Nachdem wir uns bereits den be quiet! Dark Rock Elite angesehen haben, muss sich nun der Dark Rock Pro 5 im Test beweisen. Der an sich zum Elite identische Kühlturm kommt mit anderem Lüftersetup und ist optisch ein wenig dezenter.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße mit Lüfter (L x B x H) | 145×136×168 mm |
Typ | Dual-Tower |
Gewicht | 1290 g |
Heatpipes | 7 x 6 mm |
Kompatibilität Intel | 1700/1200/1151/1150/1155 |
Kompatibilität AMD | AM4/ AM5 |
Lüfter | Lüfter 1 : 135×135×25 mm (PWM) Silent Wings Lüfter 2: 120x120x25 (PWM) Silent Wings 4 |
Drehzahl | ca. 400~1500 (Performance Modus) (Lüfter 1) ca. 400~1300 (Quiet-Modus) (Lüfter 1) |
Preis | Amazon.de: € 87,89* |
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be quiet! Dark Rock Pro im Detail
Da der be quiet! Dark Rock Elite und Dark Rock Pro 5 im Kern identisch sind, halten wir uns folgend deutlich kürzer. Der Lieferumfang ist, bestehend aus Montagematerial, Schraubendreher und Wärmeleitpaste, gleich. Ebenso der Kühlkörper, der auch hier von einer magnetischen Abdeckung etwas versteckt wird.
Der wesentliche Unterschied zum Elite besteht in die Lüfterausstattung des Dark Rock Pro 5. Statt zwei 135-mm-Lüfter ist vorn eine 120-mm-Lüfter aus der Silent Wings 4-Serie montiert, der somit etwas mehr Platz unter dem Kühler lässt, aber mit normalen Klammern montiert wird. Eine „Höhenverstellung“ wird über die Klammern auch geboten, ist aber nicht so praktisch wie das Schienensystem des Elite.
Auch die maximale Geschwindigkeit der Lüfter ist etwas anders. Der vordere Lüfter dreht mit bis zu 2000 U/min, der mittlere jedoch „nur“ mit maximal 1700 U/min. Somit ist bereits abzusehen, dass zumindest die maximale Kühlleistung etwas geringer ausfallen wird, da die Lüfter langsamer oder kleiner sind. be quiet! nutzt erneut einen proprietären Anschluss der Lüfter, auch bei dem Lüfter im Standardformat. Ausgelesen wird die Drehzahl des mittleren Lüfters.
Der Lüfter in der Mitte wird im übrigen genauso praktisch eingeschoben wie bei dem Elite-Modell, was die Montage einfach macht. Auch den Speed-Switch zur Drehzahlbegrenzung gibt es, wobei dieser in Zeiten guter Lüftersteuerungen über das Mainboard kein Must-Have ist.
Die magnetische Abdeckung verzichtet auf eine ARGB-Beleuchtung, besteht dafür aber voll aus Metall. Rein Haptisch fällt der Dark Rock Pro 5 damit sogar etwas ansprechender aus als der Elite mit Kunststoffrahmen.
Der Dark Rock Pro 5 verfügt über eine vernickelte Bodenplatte und sieben 6-mm-Heatpipes. Seine Lamellendichte ist genau wie bei dem Elite etwas geringer als beispielweise beim Assassin IV.
Die Montage läuft natürlich ab wie bei dem Elite-Modell, den Schritt sparen wir uns hier also.
Temperaturen und Lautstärke des be quiet! Dark Rock Pro 5
Kühlleistung auf AMD AM5
Testsystem
- AMD Ryzen 7700X
- NZXT N7 B650E
- 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
- PNY XLR8 CS3030 SSD
- Fractal Meshify 2 XL
- Seasonic Focus PX-650
Die CPU wird auf 100 Watt limitiert und eine halbe Stunde mit prime95 (12K, ohne AVX) belastet. Dabei wird die Durchschnittstemperatur der CPU notiert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Wir testen mit maximaler und angepasster Lautstärke. Getestet wird aber auch bei einheitlichen Drehzahlen von 1000 U/min, um den Einfluss durch die Genauigkeit der Schallpegelmessung (Voltcraft SL-100, Abstand 30cm bei offenem Gehäuse) zu entfernen.
Auf dem AM5 System lag der Dark Rock Pro 5 im Bereich von ca. 1 Grad hinter dem Dark Rock Elite. Bei maximaler Drehzahl und bei angepasster Drehzahl ist er jedoch einer der leiseren Kühler.
Bei angepasster Lautstärke rutscht alles nochmal mehr zusammen.
Bei 1000 U/min (mittlerer Lüfter) gehört der Dark Rock Pro 5 wie erwähnt zu den leiseren Kühlern. Da der Frontlüfter aber wohl flotter unterwegs ist, ist er minimal lauter als der Dark Rock Elite. Der Abstand befindet sich weiter im Bereich von knapp einem Grad.
Kühlleistung auf Intel LGA1700
Testsystem
- Intel Core i5-13600K
- MSI Z790 Tomahawk WiFi
- 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
- be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
- be quiet! Straight Power 12 1000W
Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min. Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.
Für Intel LGA1700 haben wir den Ablauf nochmal neugestaltet und dazu nochmal die passenden Konkurrenten NH-D15, Assassin IV und Dark Rock Elite montiert. Wir protokollieren hier nun die durchschnittlichen Kerntemperaturen, weshalb die Ergebnisse nicht mit vorherigen vergleichbar sind.
Auch hier sehen wie einen Abstand von knapp 1.5 Grad. Der Dark Rock Pro 5 ist damit knapp das Schlusslicht, hält aber den Anschluss und ist ein wenig leiser.
Bei angeglichener Lautstärke, soweit für uns möglich, sehen wir kaum noch Unterschiede zwischen den Kühlern.
Bei der Messung mit angepasster Drehzahl bleibt der Abstand in der zuvor beobachteten Größenordnung.
Zusätzlich haben wir den Dark Rock Pro 5 und Elite noch bei schon recht leisen 36 dB(A) gemessen. Die anderen Kühler werden in den nächsten Tagen dafür nochmal durch den Parcours geschickt. Hier beobachten wir 1.5 Grad Unterschied – wenig überraschend.
Fazit
Das abschließende Fazit ist trotz guter Leistung, Qualität und Handhabung nicht so ganz leicht. Aber fangen wir mal von vorne an: Qualitativ macht der Dark Rock Pro 5 eine gute Figur und fällt haptisch mit seinem unbeleuchteten Deckel aus Metall sogar etwas ansprechender aus als das Elite Modell. Gleichzeitig bietet er durch den ausziehbaren Lüfter in der Mitte die gleiche gute Montage und aufgrund des kleineren Lüfters vorn auch ohne Versatz eine bessere RAM-Kompatibilität ohne zusätzliche Kompromisse in der Höhe. Trotzdem muss man bedenken, dass er die RAM-Slots überragt.
Die Silent Wings Lüfter machen bei der Akustik einen sehr guten Job und bleiben in der Spitze auch nochmal leiser. Die Kühleffizienz (Leistung zu Lautstärke) bleibt wie zu erwarten auf einem guten Level. Nicht Spitze und minimal hinter dem Elite, aber auf einem sehr ähnlichen Level. Die maximalen Reserven sind durch die weniger schnellen Lüfter auch etwas geringer.
Mit 100€ (UVP) ist der Dark Rock Pro 5 kostspielig. Auch wenn er damit günstiger als der NH-D15, oder Corsair A115 ist, kann man hier nicht von einem Schnäppchen reden. Einen Grund die Lüfter zu tauschen gibt es zwar nicht, aber dass keine Standardanschlüsse genutzt werden ist ein Kritikpunkt. Auch weil die Garantie bei nur 3 Jahren liegt. Diese Kritikpunkte stehen aber einem ansonsten sehr stimmigen Produkt gegenüber.
Erneut kann man sagen, dass sich die großen Kühler zumindest in unseren Beobachtungen kaum etwas nehmen. Gegenüber dem Elite (UVP ca. 115€) „spart“ man etwas Geld, verzichtet aber auf den größeren Lüfter und etwas Leistung. Der Deepcool Assassin IV ist ähnlich teuer, konnte bei uns etwas stärker performen, bietet mehr Garantie und freie RAM-Slots, aber klingt subjektiv am auffälligsten. Der NH-D15 bietet ein dickes Gesamtpaket aus Leistung und Zubehör und eine lange Garantie von 6 Jahren, ist besonders in schwarz sehr teuer. Auch der Corsair A115 hat eine sehr hohe Kühlleistung, ein Schienensystem und bietet eine längere Garantie, liegt bei der UVP aber auf dem Level des Elite und fällt beim Lieferumfang reduziert aus. Falsch macht man mit keinem der Kühler etwas. Kein Geheimnis, das man aber für weniger Geld ebenfalls gute Kühler bekommt.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.