Mit Corsair iCUE Link werden anfallende Kabel im System deutlich reduziert! Die Komponenten überzeugen durch die einfache Verkabelung, tolle Optik und Funktionsvielfalt, haben allerdings ihren Preis!
Corsair hat uns für den Praxistest eine iCUE Link H170i RGB AiO-Wasserkühlung, sowie ein Starter Kit der QX120 RGB-Lüfter und zusätzlich einen einzelnen QX120 RGB-Lüfter zur Verfügung gestellt.
Einen detaillierten Test der iCUE Link H170i RGB mit Temperaturmessung etc. wird es in einem späteren separaten Artikel geben, hier geht es erst mal nur um das iCUE Link-System an sich.
Inhaltsverzeichnis
Corsair iCUE Link im Detail
System Hub und Funktionsweise
Bei Corsair iCUE Link wird im Prinzip alles auf ein Kabel pro iCUE Link-Produkt reduziert, anstelle von teilweise mehreren Kabeln pro Komponente. Diese werden außerdem in Reihe verkabelt. Es ist also nicht nötig jede Komponente einzeln an eine Steuerung anzuschließen.
Der iCUE Link System Hub ist die Zentrale des Ganzen. Er versorgt die angeschlossene iCUE-Komponenten mit Strom und sorgt für die Kommunikation mit dem System per internem USB-Anschluss. Über Mikrocontroller in den Geräten kann jedes einzeln adressiert und konfiguriert werden. Der System Hub liegt beispielsweise dem Starter Kit mit den drei QX120 RGB Lüftern, aber auch der iCUE Link AiO-Wasserkühlung bei. Auch einzeln ist er erhältlich.
Der System Hub ist eine unauffällige etwas über 5x5cm kleine Box mit knapp 2cm Höhe, die auf der Rückseite magnetisch ist. Alternativ liegen Klebepads bei und so lässt er sich schnell im Gehäuse unterbringen.
Ganz ohne Kabel geht es natürlich nicht. So muss der System Hub mit Strom versorgt werden, was über ein PCIe-6-Pin-Stecker erfolgt. Die Datenübertragung wird mittels internem USB 2.0 Stecker umgesetzt.
Der System Hub hat zwei iCUE Link Anschlüsse und kann darüber bis zu 14 iCUE Link-Produkte versorgen und ansteuern. Dabei ist darauf zu achten maximal 7 pro Anschluss zu verwenden. Bei 8, wie in diesem Fall, ist es nötig sie auf beide Anschlüsse aufzuteilen. Mehr dazu später beim Einbau.
Corsair iCUE Link QX120 RGB Lüfter
Die zu iCUE Link passenden QX Lüfter gibt es im 120- und im 140-mm-Format. Im Starter Kit, in dem drei QX120 Lüfter enthalten sind, ist auch ein System Hub enthalten. Der einzelne Lüfter bringt lediglich vier Schrauben und Verbinder mit, ein Kabel liegt ihm leider nicht bei.
Was natürlich direkt ins Auge springt ist, dass die QX-Lüfter keine eigene Kabel haben. Stattdessen werden sie über ein Stecksystem direkt miteinander verbunden. Nur der erste (bzw. auch der letzte, wenn es danach noch weitergehen soll) Lüfter dieser Kette wird mit dem iCUE Link-Kabel angeschlossen.
Möchte man sie entfernt voneinander platzieren müsste man sich entsprechende iCUE Link-Kabel besorgen, die einzeln angeboten werden. Da durch einen kleinen Einsatz jeder Stecker auch Buchse sein kann, ist man hier flexibel.
Zwei Seiten des Rahmens beherbergen Anschlüsse und Verbindungsstellen, die anderen beiden werden mit LED-Streifen optisch in Szene gesetzt. Daher ist bei der Montage darauf zu achten, sie entsprechend auszurichten.
Mit 34 A-RGB-LEDs pro Lüfter bieten die QX120 RGB-Lüfter wirklich was fürs Auge. Vorder- und Rückseite sind beleuchtet und lassen sich als getrennte Beleuchtungszonen konfigurieren. Die oft so unattraktive Rückseite von Lüftern wird hier mit Hersteller-Logo und umliegenden RGB-Ring geziert.
Bei der Beleuchtung ist der sog. Zeitschleifen-Effekt besonders hervorzuheben. Hier wird die Beleuchtung so synchronisiert, dass es scheint als würden die Lüfter stillstehen, oder sich rückwärts drehen, was wirklich cool aussieht.
Abseits optischer Spielereien sei der Drehzahlbereich von 480 bis 2400 U/min erwähnt und als Besonderheit ein Temperatursensor in jedem Lüfter. Jeder Sensor kann einzeln in iCUE ausgelesen und auch für die Steuerung der Drehzahlen verwendet werden, was ganz individuelle Konfigurationen ermöglicht.
Corsair iCUE Link H170i RGB
Die iCUE Link H170i RGB AiO, der wir uns im Detail in einem separaten Test noch widmen werden, ist mit drei der QX140 RGB ausgestattet, die ebenfalls die angesprochene Beleuchtung und integrierten Temperatursensoren bieten.
Hier ist der Drehzahlbereich in der Spitze mit 2000 U/min etwas kleiner. Da bei iCUE Link viel im Zeichen des Komforts steht, sind die Lüfter bereits auf der AiO montiert.
Auch hier fällt wieder auf, dass es keine Kabel an der Wasserkühlung gibt, weder von den Lüftern, noch von der Pumpeneinheit, die übrigens auch über eine RGB-Beleuchtung verfügt. Stattdessen gibt es am Radiator, zwischen den Schläuchen, eine kleine Anschlussbox mit zwei Anschlüssen. Die Kabel für die Pumpeneinheit sind unsichtbar in den Sleeves der Schläuche versteckt.
Eine unsichtbare Verbindung zwischen den Radiatorlüftern und der Anschlussbox gibt es leider nicht. Hier muss man das beiliegende 10cm lange Kabel mit gewinkelten Steckern nutzen. Ein weiteres längeres Kabel liegt bei, um die AiO in die Link-Kette zu integrieren.
Corsair iCUE Link in der Praxis
Montage
Das Versprechen viele Kabel einzusparen wird natürlich erfüllt und auch, dass der Aufwand beim Zusammenbau reduziert wird, ist gegeben. So werden beispielsweise statt der üblichen 14 Lüfterkabel für sieben Lüfter (RGB und PWM) in diesem Fall nur drei Link-Kabel benötigt (zuzüglich Strom und USB). Dennoch muss man sich zumindest beim ersten Mal etwas Gedanken um den Aufbau machen und etwas planen in welcher Reihe man das jeweilige Kabel ideal verlegt. Optimal achtet man auch darauf, sich gleich die am besten passenden Kabel zu organisieren.
Acht Komponenten (7 Lüfter und die AiO) sind natürlich eine etwas ungünstige Anzahl, da man eine auf den zweiten Port legen muss. Der Plan von der Front, über die Wasserkühlung zum Hecklüfter zu gehen geht also nur bedingt auf. Bei einer AiO mit zwei Lüftern hätte so geklappt. Die Anzahl der Kabel erhöht das nicht, nur muss eben ein möglicherweise längeres Kabel bis zum Hub gelegt werden. Hier bietet es sich also an entweder den Hecklüfter oder die Frontlüfter auf den zweiten Anschluss zu legen.
So oder so erreicht man aber einen extrem sauberen und einfachen Aufbau. Ein kurzes Kabel von der Wasserkühlung zum Hecklüfter oder von den kabellos miteinander verbundenen Frontlüftern zu der AiO im Deckel erleichtern die Montage und es sieht sehr sauber aus. Trotz der acht verbauten Komponenten inklusive einer AiO muss nur das interne USB-Kabel zum Anschluss an Mainboard verlegt werden.
Die Beleuchtung sieht natürlich toll aus, auch wenn die starke Beleuchtung der QX-Lüfter der etwas matteren AiO-Einheit ein wenig die Show stehlen.
iCUE Software
Gesteuert werden kann und muss das ganz selbstredend über die Corsair iCUE-Software. Mit iCUE 5 werden nur noch die benötigten Teile der Software installiert. Statt eines weit über 1 GB großen Downloads wie in Version 4 belegt iCUE 5 im konkreten Fall (iCUE-Link Komponenten und Vengeance Pro RAM) nur noch gut 400 MB auf der Platte.
Eine Einrichtung ist quasi nicht nötig, da alle Komponenten direkt automatisch erkannt wurden. Mit der Masse an Lüftern und den zahlreichen anpassbaren RGB-Effekten von Vorder- und Rückseite sind die Möglichkeiten fast erschlagend. Besonders erwähnenswert ist wie gesagt der Effekt Zeitschleife.
Umfangreich ist auch der Unterpunkt Kühlung. Jedem Lüfter kann eines der vorgegebenen Profile oder eine ganz eigene Lüfterkurve zugeteilt werden. Vorbildlich auch die Zahl der zu Verfügung stehenden Temperatursensoren. Neben Sensoren des Systems können hier die Wassertemperatur der AiO oder natürlich auch die Temperatursensoren in den Lüftern genommen werden.
Die minimale Drehzahl der Lüfter ist bereits erfreulich leise. Im Zero-RPM-Modus wird es im Bezug auf die Lüfter dann lautlos, da sie still stehen. Die Pumpe der iCUE Link H170i RGB kann lediglich mit den drei Profilen Leise, Balance und Intensiv betrieben werden und bleibt wahrnehmbar.
Fazit
Mit Blick auf Verkabelung, Erleichterung beim Zusammenbau und Optik ist die „Ein-Kabel-Lösung“ Corsair iCUE Link hervorragend. Das System reduziert den Aufwand für einen sauberen Einbau merklich, die Stecker wirken robust und die Kabel sind in mehreren Varianten erhältlich. Die QX RGB-Lüfter kommen dank des Stecksystems teilweise sogar ganz ohne Kabel aus. Auch bei der Pumpeneinheit der iCUE Link AiO entfallen sichtbare Kabel. Die Lüfter überzeugen optisch durch die Beleuchtung auf der Vorder- wie Rückseite und den zwei Seitenflächen. Eine Besonderheit ist zudem der integrierte Temperatursensor in den QX-Lüftern.
Damit ergeben sich viele Konfigurationsmöglichkeiten, die sich über die iCUE-Software nach kurzer Orientierung umsetzen lassen. Die Erkennung der angeschlossene Komponenten geht sogar automatisch. iCUE ist aber natürlich auch Pflicht, um die Funktionen der Hardware nutzen zu können.
Das große „Aber“ ist hier klar der hohe Preis der Produkte. Lüfter für bis zu fast 50€ pro Stück, AiOs weit über 200€ und Kabel für ca. 15€ führen schnell zu einer ordentlichen Summe. Dabei ist es natürlich sinnvoll dann komplett im Corsair-Ökosystem zu bleiben. Bei den Kabel sollte man vorab die benötigte Menge und optimalerweise auch Länge/Winkel einplanen.
Rein funktionell und vom Handling her hat uns das Corsair iCUE Link System aber einfach sehr gut gefallen.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.