
Nach dem kürzlich vorgestellten Meshify 3 hat Fractal mit dem Epoch nun ein weiteres Airflow-Gehäuse mit gänzlich neuer Bezeichnung veröffentlicht. Das Epoch entspricht im Aufbau dem North, aber verzichtet auf Holz und kommt mit den noch recht neuen Momentum-Lüftern.
Technische Daten
| Maße (LxBxH) | 447 x 215 x 469 mm |
| Material | Stahl, Glas, Kunststoff |
| Mainboard-Format | ATX, M-ATX, Mini-ITX |
| Anschlüsse Front | 1x USB Typ C (20 Gbit) 2 x USB Typ A (5 Gbit) 1x Audio |
| CPU-Kühler-Höhe | max. 170 mm |
| Grafikkarten-Länge | max. 372 mm |
| max. Laufwerke | 2x 2.5″/3.5″ 2x 2.5″ |
| Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min) | Front: 3x 120 mm PWM Momentum 12 RGB (0, 350-2200 U/min) |
| Maximale Lüfterinstallation (mm) | Deckel: 2x 140 / 2x 120 mm Front: 3x 120/ 2x 140 mm Rückseite: 1x 120 mm |
| Optionale Radiatoren (mm) | Deckel: 240 (max. 122mm Breit) Front: 360 |
| RGB-Beleuchtung | Lüfter |
| Lüftersteuerung | – |
| Preis: | Amazon.de: € 110,60* |
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Fractal Epoch im Detail

Das Fractal Epoch ist kompakt und schnörkellos. Wir sehen eine Front aus einem planen Meshgitter aus Metall, welches wiederum in einem vertieften Kunststoffrahmen sitzt. Somit ist die gesamte Front luftdurchlässig, wobei auf einen zusätzlichen Staubfilter verzichtet wird – ein eindeutiger Trend aktueller Airflow-Gehäuse.
Hinter der Meshfront arbeiten drei der neuen Momentum-12-Lüfter mit 120 mm. Hier in der RGB-Version. Die größere Variante davon hatten wir bereits im Meshify 3 gesehen.
Die Lüfter können per PWM (zwischen 11 bis 100% ) von ca. 350 bis 2250 rpm gesteuert werden. Im Minimum sind die Lüfter angenehm leise und können sogar ganz gestoppt werden, wenn man sie unterhalb von 10% ansteuert.
Der Deckel ist vorne geschlossen und dort das I/O-Panel integriert. Es besteht aus zwei USB-A-Ports, einem USB-C Anschluss und einem Audio-Anschluss, also gewohnter Standard. Dahinter befindet sich ein Gitteraufsatz, der den Platz für zwei Lüfter abdeckt. Mit einer Stofflasche kann er nach hinten gezogen werden. Hier muss man aber sagen, dass er etwas sehr leichtgängig ist und schnell mal verrutscht. Die Möglichkeit einer Sicherung gibt es leider nicht.

Im Heck sieht man, dass das Netzteil von hinten eingeschoben wird. Neben einem 120-mm-Lüfter im Heck kann in den Slotblenden auch ein 80-mm-Lüfter montiert werden, wenn man das möchte. Einen Staubfilter gibt es lediglich am Boden, der dort nur das Netzteil abdeckt. Er muss zum Reinigung nach hinten ausgezogen werden, was nicht maximal benutzerfreundlich ist.

Auch die Seitenteile sind sehr einfach von hinten mit Thumbscrews verschraubt. Einen Klickmechanismus gibt es nicht – das ist alles recht „Basic“.
Da das Chassis quasi dem des North entspricht, ist auch beim Epoch wieder ein Teil des Innenraums durch eine Stahlblende verdeckt, die man aber einfach ausbauen kann, wenn man im vorderen Teil des Gehäuses arbeiten möchte. Im Vergleich zum North ragt der Lüfterrahmen nicht so tief ins Innere, was Grafikkarten etwas mehr Platz gibt. Dort sieht man auch den Ausschnitt für einen Radiator, der maximal 360 mm groß sein darf. Seine Maße geben allerdings vor, ob die Schläuche nach unten, oder nach oben verbaut werden müssen – je nach Abstand vom Gewinde zur Vorkammer. Genaueres zeigt die Anleitung des Epoch.
Im Deckel, dessen Abstand ungefähr bei 30 mm zum Mainboard liegt, passt maximal ein 240mm Radiator. Zu unserem hohen RAM messen wir 55mm. Laut Fractal darf der RAM bei Einsatz eines Radiators max. 35mm hoch und der Radiator maximal 122 mm breit sein.
CPU-Kühler dürfen stolze 170 mm hoch sein und auch Grafikkarten haben mit 372 mm ordentlich Platz, wenn kein Radiator vorn montiert ist. Mit Radiator und auch auf der Rückseite geht es doch mal enger zu.
Gerade mal 15mm Platz direkt hinter dem Tray sind wenig. Im vorderen Bereich sind es mit ~25mm dann aber mehr. Kabel müssen also gut verlegt und/oder das Seitenteil eventuell mit etwas Nachdruck geschlossen werden.
Unten in der Netzteilkammer findet man übrigens noch zwei HDD-Schlitten, für die es unterschiedliche Positionen gibt und die auch ausgebaut werden können. Je nach genutzter Position verkürzt sich der PSU-Platz. 2.5 Zoll Laufwerke können auch hinter dem Tray auf dem Bracket montiert werden.
Aufgrund des Platzes muss man bei großer Hardware etwas auf die Kompatibilität achten und Kabel sorgfältig führen. Unser System passte ohne Probleme. Die Lüfter werden gemeinsam über einen ARGB- und einen PWM-Anschluss angeschlossen.
Die Momentum RGB-Lüfter wissen auch bei der Optik zu überzeugen. Es ist zwar keine extrem großflächige und auch nur eine einseitige, aber geschmackvolle Beleuchtung.
Lautstärke und Kühlleistung des Fractal Epoch
Testsystem und Ablauf
- AMD Ryzen 5800X @ 100W
- be quiet! Dark Rock Slim
- MSI B550 Gaming-Plus
- Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
- 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
- be quiet! Straight Power 12 750W
Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) für die CPU und MSI Kombustor für die GPU. Jeder Testlauf ging 10-Minuten nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten. Die Werte sind der jeweilige Durchschnittswert dieser 10 Minuten, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. Für die Messung bei gleichem Schalldruck werden die Gehäuselüfter auf 36 dB(A) reguliert (30 cm Abstand schräg von vorn). CPU-Lüfter und Grafikkartenlüfter werden auf 36 und 40 dB(A) fixiert. Die Gehäuse wurden jeweils zweimal gemessen und der Durchschnittswert beider Durchgänge genommen.
Hinweis: Solche Temperaturbeobachtungen unterliegen natürlich Variablen und Toleranzen und lassen sich auch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen! Neben der erreichten Abwärme spielen auch die verwendeten Kühllösungen eine Rolle.
Maximale Drehzahl
Da die drei Lüfter sehr hohe Drehzahlen von über 2000 rpm erreichen, wird es bei maximaler Ansteuerung entsprechend laut. Es gibt noch viel lautere Gehäuse, aber das Epoch kann schon ordentlich aufdrehen.

Die Temperaturen sind dafür aber auch sehr ordentlich. Die CPU ist mit knapp über 70 Grad auf einem sehr guten Level, die GPU im Gesamtvergleich etwas wärmer bzw. kommen hier dir besten Airflow-Gehäuse nochmal auf andere Werte, die 3-5 Grad besser ausfallen.
Angepasste Lautstärke

Bei angepasster Lautstärke gilt im Prinzip ähnliches. Wir bleiben in jedem Fall bei ordentlichen CPU-Werten. Die Grafikkarte arbeitet ebenfalls total im Rahmen. Es bleibt aber dabei, dass es Gehäuse gibt, die ab Werk unsere GPU besser kühlen.
Fazit
Das Fractal Epoch ist quasi ein North ohne Holz und damit ein eher einfaches, aber von der Leistung her kein schlechtes Gehäuse. Die offene Meshfront ohne Staubfilter und die drei kräftigen Momentum 12-Lüfter sorgen für ordentliche Temperaturen, auch wenn diverse Airflow-Spezialisten das noch besser können. Die Lüfter sind bei max. Drehzahl recht laut, können aber auch angenehm leise arbeiten und sehen in der RGB-Variante auch gut aus.
Ansonsten ist das Gehäuse wie gesagt eher einfacher Natur. Schlicht, überwiegend aus Metall, ohne Extras bzw. teilweise sogar recht reduziert. Damit meinen wir die einfachen Seitenteile, den nach hinten ausziehbaren Staubfilter und der geringe Platz für Kabel und Radiatoren, wobei das natürlich der kompakten Größe geschuldet ist. Für den Deckel hätte Fractal noch eine optionale Sicherung per Schraube ermöglichen können. Das Epoch übernimmt weitestgehend die Kritikpunkte vom North und spart noch dessen Staubfilter ein – was nicht jedem gefallen dürfte. Gleichzeitig bringt es aber nicht dessen Besonderheit in Form der Holzfront mit. Mit einem Preis von ca. 130€ für die RGB-Version (Stand des Tests) tummelt es sich in einem breiten Angebot aus Alternativen.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.















