Die Celsius+ S28 Prisma aus dem Hause Fractal Design bringt die AiO-Serie auf den aktuellen Stand der Technik und setzt eine Duftmarke in Sachen Leistung!
Update: 28.08.2020: Wir haben die Celsius+ S28 nun auf AM4 nachgetestet.
Inhaltsverzeichnis
Celsius+ S28 Prisma im Überlick
Verpackung und Lieferumfang
Der Verpackungsinhalt ist übersichtlich: Neben der eigentlichen AiO und den Prisma AL14 Lüftern gibt es nur das Montagematerial und ein ausführliches, wertiges Handbuch. Wärmeleitpaste ist bereits aufgetragen, Ersatzpaste gibt es nicht. Alles ist sorgfältig in dem „Eierkarton“ eingebettet und dürfte auch ruppige Transporte gut überstehen.
Technische Daten
Fractal Design Celsius+ S28 | |
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Maße Radiator (L x B x H) | 324 x 143 x 30 mm |
Material Radiator | Aluminium |
FPI | 20 |
Maße Pumpengehäuse (L x B x H) | 86 x 75 x 45 mm |
Geschwindigkeit max. | 2850 U/Min (3600 U/Min Notfallmodus) |
Geschwindigkeit min. | 850 U/Min |
Material Kühlerboden | Kupfer |
Intel Sockel | LGA 20XX / 1366 / 1151 1150 / 1156 / 1155 / 775 |
AMD Sockel | AM4 / AM3(+) / AM2(+) FM2+ / FM2 / FM1 / TR4 |
Fractal Design Prisma AL14 | |
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Anschluss | 4-Pin PWM, ADD-RGB |
Regelbereich angegeben | 500 – 1700 U/Min |
Regelbereich gemessen | 510 – 1730 U/Min |
Fördervolumen | 180 m³/h |
max. statischer Druck | 1,95 mmH2O |
Lautstärke | 33 dB(A) |
Celsius+ S28 Prisma im Detail
Die Celsius+ S28 erinnert vom Design her die kürzlich erschienenen Kraken Modellen von NXZT und basiert ebenfalls auf einem Asetek-Design. Wie auch ihre Vorgängerin, die Celsius S24 (das 280er Format ist neu), verfügt sie über einen Hochglanzdeckel, baut mit 45 mm aber wesentlich höher. Außerdem werden die Schläuche nun seitlich mit Drehgelenken und nicht mehr starr von oben in das Pumpengehäuse geführt. Die Vermutung liegt nahe, dass Fractal Design hier auf die neue Asetek Gen. 7 Basis setzt. In jedem Fall also nicht nur ein einfaches RGB-Upgrade der alten Celsius vorgenommen hat.
Im Betrieb wird die Celsius+ zeitgemäß mit einem RGB-Ring beleuchtet und mittels eines digitalen 5V-Anschlusses angesteuert. Zahlreichen Effekten und Farben steht also nichts im Weg. Zu dem leuchtet das Fractal-Logo auf dem Deckel im Betrieb weiß. Diese Farbe ist nicht änderbar, fügt sich aber dezent und elegant ein. Das Kabel für die RGB-Beleuchtung ist modular, kann also entfernt werden, wenn man auf die Beleuchtung verzichten kann/will.
Ansonsten geht, trotz integrierter Lüftersteuerung und RGB-Hub, nur ein weiteres Kabel (4-Pin PWM) fest aus dem Gehäuse und es gibt es keinen Kabelsalat wie bei vielen anderen Herstellern. Fractal verlegt die benötigten Kabel nämlich unsichtbar durch den Sleeve der Schläuche zu einer Platine auf dem Radiator.
Der runde Kupferboden der Kühleinheit ist sauber verarbeitet und mit Wärmeleitpaste versehen.
Steuerung erfolgt automatisch oder über PWM-Anschluss
Wie bereits von der ersten Celsius bekannt verfügt auch die Celsius + über zwei Betriebsmodi (Auto und PWM), die man durch Drehen des Deckels wählen kann. Ein kurzes Aufleuchten des gewählten Modus zeigt diesen an.
Der Auto-Betrieb steuert Pumpe als auch Lüfter anhand der Wassertemperatur, die aber nicht auslesbar ist. Die Kurve erstreckt sich von 20 bis 55 Grad mit einem eher flachen Verlauf bis 40 Grad. Darüber wird die Kurve steiler. Mit einem 280 mm Radiator ist die Celsius+ S28 dabei so großzügig dimensioniert, dass selbst auf unserer hungrigen Test-CPU unter prime95 kaum einer Erhöhung (Pumpe stieg von 850 auf knapp 1050 rpm) stattfand und die Kühlung sehr leise blieb. Die Steuerung ist gut ausbalanciert mit Schwerpunkt auf geringe Lautstärke statt möglichst niedrigen Temperaturen!
Da sich die Kühlflüssigkeit im Gegensatz zu CPU zudem sehr langsam erwärmt/abkühlt ist kein störendes An- bzw. Abschwellen der Lüfter festzustellen, was inbesondere Ryzen 3000 User freuen dürfte!
Im PWM-Modus werden Pumpe und Lüfter (sofern am Hub angeschlossen) anhand des PWM-Signals vom Mainboard gesteuert. Die Pumpe verfügt über eine Drehzahl von ~850-2800 rpm, die Lüfter kommen auf 500 bis 1700 U/Min. Ausgelesen wird die Pumpengeschwindigkeit, außer man schließt die Lüfter separat an. Sollte die Wassertemperatur im PWM-Modus jedoch über 55 Grad steigen werden Lüfter und Pumpe zum Schutz der Kühlung notfallmäßig angehoben, wobei die Pumpe mit über 3600 rpm rotieren kann.
Je nach Betriebsmodi ist die Pumpe sehr leise hörbar (unter 1500 U/Min) oder deutlich summend.
Durch die mit Nylon gesleevten Schläuche geht es in den Aluminium-Radiator in 280 mm Größe. Der Lamellenabstand liegt bei ca. 20 FPI und die Verarbeitung ist ohne Tadel. Man findet keine verbogenen oder verbeulten Lamellen, was wir bei Konkurrenten auf gleicher Basis auch anders gesehen haben! Unter den Gewinden für die Lüfterschrauben befindet sich zwar keine Schutzbleche, aber auch keine Wasserführenden Kanäle. Ein zu tiefes Einschrauben wäre also ohne ernste Folgen.
Zwischen den Schläuchen ist die Lüfter/RGB Platine montiert. Diese stellt einen RGB-Header für die Lüfter (welche wiederum über integrierte Y-Kabel verfügen) und drei Lüfteranschlüsse bereit.
Lüfter mit Fokus auf Leistung statt nur Optik
Je nach Variante (Celsius+ Prima oder Celsius+ Dynamic) liegen entsprechende Lüfter bei. Die Prisma AL14 Lüfter unterscheiden sich von den X2 Dynamic durch ihre RGB-Beleuchtung, die über die Nabe realisiert wird. Sie bieten zwar keinen aufwändig beleuchteten Rahmen, büßen jedoch auch keinen Querschnitt ein und können ihre volle Leistung entfalten.
Für Radiatoren sind die Lüfter eine sehr gute Wahl und performen über das komplette Drehzahlband hervorragend. Die minimale Drehzahl ist etwas hoch, auch das Lagergeräusch nicht vollkommen leise, aber in Ordnung. Für absolute RGB-Fanatiker sind sie sicher nicht spektakulär genug, aber ein idealer Kompromiss aus „gutem“ und „schönem“ Lüfter. Positiv abgerundet werden sich durch das integrierte Y-RGB-Kabel, sodass man mehrere der Lüfter in Reihe an einem RGB-Header anschließen kann.
Montage
Die Montage ist selbsterklärend und bedarf eigentlich keiner Erwähnung. Die Lüfter werden auf den Radiator geschraubt und mit der Platine verbunden. Ist der Radiator dann im Gehäuse montiert, müssen nur Abstandsbolzen in den Sockel gedreht und die AiO mit vier Muttern fixiert werden. Die Schläuche sind knickfest, lassen aber eine flexible Positionierung zu.
Anschließend wird das Pumpen PWM-Kabel an den entsprechenden Lüfteranschluss auf dem Mainboard angeschlossen. Wer eine Beleuchtung wünscht verbindet noch das RGB-Kabel mit einem 5V ADD-Header bzw. mit einer entsprechenden Steuerung.
Temperaturen
Serienlüfter
Die Celsius+ S28 unterbietet den NH-D15 allein aufgrund der etwas höheren Stirnfläche spielend, zumindest im Bereich über 36 db(A), darunter steigen die Temperaturen deutlich. Im Vergleich von Celsius+ vs. Liquid Freezer II hat die Arctic die Nase vorn, die Fractal Design AiO kann lediglich unter hoher Lautstärke einen Vorsprung herausholen.
Da eine Lautstärkemessung komplex ist und wir lediglich dB(A)-Werte abbilden können, folgt hier die gewohnte Darstellung nach festen Drehzahlen. Zu beachten ist, dass die Kühler trotz identischer Drehzahlen unterschiedlich laut sind!
Referenzlüfter
Mit den Referenzlüftern Arctic P12 und P14 testen wir die Kühler auf ihre Rohleistung unter gleichen Voraussetzungen. Getestet wird auf 650, 1000 und 1700 (P14) bzw. 1800 (P12) U/Min
Lautstärke der Pumpe
Bei den maximalen Drehzahlen 2800 rpm ist Pumpe klar hörbar. Per PWM lässt sie sich auf gut 800 rpm drosseln und wird damit sehr, sehr leise. Da es keine Nebengeräusche gibt, ist sie dann selbst im stillen Raum nicht, oder nur schwerb hörbar.
Hinweis: Messwerte sind nur ein Aspekt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes ist abseits des reinen dB(A) Wertes die Art des Geräusches, also „wie es sich tatsächlich anhört“ entscheidend. Unsere Messwerte der AiO-Pumpen dienen nur einer schnellen Orientierung und dem direkten Vergleich. Wie sich die Pumpen letztlich anhören, beschreiben wir im Text des Tests. Um die feinen Nuancen besser abbilden zu können, die man auch bei großem Abstand im Alltag hört, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung aufgestellt.
Fazit
Fractals neue Celsius+ S28 (Prisma) Wasserkühlung konnte uns absolut überzeugen. Insbesondere bei dem Kernfeature, der Kühlung, zeigt die AiO eine überragende Leistung. Abseits davon macht die Celsius+ auch vieles richtig. Die stimmige Optik wird mit einer tadellosen Verarbeitung bereichert und die Montage ist kinderleicht. Dazu trägt das Kabelmanagement bei, das die zahlreichen, aber notwendigen Kabel elegant verlagert.
Ebenfalls konnte uns der auf leise getrimmte Auto-Modus überzeugen, durch den sich der Nutzer nicht mit Lüfterkurven beschäftigen muss. Die Lüfter brennen optisch kein Feuerwerk ab, überzeugen aber in Sachen Leistung, auch wenn sie nicht absolut „silent“ sind. Auch die Pumpe ist auf höherer Stufen nichts für sensible Ohren, lässt sich aber auf ein hervorragendes Level reduzieren. 5 Jahre Garantie sorgen zudem für Sicherheit.
Der Preis für die Prisma (RGB) Variante hat leider in sich, ändert aber nichts an unserer höchsten Auszeichnung!
positiv
- extrem hohe Leistung
- tolle Optik
- Kabelmanagement
- guter Auto-Modus
- Verarbeitung
- einfache Montage
- Pumpe im Idle leise
- 5 Jahre Garantie
negativ
- Pumpe auf Maximum deutlich hörbar
- Lüfterlager leichte Nebengeräusche
- sehr teuer