Wir werfen einen Blick auf den Crucial DDR5 Pro RAM mit einem Takt von 6000MHz CL48. Das Besondere an dem 48GB Kit ist, dass es sich dabei um den ersten uns vorliegenden DDR5 Arbeitsspeicher handelt, welcher sich mit einer Betriebsspannung von 1,1V innerhalb der JEDEC Spezifikationen bewegt. Ob die hohen Timings im Alltag Nachteile mit sich bringen, klären wir im Test.
Inhaltsverzeichnis
Verpackung und Lieferumfang
Die kompakten Module werden in einem Blister verstaut in einer simplen Fixierverpackung zum Aufreißen ausgeliefert. Der Pappteil hält dabei neben der Kapazität auch den Takt bereit. Die Timings und die benötigte Spannung lassen sich direkt auf dem Arbeitsspeicher ablesen.
Technische Daten
Modelnummer | CP2K24G60C48U5 |
Kapazität | 2x 24GB |
Takt | 6000MHz |
Latenzen | 48-48-48-96 |
Spannung | 1,1V |
Besonderheiten | – XMP3.0 und AMD EXPO Profile – Temperatursensoren |
Preis | Amazon.de: € 145,35* |
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Crucial DDR5 Pro im Detail
Die technischen Eckdaten zum Crucial DDR5 Pro Kit mit der Herstellernummer CP2K24G60C48U5 sind schnell erläutert. Das aus zwei Modulen bestehende Bundle bietet eine Gesamtkapazität von 48GB (2x 24GB). Der Takt liegt bei 6000MHz, wobei Latenzen von CL48-48-48-96 anliegen. Dafür liegt die benötigte Spannung mit 1,1V (VDD/VDDQ) innerhalb der JEDEC DDR5 Spezifikationen. Neben diesem Setting ist sind auch 5600MHz CL46 im SPD hinterlegt. Beide Profile gibt es dabei sowohl für Intel XMP3.0 als auch AMD EXPO.
Die verbauten DRAM Chips stammen von Micron. Zumindest war das in der Vergangenheit nicht immer unbedingt ein Garant für massig Taktreserven. Ob das auch auf die aktuelle Generation zutrifft sehen wir an späterer Stelle. Die Riegel sind übrigens beidseitig mit Speicherchips bestückt (Dual Ranked).
Rein vom optischen Aspekt sind die Crucial DDR5 Pro Module eher als funktional zu beschreiben. Die mattschwarzen und dünnwandigen Kühler verzichten auf verspielte Designelemente und bieten lediglich ein Paar vereinzelte weiße Schriftzüge, welche zumindest den Hersteller zuordnen lassen. Gewohnheitstiere könnte es stören, dass die Kühlelemente quasi um 180 Grad gedreht sind und dadurch sowohl der Aufkleber mit den Spezifikationen als auch der oben angebrachte Schriftzug nach rechts ausgerichtet sind, anstatt wie üblich nach links, in Richtung CPU.
Andererseits sollte der Speicher aufgrund der Optik für Show-Builds sowieso weniger interessant sein, denn auch eine RGB Beleuchtung ist nicht vorhanden. Dafür sind immerhin Temperatursensoren verbaut. Mit einer Höhe von lediglich 32mm sollte dazu kein noch so dicker Kühltower für Kompatibilitätsprobleme sorgen.
Den Crucial DDR5 Speicher gibt es alternativ übrigens auch ohne Heatspreader, dann fällt allerdings das Pro aus dem Namen und der Takt liegt etwas niedriger. Einen rein auf Gaming ausgerichteter Arbeitsspeicher, wie früher die Ballistix Serie, bietet Crucial bzw. Micron leider schon länger nichtmehr an. Eventuell sehen wir hier ja in Zukunft mal ein Revival.
Testsystem und Testablauf
CPU | Intel i7 13700k |
Mainboard | ASUS ROG STRIX Z790-E Gaming WiFi |
Datenträger | Crucial P5Plus 500GB |
Kühler | EK AiO 360 |
Netzteil | bequiet! Dark Power 12 750W |
Ablauf
Wir prüfen den Arbeitsspeicher in unterschiedlichen Testszenarien auf Leistungsfähigkeit und Overclockingreserven. Unser Testparcours besteht aus dem AIDA RAM und Cache Benchmark sowie GeekBench 5, Winrar 6 und Cinebench R23 und diversen 3D Mark Benchmarks sowie dem integrierten Benchmark von Hitman 3 als Simulation von alltäglichen Lasten.
Im Overclocking-Abschnitt, gehen wir auf die Möglichkeiten außerhalb der Herstellerspezifikationen ein und loten den maximal möglichen Takt des vorliegenden Speicherkits aus.
Overclocking
Um konstante und vergleichbare Ergebnisse zu erhalten wurde tREFI auf 131056 fixiert. Um das Board den Durchsatz bei hohem RAMTakt nicht zu sehr beschneiden zu lassen haben wir zudem auf eine dem Takt entsprechende, aber nie über 650 gesetzte Refresh Cycle Time (tRFC2) geachtet. Die Write Recovery Time wurde außerdem auch auf 45 oder niedriger gesetzt.
Das vorliegende Kit hat sich anfangs als ein wenig zickig erwiesen. Trotz erhöhter Spannung waren selbst kleinste Latenzverschärfungen nicht möglich. Umso überraschter waren wir dann, als das Kit bei 7000MHz CL48 bei einer Spannung von 1,35V gebootet hat. Letztendlich mussten wir für einen komplett stabilen Betrieb den Takt auf 6800MHz absenken. Insgesamt ist das Ergebnis aber durchaus ordentlich, vor allem für Micron Chips.
Trotz Overclocking haben die internen Temperatursensoren eine Lasttemperatur von maximal 41 Grad bescheinigt. Ohne Overclocking lag die Durchschnittliche Temperatur um ca. 2 Grad niedriger.
Eine kleine Anmerkung: Die von uns erreichten Ergebnisse beim Übertakten hängen sowohl von der Güte der auf den Modulen verbauten Speicherchips, als auch vom Rest des Systems ab. Dadurch sind die Werte nicht unbedingt auf andere Systeme übertragbar.
Durchsatz und Zugriffszeit
Lese und Schreib Durchsatz
Der Durchsatz beim Lesen, Schreiben und Kopieren wird mit dem integrierten Benchmark von AIDA64 gemessen.
Praxisnahe Benchmarks
Geekbench 5
Der GeekBench simuliert im CPU Benchmark verschiedene Alltagsaufgaben bei der sowohl CPU als auch Arbeitsspeicher gefordert werden.
Cinebench R23
Der Cinebench Benchmark testet anhand eines Renderverfahrens die CPU Geschwindigkeit. Seit Version R20 spielt auch der RAM eine Rolle.
WINRAR 6
Der integrierte Benchmark von WinRar ermittelt den Datendurchsatz. Arbeitsspeicher und CPU Geschwindigkeit spielen hier eine entscheidende Rolle.
3DMark CPU
AIDA Photoworxx
Hitman 3
Als praxisnahen Test setzen wir auf den integrierten Dubai Benchmark von Hitman 3. Mit den Vielen dargestellten Personen und Physikeffekten zeigt sich der Test als sehr CPU lastig. Um hier auch im CPU-Limit zu bleiben haben wir bei FullHD Auflösung mit hohen Details getestet.
Fazit
Mit den DDR5 Pro 6000MHz CL48 Kit hat Crucial einen soliden aber leistungstechnisch und optisch sehr unauffälligen Arbeitsspeicher im Sortiment. Die hohen Latenzen mögen anfangs abschreckend wirken, dafür arbeiten die Module aber trotz 6000MHz Standardtakt mit lediglich 1,1V Spannung, was nicht nur den Temperaturen zugutekommt, sondern sicherlich auch der Lebensdauer. Im Alltag sind die Module dafür nur minimal langsamer. Die verlöteten Micron DRAM Chips haben sich im Test dafür als durchaus taktfreudig erwiesen und konnten auf immerhin 6800MHz übertaktet werden. An den Latenzen war leider auch mit mehr Spannung nicht viel zu rütteln.
Auf eine auffällige RGB Beleuchtung muss man komplett verzichten, dafür sind die Speicherriegel aber mit Temperatursensoren ausgestattet.
Preislich liegt das 48GB Crucial DDR5 Pro Kit mit 6000MHz im vorderen Vergleichsfeld. Allerdings kann die Konkurrenz durchweg mit schärferen Timings und teils RGB Beleuchtung aufwarten, dafür aber auch mit Spannungen zwischen 1,35V und 1,4V. Letztendlich kann man die persönlichen Präferenzen entscheiden lassen und inwiefern man sein System optisch in Szene setzen möchte. Wir verleihen daher unseren Gold Award.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.