Fractal Design Meshify 3 Ambience Pro RGB im Test

Das Meshify 3 ist da! Die dritte Generation des Fractal Design Meshify kommt in mehreren Varianten. So gibt es das Meshify 3 mit und ohne Seitenteil aus Glas, sowie als Meshify 3 RGB mit RGB-Lüftern. Außerdem gibt es noch das hier getestete Meshify 3 Ambience Pro RGB mit zusätzlicher integrierter ARGB-Beleuchtung und dem Adjust Pro Hub zur Konfiguration mittels Webanwendung über den Browser.

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Technische Daten des Fractal Meshify 3 Ambience Pro RGB

Maße (LxBxH)423 x 229 x 507 mm
MaterialStahl, Glas, Kunststoff
Mainboard-FormatE-ATX (277mm), ATX, M-ATX, Mini-ITX
Anschlüsse Front1x USB Typ C (20 Gbit)
2 x USB Typ A (5 Gbit)
1x Audio
CPU-Kühler-Höhemax. 173 mm
Grafikkarten-Längemax. 349 mm
max. Laufwerke4+2x 2.5″/ 2x 3.5″
Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min)Front: 3x 140 mm PWM Momentum RGB
(0, 350-1800 U/min)
Maximale Lüfterinstallation (mm)Deckel: 2x 140 / 2x 120 mm
Front: 3x 120/140 mm
Rückseite: 1x 120 mm
Optionale Radiatoren (mm)Deckel: 240/280 (max. 148mm Breit)
Front: 280/360 (max. 155mm Breit)
RGB-BeleuchtungFront und Innenraum
LüftersteuerungAdjust Pro Hub
Preis:UVP: 239,99€

Fractal Design Meshify 3 Ambience Pro RGB im Detail

Bevor wir uns ungeduldig auf das Meshify 3 stürzen, werfen wir einen kurzen Blick auf den Lieferumfang. Hier findet man neben einer Anleitung und den obligatorischen Schrauben auch zwei Kabel. Eines ist eine Verlängerung, eines ein Adapter auf PWM/ARGB von dem prop. Anschluss.

Die charakteristische Facetten-Front findet man natürlich auch bei dem Meshify 3 wieder. In der Breite und Tiefe ist das Gehäuse aber deutlich kleiner geraten als der Vorgänger. Es ist so kurz wie das Meshify 2 Compact, aber höher als das Meshify 2, was das neuste Modell etwas in die Höhe gezogen bzw. abgeschnitten wirken lässt.

Die Mesh-Front beinhaltet keinen Staubfilter mehr, der beim Meshify 2 noch als modulares Element geboten wurde. In der Front, die sich einfach abziehen lässt, sind drei der neuen 140 mm PWM Momentum RGB-Lüfter verbaut, welche gleich einen näheren Blick bekommen. Bei dem Meshify 3 Ambience Pro RGB werden die Front und der Innenraum zudem indirekt beleuchtet.

Uns sind leider im Verlauf des Tests die Kontaktpins der Front abgebrochen. Das kann natürlich auf Nachlässigkeit unsererseits zurückzuführen sein, man sollte beim Einsetzen der Front aber möglicherweise behutsam sein.

Die Flügel der Momentum-Lüfter sind für einen geringen Rahmenabstand aus LCP gefertigt. Der Rahmen besitzt eine RGB-Beleuchtung mit 20 LEDs. Die vorliegende Version hat ein eigenes Steckerformat im USB-C Design mit Daisy-Chain-Funktion, welches am Controller des Meshify 3 Ambience Pro RGB angeschlossen ist. Mit dem Adapter ist es möglich auch „normale“ Lüfter anzuschließen.

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Der Drehzahlbereich der verbauten Lüfter erstreckt sich laut der Anleitung und Anzeige des Controllers von ca. 350 bis 1800 U/min. Am PWM-Anschluss des Mainboards werden jedoch Drehzahlen von bis zu 2300 U/min angezeigt. Zwischen 0-10% stehen die Lüfter dank ZeroRPM-Modus komplett still, für den Fall dass die unter 400 U/min, die aber subjektiv nicht hörbar sind, noch zu viel sein sollten. Das Laufgeräusch der Lüfter ist bei niedrigen Drehzahlen sehr gut, ohne störende Nebengeräusche und sie bleiben relativ lange recht zurückhaltend. Sie können aber auch hohe Reserven abrufen.

Schön gelöst sind die Montageschienen für die Lüfter. Dreht man sie, bekommt man Montagepositionen für 120-mm-Lüfter. So verdecken sie nicht die Rotoren der größeren Modelle.

Ebenfalls schön umgesetzt ist der aufgesetzte, aber im Design integrierte, Deckel mit Zuglasche an der Rückseite. Darunter befindet sich ein modularer Montagerahmen für Lüfter und Radiatoren (max. 240/280 oder entsprechende Lüfter). Diese dürfen allerdings maximal 148 mm breit sein.

Das Frontpanel bietet zwei USB-A-Anschlüsse (USB 3, 5 Gbit) und einen 20 GBit-USB-C-Anschluss. Der Audio-Port ist Ein- und Ausgang zugleich. Der Powerbutton wird ebenfalls über den RGB-Controller beleuchtet.

Auf der Rückseite gibt es keinen vormontierten Lüfter, hier könnte ein 120-mm-Modell verbaut werden. Das Netzteil wird von hinten eingeschoben, die Blende ist nahezu bündig eingelassen.

Den einzigen Staubfilter des Meshify 3 findet man am Boden. Er wird zur Seite ausgezogen und ist damit gut erreichbar. Die Seitenteile lassen sich ohne Schrauben einfach abziehen.

Das Mainboard-Tray wird von einer großen Kabelabdeckung flankiert, die sich für bessere Zugänglichkeit verschieben/entfernen lässt. Oberhalb des Mainboards ist eine Menge Platz für Radiatoren (ca. 65 mm).

Im unteren Teil des Gehäuses ist der sog. Air Guide verbaut. Diese Kunststoffform soll den Luftstrom des Frontlüfters in den Innenraum Richtung GPU lenken. Er verkürzt die max. Länge für Frontradiatoren (max. ein 360er-Radiator) auf 420 mm, ansonsten sind es 445 mm, wenn man ihn ausbaut. Dazu muss vorne eine Schraube entfernt werden. Die maximale Breite für Radiatoren liegt bei 155 mm. Da das Meshify 3 etwas kürzer geraten ist, dürfen Grafikkarten max. 349 mm lang sein. Für viele Modelle reicht das, aber nicht für alle und ein Radiator würde den Platz zusätzlich reduzieren. Die max. Höhe für CPU-Kühler liegt bei 173 mm.

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Während in der vorderen Kammer die Hardware inkl. Beleuchtung präsentiert werden kann, ist die Rückseite für Kabel und Laufwerke zuständig. Der Platz für Kabel beträgt hier grob ~30-34 mm.

Für die Kabel gibt es im vorderen Bereich mehrere Halterungen, die sich in der Tiefe verstellen lassen und damit sowohl große/viele und wenige/dünne Kabel gut fixieren.

An dieser Stelle findet man in dieser Version des Meshify 3 auch den Adjust Pro Hub, an dem Lüfter und die ARGB-Streifen angeschlossen sind. Er wird mittels internem USB-Port, SATA-Stromstecker und PWM-Anschluss mit dem System verbunden. Die Konfiguration findet über eine Webseite statt (siehe unten). Laufwerke werden an den Schienen hinter dem Tray montiert. Durch verschiedene Bohrungen können diese auf 3.5“ und 2.5“ angepasst werden. So passen maximal zwei HDDs (3.5″) oder bis zu vier SSDs (2.5″) hinter das Tray. Auf dem Boden des Gehäuse können zwei weitere 2.5″-SSDs verbaut werden.

Eingebaute Hardware
Beleuchtung

Konfiguration mittels Webanwendung

Die Konfiguration der Beleuchtung wird über die Webseite adjust.fractal-design.com durchgeführt, wozu eine Internetverbindung erforderlich ist. Dies hat aber den Vorteil, dass keine Software installiert werden muss. Die Einstellungen werden dann direkt im Controller gespeichert.

Die Beleuchtung kann für die Lüfter und die angeschlossenen RGB-Streifen einzeln und detailliert eingestellt werden. Zahlreiche Vorlagen und Farbanpassungen laden ein sich Auszuprobieren. Auch Start-Effekte können eingestellt werden. Bewegt man den Zeiger über ein Gerät wird dieses mittels Beleuchtung identifiziert und man kann es direkt entsprechend umbenennen.

Die Kurve der Lüfter gilt immer für einen Port des Controllers. Hier muss man aber bedenken, dass es sich strenggenommen nicht um eine richtige Steuerung handelt, sondern lediglich das vom Mainboard kommende PWM-Signal übernommen und auf Wunsch verändert wird. Man legt eine Kurve von PWM-Mainboard zu PWM-Lüfterausgang fest und nicht anhand einer Temperatur.

Temperatur und Lautstärke

Testsystem und Ablauf

  • AMD Ryzen 5800X @ 100W
  • be quiet! Dark Rock Slim
  • MSI B550 Gaming-Plus
  • Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
  • 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
  • be quiet! Straight Power 12 750W
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Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) für die CPU und MSI Kombustor für die GPU. Jeder Testlauf ging 10-Minuten nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten. Die Werte sind der jeweilige Durchschnittswert dieser 10 Minuten, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. Für die Messung bei gleichen Schalldruck werden die Gehäuselüfter auf 36 dB(A) reguliert (30 cm Abstand schräg von vorn). CPU-Lüfter und Grafikkartenlüfter werden auf 36 und 40 dB(A) fixiert. Die Gehäuse wurden jeweils zweimal gemessen und der Durchschnittswert beider Durchgänge genommen.

Hinweis: Solche Temperaturbeobachtungen unterliegen natürlich Variablen und Toleranzen und lassen sich auch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen! Neben der erreichten Abwärme spielen auch die verwendeten Kühllösungen eine Rolle.

Maximale Drehzahl

Zunächst darf man sicher sagen, dass das Meshify 3 Ambience Pro RGB wie viele leistungsstarke Gehäuse laut werden kann, sich aber dennoch vergleichsweise zurückhält, trotz hoher Drehzahlen. Es bleibt zumindest erträglicher als ein Torrent, Lancool etc.
Gleichzeitig darf man sich auch über sehr gute Temperaturen freuen. Bei unserem System wurde die CPU gut, aber besonders die Grafikkarte exzellent gekühlt. Verzichtet man auf den Air Guide, steigt die Temperatur etwas an, wobei wir hier lediglich kleine Unterschiede feststellen konnten.

Angepasste Lautstärke

Die laufruhigen Lüfter dürfen in unserem Fall für die angepeilten 36 dB(A) vergleichsweise schnell rotieren, womit sich das Meshify 3 sicher einen Vorteil holt. So konnten wir erneut ausgezeichnete Temperaturen beobachten. Im Vergleich schnitt das Meshify 3 bei der CPU nun besonders gut ab und steigert sich langsam in Richtung Bestwert, aber auch die Grafikkarte wurde weiter gut gekühlt. Zum ein oder anderen Kandidaten wurde der Abstand hier aber kleiner, sodass sich bei noch geringerer Lautstärke das Bild auch ändern könnte bzw. sich schon leicht geändert hat. Mit reduzierter Drehzahl zeigte sich der Einfluss des Air Guides auf die GPU nun etwas deutlicher und wir verlieren ca. 1 Grad.

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Unterm Strich zeigte sich das Meshify 3 im vorliegenden Fall also als sehr gutes Airflowgehäuse, wobei es sicher auch von dem Verzicht auf engmaschige Staubfilter profitiert.

Fazit

Das Meshify 3 Ambience Pro RGB führt die Gehäuse-Serie von Fractal Design gebührend fort und ist in Summe ein tolles Gehäuse mit Altbewährtem aber auch Neuem. Sicher kann man über den fehlenden Staubfilter in der Front streiten, auch das verkürzte Format könnte in dieser Form nicht jedem gefallen. So sind 360er-Radiatoren nur in der Front möglich und man würde damit auf die dortigen wirklich guten Momentum-Lüfter verzichten. Dafür bietet das Meshify 3 aber ein gutes Handling und eine sehr gute Kühlung. Dazu tragen sicher die sehr gelungenen, neuen Lüfter ihren Teil bei, die auf Wunsch auch flüsterleise arbeiten können. Auch bleiben sie über einen breiten Drehzahlbereich recht angenehm. Dank Air Guide wird die Belüftung noch etwas optimiert. Dieser ist durch das einfache Plastik natürlich nicht maximal ansprechend.
Der in der Ambience-Version verbaute Controller bietet eine interessante Konfigurationsmöglichkeit mittels Webanwendung und darüber einige Beleuchtungsoptionen mit denen sich die verbaute ARGB-Beleuchtung schön inszenieren lässt. Die Lüftersteuerung ist jedoch nur ein aufwändigerer Hub und man konfiguriert die Lüfter weiter über das Mainboard. Der Preis ist mit rund 240 Euro leider sehr hoch und dafür könnte das Gehäuse noch mehr Besonderheiten oder Ausstattungsmerkmale bieten. Wir denken dabei beispielweise an eine GPU-Stütze, optionale Filter usw. Insgesamt bietet das Meshify 3 Ambience Pro RGB aber ein sehr gutes Gesamtpaket aus Optik, Leistung und Handling.

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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