Mit der Light Loop stehen neue, beleuchtete AiOs von be quiet! in den Startlöchern. Wir werfen vorher nochmal einen Blick auf die Pure Loop 2 FX in der 360mm-Ausführung und schauen, wie sie sich gegen aktuelle Lösungen schlägt.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße Radiator (T x B x H) | 397 x 120 x 27 mm (ohne Lüfter) |
Material Radiator | Aluminium |
Drehzahl Pumpe | ca. 4000 – 5500 U/min |
Anschluss der Pumpe | PWM |
Schlauchlänge | 400 mm |
Material Kühlerboden | Kupfer |
Lüfter | 3x Light Wings high-speed |
Drehzahl Lüfter | ca. 500 bis 2200 U/min |
Intel Sockel | 1700 / 1200 / 2066 1150 / 1151 / 1155 / 2011(-3) Square ILM |
AMD Sockel | AM4, AM5 |
Besonderheiten | – Nachfüllbar – ARGB/PWM-Hub enthalten |
Preis | Amazon.de: € 150,40* |
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be quiet! Pure Loop 2 FX im Detail
Die Pure Loop 2 FX ist schon eine ganze Weile auf dem Markt und wurde kürzlich noch um eine nicht beleuchtete Variante „Pure Loop 2“ mit Pure Wings 3 Lüftern erweitert, die wir uns auch bereits ansehen konnten. Wir halten uns bei der Vorstellung also deutlich kürzer und wollen hauptsächlich schauen, wie es um die Leistung bestellt ist.
Der Lieferumfang darf mit Kühlflüssigkeit zum Nachfüllen und einem ARGB-PWM-Hub sicher als angemessen bezeichnet werden. Der Kühler besitzt eine dezente ARGB-Beleuchtung und einen vernickelten Kupferboden, dort sehen wir bei vielen AiOs meist blankes Kupfer.
Gepaart wird dies mit einem 360-mm-Aluminumradiator, der eine AiO-typische Dicke von 27mm hat. Die Verarbeitung ist tadellos. Am Ende befindet sich der Fillport. Hier kann man die AiO bei Bedarf mit der im Lieferumfang enthaltenen Flüssigkeit nachfüllen, was die Lebensdauer verlängern kann. Geziert wird der Radiator von einem Pure Loop 2 FX-Schriftzug, der je nach Einbauposition aber schwer sichtbar ist.
Für die Kühlung und den meisten Anteil an der Beleuchtung sorgen die drei Light Wings 120mm high-speed Lüfter, die maximal 2500 U/min erreichen können. Mit 500-550 rpm im Minimum ist der Drehzahlbereich üppig und die Lüfter sollten dabei nicht mehr zu hören sein. Dank des beiliegenden Hubs können alle Lüfter (und noch weitere) an einem PWM- und ARGB-Anschluss betrieben werden.
Die Montage hatten wir, da sie bei allen aktuellen be quiet!-Kühlern identisch ist, schon mehrfach vorgestellt. Bei LGA1700 kommen eine Backplate aus Metall und Abstandshalter zum Einsatz, auf die Montagebrücken geschraubt werden.
Im Anschluss lässt sich die Kühleinheit mittels der festen Schrauben fixieren.
Nutzt man den Hub, so muss man lediglich darauf achten einen Lüfter am mit „RPM“ gekennzeichneten Anschluss anzustecken, um das Drehzahlsignal zu bekommen.
Da es sich nicht um einen ARGB-Controller handelt, ist ein entsprechender Anschluss auf dem Mainboard notwendig, dann darf man sich über die bunte Beleuchtung freuen.
Bei der Pure Loop 2 (FX) ist die Pumpe nicht im Kühler integriert, sondern befindet sich in den Schläuchen. Sie lässt sich über PWM steuern. Auch wenn die Drehzahl sich sehr hoch liest und der Regelbereich sehr klein erscheint, kann die Pure Loop 2 bereits bei 100% relativ leise sein (im Vergleich zu vielen Mitbewerbern). Das wird jedoch dadurch geschmälert, dass sich Vibrationen der Pumpe übertragen und je nach Position und Gehäuse die Lautstärke dann doch höher ausfällt.
Trotz kleinem Regelbereich wirkt sich die Regulierung aber positiv auf die Lautstärke aus, aber kaum negativ auf die Temperatur.
Kühlleistung und Lautstärke
Testsystem
- Intel Core i5-13600K
- MSI Z790 Tomahawk WiFi
- 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
- be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
- be quiet! Straight Power 12 1000W
Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min und bei Luftkühlern auch bei 36 dB(A) (30cm Abstand). Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.
Maximale Drehzahl
Bei voller Leistung liegt die Pure Loop 2 FX 360 klar vor den stärksten Luftkühlern, allerdings auch deutlich hinter den beiden anderen getesteten AiOs mit 360-mm-Radiator von ASUS/Lian Li, beide auf Asetek-Basis. Mit 3-4 Grad ist der Unterschied so groß, dass wir auch eine weitere Montage mit Arctic MX4 gemacht haben, das Ergebnis änderte sich nicht. So darf man trotz mehr als ausreichender Kühlleistung auf diesem System sagen, dass die Pure Loop 2 FX nicht die maximalen Möglichkeiten von AiO-Wasserkühlungen ausschöpft und es klar stärkere Modelle gibt.
Der Blick auf die P-Cores zeigt ein ähnliches Bild:
Temperatur bei angepasster Lautstärke
40 dB(A)
Bei angepasster Lautstärke bleibt der Abstand zwischen Pure Loop 2 und den anderen AiOs erhalten. Allerdings kommen ihr langsam die großen Luftkühler nah.
Auch hier schauen wir nochmal gesondert auf die P-Cores:
Leistung bei 1000 U/min
Bei 1000 U/min sind die Lüfter der Pure Loop 2 FX extrem leise, können aber kaum noch Luft durch den Radiator fördern. In diesem Fall stürzt die AiO im Ranking ab und wird auch von großen Luftkühlern geschlagen, die teilweise aber lauter sind!
Lautstärke und Einfluss der Pumpe
Um die Unterschiede besser abbilden zu können, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung zur Pumpe aufgestellt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes sind die folgenden dB(A) nur eine schnelle Orientierung. Wie es sich tatsächlich anhört versuchen wir zu beschreiben und ist auch immer subjektiv. Die Temperaturdifferenz wurde über die ersten 3 Minuten nach drosseln der Pumpe bei voller Auslastung mittels prime95 beobachtet.
Differenz zu 100% | dB(A) | |
---|---|---|
Pumpe @ 100 % | – | 35,1 dB(A) |
Pumpe @ 50 % | + 0,8 °C | 34,5 dB(A) |
Pumpe @ 20 % | + 1,1 °C | < 34,5 dB(A) |
Wie oben beschrieben hängt die Lautstärke der Pumpe bei 100% auch etwas von den Rahmenbedingungen ab. Insgesamt ist sie aber klar hörbar, wenn die Lüfter langsamer arbeiten. Es gibt hier aber auch deutlich nervigere Kandidaten. Position der Schläuche, das Gehäuse und Kontakt von Radiator zum Gehäuse können Einfluss auf das Geräusch nehmen.
Bei 50% wird das Geräusch tiefer und bei 20% wird es sehr leise. Angesicht der weiterhin hohen Drehzahl bemerkenswert, da wäre sicher noch mehr Spielraum gewesen. Die Temperatur verändert sich kaum. Zwischen Minimum und Maximum haben wir nur knapp über 1 Grad beobachten können.
Fazit
be quiet!‘s Pure Loop 2 (FX) 360mm AiO bietet durch die ordentliche Basis mit der unkompliziert regelbaren Pumpe, der einfachen Montage und der immerhin soliden Kühlleistung nach wie vor ein gutes Gesamtpaket. Bei der Kühlleistung muss man aber auch sagen, dass es doch deutlich leistungsstärkere 360er-Modelle gibt. Die ermittelten Unterschiede sind bei den Größenordnungen dann doch durchaus deutlich.
Große Features und Besonderheiten gibt es im Prinzip nicht. Eine ARGB-Beleuchtung gehört ja mittlerweile zum Standard. Dafür ist die Pure Loop 2 FX durch den Einsatz auf Standard PWM- und ARGB-Anschlüsse unkompliziert und ohne nötige Sondersoftware einsetzbar. Der beiliegende Hub erleichtert den Anschluss zusätzlich. Positiv zu erwähnen sicher auch die Möglichkeit den Kreislauf nachzufüllen, dennoch wäre eine längere Garantiezeit wünschenswert.
Da letzten Endes bei einer großen AiO-Wasserkühlung die Kühlleistung im Fokus steht und hier im direkten Vergleich mit gleich großen Modellen dann doch ein paar Grad liegen bleiben, gibt es an dieser Stelle Silber.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.