Corsair TC200 im Test

Mit dem Corsair TC200 Gaming Stuhl präsentiert der Hersteller einen weiteren Gaming-Stuhl. Was den Stuhl ausmacht, wie gut es sich darauf sitzt und worin seine Stärken und Schwächen liegen, haben wir uns angesehen.

Technische Daten

Montage

Die Montage gestaltet sich grundsätzlich sehr übersichtlich und einfach. Eine Montageanleitung liegt dem Stuhl allerdings nicht bei. Dafür gibt es die Anleitung und ein Montagevideo auf der Seite des Herstellers. Nachdem sich die diversen Stühle alle in etwa gleich installieren lassen, fassen wir es nochmal kurz und in Punkten zusammen.

1. Laufräder in der Stahlbasis montieren
2. Gasdruckfeder in das Basiskreuz schieben und mit Kunststoff verkleiden
3. Stählerne Unterkonstruktion auf Sitzfläche verschrauben
4. Rückenlehne aufsetzen und mit Sitzbasis verschrauben
5. Kunststoffverkleidungen fixieren
6. Sitzbasis auf Kreuzbasis setzen und einrasten lassen.

Im Grunde genommen ging die Montage des Stuhls sehr einfach von der Hand. Wir haben für die Installation rund 20 Minuten benötigt.

Praxiseindruck und Sitzkomfort

Der Corsair TC200 setzt bei der Optik erneut auf einen gewissen Rennsitz-Look mit hoher, beinahe an einen Thron erinnernde, Rückenlehne. An Komfort mangelt es dem Stuhl, trotz des sportlichen Designs, aber nicht. Dabei gibt es den Stuhl sowohl in unterschiedlichen Farben (weiß-grau, sowie schwarz) als auch mit zwei unterschiedlichen Bezügen (Textil und Kunstleder). Corsair nennt die Kunstlederversion „Plush Leatherette“ und die Textilversion hört auf den Namen „Soft Fabric“. Ein Nackenkissen ist Teil des Lieferumfangs!

Das uns vorliegende Modell des Corsair TC200 ist die Soft-Fabric-Variante, setzt also auf einen weichen Textilbezug, welcher uns auf Anhieb sehr gut gefallen hat. Dabei zeichnet sich das Material durch eine nach unserem Gefühl hohe Atmungsaktivität sowie direkt angenehmen Hautgefühl aus. Auch die Strapazierfähigkeit gab in den ersten Wochen keine Bedenken. Kratzer durch Knöpfe oder Jeans konnten wir genau so wenig lokalisieren wie das sogenannte Pilling, also Knötchenbildung. Zusätzlich lässt sich das Textil auch einfach mit einem feuchten Tuch reinigen.

Die Beurteilung des Komforts ist sehr subjektiv. Neben Größe und Proportionen spielen auch persönliche Präferenzen eine große Rolle!

Das darunter liegende Polster überzeugt durch eine angenehm gewählte Festigkeit. Der Stuhl ist nicht so fest bzw. hart wie bei bekannten Mitbewerbern ala noblechairs und dementsprechend auf den ersten Sitz komfortabel. Er ist beinahe gemütlich, aber subjektiv auch nicht zu weich. Ein langer Arbeits- oder Spieletag war mit dem TC200 ohne weiteres möglich. Die Formstabilität lässt sich nach einer nun mehrwöchigen Nutzung noch immer als einwandfrei bezeichnen.

Die Verarbeitung des Stuhles ist dem Hersteller in weiten Teilen ohnehin sehr gut gelungen. Gerade Sitzfläche und Rückteil machen einen hochwertigen Eindruck und sind eine Stärke des TC200. Die Nähte sind sehr sorgfältig ausgeführt und der Bezug sitzt straff auf der Polsterung aus Schaumstoff. Zusätzlich gefallen uns die Inlays mit Corsair-Logo, mit welchen man die Schrauben abdecken kann. Die Kunststoffabdeckungen selbst sind etwas weniger elegant.

Die 75 mm großen Rollen bewegten sich recht leise über harten Boden, sofern man darauf Platz genommen hat. Sie sind leider nicht stufenlos und damit weniger geschmeidig beim Hin-und Herrücken. Durch den zwingend erforderlichen „Rollschutz“ blockieren die Räder ohne Gewicht mehr oder weniger und ein selbstständiges Rollen wird verhindert.

Der Corsair TC200 lässt sich auf gewohnte Arten an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Die Höhenverstellung reicht von 47 bis 59 cm, also 12 cm Spielraum. Somit sollte der Stuhl für kleinere wie auch für größere Personen geeignet sein. Laut Hersteller sollte der Stuhl sogar für Personen mit einer Größe bis 196 cm passen – was wir nicht beurteilen können. Mit etwas über 170cm ließ sich der TC200 aber auch in unserem Fall ergonomisch gut anpassen und nutzen.

Die integrierte Stütze im Lendenwirbelbereich hat hier gut gefallen. Das Nackenkissen aus Memory Foam, das durch die Löcher geführt wird, sitzt für kleinere Personen allerdings minimal zu hoch. Die Sitzbreite und Tiefe hingegen gab hier ausreichend Platz. Möglicherweise ist die eher geringe Sitztiefe für sehr große Personen zu wenig. Die Rückenlehne lässt sich in einem stolzen Winkel bis 180° neigen und zeigt, dass auch mehr als zum Beispiel die ~130° der noblechairs möglich sind. Ansonsten verfügt der TC200 über eine einfache Wippmechanik.

Die Armlehnen haben in Sachen Verstellbarkeit ebenfalls sehr gut gefallen. Da es sich um 4-D Armlehnen handelt, lassen sie sich in Höhe, Tiefe, Breite und Winkel anpassen. Vom der Anmutung unterstreichen sie nicht ganz den tollen Eindruck der Sitz und Rückenfläche. Ein gewisses Spiel ist auch vorhanden, was uns im Alltag aber nicht störte.

Fazit

Im Gesamten betrachtet ist Corsair mit dem TC200 ein sehr guter Gaming-Stuhl gelungen, der sich auch im gaminglosen Alltag super geschlagen hat. Dabei sticht auch die hervorragende Verarbeitung von Bezug und Sitzfläche hervor. Neben einwandfreien Nähten gibt sich auch die, wenn auch einfache, Wippmechanik keine Blöße und der angenehme Bezug sitzt gut auf dem Polster.

Das Sitzgefühl ist im direkten Vergleich mit einigen bekannten Mitbewerber als eher weich, aber mit ausreichendem Halt und Stabilität, zu bewerten. Das bedeutet, dass man im Corsair TC200 etwas mehr Gemütlichkeit erhält und Komfort vermittelt bekommt. Ein ganzer Arbeitstag stellte keine Herausforderung dar. Der TC200 bietet gewohnte Einstellungsmöglichkeiten, um den Stuhl seinen persönlichen Präferenzen anzupassen. Durch die gut gewählte Höhenverstellung gibt es viel Spielraum bei der Körpergröße und die Rücklehne lässt sich besonders weit anwinkeln. Um das Nackenkissen optimal zu nutzen ist eine gewissen Größe von Vorteil.

In Summe kann man Corsair für den TC200 ein Lob aussprechen. Preislich liegt der Stuhl bei einer UVP von ca. 390€. Das ist nicht wenig, im direkten Vergleich im Gaming-Segment und der allgemeinem Preise derzeit durchaus ok.

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.