Auf die Function 2 folgt die NZXT Function Elite MiniTKL. Das Elite Modell bietet magnetische Schalter, dessen Auslösepunkt eingestellt werden kann. Mit einem dicken Aluminium-Rahmen, Dämmungen, PBT-Kappen und Rapid-Trigger-Funktion der Hall-Effekt-Sensoren bringt die kleine Tastatur vieles mit, was eine gute Tastatur ausmacht. Das Layout ist hingegen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wir konnten die Function Elite MiniTKL testen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
NZXT Function Elite MiniTKL | |
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Maße (LxBxH) | ca. 348 x 133 x 38 mm |
Gewicht | 1091 g |
Material | Kunststoff, Aluminum |
Tastenkappen | PBT Double-Shot |
Format | MiniTKL (88 Tasten) |
Switches | NZXT Magnetic Switches: – linear – Dual-Rail – 30 g – vorgeschmiert – Auslöseweg 0.6-4mm |
Hot-Swap | ja |
Anschluss | -USB (polling rate 8000 Hz) |
weitere Merkmale | -Dämmung -Gasket Mount -Tape Enhanced -Rapid-Trigger |
Preis | Amazon.de: € 199,99* |
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NZXT Function Elite MiniTKL im Detail
Design und Verarbeitung
„Heavy Duty“ steht hinten auf der Verpackung und Heavy Duty ist drin. Nimmt man die Tastatur aus ihrem Verpackungsbett fällt sofort das stattliche Gewicht auf. Mit ca. 1100 Gramm ist die Tastatur ziemlich schwer, wenn man bedenkt, dass es sich um ein zusammengeschobenes TKL-Format mit nur ungefähr 35 cm Länge handelt. Zum Vergleich: Die Function 2 MiniTKL wiegt um die 400 Gramm weniger und auch die Full Size Function 2 kommt nicht auf dieses Gewicht.
Im Lieferumfang befindet sich weiterhin das modulare USB-Kabel, ein Werkzeug für die Tasten/Schalter und drei Ersatzschalter.
Das kleine Schwergewicht ist entsprechend stabil. Die Function Elite MiniTKL besitzt einen ansprechenden Aluminiumrahmen, der 13mm stark ist und dem kein Knarzen zu entlocken ist. Dank gummierter Flächen liegt die Tastatur fest auf dem Tisch. Aufstellen lässt sie sich in zwei Höhen durch die doppelten Füße. Auf eine Handballenauflage muss man in Sachen Ergonomie aber verzichten.
Das Layout der sehr schlicht gestalteten Function Elite MiniTKL ist etwas speziell. Die volle Anzahl an Tasten des TKL-Formats wurde maximal zusammengeschoben, so dass man beinahe die Größe einer 75%-Tastatur erreicht.
Das bedeutet durchaus eine gewisse Umstellung, wenn man von TKL oder einer großen Tastatur kommt. Fehlende Abstände und anders positionierte Tasten führen erstmal zu Fehleingaben und der Suche, wo sich eine Taste denn nun befindet. Das Scrollrad der Function 2 gibt es nicht mehr. Das ist auf der einen Seite schade, auf der anderen war dieses aber auch nicht optimal positioniert. Multimedia-Funktionen sind als Doppelbelegung in der oberen Reihe zu finden und werden in Kombination mit der FN-Taste genutzt.
Tasten, Schalter und Praxiseindruck
Kommen wir nach dem Gehäuse nun auf die Tastenkappen zu sprechen. Es handelt sich um PBT-Tastenkappen mit einer Stärke von guten 1.5mm. Die Beschriftung wird dank des durchscheinenden Materials ausgeleuchtet, ist aber recht fein und blass. Auch die Beleuchtung ist nicht maximal intensiv und mit deaktivierter Beleuchtung ist die Beschriftung nicht immer perfekt lesbar.
Die Zweitbeschriftung auf der Oberseite der Tasten ist wie gewohnt noch schwächer ausgeleuchtet und geht unter. Das betrifft aber nur wenige Tasten. Die seitlich aufgedruckten Sonderfunktionen werden hingegen nicht beleuchtet. Zusätzlich zu den ARGB-LEDs der Tasten gibt es einen umlaufenden ARGB-Streifen mit 45 LEDs, der getrennt konfiguriert werden kann und die Optik um einiges auffälliger machen kann. Die Helligkeit der Beleuchtung kann auch ohne CAM mittels Tastenkombination FN+F5 angepasst werden. Ein Umschalten der Beleuchtung ist mittels Tasten nicht möglich, hier müsste man den Umweg über die Profile nehmen.
Der Blick unter die Kappen zeigt die NZXT Magnetic Switches. Die Schalter mit Dual-Rail-Struktur sind linear und geschmiert. Ihre initiale Auslösekraft liegt bei geringen 30 g, was sie sehr leichtgängig und geschmeidig macht und ein weiches Tippgefühl bietet. Die Haltbarkeit wird mit 150 Mio. Betätigungen angegeben. Der maximale Hubweg liegt bei 4mm.
Der Auslösepunkt und damit die effektive Empfindlichkeit lässt sich frei einstellen. In 40 Schritten kann zwischen 0.6 bis 4 mm gewählt und damit bestimmt werden, wie schnell die Taste reagieren soll. Einstellen lässt sich dies für jede Taste einzeln. Mit 30 Gramm und 0.6 mm bedient sich die Taste fast schon beim Auflegen der Finger, während man bei 2-4 mm dann beherzter drücken muss und um einiges kontrollierter Tippen kann. Auf noch geringere Auslösewege wie etwa 0.1mm wie bei Konkurrenten verzichtet NZXT und lässt hier möglicherweise Potenzial liegen. Laut NZXT ist die Function Elite kalibriert, um die eingestellten Distanzen auch möglichst zuverlässig zu erreichen. Außerdem sollen besonders starken Magnete die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Tasten verbessern.
Die magnetischen Switches mit Hall-Effekt-Sensor bieten zudem die Rapid-Trigger-Funktion. Diese registriert wenn sich die Taste wieder nach oben bewegt und setzt sie für eine schnellere erneute Eingabe zurück, ohne dass sie einen festen Punkt überschreiten muss. Die Empfindlichkeit des Rapid Trigger lässt sich mittels Regler einstellen.
Weiterhin gibt es die Option zwei Funktionen auf eine Taste zulegen, die Anhand der Betätigungstiefe ausgeführt werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit „Snap Overrides“ zu aktivieren. Die bei anderen Herstellern als Snap Tap oder Rapid Tab bekannte Option priorisiert für den Fall das A und D gleichzeitig gedrückt werden die letzte Eingabe und ist in Games nicht unumstritten. Eine Tastatur mit diesen Ambitionen bringt natürlich eine Polling Rate von bis zu 8000 Hz mit und siedelt sich hier im High-End Bereich an.
Die Tasten der NZXT Function Elite MiniTKL drücken sich wie gesagt sanft und geschmeidig. Hat sich bei der Function 2 gegenüber der ersten Function beim Tippgeräusch schon einiges getan, legt die Function Elite MiniTKL hier nochmal deutlich nach: Das Tippgeräusch ist weniger hell, sondern dumpfer, gedämpfter und sanfter. Dämmschicht, Tape-Mod und Gasket Mount tragen ihren Teil dazu bei. Die großen Tasten, allen voran die Leertaste, sind natürlich hörbar lauter als die kleinen Tasten. Sie klingt zwar auch tiefer, aber auch hohl. Eine zusätzliche Dämmung in der Leertaste gibt es nicht. Subjektiv überzeugt die Function Elite MiniTKL beim Tippgefühl und Lautstärke/Klang.
Das Kabel wird hinten in die Tastatur eingesteckt. Es gibt keine Zugentlastung. Im Übrigen ist die Function Elite MiniTKL auch hotswap-fähig, wobei nur die NZXT-Switches kompatibel sind. Somit ist das nur in Bezug auf einen Austausch bei Defekt nützlich.
NZXT CAM Software
Kaum ein NZXT Produkt ohne NZXT CAM Software. Bei der Function Elite MiniTKL wird die Konfiguration auf die vier Ebenen Beleuchtung, Performance, Tastenbelegung und Makros aufgeteilt. Die Konfiguration ist im Prinzip leicht, die Software bringt aber eben mehr mit, als man nur für die Tastatur braucht/haben will.
Die Beleuchtung kann auf einzelne Tasten oder im Ganzen angewendet werden. Es gibt dekorative und reaktive Effekte. Die Möglichkeiten sind zahlreich und lassen sich in Helligkeit und Geschwindigkeit einstellen. Die Beleuchtung der Umrandung (Perimeter) kann getrennt konfiguriert werden.
Außerdem kann eingestellt, dass sich die Tastatur dimmen soll, wenn für eine festgelegte Zeit keine Eingaben getätigt wurden.
Im Perfomance-Menü wählt man den Auslösepunkt der Tasten. NZXT bietet hier auch vordefinierte Werte für bestimmte Zwecke (FPS, MOBA, RPG und Tippen). Es lässt sich Rapid Trigger aktivieren und konfigurieren. Ebenso die Polling Rate und die Snap Overrides-Funktion. Letztere kann je nach Spiel aber zu einem Ausschluss führen.
Im Punkt Belegung lassen sich viele aber nicht alle Tasten neu belegen. Nicht umprogrammieren lässt sich die Funktionsebene (FN) der oberen Tasten mit aufgedruckter Sonderfunktion. Ohnehin wird hier aber auch keine große Funktionsvielfalt geboten wird. Da wäre ein größerer Funktionsumfang denkbar. Hier findet man auch die Möglichkeit eine Doppelbelegung einzustellen. Ein klassisches Beispiel wäre für die Taste „W“ die Möglichkeit bei einem leichten Druck „w“ auszuführen und bei stärkerem Druck „Shift+W“ um im Spiel zu sprinten. Allerdings lässt sich die jeweilige Tiefe nicht einstellen, zudem verschwindet mit der Aktivierung jegliche Option die Auslösepunkte der Taste festzulegen.
Abschließend gibt es einen typischen Makro-Editor, mit dem sich Makros aufzeichnen lassen.
Die Einstellungen der Software lassen sich in vier Onboard-Profilen speichern. Aufrufen lassen sie sich per FN-Taste zusammen mit den Tasten F1-F4.
Fazit
Die kompakte NZXT Function Elite MiniTKL hat uns grundlegend sehr überzeugt. Die hochwertige, stabile und schwere Tastatur ist qualitativ gelungen. Aluminiumrahmen, PBT-Tasten, das Tippgeräusch sowie das sanfte Tippgefühl machten in der Testphase einen sehr guten Eindruck.
Die magnetischen Schalter drücken sich leicht und geschmeidig und sind dank der Einstellungsmöglichkeiten in Bezug auf die Tippeigenschaften flexibel. Gamer werden mit Funktionen wie Rapid-Trigger und einer hohen Polling-Rate gelockt.
Das etwas überladene MiniTKL-Format ist durchaus eine Herausforderung, aber wohl auch eine Sache der Gewöhnung. Dennoch würden wir uns unbedingt eine Function Elite im Vollformat mit Handballenauflage wünschen. Mit fast ~200€ ist die kleine Version durchaus kostspielig, bietet aber auch viel.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.