Endorfy Broadcast Low Profile (RGB) Boom Arm im Test

Der Endorfy Broadcast Low Profile Boom Arm wird in zwei Varianten angeboten. Die „normale“ Variante besitzt einen Kabelkanal zur flexiblen Anwendung. Der RGB Boom Arm hat bereits ein USB-Kabel integriert und bietet USB-Anschlüsse. Außerdem gibt es noch eine RGB-Beleuchtung, sonst würde der Name auch keinen Sinn ergeben. Wir konnten uns beide Versionen ansehen.

Techische Daten

Endorfy Broadcast Low Profile (RGB) Boom Arm im Detail und Praxiseindruck

Die Verpackungen beider Produkte sind sich zum Verwechseln ähnlich. Sehr vorbildlich: Endorfy verzichtet bei der Verpackung komplett auf Plastik. Statt in Folien sind sämtliche Teile in schwarzem Papier eingeschlagen und liegen in einer Pappform. Sogar die Kleinteile (Werkzeug und Adapter) kommen in einem kleinen Pappumschlag.

Beide Mikrofonarme sind vom Prinzip her identisch und damit auch ihr Aufbau. Zunächst kann zwischen einer Klemmmontage und einer direkten Verschraubung durch die Tischplatte gewählt werden. Die Basis zur Klemmmontage kann mittels versetzter Löcher erweitert werden. So werden Tischplatten von 15mm aber auch von bis zu 105 mm unterstützt. Die Auflageflächen sind gepolstert.

Der Rest des Arms wird einfach zusammengesteckt. An jeder Verbindungsstelle gibt es eine drehbare Verriegelung, um zu verhindern, dass die Elemente wieder auseinandergehen.

Im Lieferumfang befinden sich zwei unterschiedliche Verlängerungsstücke (82 und 157 mm), die wahlweise an der Basis und am Zwischengelenk eingesteckt werden können. Damit kann der Arm in der Höhe weiter angepasst werden. Der Steck- und Verriegelungsmechanismus arbeitet ohne große Probleme, nur das Herausziehen erwies sich hin und wieder als etwas widerspenstig.

Nun zu dem Unterschied beider Versionen: Bei dem „normalen“ Endorfy Low Profile Boom Arm ist dieser von unten mit einer Abdeckung aus Kunststoff verschlossen wo sich ein Kabelkanal verbirgt. Durch diesen Kanal können Kabel von einem Mikrofon, oder was auch immer, verlegt werden.

Bei dem Endorfy Low Profile RGB Boom Arm hingegen gibt es keinen zugänglichen Kabelkanal. Stattdessen ist dort über die gesamte Länge eine RGB-Beleuchtung integriert. Die Farbe kann mittels Taste eingestellt werden.

Sowohl die RGB-Beleuchtung als auch die beiden USB-Ports am oberen Ende (USB-A und USB-C) werden über das fest integrierte USB-Kabel versorgt. Die RGB-Version hat also das Kabelmanagement bereits fest integriert. Öffnen lässt er sich nicht, sodass man kein eigenes Kabel nutzen kann. Auch bei einem Defekt ist die RGB-Version im Nachteil.

Im Lieferumfang der RGB-Variante befindet sich noch ein kurzes USB-C zu USB-C Spiralkabel samt USB-C auf USB-A-Adapter. Bei einem Mikrofon mit XLR-Kabel ist also beispielsweise kein integriertes Kabel möglich, bei der normalen Variante hingegen schon.

Die eigentliche Aufnahme mit dem Gewinde wird einfach per Schnellverschluss befestigt. Dieser wird zurückgezogen und die Befestigung mit Kugelkopfgelenk eingeschoben. Das 3/8“-Gewinde kann mittels beiliegender Adapter auf ein 5/8“ oder 1/4“ Gewinde adaptiert werden, sodass sich eine Vielzahl von Geräten montieren lässt. Auch hier machen die beiden Versionen des Arms keinen Unterschied.

Die Verarbeitung machte in der Testphase einen robusten Eindruck. Die Arme bestehen
überwiegend aus Metall. Kunststoff gibt es bei den Abdeckungen und den Verriegelungen. Der Lack ist deckend aufgetragen, im Licht sieht man leichte Unregelmäßigkeiten.
Die Flexibilität ist gut und der Arm lässt sich gezielt und flüssig bewegen und hält auch an der gewünschten Stelle. Mit den Verlängerungen nimmt das vorhandene Spiel natürlich nochmal etwas zu. Auch wenn man eine DSLM-Kamera montiert, funktioniert der Arm zuverlässig. Hier muss man jedoch alles gut festziehen und ein wenig Spiel bzw. Nachrutschen ist vorhanden. Auch der Schnellverschluss selbst hat etwas Spiel.

Durch den Schnellverschluss ist die Montage der Geräte sehr bequem. Es wäre jedoch schön gewesen wenn ein zweites Endstück im Lieferumfang wäre, damit ein maximal schneller Wechsel verschiedener Geräte möglich ist und man das Potenzial so besser nutzen könnte.

Fazit

Beide Varianten des Endorfy Broadcast Low Profile Boom Arm machten funktional einen gelungenen Eindruck. Der Mikrofonarm ist schnell zusammengebaut und an so gut wie jeder Tischplatte unkompliziert angebracht. Dank Schnellverschluss und Gewinde-Adapter hat man jedes erdenkliche Gerät schnell befestigt und in Position gebracht. Mit einer zweiten Geräteaufnahme hätte man das Potenzial zum schnellen Wechsel der Geräte aber noch besser nutzen können und könnte auf Schraubarbeit verzichten.
Die RGB-Beleuchtung der entsprechenden Variante ist ganz nett, aber auch nichts, das vom Hocker haut. Praktisch sind natürlich die beiden integrierten USB-Ports. Dennoch überzeugt die Standard-Version mehr und zeigt sich flexibler. Durch den integrierten Kabelkanal kann ein Kabel nach Wunsch genutzt werden und sollte es zu einem Defekt kommen ist dieses in Nullkommanichts ausgetauscht. Zudem ist diese Variante in Bezug auf die UVP von 65€ auch 20€ günstiger, was ihn aus Preis/Leistungssicht interessanter macht. Deshalb vergeben wir für die Standardvariante den P/L-Award.

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.