ASUS ROG Strix LC III 360 ARGB LCD im Test

In diesem Test untersuchen wir Leistung, Lautstärke und Funktionsumfang der ASUS ROG Strix LC III 360 LCD AiO-Wasserkühlung. Die Strix LC kommt nun bereits in der dritten Generation und verspricht mit Gen7 v2-Pumpe und neuer Coldplate eine hohe Kühlleistung und ist (theoretisch) sowohl mit als auch ohne Display erhältlich.

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Technische Daten

Maße Radiator (T x B x H)394 x 121 x 27 mm (ohne Lüfter)
Material RadiatorAluminium
Drehzahl Pumpeca. 800 – 2800 U/min
Anschluss der PumpePWM, USB (Display)
Schlauchlänge400 mm
Material KühlerbodenKupfer
Lüfter3x ROG Strix AF-12S ARGB
Drehzahl Lüfterca. 0, 800 bis 2200 U/min
Intel SockelLGA 1700 / 1200 / 115x
AMD SockelAM4, AM5
Besonderheiten-2,1″ Display (480×480 Pixel, 60 Hz)
-ARGB-Beleuchtung der Lüfter
Preis?

Asus ROG STRIX LC III 360 ARGB LCD im Detail

Bei der Verpackung nutzt ASUS relativ viel Plastik. Nicht nur das Montagematerial und die AiO sind in einzelnen Tüten verpackt sondern auch die Lüfter. Außerdem ist ein Lamellenschutz aus Plastik beidseitig auf dem Radiator eingesetzt.

Bei der Asus ROG Strix LC III ARGB LCD handelt es sich um eine Asetek-AiO mit dem bewährten Design. Der runde Pumpenkopf ist wahlweise mit einer ARGB-Beleuchtung oder wie hier mit einem Display auf dem Pumpendeckel ausgestattet. Dieses kann dann entweder dekorative Elemente wie Bilder oder Animationen darstellen, aber auch „Wichtiges“ wie die CPU-Temperatur und die Lüftergeschwindigkeit etc.

Das Display ist mit 2.1“ nicht besonders riesig, fügt sicher aber nahtlos in das Gehäuse ein und die Auflösung von 480×480 Pixeln und 60 Hz machen die Darstellung ansprechend scharf.

Die Kühlplatte besteht aus Kupfer wie bei AiOs üblich, genau so üblich ist der Radiator aus Aluminium. Im Inneren arbeitet eine Asetek Gen 7 Pumpe in der 2. Version. Die LC III bietet also nicht den neusten Asetek Gen 8 Unterbau wie z.b. die RYOU III aus gleichem Hause oder die Lian Li Galahad II LCD. Die Gen 7 V2 soll eine optimierte Leistung bieten. Schade jedoch, dass nicht die aktuellste Version geboten wird, einfach weil es immer ein unschönes Gefühl ist viel Geld zu bezahlen, wenn es auf dem Papier schon etwas „besseres“ bzw. neueres gibt.

Der Drehzahlbereich der Pumpe liegt zwischen 800 – 2800 rpm (unser Sample geht auf ca. 900 bis 3000 rpm). Das bedeutet, dass man sie per PWM über einen großen Bereich den eigenen Leistungs-/Lautstärke-Ansprüchen nach regulieren kann. Die Lautstärke reicht, natürlich von der Umgebung und dem eigenen Empfinden abhängig, von laut störend/auffällig bis sehr, sehr leise bzw. nicht mehr wahrnehmbar. Natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die Temperaturen, die genaue Werte gibt’s weiter unten.

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Über 40 cm gesleevte Schläuche geht es in den schwarzen 360-mm-Radiator mit 27 mm Dicke und ca. 20 FPI. Dicke und Lamellendichte sind AiO-typisch, ebenso das Material (Alu). Dem als kritisch betrachteten Materialmix wird der Hersteller sicher mit der entsprechenden Flüssigkeit begegnen und außerdem hat man 6 Jahre Garantie. Die Verarbeitung des Radiators ist einwandfrei. Am Rand ziert ihn ein ROG-Schriftzug.

Genügend Luft durch den Radiator zu drücken ist Aufgabe der drei ROG-Strix-AF-12S-ARGB-Lüfter, die mit ihrer typischen und heutzutage schon eher einfachen ARGB-Beleuchtung Show ins Gehäuse bringen (können). Aber auch Leistung sollen sie mit bis zu 2200 U/min bieten, was natürlich nicht mehr leise ist. Im Gegenteil, denn auch die Strix LC III macht dann wirklich Krach. Verbaut auf dem Radiator kamen unsere Modelle auf 2050 rpm. Besonderheit ist, dass die Lüfterblätter mit einem Ring verbunden sind.

Der Regelbereich der Lüfter lässt mit minimal 800 U/min Wünsche offen. Man kann zwar bereits von einem ruhigen Betrieb sprechen, aber so richtig richtig leise oder unhörbar wird es nicht. Je nach Drehzahlabschnitt kam neben dem Luftgeräusch auch mal ein Pulsieren hinzu.

Es gibt jedoch einen 0db-Modus bei dem die Lüfter abgeschaltet werden, so dass es bei entsprechend wenig Last auch still sein kann. Die Schwelle dazu liegt bei um die 25%. Ganz reibungslos klappt das nicht. Am OCTO stoppen zwei von drei Lüftern bei 25%, der dritte erst bei 24%. Bei 26% gibt es jedoch ein sehr lautes Nebengeräusch wie ein Schleifen, das bei 24% (Stillstand) und 27% (laufen) nicht vorhanden ist. Immerhin: Direkt am verwendeten Mainboard angeschlossen trat das Geräusch nicht auf, die unterschiedlichen Start/Stopp-Werte der Lüfter zeigten sich jedoch auch dort.

Montage der Asus ROG STRIX LC III 360 ARGB LCD

Die Montage auf LGA1700 ist Asetek-typisch gut gelungen. Der passende Rahmen ist angesteckt, ansonsten lässt er sich für AMD schnell austauschen. Weniger gefällt die labile Plastikbackplate, die vermutlich nicht gegen „Bending“ bei LGA1700 helfen kann.

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In die Gewinde der Backplate kommen die zum Sockel passenden Abstandshalter, darauf die Kühleinheit mit der ab Werk aufgetragenen Wärmeleitpaste. Weitere Wärmeleitpaste gibt es nicht und so sollte man für weitere Montagen einen eigenen Vorrat anschaffen. Leider ist das bei vielen AiOs üblich.

Dann muss das Ganze noch verkabelt werden. Dazu bedarf es einen internen USB-Anschluss für das Display und einen PWM-Anschluss für die Pumpe. Die Lüfter und dessen Beleuchtung werden separat angeschlossen, wozu sowohl ein dreifaches PWM-Kabel als auch ARGB-Kabel beiliegen. Sie werden also nicht über die AiO oder einen Controller gesteuert, sondern über das Mainboard.

Für’s Display brauchen wir noch die passende Software. Zu dieser kommen wir jetzt.

Armoury Crate Software

Mit Armoury Crate steht eine ziemlich üppige und ressourcenhungrige Software zur Verfügung, dessen Installation aufgrund des Umfangs möglicherweise nicht jedem gefallen wird. Sie ist jedoch nötig, um das Display zu steuern.

Die Steuerung der Pumpe oder der Lüfter wird darüber nicht generell umgesetzt, außer natürlich man hat ein entsprechendes ASUS-Mainboard. Nur dann hat man alles aus einer Hand. Der langwierigen Installation folgten, trotz Online-Installer, einige weitere Updates, die in unserem Fall auch nicht alle direkt klappen wollten. Nach einigem hin und her war dann alles bereit.

Speziell für das Display gibt es drei übergeordnete Darstellungen: Bild (JPG oder GIF), Hardware-Infos und die Uhrzeit. Außerdem lässt sich die Helligkeit anpassen. Die Systeminfos werden in der Vorschau nicht angezeigt im Display jedoch schon. Es gibt Optionen sich Temperaturen, Taktraten, Lüftergeschwindigkeiten und Spannung anzeigen zu lassen. Umbenennen lassen sich die Sensoren leider nicht, lediglich die Schriftfarbe kann geändert werden.

Insgesamt sind die Vorlagen und Funktionen nicht außerordentliche zahlreich oder originell. Videos werden nicht unterstützt und es gibt vier Uhren, die sich nicht anpassen lassen. Gelungen ist, dass man die Ausrichtung des Displays auf ein Grad präzise anpassen kann!

Kühlleistung und Lautstärke

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Testsystem

  • Intel Core i5-13600K
  • MSI Z790 Tomahawk WiFi
  • 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
  • be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
  • be quiet! Straight Power 12 1000W

Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min und 36 dB(A) (30cm Abstand). Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.

Maximale Drehzahl

Die ASUS Strix LC III 360 bietet die gewohnt hohe Kühlleistung einer AiO und lässt mit dem 360-mm-Radiator selbst die Luftkühler-Elite deutlich hinter. Typisch aber auch die enorme maximale Lautstärke. An die Leistung der auf der Asetek Gen8 basierenden Lian Li Galahad II LCD kommt sie jedoch nicht heran. Hier fehlen ihr knapp 2 Grad. Betrachtet auf die P-Cores ändert sich das Bild nicht:

Leistung bei 40 dB(A)

Passen wir die Lautstärke an, wozu wir die Pumpe auf dem maximalen Level gelassen und nur die Lüfter reguliert haben, leistet die Strix LC3 weiter gute Arbeit. Bei der Lian Li wurde die Pumpe aufgrund der extrem hohen und lauten Maximaldrehzahl gedrosselt, sie bleibt aber vorn. Auch hier noch ein Blick auf die P-Cores der CPU:

Leistung bei 1000 U/min

Bei 1000 U/min (Lüfter) ziehen beide AiOs gleich, sowohl bei der Leistung, als auch bei der Lautstärke, woran auch die unterschiedlich schnellen Pumpen ihren Anteil haben können. Diese haben wir bei der Lian Li auf dem gedrosselten Level der 40 dB(A)-Messung gelassen, da sie sonst Überdurschnittlich laut wäre.

Lautstärke und Einfluss durch die Pumpe

Um die Unterschiede besser abbilden zu können, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung zur Pumpe aufgestellt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes sind die folgenden dB(A) nur eine schnelle Orientierung. Wie es sich tatsächlich anhört versuchen wir zu beschreiben und ist auch immer subjektiv. Die Temperaturdifferenz wurde über die ersten 3 Minuten nach drosseln der Pumpe bei voller Auslastung mittels prime95 beobachtet.

Temperaturdifferenz zu 100%Schalldruck der Pumpe
Pumpe @ 100%41,6 dB(A)
Pumpe @ 75%+ 0,3 °C37,9 dB(A)
Pumpe @ 50%+ 2,2 °C35,6 dB(A)
Pumpe @ 40%+ 3,4 °Ckein Wert
Pumpe @ 30%+ 6,7 °Ckein Wert
Pumpe @ 20%+ 15,9 °C< 34,5 dB(A)

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Die Pumpe hat wie bereits erwähnt eine sehr hohe Bandbreite bei Geräusch und Leistung. Bei maximaler Geschwindigkeit ist sie mit 41,6 dB(A) sehr präsent und ist bereits bei ~1600 U/min der Lüfter zu hören. Während der Schalldruck innerhalb der oberen 50% deutlich variiert (das Geräusch wird tiefer, dann deutlich leiser), hat es auf die Temperaturen auf unserer CPU wenig Einfluss. Bei 40% und vor allem bei 30% gab es dann einen ersten deutlicheren Sprung. Bei 20%, also minimal Betrieb, schießen die Temperaturen um fast 16 Grad nach oben. Hier wird der Durchfluss also so gering, dass viel Leistung verloren geht.

Fazit

Die ASUS ROG Strix LC III RGB LCD 360 ist im Grund eine solide AiO-Wasserkühlung. Sie bietet die gute, wenn auch nicht ganz aktuelle, Asetek-Basis mit gut steuerbarer Pumpe und der typischen, hohen Kühlleistung. Sie lässt aber auch Potenzial liegen. Zunächst könnten die Lüfter einen größere Drehzahlbereich nach unten haben und zeigten im Bereich der an sich guten Stopp-Funktion Auffälligkeiten. Gut ist, dass man die Pumpe und Lüfter direkt über das Mainboard steuern kann. Allerdings erfordert dann nur das Display die große Armoury Crate Software, die, sofern kein entsprechendes ASUS-Board vorhanden ist, nicht die Pumpe/Lüfter steuern kann. Hier wäre ein einheitlicher Controller möglicherweise ein sinnvolle Option gewesen, oder eine schmalere Software für den eher geringen Funktionsumfang des Displays. Die Darstellungsmöglichkeiten des Displays sind nämlich hübsch gestaltet aber nichts besonderes, da geht mehr!

Eine generelle Empfehlung wollen wir daher nicht aussprechen. Wer aber einfach eine leistungsstarke AiO mit Display sucht und am besten bereits ein ASUS-Mainboard bzw. Armoury Crate nutzt, kann sich die Strix LC III durchaus ansehen. Das Display kann man sich bei Nichtbedarf auch sparen und zur verfügbaren ARGB-Version (siehe amazon.de*) greifen! Alternativ gibt es natürlich zahllose AiOs die ähnliches bieten. Wo sich die LCD-Version preislich einordnet ist unklar. Zum Zeitpunkt des Tests war die LCD-Version abseits der ASUS-Homepage nirgends zu finden. Bedenkt man, dass aber selbst die Version ohne Display bereits über 200€ kostet, wird es sicherlich ein teurer Spaß.

Hardware-Helden Silber Auszeichnung
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Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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