Nach Commander Pro und Commander Core schließt der Corsair Commander Core XT die kleine Lücken zwischen den beiden Produkten. Wir untersuchen im Test die kleine Lüfter- und RGB-Steuerzentrale und schauen, ob Corsairs Portfolio sinnvoll erweitert wird.
Inhaltsverzeichnis
Corsair Commander Core XT im Detail
Corsair liefert den Commander Core XT in einer ansprechenden Verpackung. Die Anschlusskabel sind mit dem Controller bereits verbunden, zusätzlichen liegen zwei Temperatur-Sensoren und doppelseitiges Klebeband im Paket.
Corsair verpackt die Platine in einem flachen Kunststoffgehäuse, das sich mit eine Höhe von gerade einmal 16 mm in so ziemlich jedem Gehäuse unsichtbar hinter dem Mainboard-Tray verstecken lassen sollte. Durch starke unsichtbare Magnet in der Rückseite hält der Core XT ohne Schrauben am Gehäusestahl und lässt sich jederzeit verschieben.
Zur Anbringung an anderer Stelle legt der Hersteller zwei Streifen von sehr starkem Klebeband bei, mit denen der Commander Core XT bombenfest an Ort und Stelle klebt. Gänzlich neu ist der Commander Core XT übrigens nicht: Er kam bereits in den Corsair 7000X Gehäusen zum Einsatz.
Bei dem Core XT handelt es sich um eine Lüfter- und RGB-Steuerung. Zur Orientierung wo sich der Commander Core XT im Vergleich positioniert, hilft die folgende Tabelle:
Commander Core | Commander Core XT | Commander Pro | |
---|---|---|---|
Lüfteranschlüsse | 6x 4 Pin | 6x 4 Pin (PWM) | 6x 4 Pin (PWM und DC) |
RGB-Anschlüsse | 6x Corsair 4-Pin (max. 6 RGB-Lüfter) | 6x Corsair 4-Pin 1x Corsair 3-PIn (max. 6 RGB-Lüfter + 6 via Hub) | 2x Corsair 3-Pin (12x RGB via 2 Hubs) |
Temperatur-Sensoren | 1x | 2x | 4x |
USB 2.0 | – | Pass-Through | 2x |
Anschluss | USB 2.0 9-Pin SATA-Power | USB 2.0 9-Pin SATA-Power | USB 2.0 9-Pin SATA-Power |
Preis | Amazon.de: € 62,71* | Amazon.de: € 150,00* |
Lüfteranschlüsse
Der Corsair Commander Core XT bietet zur Lüftersteuerung 6 Anschlüsse für 4-Pin PWM Lüfter. Anders als beim Commander Pro ist es nicht möglich 3-Pin Lüfter per Spannung (DC) zu steuern. Man kann sie anschließen, doch laufen sie dann stets mit voller Geschwindigkeit. Das ist der wesentliche und vielleicht einzige echte Nachteil zum Pro-Modell. Unbedingt relevant ist das dennoch nicht: Der Commander Core XT steuert Corsair RGB-Hardware und fast jeder aktuelle Corsair-RGB-Lüfter wird per PWM geregelt.
Die Segmentierung erinnert etwas an Aqua Computers OCTO, wo auch nur PWM-Lüfter kontrolliert werden können.
Die maximale Belastbarkeit liegt bei 4.5A, sprich 54 Watt verteilt für alle 6 Anschlüsse. Damit lässt sich eine sehr große Anzahl an Lüftern per Y-Kabel anschließen.
RGB-Anschlüsse
In Sachen RGB bietet der Core XT genau wie Commander Core und damit anders als der Pro (wir hoffen ihr kommt noch nicht durcheinander) einen integrierten RGB-Hub. Dadurch lassen sich 6 Corsair-RGB-Lüfter direkt anschließen. Es ist also kein Corsair-RGB-Hub nötig. Hierfür stehen sechs Corsair-RGB-Anschlüsse (4-Pin) bereit, die ebenfalls 4.5A (22,5 W) bieten. Corsair bleibt wie immer im eigenen Produktuniversum mit einem proprietären Anschluss.
Angeschlossen werden hier also Corsair-RGB-Lüfter wie beispielweise die QL RGB, die LL-Serie oder die SP RGB Elite, die uns Corsair zur Demonstration überlassen hat. Insgesamt kann der Commander Core XTso 264 RGB-LEDs direkt versorgen.
An dem zusätzlichen 3-Pin RGB Anschluss an der Seite kann wiederum ein RGB-Hub für sechs weitere Lüfter, oder Corsair LS100 RGB-Strips angeschlossen werden. Bleibt man bei sechs RGB-Geräte kann man, anders als beim Commander Pro, auf den Hub verzichten.
Die 2-Pin Temperatursensoren werden selbsterklärend an den Temp-Anschlüssen eingesteckt. Die Foliensensoren lassen sich frei im Gehäuse positionieren, auch die Integration als Sensor für die Wassertemperatur ist damit realisierbar. Das macht den Commander Core XT auch für den Custom-Wasserkühlungsbereich attraktiv.
Die USB 2.0 Anschlüsse des Commander Pro hat Corsair gestrichen, allerdings dennoch mitgedacht: So ist im Anschlusskabel eine Y-Weiche integriert. Über diesen USB 2.0 Pass-Through-Anschluss lässt sich also ein weiteres Gerät am internen USB-Anschluss betreiben bzw. für die Front-Anschlüsse des Gehäuse nutzen. Zu beachten ist, dass nur die 5-Pin Reihe aktiv ist.
Zu dem internen USB-Header benötigt der Commander Core XT einen SATA-Stromanschluss, die Installation ist damit selbsterklärend.
Corsair iCUE für den Commander Core XT
Für Steuerung und Konfiguration ist Corsairs iCUE-Software notwendig. Die an den sechs RGB-angeschlossenen Lüfter werden im Normalfall automatisch erkannt. Bei einem Fehler passt man es manuell an. Die SP RGB Elite Lüfter werden als „Lüfter-Serie-8-LED“ erkannt. Lediglich die am 3-Pin RGB Anschluss vorhandenen Geräte müssen manuell im Drop-Down-Menü gewählt werden. Die Grundkonfiguration sollte binnen Minuten erledigt sein.
Beleuchtung
Die Beleuchtung lässt sich für jeden Anschluss, jedes Endgerät und jede LED einzeln vornehmen. In Sachen Effekten, Beleuchtungsschemata lässt Corsair sich nicht Lumpen und bietet eine unerschöpfliche Auswahl. So gibt es diverse mehrfarbige Animationen wie den Regenbogen, Spiralen usw. oder statische und einfarbige Effekte. Auch lässt sich jede LED-Einzeln einfärben. Ganz praktisch ist beispielweise das Reagieren der Beleuchtung auf die Systemtemperatur.
Hat man sich für einen oder gleich mehrere Setups entschieden, weißt man diese einem beziehungsweise mehreren Lüftern zu. Unter dem Punkt „Hardwarebeleuchtung“ wählt man ein Setup das aktiviert wird, wenn die iCUE-Software nicht läuft.
Lüftersteuerung
Unter dem Punkt „Kühlung“ ist die Lüftersteuerung untergbracht. Corsair bietet vier unterschiedliche Profile/Lüfterkurven an: Leise: Balanciert, Intensiv und die „Nulldrehzahl“ mit einem semi-passiven Modus. Die Kurven unterscheiden sich in ihrem Anstieg.
Das volle Potenzial erhält man mit einer benutzerdefinierten Kurve, bei der man auch ein vordefinierte Kurve als Vorlage anpassen kann. Man hat nicht nur die Möglichkeit den Verlauf der Kurve anzupassen, sondern auch den Sensor zu wählen nachdem gesteuert wird. Dazu zählen Hardware-Sensoren für die CPU-Temperatur, die Grafikkarten-Temperatur und natürlich auch einer der extern angeschlossenen Temperatur-Fühler. Im Anschluss weißt man den angeschlossenen Lüftern die gewünschte Kurve zu. Alles lässt sich individuell benennen.
Hat man einen Temperatursensor angeschlossen, gibt es weiterhin den Menüpunkt „Warnungen“. Hier lassen sich Grenzwerte einstellen anhand derer bestimmte Ereignisse ausgelöst werden. Beispielweise, dass die Lüfter ab einer bestimmten Temperatur auf maximaler Geschwindigkeit laufen sollen oder ein Notfall-Shutdown bei dem sich der Rechner bei erreichen einer kritischen Temperatur abschaltet.
Fazit
Der Corsair Commander Core XT bietet ein rundes Gesamtpaket zur Lüfter- und RGB-Steuerung, unter der Voraussetzung, dass man sich ohnehin im Corsair-Universum aufhält, oder in dieses einziehen will. Dann bekommt man eine sehr gute Lüftersteuerung mit Flexibilität bei der Sensorwahl. Dazu einen enormen Umfang an RGB-Optionen. Nutzt man außerdem weitere Corsair-Peripherie, hat man alles unter einer attraktiven Software-Haube.
Da der Controller unserer Meinung nach vor allem mit Corsair-RGB Produkten erst wirklich Sinn macht ist der Umstand, dass nur PWM-Lüfter gesteuert werden können zu vernachlässigen. Die einzigen „aktuellen“ Corsair-RGB-Lüfter ohne PWM sind die SP RGB Pro, alle anderen Serien wie LL, ML RGB, QL usw. sind nur als PWM-Version erhältlich.
Durch die direkte Integration der RGB-Anschlüsse hat der Commander Core XT gegenüber dem Commander Pro dann sogar praktische Vorteile, da bei maximal 6 RGB-Lüftern kein zusätzlicher Hub verbaut werden muss. In diesem Duell gestaltet sich die unverbindliche Preisempfehlung des Core XT mit 59€ zum Release aber noch etwas schwierig. Der Commander Pro ist aktuell bereits für den gleichen Preis, oft sogar deutlich günstiger erhältlich.
Somit spaltet sich das Fazit anhand der Zielgruppe: Für Nutzer mit Corsair-Lüftern ist der Commander Core XT eine sehr gute Wahl mit hohen Leistungsreserven und vielen Funktionen. Als reine Lüftersteuerung für Lüfter anderer Hersteller macht der Commander weniger Sinn. Der Award orientiert sich entsprechend.
Vorteile
- unterschiedliche Sensoren zur Lüftersteuerung
- 6fach RGB-Hub integriert
- erweiterbar auf 12x RGB
- einfaches Setup per iCUE
- viele Beleuchtungseffekte
- 2x Temperatursensoren
- Y-USB Adapter
- flache Bauweise
- magnetisches Gehäuse
Nachteile
- steuert nur PWM-Lüfter (für viele Corsair-Lüfter irrelevant)
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.