Mit dem Sound Blaster Play! 4 hat Creative einen kleinen USB-C Audio-DAC im Angebot. Im kurzen Review überzeugt die Soundkarte über den fairen Preis und mit sinnvollen Funktionen.
Zwei Tasten für die grundlegende Bedienung
Ein kleines Produkt sollte auch mit einer kompakten Verpackung auskommen, was Creative erfüllt. In der kleinen Pappschachtel sind die USB-Strick-große Soundkarte und ein USB-C auf USB-A Adapter für ältere Systeme enthalten. Dazu ein Quickstart-Guide und das typischen Zettelwerk.
Bei der Sound Blaster Play! 4 handelt es sich um eine kleine USB-C Soundkarte. Alles ist in einem kompakten Kunststoff-Gehäuse untergebracht an der ein etwa 9 cm langes Anschlusskabel angebracht ist. Auf der anderen Seite findet man den 4 poligen 3.5 mm Klinkenanschluss. Demnach werden Ein- und Ausgabe über einen Anschluss realisiert. Wer ein Headset mit zwei Anschlüssen hat, greift auf einen Adapter* zurück.
Haptisch ist das ganze einfach, aber frei von Mängeln. Das Gehäuse wirkt stabil soweit man das von Plastik sagen kann. Die beiden Tasten auf der Oberseite drücken sich präzise.
Technische Daten des Sound Blaster Play! 4
Gewicht: | 8,3 g |
Abmessungen: | 138 x 16 x 8,2 mm |
Dynamikbereich (DNR): | 110 dB |
Audioprozessor: | SmartComms Kit, CrystalVoice, BlasterX Acoustic Engine |
Max. Wiedergabequalität: | PCM 16-bit: 44.1, 48.0, 88.2, 96.0. 192.0 kHz PCM 24-bit: 44.1, 48.0, 88.2, 96.0. 192.0 kHz |
Wiedergabeauflösung: | PCM 16-bit: 44.1, 48.0, 88.2, 96.0. 192.0 kHz PCM 24-bit: 44.1, 48.0, 88.2, 96.0. 192.0 kHz |
Aufnahmeauflösung Mikrofon-Eingang: | Mono, 16-bit, 44.1, 48.0 kHz Mono, 24-bit, 44.1, 48.0 kHz |
Anschluss | USB-C und USB-A (per Adapter= |
Eingangsoptionen (Hauptgerät): | 1 x 3,5mm (4-polig, CTIA) |
Kopfhörerverstärker: | Unterstützte Kopfhörerimpedanz: 16-150 Ω |
Audio-Klangtreue: | bis zu 24-bit / 192kHz |
DAC: | Dynamikbereich (Stereo): 110 db |
Kleine LEDs über den beiden Tasten geben den aktuellen Status wieder. Die erste Taste braucht kaum weitere Erklärung: Hier lässt sich das Mikrofon komplett deaktivieren für uneingeschränkte Privatsphäre. Die LED leuchtete in diesem Fall rot. Als Alternative dazu besitzt die PLAY! 4 mit der Creative App eine VoiceDetect-Funktion, die das Mikrofon deaktiviert, wenn man aufhört zu sprechen.
Die andere Taste dient der Klang-Anpassung oder Optimierung. Ein Druck aktiviert den Bass Boost (LED blau) für eine Betonung des Tieftons. Ein weiterer Druck aktiviert den dynamischen EQ (LED weiß). Dieser soll die Klangbühne erweitern und den Klang räumlicher wirken lassen. Laut Creative profitieren davon Games und Gespräche.
Software für kompletten Funktionsumfang nur für Windows
Für Windows Systeme gibt es die Creative App, die den Funktionsumfang deutlich erweitert. Auf der Startseite können mit dem Sound-Modus schnell Anpassungen vorgenommen werden. Dabei stellt Creative nicht nur allgemeine Profile wie „Gaming“ sondern auch sehr spezielle z.B. für Apex Legends parat. Diese Unterscheiden sich in der Intensität der in dem Unterpunkt „Acoustic Engine“ verfügbaren Funktionen.
- Surround für Raumklang Simulation und breite Bühne
- Crystalizer versucht die durch Kompression verlorenen Details wiederherzustellen
- Bass betont den Tiefton
- Smart Volume verhindert Lautstärkesprünge
- Dialog+ hebt Stimmen hervor
Die einzelnen Funktionen lassen sich in ihrer Intensität einstellen und gehen angenehm dezent ans Werk. Wie auch bei dynamischen EQ per Taste, werden wir mit Surround nicht glücklich. Crystalizer wertet das Klangbild in vielen Fällen hörbar auf, gibt subjektiv mehr Dynamic und Lebendigkeit. Ebenso kann der dezent gewählte Bass Boost den Spaßfaktor der Wiedergabe erhöhen.
Im Unterpunkt „SmartComms“ findet man die Optionen und weiteren Einstellmöglichkeiten zum NoiseClean und dem VoiceDetect-Features. Hier lässt sich die Empfindlichkeit und die Zeit einstellen, nach der das Mikrofon deaktiviert wird.
NoiseClean in/out filtert störende Hintergrundgeräusche. Dies kann sowohl für die Wiedergabe und das eigene Mikrofon aktiviert werden. Besonders gut funktioniert das bei statischen Hintergrundgeräuschen wie Staubsauger, Lüfter, Klimaanlagen usw. Dann ist das Ergebnis einwandfrei. Davon abweichende Hintergrundgeräusche werden mal mehr, mal weniger, mal abgehackt gefiltert und führt zu einer lückenhaften Wiedergabe. Das ist jedoch nur in Extremsituationen der Fall.
Guter Klang, Hardware-Presets sind Geschmackssache
In der Praxis agiert die Creative Play! 4 auf einem guten Niveau. Der Klang ist lebendig, dynamisch und dürfte bei vielen Sound-Systemen souverän performen. Ein Unterschied zu aktuellen guten OnBoard-Desktop-Chips hören wir jedoch nicht, weder im positiven noch im negativen Sinne.
Der Verstärker hat aber nicht übermäßig viel Power. Denn je nach Kopfhörer könnte die maximale Lautstärke gerne noch etwas höher ausfallen. Allerdings ist die Play! 4 auch kein Produkt des HiFi-Segment und eher dem produktiven Umfeld zuzuordnen.
Am günstigen Office-Notebooks wie dem Acer Aspire 3 stellt sie aber auch eine Bereicherung dar und man wird mit einem klareren Klang belohnt.
Im Zusammenspiel mit dem Creative EP 630i, das uns von Creative beigelegt wurde, war bei aktiver Wiedergabe ein Grundrauschen klar zu hören, das die an sich gefällige Soundqualität etwas schmälert. Mit dem Wechsel auf andere Kopfhörer war dieses aber auf die In-Ears zurückzuführen. Die Play! 4 ist hier unschuldig und zeigte sich ansonsten rauschfrei.
Bass-Boost und der dynamische EQ sind Geschmackssache. Überraschenderweise hat uns als Freunde der nativen Wiedergabe der Bass Boost dennoch gefallen. Unabhängig der verwendeten Kopfhörer gibt die Funktion dem Klangbild etwas mehr Fülle und Spaß, übertreibt es aber nicht.
Die Wirkung des Dynamischen EQ ist stark von der Quelle abhängig. Es reicht von spektakulär (Witcher3) bis Hallig (Battlefield), hier hilft probieren. Insgesamt haben wir uns damit nicht anfreunden können. Musik klingt für unseren Geschmack zu blechern, da gehen die Meinung sicher auseinander.
Fazit
Klein, simpel, günstig. So kann man die Creative Sound Blaster Play! 4 USB-Soundkarte zusammenfassen. Die Audioqualität erlaubt sich keine Patzer. Der verbaute DAC ist für schwer anzutreibende Kopfhörer zwar etwas leise aber da sehen wir auch nicht den primären Einsatzzweck. Wenn es darum geht ein Gerät mit mäßigen Soundchip schnell und einfach um eine gute Wiedergabe und Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere fürs Home-Office oder Telefonie, zu erweitern, dann ist die Creative Play! 4 in jedem Fall ein Blick wert. Die Software mit sinnvollen Optionen bezüglich Wiedergabe (Crystalizer) und Aufnahme (NoiseClean) gibt es leider nur für Windows, kann dort aber punkten.
Aufgrund des günstiges Preises kann man die Play! 4 Soundkarte also im Hinterkopf behalten. Wer hauptsächlich einen DAC für die Wiedergabe von Musik und Games sucht, ist mit dem Sharkoon DAC Pro S V2 (bei amazon)* aber besser bedient.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.