NZXT H6 Flow RGB im Test

Das NZXT H6 Flow RGB ist ein Zweikammer-Gehäuse mit zwei Seiten aus Glas und einer abgeschrägten Ecke, über die die Belüftung mittels drei ARGB-Lüfter realisiert wird. Geht das Konzept auf?

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Technische Daten

Maße (LxBxH)425 x 288 x 416 mm
MaterialStahl, Glas
Mainboard-FormatATX, M-ATX, Mini-ITX
Anschlüsse Front1x USB 3.2 Gen. 1 Type-C
2x USB 3.2 Gen 1 Type-A
Audio
max. CPU-Kühler-Höhe163 mm
max. Grafikkarten-Länge365 mm
Laufwerke2x 2.5″
1x 3.5″
Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min)Front: 3x 120 mm Lüfter ARGB
max. 1300 U/Min
Maximale Lüfterinstallation (mm)Front: 3x 120
Deckel: 2x 140 / 3x 120
Boden: 2x 140
Rückseite: 1x 120
Optionale Radiatoren (mm)Deckel: 120 / 140 / 240 / 280 / 360
Rückseite: 120
RGB-Beleuchtungja via Lüfter
Lüftersteuerung
Preis144,99 € (UVP)

NZXT H6 Flow RGB im Detail

Bei dem NZXT H6 Flow RGB handelt es sich wie eingangs erwähnt um ein Zweikammer-Gehäuse mit linker und rechter Kammer. Front unter Seite sind aus Glas und nahtlos, also ohne Stahlstrebe in der Ecke. Interessanterweise hat NZXT die rechte Ecke abgeschrägt und gibt dem H6 Flow damit einen außergewöhnlicheren Look.

Die schräge Fläche wird von einem Meshelement aus Stahl abgedeckt und beinhaltet drei 120-mm-Lüfter mit ARGB-Beleuchtung. Somit setzt NZXT nicht auf richtige Seitenlüfter, sondern begegnet den fehlenden Frontlüftern quasi mit einer Mischung aus beidem. Gelungen ist auch die matt-raue Oberfläche des Gehäuses.

Einen separaten Staubfilter gibt es hinter dem angesteckten Stahlteil nicht, was übrigens auch für den Rest des Gehäuses gilt. NZXT will mit der gewählten Lochgröße also einerseits den Airflow begünstigen, aber auch für den Staubschutz sorgen.

Auch der stählerne Deckel mit identischer Lochstruktur ist aufgesteckt und kann einfach abgezogen werden, um an den darunterliegenden Rahmen für Lüfter/Radiatoren zu gelangen. Die Seitenteile lassen sich nach dem Lösen der Sicherungsschraube an der Rückseite einfach entfernen und wieder anstecken.

Durch das unten an der Vorderseite platzierte I/O-Panel ist das H6 Flow vorrangig für den Betrieb auf dem Schreibtisch gedacht, wo es mit 425x288x416 mm einen gewisse Platz benötigt. Es ist mit USB-C und zwei USB-A Anschlüssen (USB 3) ausgestattet und auch ein Audio-Port fehlt nicht. Der Powerbutton wird weiß beleuchtet.

Zum Arbeiten im System können der Deckel, Seitenteile und, nach Lösen von weiteren Schrauben, auch die Frontscheibe entfernt werden. In der Hauptkammer wird, wie man es von dieser Art von Gehäusen kennt, die wesentliche Hardware verbaut, während das Netzteil und Laufwerke auf die Rückseite wandern.

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Die Lüfter sollten in ihrem Winkel zumindest optisch bewertet die Hardware erreichen und mit dem entsprechenden Überdruck die Luft durch das Case drücken. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von ca. 1300 U/min. In der Nabe sorgen ARGB-LEDs für eine hübsche, aber nicht überwältigende Beleuchtung.

Weitere Lüfter lassen sich bei Bedarf natürlich nachrüsten. Im Heck ist Platz für ein 120-mm-Lüfter, im Deckel passen bis zu drei Lüfter (120mm) oder zwei im 140-mm-Format. Auch im Boden können zwei Lüfter verbaut werden, es werden jedoch leider nur Bohrungen für 140-mm-Lüfter angeboten, was nicht so ganz verständlich ist.

Weniger gut sieht es mit Radiatoren aus: Die spezielle Front bietet keinen Radiatorsupport, was natürlich besonders schade ist. Im Boden werden die Lüfter vertieft eingesetzt und schließen damit optisch ansprechend mit dem restlichen Gehäuse ab, aber auch hier ist kein Radiator spezifiziert. Dieser würde wohl zu Problemen mit den Anschlüssen eines ATX-Boards führen.

Lediglich im Deckel kann ein Radiator mit bis zu 280/360 mm verbaut werden. Der Abstand zur Oberkante des Mainboard liegt bei ungefähr 58 mm. Das Heck kann einen Radiator im 120-mm-Format aufnehmen. Für größere AiOs gibt es also nur eine Montageoption und für Custom-Wasserkühlungen ist das H6 Flow damit weniger interessant.

Viel gibt es in der Hauptkammer auch gar nicht zu erwähnen. Höchstens, dass die normalen Schrauben an den Slotblenden gerne auch Thumbscrews hätten sein können. Rund um das Tray und die unteren Lüfterpositionen gibt es Öffnungen, um Kabel zu der Rückseite zuführen, die wir uns jetzt ansehen.

Das Netzteil wird oben auf einer Stahlfläche verbaut. Darunter befindet sich ein mit einer Schraube gesicherter HDD-Käfig aus schwarzem Stahl.

Dieser kann eine 3.5“ HDD und zwei 2.5“ SSDs aufnehmen, und stellt die einzigen verfügbaren Laufwerksoptionen dar. Sicher ist das bei vielen modernen Systemen mit M.2-Laufwerken absolut ausreichend, aber besonders üppig ist man nicht aufgestellt.

Nicht nur, aber natürlich besonders wenn man auf den Käfig verzichten kann, hat man viel Platz für anfallende Kabel. Was NZXT als Cable Management System bezeichnet sind im Endeffekt nur Klettverschlüsse und Durchführungen, aber es funktioniert.

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In den vielen bereits vorhanden Kabel durch die Lüfter fällt der Adapter auf, der das NZXT eigene Steckerformat für die Beleuchtung auf den Standard ARGB-Header mit 5V adaptiert.
Etwas unglücklich ist, dass die zusammengesteckten Lüfter auf einen 4-Pin PWM-Stecker gebündelt werden. Sieht man genauer hin erkennt man aber, dass es sich um 3-Pin-Lüfter handelt. Das wird man spätestens dann feststellen, wenn man den Lüfteranschluss auf PWM gestellt hat und keine Steuerung der Drehzahl möglich ist.

Der Einbau des Testsystem verlief sonst aber ohne Probleme. Im Lieferumfang befinden sich benötigte Schrauben, die einzeln vertütet und beschriftet sind. Ansonsten nur einfache Kabelbinder und eine Anleitung.

Bei einem Showcase mit „Panorama“ wäre allerdings ein GPU-Stütze ein schönes Addon gewesen, damit man nicht auf die schwere Grafikkarte in Schräglage schauen muss.

Die Scheiben gewähren Einblick auf die verbaute Hardware, ohne Strebe in der Ecke

Kühlleistung und Lautstärke des NZXT H6 Flow RGB

Jetzt sind wir sehr gespannt, was die schräge Front in Sachen Airflow bietet oder eben nicht bietet. Der besondere Lüfter im H5 Flow konnte in unserem Test keine Vorteile gegenüber einer Standardbelüftung zeigen, eher im Gegenteil. Doch wie sieht es hier aus?

Testsystem

  • AMD Ryzen 5800X @ 100W
  • be quiet! Dark Rock Slim
  • MSI B550 Gaming-Plus
  • Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
  • 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
  • be quiet! Straight Power 12 750W

Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) und MSI Kombustor. Jeder Testlauf ging 30-Minuten. Die Werte sind der jeweilige maximale Wert, normiert auf 20 Grad. Der Durchschnittswert lag in der Regel 1-2 Grad darunter.

An dieser Stelle der Hinweis, dass solche Messungen immer Toleranzen und Ungenauigkeiten unterliegen und nicht 1:1 auf anderen Systeme übertragbar sind!

Maximale Drehzahl

Das NZXT H6 Flow RGB kann sich in der Standardausstattung zwar nicht als absolutes Airflow-Monster hervortun, aber die Temperaturen sind doch mehr als gut. CPU und GPU werden auf Temperatur gehalten, gerade der CPU-Wert fällt gut aus.

NZXT
H6 Flow RGB
be quiet!
Shadow Base 800 DX
Fractal Design
Torrent
Fractal Design
North
CPU-Temperatur73,1 °C76,1 °C67,8 °C69,1 °C
GPU-Temperatur69 °C67,3 °C64 °C69,5 °C
Lautstärke nur Gehäuselüfter 100%41,6 dB(A)41 dB(A)52,2 dB(A)51,7 dB(A)
Lautstärke Gesamt44,1 dB(A)43,9 dB(A)52,7 dB(A)52 dB(A)

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Auch die maximale Lautstärke ist ok, die Akustik der Lüfter ist aber etwas brummiger und es gibt auch immer wieder Bereiche wo es etwas „pulsiert“. Wir hätten uns ein etwas angenehmeres Lüftergeräusch gewünscht. Sie starten bei ca. 440 U/min und sind dabei bei sehr leiser Umgebung bereits etwas hörbar, was ebenfalls an dem brummigen Unterton liegt, der auch schnell stärker wird. Nach dem Anlaufen lassen sie sich aber auch nochmal tiefer regeln und sollten spätestens dann verstummen.

Da wir die Schalldruckmessung von schräg links durchführen, könnte die etwas seitlicher positionierten Lüfter die Schalldruckwerte begünstigen.

Einheitliche Lautstärke

Wir regulieren nun die Gehäuselüfter und CPU-Lüfter so gut wie möglich jeweils auf 36 dB(A), die GPU-Lüfter werden auf 40 dB(A) reguliert.

NZXT
H6 Flow RGB
be quiet!
Shadow Base 800 DX
Fractal Design
Torrent
Fractal Design
North
CPU-Temperatur79,1 °C78,674 °C77,6 °C
GPU-Temperatur71,7 °C70,366,9 °C75,3 °C

Das H6 Flow RGB ist etwas hellhöriger, sodass sämtliche Lüfter für unser Messung auf gleicher Lautstärke ein wenig stärker gedrosselt werden müssen. Auch hier bleiben die Temperaturen solide. Die CPU erwärmt sich jedoch deutlich stärker, die GPU hingegen weniger stark. Je nach Wert im Bereich des Shadow Base 800 DX (CPU). Das Torrent von Fractal blieb mit seiner Lüftergewalt aber außer Reichweite.

Fazit

Das NZXT H6 Flow RGB ist weiteres Vitrinen-Case mit zweiseitigem Einblick, bei dem NZXT aber immerhin mit der schrägen Front optisch für ein wenig Abwechselung sorgt und seinen eigenen Stempel aufdrückt. Auch eine ordentliche Belüftung wird damit gewährleistet – trotz Scheibe in der Front. Optionen für weitere Lüfter bestehen natürlich auch, beim Boden ist man aber auf größere Modelle beschränkt. Bei Radiatoren sieht das deutlich knapper aus: So bieten die schräge Front und der Boden dafür keine Optionen und es bleibt eigentlich nur der Deckel. Bei CPU-Kühlern muss man mit Platz für maximal 163mm hohe Modell etwas aufpassen.

Qualität und Handling sind ebenfalls gut. Die matte Beschichtung der Stahlteile macht was her und es wird fast nur Stahl und Glas eingesetzt. Zudem lassen sich viele Elemente ohne Werkzeug abnehmen und wieder anstecken. Bei der Ausstattung und weiteren Features hält sich NZXT zurück. Es gibt nicht massig viele Laufwerkplätze, kein ARGB/Lüfter-Hub oder eine GPU-Stütze, die das System optisch sauberer präsentieren würde. Die ARGB-Beleuchtung der Lüfter ist gängiger Standard, der Drehzahlbereich der 3-Pin-Lüfter ist gut. Das Laufgeräusch traf nicht ganz unseren Geschmack.

Hardware-Helden Silber Auszeichnung
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Das Produkt wurde uns für den Test leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt!

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