um ehrlich zu sein, stellen wir keinen praktischen Unterschied fest und sehen das jetzt weder als Argument noch als Nachteil.
Hinter dem Sensors ist ein kleines Fach für den USB-Empfänger. Die Maus wacht im Schlafmodus binnen Augenblicke auf.
Verbindungsprobleme im Alltag konnten nicht festgestellt werden. Einmal verlor die Maus nach dem manuellen Abschalten die Kopplung zum Empfänger und musste via Software und Kabel neu gekoppelt werden. Reproduzieren ließ sich das nicht.
Corsair iCUE
Corsair iCUE wird selbstverständlich auch für M75 Air Wireless genutzt. Mit iCUE 5 wurde die Installationsgröße jedoch mit der „Modulbauweise“ reduziert. Nur mit der Maus landet man bei ungefähr 420 MB.
iCUE erlaubt die bekannten umfangreichen Anpassungen, die natürlich mangels Beleuchtung und der Tastenanzahl bei der M75 Air etwas weniger Spielraum lassen. Je nachdem ob ICUE läuft oder nicht, läuft die Maus im Software- oder Hardwaremodus. Die Settings können im Onboard-Speicher der Maus festgehalten werden, der Platz für ein Profil hat.
Die Buttons lassen sich umprogrammieren. Aufgrund der lediglich fünf Standardtasten, wird man darauf wohl tendenziell wenig zurückgreifen, aber hier werden dennoch viele Optionen angeboten.
Selbstredend gibt es auch die Sensorsettings einzustellen. Aufs DPI genau kann die Auflösung eingestellt werden, auch ein Sniper-Modus gibt es, dann musst natürlich auch ein Button dafür konfiguriert werden.
Eine Oberflächenkalibrierung soll die Maus auf das verwendete Pad abstimmen und speichert dies in der Hardware.
Weitere Einstellungen finden sich in den Geräte-Settings. Hier gibt es die Polling-Rate von bis zu 2000 Hz und auch wann der Sleepmodus aktiviert werden soll kann beeinflusst werden. Auch mit der optimierten Debounce-Time kann experimentiert werden, sowie die LOD beeinflusst werden. Die Akkuanzeige ist wie gesagt nur sehr grob.
Fazit
Corsair legt mit der M75 Air Wireless einen federleichten Auftritt hin und hat sicher die E-Sport-Fraktion als Zielgruppe. Die Maus punktet über die kabellose Verbindung, die optischen Switches, einen starken Sensor und das bei einem sehr geringem Gewicht von nur 60g. Eine große Sonderausstattung im Sinne von vielen Tasten, Beleuchtung etc. gibt es nicht. Die Maus ist hier und eben im Gewicht reduziert. Per Bluetooth steht sogar eine sehr lange Akkulaufzeit auf der Habenseite. Per schneller Slipstream-Verbindung fällt sie aber doch deutlich niedriger aus, auch als bei mancher Konkurrenz. Man muss natürlich das geringe Gewicht berücksichtigen.
Allerdings sollte es auch keine große Rolle spielen, ob man die Maus alle paar Tage am Abend mal ans Kabel steckt oder im Notfall mit dem Kabel zockt/arbeitet. Neben dem geringen Gewicht sind sicher auch die optischen Switches und die angenehme Passform Argumente für die M75 Air Wireless.
So vergeben wir unseren Gold-Award, sind uns aber bewusst, dass die Corsair M75 Air Wireless nicht unbedingt die breite Masse anspricht. Das Haar in der Suppe kann auch der Preis von 149€ (UVP) sein. Betrachtet man ähnliche Konkurrenten und möchte die 60 g partout nicht überschreiten, landet man aber auch da durchaus in dieser Spanne und am Ende entscheidet ja zum Glück jeder selbst, was er bereit ist in eine Maus zu investieren.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.