Die BenQ ScreenBar ist einfach gesagt eine Monitor-Lampe, die auf den Bildschirm aufgesetzt wird und neben der Ausleuchtung des Schreibtisches auch Ermüdungserscheinungen wie Kopfschmerzen, trockene Augen und so weiter lindern soll.
Nützlich oder störend? Das schauen wir uns jetzt an.
Inhaltsverzeichnis
BenQ ScreenBar im Detail
Geliefert wird die BenQ ScreenBar Bildschirmlampe in einem einfachen bedruckten Karton. Im Inneren sind die wenigen benötigen Teile in einzelne Fächer mit Beschreibung eingeordnet. Neben der Lampe gibt es die Haltevorrichtung und ein USB-Kabel für die Stromversorgung. Mehr brauch es nicht.
Bei der ScreenBar selbst handelt es sich um eine 45 cm lange und 2 cm schmale Lampe, die oberhalb des Bildschirms montiert wird in dem sie quasi auf diesem festgeklemmt wird. Dazu später mehr im Praxisteil.
Die BenQ ScreenBar leuchtet dabei den Schreibtisch ohne störende Reflexionen auf dem Bildschirm aus. Der Lichtkegelfällt also nur auf den Schreibtisch. Eine vernünftige Ausleuchtung der Umgebung soll dabei auch die Augen schonen. Auch ich bin jemand, der gern im dunklen Kämmerlein auf den Bildschirm starrt.
Das Gehäuse der Monitorlampe besteht aus dunklem Aluminium und darf als hochwertig bezeichnet werden. Das Design ist modern und schmal gehalten, so dass die ScreenBar nicht zu wuchtig auf dem Monitor wirkt. In der Standard-Variante sind vier Bedienfelder mit erklärenden Icons auf der ScreenBar integriert. Eine erhältliche Plus-Variante bietet eine kabelgebundene Fernbedienung mit Aufpreis.
Die Button sind Touchfelder ohne Feedback auf einer Hochglanzfläche, was nicht ganz so elegant gewählt ist. Dementsprechend schnell sie man Fingerabdrücke und Staub auf dem Touchbereich. Da man die Oberseite jedoch nicht so oft zu Gesicht bekommen sollte, ist das zu verschmerzen.
Damit wären wir auch bei den Funktionen, die die Buttons steuern. Zunächst lässt sich die BenQ ScreenBar stufenlos dimmen (linker Button). Die Bandbreit ist recht groß, eine genaue Angabe zum Minimum macht der Hersteller jedoch nicht. Die Helligkeit lässt sich aber angenehm tief regeln.
BenQ ScreenBar | |
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Leuchtmittel | LED |
Farbwiedergabeindex | Ra >95 |
Farbtemperatur | 2700 ~ 6500K |
Lebensdauer | 50.000 Stunden |
Stromverbrauch | 5 Watt (max.) |
Maße inkl (Halterung) | 45 x 9,0 x 9,2 cm |
Über den Button rechts daneben, lässt sich die Farbtemperatur einstellen – also zwischen Warmweiß und Kaltweiß wählen. Der Temperaturbereich liegt zwischen 2700K bis 6500K in zahlreichen Abstufungen von sehr blau bis sehr orange. Eine Kontrolle über den genauen Farbwert hat man leider nicht, hier steht also mehr der Wohlfühlfaktor als die Farbtreue im Fokus.
Zu guter Letzt verfügt die BenQ ScreenBar noch über einen Tageslichtsensor, über den die Monitorlampe die Helligkeit automatisch regelt. Eine kleine LED unterhalb des Icons zeigt an, ob der auf der Oberseite angebrachte Sensor aktiv ist. In diesem Fall regelt die Lampe abhängig vom Raumlicht permanent die Helligkeit. Das geschieht sehr unauffällig, so dass man bei plötzlichen Schwankungen vom Nachregeln kaum etwas mitbekommt. Die Steuerung ist auf einen Ausleuchtung von 500 Lux am Tag ausgerichtet, im dunklen Raum reduziert sie auf 300 Lux. Die Farbtemperatur wird ebenfalls automatisch gewählt und kann leider nicht verändert werden. Mir ist die Automatik etwas zu hell, da wären wir wieder beim dunklen Kämmerlein.
Die Einstellungen bleiben nach dem Ausschalten erhalten.
Montage
Zur Montage wird die Lampe in die Haltevorrichtung gesteckt. Dies wird vorne am Rahmen angesetzt und durch das große Gegengewicht auf der Rückseite gehalten. Die runde Auflagefläche ist gummiert damit sich nicht rutscht oder den Rahmen des Bildschirms beschädigt. Durch das Gelenk ist die Halterung flexibel und kann an Bildschirmen zwischen 1 und 3 cm Dicke angebracht werden. Die Plastiknase ragt in unserem Fall ca. 7 mm über den Rand und verdeckt damit keinen Bildschirminhalt. In der Haltung lässt sich die Screenbar um 10 Grad drehen um den Abstrahlwinkel nachzujustieren.
Wir haben die BenQ ScreenBar mit dem LC-Power LC-M27-QHD-144-C an einem formtechnisch ungünstigen Monitor montiert. Diese hat nicht nur ein gebogenes Curved-Panel, sondern einen schrägen Rand, der sich nach oben stark verjüngt. Dennoch: Die Lampe hält und sitzt stabil. Weder bei der Bedienung noch im Alltag hat man das Gefühl, das sie unsicher auf dem Bildschirm sitzt.
Angeschlossen wird sie mit einem USB-Kabel. Dieses kann man entweder am einem Netzteil (nicht enthalten), dem PC oder, falls man diesen Besitzt, direkt am USB-Port des Bildschirm angeschlossen werden. Da die Lampe über einen Power-Button verfügt, schaltet sie sich auch nicht ungewollt mit ein. Die Leistungsaufnahme liegt nach unserer Messung bei min 1.6 Watt und maximal 4.5 W. Im Standby zeigt unser Messgerät 0W – sehr gut. Somit werden auch keine hohen Anforderung das den USB-Port gestellt.
Praxiseinsatz
Ca. 2 Wochen ist die BenQ ScreenBar mittlerweile im Einsatz, durchaus mit anfänglicher Skepsis. Wir wurden dann allerdings doch eines Besseren belehrt.
Zunächst waren da die Bedenken, ob die Lampe bei Tageslicht, wenn sie nicht benötigt wird, auf dem Monitor stört. Es wäre albern zu sagen, man hätte sie anfangs nicht wahrgenommen, doch tatsächlich vergisst man sie bereits nach 1-2 Tagen.
Kommen wir aber zu Beleuchtung: Auf dem 27“ Bildschirm und in etwa 45 cm Höhe schafft die ScreenBar eine beachtlich Ausleuchtung. Der Lichtkegel ist gut einen Meter breit und 50 cm tief in Richtung Schreibtischkante. Wie vom Hersteller versprochen erzeigt die BenQ ScreenBar tatsächlich eine harte Grenze Richtung Bildschirm und verursacht dort keine Reflexionen, wenn man ein ganz dünnen Streifen am oberen Rahmen mal außen vorlässt. Hätte unser Test-Bildschirm einen etwas gefälligeren Rahmen, hätten wir die ScreenBar noch etwas mehr anwinkeln können und auch dieser wäre dann nicht mehr sichtbar gewesen.
Die Ausleuchtung des Schreibtisches ist gut, wird nach vorn logischerweise aber deutlich schwächer, es reicht aber zum angenehmen lesen oder schreiben.
Einzig der Blick auf die Tastatur kann je nach verbauten Caps durch starkes Glänzen etwas irritieren. Dafür kann die Lampe nichts – aber Eingabegeräte mit Hochglanzoberfläche sind nicht ideal.
Auch bei der neuen Lichtquelle bedarf es einer kurzen Eingewöhnung von ca. drei bis vier Tagen. Zusagen ich könnte nicht mehr ohne wäre übertrieben, aber ich schätze die Lichtquelle mittlerweile sehr. Obwohl ich keine Probleme mit Gamingsessions oder Textbearbeitung im Dunkeln habe und dankbarerweise so gut wie nie unter müden Auge leide, ist es mit Lampe um einiges angenehmer. Die Augen sind halt doch entspannter und der Schreibtisch wird gar ein Stück gemütlicher.
Auch abseits des Bildschirms arbeitet es sich gut und angenehm ohne dass man auf eine weitere Lampe oder das Deckenlicht zurückgreifen muss.
Fazit
Der anfängliche Skepsis wich Überzeugung und so entpuppte sich die BenQ ScreenBar als wirklich nützliches Utensil. Ja, es ist nur eine Lampe! Nein, sie wirkt keine Wunder. Aber sie ist eben sehr angenehm und sehr praktisch.
Klarer Pluspunkt ist, dass sie keinen Platz einnimmt und nach einer Weile sehr unauffällig erscheint. Dabei leuchtet sie den Schreibtisch gut aus, schafft ein angenehmes Ambiente und reflektiert, zumindest beim getesteten Einzelmonitor-Setup, nicht auf dem Bildschirm. Da ich keine Probleme habe im Dunkeln auf den Bildschirm zu starren, kann ich die Entlastung der Augen nicht genau beurteilen – angenehmer ist es aber in jedem Fall. Die integrierte Dimmfunktion und die einstellbare Farbtemperatur runden das Paket ab.
Die gute Verarbeitung des Aluminium-Gehäuses, die Hochglanz-Touchfläche in der Standard-Version mal ausgenommen, geht auch in Ordnung und wird mit einer Lebensdauer von 50.000 Stunden unterstrichen. Das Ganz hat jedoch seinen Preis, den man für eine Lampe erstmal bereit sein muss zu investieren.
positiv
- gute Ausleuchtung, keine Reflexionen
- geringer Stromverbrauch
- einfache Montage
- Farb- und Helligkeitskontrolle
- ordentlich Verarbeitung
negativ
- recht teuer
- Lichttemperatur wird nicht angezeigt
- Hochglanz Touchfläche anfällig für Verunreinigungen (Standard Version)
Das Testmuster wurde uns vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Test und die Bewertung erfolgte nicht.