Mit dem HS80 Max Wireless hat Corsair in der zweiten Hälfte des letzten Jahres eine verbesserte Variante des HS80 RGB Wireless vorgestellt. Wir haben das kabellose Premium Headset für euch genauer unter die Lupe genommen und geschaut was geändert wurde.
Inhaltsverzeichnis
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung kommt im gewohnt schwarz-gelben Farbschema daher. Das Zubehör fällt sehr überschaubar aus, denn abgesehen von dem Empfänger und einem gesleevten USB-C Ladekabel findet sich nur die übliche Zettellage im Paket.
Technische Daten
Corsair HS80 Max Wireless | |
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Typ | Ohrumschließend |
Treiber | 50 mm Neodym |
Frequenzbereich | 20 Hz – 20.000 Hz |
Impedanz | 32 Ohm |
Empfindlichkeit | 116 dB |
Gewicht | 352 g (ohne Kabel) |
Anschluss | Wireless (Corsair Slipstream) Bluetooth USB-C |
Akku | 24h (mit Beleuchtung), 65h (ohne Beleuchtung), 130h über Bluetooth |
Sonstiges | beleuchtet Dolby Atmos Sonarworks SoundID |
Preis | Amazon.de: € 144,00* |
Angebote
Mikrofon | |
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Richtcharackteristik | Omnidirektional |
Frequenzbereich | 100 Hz – 10.000 Hz |
Empfindlichkeit | -38 dB ± 3 dB |
Corsair HS80 Max Wireless im Detail
Das ansprechende aber auch leicht futuristische Erscheinungsbild des stahlgrauen HS80 Max Wireless wird durch die besondere Form der Ohrmuscheln geprägt.
Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ kommt das Headset abgesehen davon ohne verspielte Designelemente aus, so ziert lediglich ein beleuchtetes Corsair Logo die Ohrmuscheln und auf dem Kopfbügel sowie den Scharnieren ist ein dezenter Schriftzug zu finden. Alternativ gibt es das HS80 Max übrigens auch in Weiß mit grauen Akzenten.
Das Headset hinterlässt einen sehr hochwertigen ersten Eindruck. Hierzu trägt neben der sauberen Verarbeitungsqualität sicherlich auch die stabile Grundkonstruktion aus Aluminium maßgeblich bei. Während die Scharniere aus Metall bestehen, kommt bei den Ohrmuschel- und Kopfbandabdeckungen haptisch wertiger Kunststoff zum Einsatz.
Die Anpassung an die Kopfgröße erfolgt bei HS80 Max über ein „schwebendes“ Kopfband, welches im Kopfbügel gespannt wird. Länge und Anpressdruck werden dabei über Klettverschlüsse unterhalb des Bügels angepasst. Das hört sich im ersten Augenblick kompliziert an, funktioniert aber in der Praxis erstaunlich gut. In Kombination mit den großzügig dimensionierten Memory-Foam Ohrpolstern, mit atmungsaktivem Stoffbezug, ergibt sich ein sehr angenehmes und weiches Tragegefühl!
Bedienelemente
An den Rückseiten der Ohrmuscheln hat Corsair ein paar Bedienelemente untergebracht. Auf der rechten Seite wären da ein Button zum Anschalten des Headset‘s sowie ein Drehregler für die Lautstärke. Letzter reguliert die Windowslautstärke und besitzt eine leichte Rasterung. Das Volume-Rad lässt sich außerdem Drücken und schaltet so durch die über iCUE konfigurierbaren EQ-Modi durch. Eine Status-LED unterhalb des Reglers signalisiert grob die Akku-Ladung.
Auf der linken Seite findet sich ein Button zum Durchschalten der Verbindungsmodi bzw. zum Bluetooth Pairing. Beim Betrieb über den 2,4GHz Dongle kommt Corsair’s Slipstream Technologie zum Einsatz, welche die Latenz reduziert und für eine hohe Reichweite von bis zu 16 Meter sorgen soll. Dabei ist das Headset kompatibel zu PC, MAC, PS5, PS4 sowie natürlich über Bluetooth mit verschiedenen mobilen Endgeräten. Obendrauf wird auch Dolby Atmos unterstützt.
Geladen wird das HS80 Max über einen USB-C Anschluss. Der Hersteller gibt für das Headset bis zu 24 bzw. 65 Stunden Laufzeit über 2,4GHz mit bzw. ohne Nutzung der RGB Beleuchtung, sowie bis zu 130 Stunden bei Nutzung über Bluetooth an. Hierbei muss man dann auf Latenzvorteile verzichten, was beispielsweise beim Musikhören kaum stören sollte.
Sollte mal unerwartete der Saft ausgehen, kann entweder über Kabel weitergezockt werden oder alternativ lassen sich laut Corsair 6 Stunden Betriebszeit innerhalb von 15 Minuten laden.
Mikrofon
Das omnidirektionale Mikrofon verfügt über einen vergleichsweise unflexiblen Arm und lässt darüber hinaus auf den ersten Blick einen Popschutz vermissen. Ob das tatsächlich als Nachteil angekreidet werden kann, klären wir im Praxisteil.
Gemuted wird das Mikro übrigens indem man den Arm nach oben klappt (Flip-to-Mute). Das wird nicht nur durch eine LED an der Spitze signalisiert, sondern auch durch eine (in der iCUE Software abschaltbare) Ansage im Headset bestätigt.
Zur Reduzierung von Hintergrundgeräuschen und Echos bei der Sprachübertragung kann optional die KI-gestützte NVIDIA Broadcast-Technologie genutzt werden. Das setzt allerdings eine halbwegs aktuelle Nvidia GPU voraus.
Corsair iCUE Software
Über Corsairs hauseigene iCUE Software lässt sich das HS80 Max noch personalisieren.
So lässt sich die Beleuchtung mit verschiedenen Effekten und Farben anpassen bzw. komplett deaktivieren, was der Akkulaufzeit einen deutlichen Boost gibt.
Unter dem Menüpunkt Nvidia lässt sich die KI gestützte Broadcast Technology nutzen. Hier stehen eine Rausch- und Echounterdrückung zu Verfügung. Die Effekte können in ihrer Intensität gesteuert werden. Zur Nutzung ist eine Nvidia GPU der neueren Generation, ab der RTX 2000 Serie nötig.
Als weiterer Unterpunkt gibt es den Equalizer, der wie bereits erwähnt auch über den Button im Volume-Rad durchgeschaltet wird. Corsair hat neben einer linearen Kurve (Pure) typische Klangprofile vorkonfiguriert, die jeweils andere Frequenzen für bestimmte Einsatzgebiete betonen.
Über SoundID lässt sich ein persönliches Klangprofil erstellen. Inwieweit das sinnvoll ist, haben wir im nachfolgenden Praxisteil geklärt.
In den Geräteeinstellungen lässt sich zudem noch die Firmware aktualisieren, der Akkustand auslesen, der Mikrofonboost regulieren sowie diverse Settings wie Energiesparmodus und Sprachansagen festlegen.
Praxischeck
Obwohl das HS80 Max als Gaming-Headset konzipiert ist, präsentiert sich der Klang mit seiner halbwegs neutralen Abstimmung erstaunlich erwachsen. Dabei sorgt die gute Differenzierung vor allem im oberen Bereich für viele feine Details. Wobei die Höhen grade in der Spitze aber recht samtig spielen, vor allem im Vergleich zu einem MMX300, was aber auch mit dem typischen Beyer Peak nochmal was komplett anderes ist.
Der Tieftonbereich könnte für unser empfinden etwas präsenter sein, so lässt das HS80 Max in einigen Situation etwas an Kraft und dadurch auch Dynamik vermissen. Das wird zumindest in den meisten Fällen durch die Voluminösen Mitten gut kaschiert.
Insgesamt gehört das HS80 Max aber eindeutig zu den besseren Vertretern aus dem Bereich Gaming. Daneben taugt das Headset durchaus auch zum Musikhören oder Filme schauen. Hier bieten sich dann je nach Vorliebe noch etwas bassbetontere Settings im über iCUE konfigurierbaren 11 Band Equalizer an.
Empfindliche Hörer wird es freuen, dass das Headset komplett frei von Rauschen oder anderen Störgeräuschen ist.
Klangverbesserer
Sonarworks SoundID hat, zumindest für unser Empfinden, den Klang eher verschlimmbessert. Das Problem ist, dass sich meist zu sehr auf ein bestimmtes Setting konzentriert wird. Dann hört sich zwar eine Musikgattung minimal besser an, der Rest aber deutlich schlechter. Wir sind die Konfiguration mehrfach durchlaufen und haben kein brauchbares allgemeines Setting gefunden. Mit neutralem Equalizer ist das Klangbild des HS80 Max insgesamt schon recht gelungen und durchaus Allrounder tauglich.
Sprachqualität
Das Mikrofon liefert eine erstaunlich gute und kräftige Stimmwiedergabe. Die Stimmfarbe klingt natürlich und sehr klar. Dadurch, dass der Mikrofonarm eher neben dem Mund sitzt, hat sich auch der fehlende Popschutz als nicht weiter störend herausgestellt. Auch der wenig flexible Arm ist hier nicht weiter hinderlich.
Das Mikrofon kann bis zu 10db verstärkt werden. Selbst mit maximalem Boost ist kein Rauschen der Sprachübertragung feststellbar gewesen, auch ohne Nvidia Broadcast. Dafür wurden hin und wieder Hintergrundgeräusche, wie Tastenanschläge mit übertragen. Hier kann das Zuschalten von Nvidia‘s KI gestützter Broadcast Technology dann wirklich einen Unterschied bringen.
Die meisten Sprachclients wie TeamSpeak oder Discord bieten aber auch ähnliche Funktionen ohne dass man zwingend eine Nvidia GPU besitzen muss.
Tragekomfort und Akkulaufzeit
Das HS80 Max Wireless gehört zu den bequemsten Headsets, die wir bis jetzt auf dem Kopf hatten. Hierzu tragen vor allem die dicken und sehr weichen Ohrpolster sowie das schwebende Kopfband maßgeblich bei. Auch nach Stundenlanger Nutzung treten keinerlei Ermüdungserscheinungen auf. Ohne Kabel vergisst man teilweise sogar, dass man ein Headset auf dem Kopf hat.
Die Geräuschunterdrückung ist trotz der geschlossenen Bauweise im Vergleich zu einem MMX300 vergleichsweise gering ausgeprägt, sodass man durchaus noch was von seiner Umgebung mitbekommt, wenn grade nichts Wiedergegeben wird.
Im Vergleich zum HS80 RGB Wireless hat Corsair die Akkulaufzeit verbessert. So stehen nun 24 Stunden mit bzw. 65 Stunden ohne RGB Beleuchtung über 2,4GHz mit Slipstream auf dem Papier – über Bluetooth sogar bis zu 130 Stunden. Wir haben bei einer Nutzung über mehrere Wochen hinweg ohne Beleuchtung eine gute Laufzeit von 62 Stunden bei mittlerer Lautstärke erreicht. Die Angaben werden also nahezu eingehalten.
Fazit
Das Corsair HS80 Max Wireless kann sich zweifelsohne zu den besseren Gaming Headsets zählen. Dafür sorgen neben der hochwertigen Verarbeitungsqualität, der absolut latenzfreien Übertragung (über 2,4GHz Slipstream) und der guten Akkulaufzeit, vor allem das in unseren Ohren sehr gute Mikrofon sowie der super komfortable Sitz.
Die Abstimmung ist zudem recht füllig und erwachsen, mit einem detaillierten oberen Frequenzbereich. Lediglich die Bassuntermalung könnte etwas voller ausfallen, hier lässt sich aber mit dem Equalizer ein wenig gegensteuern und letztendlich bleiben Klangeindrücke sowieso immer subjektiv und damit Geschmackssache.
Etwas Kritik muss sich der unflexible und durch die Materialwahl günstig wirkende Mikrofonarm gefallen lassen. Auch wenn der Anschaffungspreis auf den ersten Blick hoch erscheint, so platziert sich das Corsair HS80 Max Wireless doch in einem konkurrenzfähigen Bereich, in welchem das kabellose Headset in seinen Kernkompetenzen überzeugen kann. Wir vergeben daher unseren Gold Award.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.