Der wie von LC-Power gewohnt kryptisch betitelte LC-M27-QHD-144-C wirkt auf den ersten Blick wie die eierlegende Wollmilchsau für Gamer: 27“, QHD, 144 Hz, Freesync und das Ganze für deutlich unter 300€. Wir haben den sprichwörtlichen Blick drauf geworfen und geschaut, ob Gamer hier an der richtigen Adresse sind.
Inhaltsverzeichnis
LC-Power LC-M27-QHD-144-C im Überblick
Zunächst ein Blick auf die wesentlichen technischen Daten.
Technischen Daten
LC-Power LC-M27-QHD-144-C | |
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Display-Größe | 27″ / 68,58 cm |
Auflösung | QHD / 2560 x 1440 Pixel |
Bildschirmaktualisierungsrate | 144 Hz |
Panel-Typ | VA (Samsung) |
Bildschirmoberfläche | Non-Glare |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 250 (± 20) cd/m² |
Kontrastverhältnis | 3000:1 |
Farbraum | 93% sRGB 70% AdobeRGB 68% NTSC 72% DCI-P3 |
Betrachtungswinkel | H: 178° / V: 178° |
Krümmung | 1500R |
Reaktionszeit | OD 4 ms, GTG 8 ms |
Anschlüsse | 1x HDMI 2.0 / 2x HDMI 1.4 / 1x DP 1.2 |
Audio | 1x Audio out (3,5mm-Klinke) |
Integrierte Lautsprecher | nein |
Abmessung (ohne Standfuß) | 616 x 367 x 100 mm |
Abmessung (mit Standfuß) | 616 x 445 x 237 mm |
Neigungswinkel | -5°~15° |
VESA-Aufhängung | 75 x 75 mm |
Gewicht (Produkt/gesamt) | 4,96 / 6,94 kg |
Energieverbrauch | 33 W (typ.), 58 W (max.) |
Standby-Verbrauch | ≤ 0,5 W |
Energieeffizienzklasse | B |
Garantie | 3 Jahre |
Besonderheiten | FreeSync, Low Blue, Flicker-Free |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Lieferumfang und Aufbau
Der LC-M27-QHD-144-C wird sicher in Styropor eingebettet verpackt und hat die Reise ohne Beschädigung überstanden. Mitgeliefert wird der schlanke Standfuß aus Metall in zwei Teilen, Montagematerial für die Wandmontage inklusive einem zweckdienlichen Schraubendreher. Dazu gibt es das externe Netzteil und ein Display-Port Kabel. Ein HDMI-Kabel liegt nicht bei, jedoch sollte die angesprochene Käufergruppe über eine entsprechende GPU verfügen. Das beiliegende Handbuch führt gut durch die grundlegende Bedingung und den vorher notwendigen Aufbau. Die Parameter im OSD werden hingegen weniger gut erklärt.
Der Monitor sollte zur Montage hingelegt werden. Der solide zweiteilige Standfuß wird zunächst mit drei Schrauben zusammengeschraubt und mit der Haltevorrichtung versehen, die der Rückseite des Monitors entnommen wird. Hier befindet sich eine Art Push/Lock-Mechanismus über den das Scharnier-Blech entriegelt wird. Dieses fixiert man anschließen am Standfuß, wozu zwei weitere Schrauben benötigt werden.
Nun setzt man das Scharnier-Element samt Standfuß am Monitor ein, während man die Lösetaste drückt.
Ist das Blech bündig auf der Rückseite positioniert lässt man die Entriegelung los und prüft den stabilen Sitz. Auf dem Schreibtisch steht der Bildschirm anschließend sehr fest und stabil.
LC-Power LC-M27-QHD-144-C im Detail
Design und Verarbeitung
Der schlanke Standfuß und das gebogene Panel geben dem LC-M27-QHD-144-C eine unerwartet elegante Note, obwohl sämtliche Elemente wie der dünne Rahmen aus Kunststoff und recht einfach gefertigt sind. Löblich: Im Betrieb knarrt, knackt und knarzt nichts. Auch bei plötzlich schwankenden Zimmertemperaturen hört man nicht das typische Kunststoffknacken.
Die Krümmung des matten 27 Zoll große VA-Panels liegt bei 1500R und fällt über die gesamte Fläche des verbauten Samsung-Panels gleichmäßig aus. Am unteren Rand ist dezent das Herstellerlogo aufgedruckt und stellt das einzige auffällige Designmerkmal des eher schlicht gestalteten Monitors dar. Spätesten beim Einschalten stellt man fest, dass das Panel vor allem oben und an den Seiten nicht bis zum Rand reicht und sich hier weitere ca. 6 mm Rand verstecken. Unten sind es 3 mm.
Auf der Rückseite bekommt man mehr vom Gaminglook, der sich von schlichten Vorderseite abhebt. Hier leuchten – wenn man es denn will – im Betrieb drei rote LED-Streifen. Das Licht ist dabei dezent und im Betrieb auch in Nähe zur Wand kaum auszumachen. Unserer Meinung nach hätte es das nicht gebraucht, aber wem es gefällt…
Die Beleuchtung lässt sich über das OSD abschalten. Man kann die Beleuchtung alternativ auch flackern lassen, was durch die hohe, wilde Frequenz aber ziemlich skurril wirkt.
Ergonomie und Ausstattung
In Sachen Ausstattung und Verstellmöglichkeiten ist der LC-Power LC-M27-QHD-144-C auf das Wesentliche reduziert. Eine Höhenverstellung oder Pivot-Funktion gibt es nicht. Die Unterkante des Bildschirmrahmen ist mit 8.5 cm über der Tischplatte recht hoch.
Angewinkelt werden kann der Monitor zwischen -5 und 15 Grad, ein unserer Meinung nach ausreichender Spielraum.
Bei den Anschlüssen muss man auf Extras wie einen USB-Hub verzichten. Es jedoch drei HDMI-Ports und ein DisplayPort, so dass man neben dem PC noch Spielekonsolen oder anderes anschließen kann. Passend dazu deine Bild-In-Bild-Option. Zusätzlich findet man einen Audio-Ausgang in Form eines 3.5 mm Klinkenanschlusses für den Anschluss eines Kopfhörer.
Interne Lautsprecher hat der LC-Power LC-M27-QHD-144-C nicht, wobei das in Anbetracht der Klangqualität eben jener nicht als Kritik zu sehen ist und wir auf diese problemlos verzichten können.
Bedienung und OSD
Die Bedienung wird über fünf Knöpfe an der Unterseite der rechten Ecke vorgenommen. Da es keine Beschriftung gibt, bedarf es wie immer etwas Übung, bis man zielstrebig durchs Menü gleitet. Rechts neben den Buttons ist eine blaue Status LED, die ihr Licht auf die Tischplatte wirft, wo man einen blauen Kreis wahrnimmt.
Egal welche man der fünf Taste man drückt man kommt zunächst in einen kleines Schnell-Menü, bei dem jede Taste einer Schnellauswahl zugeordnet ist:
Menü – Game Mode – ECO Mode – RGB-Range – Ausschalten
Der Game-Mode bildet ein Fadenkreuz/Punkt – je nach Wahl – in der Bildschirmmitte ab und soll damit z.B. in Shootern für einen Vorteil sorgen.
Der ECO – Mode ist zum Durschalten verschiedener Bildmodi/Presets. Hier gibt es „Standard“, „Text“, „Film“, „Spiel“, „Ego-Shooter“ und „Echtzeitstrategie“. Die Unterschiede sind teilweise minimal und in der Praxis kaum zugreifen. So ist beispielsweise bei dem Preset „Text“ die Helligkeit reduziert, während beim Ego-Shooter-Preset die Abstimmung wärmer ausfällt und der Kontrast weiter angehoben wird. Insgesamt empfehlen wir aber die Standard-Vorgabe mit angepassten Settings je nach Gusto.
Über die Linke Taste geht es schließlich ins Hauptmenü
Hier kann man zunächst Grundeinstellung zu Helligkeit, Kontrast und dem Schwarzwert vornehmen. Auch der dynamischer Kontrast lässt sich aktiveren. Hier wird das Bild je nach Inhalt dunkler oder heller. Das hebt zwar den absoluten Kontrast an, stört uns jedoch. Hier heißt es testen was gefällt.
Im Menü darunter Einstellungen zur Farbabstimmung. Hier gibt es neben dem Gammawert Settings für die Sättigung, den Farbton und die Farbtemperatur/Weißabgleich.
Unter dem Punkt Bildqualität kann man „Bildverbesserer“ konfigurieren z.B. eine Rauschminderung und natürlich die Overdrive-Funktion in vier Stufen AUS, Niedrig, Mittel, Hoch.
Im Menü „Anzeige“ befindet sich der LED-Mode wobei Aus, Flackern und Normal wählen kann. Dabei handelt es sich um die Einstellung zur der rückseitigen LED-Beleuchtung. Der Bild in Bild Modus lässt sich ebenfalls in der Größe bestimmen. Im Punkt OSD kann man das OSD verschieben und die Transparenz festlegen.
Nach etwas eingewöhnung kommt man gut zurecht.
Praxistest
Wir werden zukünftig Messdaten mittels Kolorimeter veröffentlichen, sobald uns dieses zur Verfügung steht und diese hier ergänzen. Bis dahin stützen wir uns auf die subjektive Wahrnehmung. Neben dem Praxiseinsatz verwenden wir zur Bewertung den EIZO Monitortest.
Bildqualität
Die Auflösung von 2560×1440 Pixel (QHD) ist auf 27“ ein deutlicher Pluspunkt gegenüber dem altgedienten Full-HD. Bereits bei einem Meter Abstand ist das Bild deutlich schärfer. Ebenfalls fallen die 144 HZ sofort positiv ins Auge und das nicht nur beim Gaming: Fensteranimationen und das Scrollen im Browser sind deutlich „smoother“ und kein Vergleich zu 60 HZ. Auch AMDs Freesync wird unterstützt, muss im OSD im letzten Punkt jedoch aktiviert werden.
Ab Werk ist der LC-Power LC-M27-QHD-144-C wie gewohnt recht hell (90%) und kontrastreicht eingestellt. Die Farben wirken kräftig, fast knallig. In Games wirkt das klasse, zum Arbeiten ist es mitunter etwas viel des Guten, was insbesondere die Orangetöne zeigen. Hier kann man jedoch schnell nachjustieren.
Der Schwarzwert überzeugt! Man hat natürlich nicht das Tiefschwarz eines OLED, doch hier punktet das VA-Panel überdurchschnittlich. In den Werkeinstellung wird jedoch übertrieben und wir sehen einen deutlichen „Black-Crush“ bei dem Details in den dunklen Abschnitten verloren gehen. Auch das lässt sich schnell beheben, entweder über das OSD oder die Windows-Boardmittel. Das Bild wirkt dann zwar nicht mehr so gesättigt und knallig, dafür sieht man einfach mehr.
Die Helligkeit ist in der Regel mehr als ausreichend. Der Hersteller gibt 250 (± 20) cd/m² an. Bei direkter Sonneneinstrahlung oder große Fenster im Rücken kommt der Bildschirm manchmal an seine Grenzen.
Durch das matte Panel sind Reflexionen im allgemeinen kein zu großes Thema. Bei dunklen Bildinhalten und mit einem Fenster im Rücken kommt ein moderat störender Glanz zum Vorschein.
Ausleuchtung und Homogenität
Zu unserer Freude hat der LC-Power LC-M27-QHD-144-C (frontal gesehen) eine sehr gute Ausleuchtung, was für uns ein sehr kritischer Punkt ist. Sowohl am Tag als auch im dunklen Zimmer sind von vorn gesehen keine Lichthöfe/Backlight-Bleeding auszumachen. Erst schräg von oben betrachtet sieht man diese, das ist jedoch praxisfern.
Selbst mit längerer Belichtungszeit der Kamera lassen sich Lichthöfe so gut nicht ausmachen. So haben wir beim Schwarzbild und 25% Grau eine subjektiv sehr gute Homogenität des Panels. Über 50% und Weiß sieht man eine gewisse Verdunklung zu den Seiten links und rechts, die sich vor allem auf den Fotos zeigt.
Im Alltag fällt davon jeodch nichts auf, weder beim Surfen auf hellen Webseiten wie hardware-helden.de, beim Zocken erst echt nicht. Ob die Schneemap bei Battlefield oder ein dunkler Wald in The Witcher 3 – es fallen keine hellen oder dunklen Flecken auf.
Reaktionszeit / Overdrive – Gamingtauglichkeit
LC-Power gibt als Reaktionszeit 8 ms GTG ohne OD an, die wir mangels Equipment nicht nachprüfen können. Allerdings ist die Schlierenbildung auch Overdrive subjektiv überraschend gering und der LC-Power LC-M27-QHD-144-C zum Spielen geeignet. Durch die 144 HZ macht das wirklich Freude macht – wenn man die FPS denn liefern, oder Freesync nutzen kann.
Die Overdrive-Settings (Punkt Reaktionszeit) reduziert im gezielten Test die Schlierenbildung noch ein wenig (GTG 4 ms). Die oberste Stufe kann vor allem bei dunklen Inhalten einen gewissen Corona-Effekt hervorrufen. Wir empfehlen daher Niedrig. Hardcore-Gamer könnten an den 4-8ms dennoch Anstoß finden.
Pixelfehler
Gerade wollten dir dem LC-Power LC-M27-QHD-144-C 0 Pixelfehler bescheinigen als bei der Fertigstellung des Tests doch 1 toter Pixel auffiel. Dieser befand sich ca. 1cm vom linken Rand entfernt im oberen Drittel, so dass er bis zuletzt nicht aufgefallen ist. Hier also alles im Rahmen!
Leistungsaufnahme/Stromverbrauch
Wir messen im Betrieb auf den Standardsetting mit 90% Helligkeit einen Stromverbrauch von 36,1 Watt, 26,4W bei 50% und bei maximaler Helligkeit sind es 37W. Im Standby und ausgeschaltetem Zustand zeigt unser Schätzeisen 0.5W Leistungsaufnahme an. Damit befinden wir uns in dem vom Hersteller angegeben Bereich.
Fazit
LC-Power liefert hier einen genau auf den Punkt reduzierten Gaming-Monitor und bringt mit 27″, QHD-Auflösung und 144 HZ im Prinzip eine richtig gute Basis. Diese wird durch eine saubere Darstellung, ohne Backlight-Bleeding oder andere Ärgernisse, bereichert und das zu einem sehr niedrigen Preis. Tatsächlich ist/war der LC-Power LC-M27-QHD-144-C zum Zeitpunkt des Test der günstigste Bildschirm mit diesen Eigenschaften. Kritisieren kann man bei der Darstellung in erster Linie die nicht all zu hohe maximale Helligkeit.
Gespart wurde hier also nicht am Panel, sondern am drumherum. So gibt es keine Sonderausstattung, vom Bild-in-Bild-Modus und den vier Anschlüssen mal abgesehen. Auch ergonomisch gibt es bis auf den anpassbaren Winkel keine weiteren Annehmlichkeiten.
positiv
- 144 Hz
- Freesync
- 3x HDMI + 1x DP
- gute Ausleuchtung / keine Lichthöfe
- sehr günstig (250€ Stand 21.01.2021)
- schickes Design
- stabiler Standfuß
- knarzt nicht
negativ
- maximale Helligkeit etwas niedrig
- Abstimmung ab Werk
- nicht höhenverstellbar
- reduzierte Ausstattung