Lian Li HydroShift LCD 360TL im Test

Wirkliche Innovationen am Kühlungsmarkt gibt es kaum noch. Bei der HydroShift AiO-Wasserkühlung bietet Lian Li aber zumindest eine interessante Neuerung, die eine sehr saubere Optik ermöglicht. Nach der GAII Trinity und der Galahad II LCD testen wir heute die Lian Li HydroShift LCD 360TL.

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Technische Daten der Lian Li HydroShift LCD 360TL

Maße Radiator (T x B x H)403 x 124,5 x 31 mm (ohne Lüfter)
Material RadiatorAluminium
Drehzahl Pumpeca. 2000– 3200 U/min
Anschluss der Pumpe4-Pin PWM und L-Connect-Controller
Material KühlerbodenKupfer, vernickelt
Lüfter3x UNI FAN TL RGB
Drehzahl Lüfterca. 0, 200 bis 2600 U/min
Intel SockelLGA 1700
AMD SockelAM4, AM5
Besonderheiten– seitlich geführte Schläuche
– LCD
– L-Connect-Software/Controller
– Lüfter mit Stecksystem
Preis
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Lian Li HydroShift LCD 360TL im Detail

Der Lieferumfang gibt das typische Bild aus allerlei Montagematerial, Wärmeleitpaste und man freut sich über vormontierte Lüfter auf dem Radiator. Außerdem ist eine Kunststoffabdeckung dabei, mit der die Schläuche auf die andere Seite gelegt werden können.

Auch ein L-Connect-Controller ist enthalten. Mit den Gummiecken kann man die Lüfterschrauben verstecken, diese sind aber bereits auch angebracht, offensichtlich handelt es sich um Ersatz.

Starten wir aus gegebenem Anlass dieses Mal beim Radiator bzw. der Abdeckung, welche der HydroShift den Namen geben. Durch den Rahmen und über angewinkelte Anschlüsse werden die Schläuche seitlich am Radiator entlanggeführt. Damit verschwinden sie zum großen Teil aus dem Sichtfeld, ein schöne Idee.

Das hat natürlich als Konsequenz, dass der Radiator mehr Platz in der Breite einnimmt, im Bereich der Blende ca. 14 cm. Bei kleineren Gehäusen ist dies also unbedingt zu beachten. Über kleine Halterungen, die in die Gewinde am Radiator geschraubt werden, können die Schläuche gezielt geführt werden. Eine weitere Halterungen liegt bei.

Auf der anderen Seite ist der Radiator mit einer schönen Blende abgedeckt.

Ein Modell ohne Display gibt es von der HydroShift nicht. Neben dieser 360TL-Version gibt es noch die 360R und 360S. Die Varianten unterscheiden sich durch die Lüfter, und im Falle der 360S auch durch den Radiator (27 vs. 31mm) und die maximale Drehzahl der Pumpe, welche bei der S-Version mit 3800 U/min höher ist.

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Auf der Kühler/Pumpeneinheit befindet sich ein eckiges 2,88 Zoll Display mit einer Auflösung von 480×480 Pixeln und 500 Nits, also Eckdaten wie bei der Galahad II LCD. Eine ARGB-Beleuchtung findet man auf der Pumpe nicht. Anders als bei der GA II LCD handelt es sich jedoch bei der HydroShift nicht um eine Asetek Gen 8 Konstruktion. Stattdessen kommen Pumpen mit maximal 3200 bzw. 3800 rpm zum Einsatz.

Die vorliegende Version hat eine maximale Drehzahl von 3200 U/min und kann auf minimal 2000 U/min reguliert werden. Dabei bleibt sie doch hörbar und kann hohen Silentansprüchen nicht absolut gerecht werden. Bei maximaler Drehzahl würden wir sie, sofern das rückblickend möglich ist, lauter als die GA II Trinity aber leiser als die GA II LCD bezeichnen. Letzte kann aber im Minimum leiser arbeiten.

Die anfallenden Kabel aus der LCD-Einheit hat Lian Li in einem dicken Kabel, zuzüglich PWM-Kabel, gebündelt. Weiterhin sind kleine Halterungen im Lieferumfang enthalten, die man zwischen die Schläuche klemmen und die Kabel nahezu unsichtbar daran entlangführen kann.

Das Kabel mündet in einem Anschluss für den beiliegenden Controller, welches gleichzeitig auch mittels Lian Li eigenem Stecker an die Lüfter angeschlossen wird.

Bei dem vorliegenden Modell sind die UNI FAN TL RGB Lüfter enthalten. Diese haben eine ansehnliche ARGB-Beleuchtung am Rahmen, die fast nahtlos ineinander übergeht. Die verspiegelten Seiten zeigen den bekannten Unendlichkeitseffekt (Infinity Mirror).

Die Lüfter drehen mit bis zu lauten 2600 U/min, können aber auch sehr langsam und damit unhörbar angesteuert werden. L-Connect 3 bietet außerdem eine Stoppfunktion. Das Laufgeräusch ist über weite Teile einwandfrei, wir haben aber auch Bereiche mit einem leichten Pulsieren vernommen.

Für das Display gibt es viele Vorlagen, die auch mehrere Sensoren gleichzeitig darstellen können. Bis zu vier gleichzeitig werden angezeigt. Das Design der Vorlagen ist sicher Geschmackssache.

Pumpensteuerung und Lüftersteuerung sind ebenfalls umfangreich möglich. Sowohl feste Werte als auch temperaturabhängige Kurven lassen sich umsetzen.

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Gänzlich reibungslos verlief es nicht: So wurden Firmware-Updates zwar zuverlässig durchgeführt, dass es eine neue Version von L-Connect 3 gab, wurde nicht angezeigt. Einmal ließ sich auch die Pumpe nicht mehr steuern und blieb bei 2000 U/min. Hier half nur eine erneute Installation der Software.

Montage der HydroShift

Für ein Intel-System kommt die Backplate mit festen Gewindebolzen zum Einsatz, die durch das Mainboard geschoben und mit Abstandhalter fixiert werden. Diese werden einfach aufgesteckt.

Nachdem die Wärmeleitpaste aufgetragen wurde, kann die AiO-Einheit aufgesetzt und an den vier Ecken befestigt werden. Im Anschluss kommt noch ein Rahmen über die Schrauben, der das Bild noch sauberer macht. Die saubere Optik weiß wirklich zugefallen.

Auch Display und die ARGB-Beleuchtung der Lüfter überzeugen.

Kompatibilitätsprobleme mit ASUS AM5-Mainboard?

Nun wollten wir die HydroShift noch im AM5-System, konkret auf einem ASUS X670E-F, verbauen.
Statt einer speziellen AMD-Halterung für die Kühleinheit, gibt es ein Bracket, das die AMD-Lochabstände auf die von Intel LGA1700 adaptiert. Da die Halterung so aber deutlich breiter ist als die AMD-Bohrungen, ragt sie auf unserem Mainboard über die dicht am Sockel platzierten Kondensatoren.

Die Höhe der Halterung ist extrem knapp bemessen und entspricht ungefähr der des Bauteils. Montiert lässt sich nicht mal ein Stück Papier einschieben, bzw. wird es fest eingeklemmt wenn man es zuvor dort positioniert. Aufgrund der Sorge um das Mainboard haben wir das System so nicht verwendet. Auf einem NZXT B650E-Mainboard würde es passen, hier liegen die Bauteile etwas weiter vom Sockel entfernt.

ASUS Mainboard
NZXT Mainboard

Die Galahad II LCD nutzt im Übrigen ein ähnliches Prinzip. Dort ist das Bracket aber ca. 1mm höher und dort lässt sich ein Papier problemlos einschieben.

Temperaturen und Lautstärke

Testsystem

  • Intel Core i5-13600K
  • MSI Z790 Tomahawk WiFi
  • 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
  • be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
  • be quiet! Straight Power 12 1000W
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Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min und bei Luftkühlern auch bei 36 dB(A) (30cm Abstand). Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.

Maximale Drehzahl

Alle Kerne

Die maximale Leistung liegt auf einem hohen Niveau und im Bereich der anderen leistungsstärksten AiOs. Die maximale Lautstärke ist mit 54 dB(A) ebenfalls sehr hoch, es gibt noch lautere, aber auch leisere Modelle.

P-Cores

Bei den P-Cores brilliert die HydroShift und kann sich ganz weit nach vorne schieben.

Leistung bei 40 dB(A)

Alle Kerne

Für die Messung bei angepasster Lautstärke müssen wir auch die Pumpe regulieren, da die Lüfter sonst extrem weit gedrosselt werden müssten, um auf 40 dB(A) zu kommen. Wir haben uns für 2600 U/min entschieden. Die Leistung sank dadurch um etwas weniger als 1 Grad. Die HydroShift LCD 360TL liegt nun etwas weiter hinten.

P-Cores

Erneut zeigt sie eine besonders gute Leistung bei den P-Cores. Hier ist sie wieder relativ weit vorne mit dabei, muss aber dennoch anderen den Vortritt lassen

Leistung bei 1000 U/min

Wir betrachten nun noch die Temperaturen bei 1000 U/min der Lüfter, beschränken uns aber auf die durchschnittliche Temperatur aller Kerne.

Bei einheitlichen 1000 U/min sinkt die Leistung unerwartet deutlich. Je nachdem welche Drehzahl der Pumpe wir einstellen (2600 wie aus der Messung zuvor oder max. 3200 U/min) erreichen wir einen recht hohen dB(A)-Wert und Temperaturen im Mittel- bzw. hinteren Feld.

Wird die Pumpe auf minimaler Drehzahl betrieben, verliert man ca. 2 Grad.

Fazit

Die HydroShift-Modelle sorgen mit den verschiedenen Varianten, die neben unterschiedlichen Lüftern auch beim Radiator und der Pumpe abweichen können für ein wenig Verwirrung. Wichtig ist also, dass die hier ermittelten Leistungswerte für die Lian Li HydroShift 360TL gelten. Die Leistung lag ungeachtet der Lautstärke auf einem hohen Level, mit Reduzierung von Drehzahl und Lautstärke verliert die AiO etwas an Boden.

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Keine Frage ist das namensgebendes Feature in Form der seitlich geführten Schläuche klasse. Das Ziel ein möglichst sauberes Erscheinungsbild hinzubekommen erfüllt die HydroShift wie keine andere. Soviel freie Sicht bietet nicht mal die Corsair iCUE Link H150i mit ihren vollständig versteckten Kabeln. Dafür braucht der Radiator der HydroShift aber auch mehr Platz.
Dank L-Connect 3 gibt es eine sehr hohe Funktionsvielfalt. Die aktuelle Version bietet viele Designs für das Display, steuert Lüfter, Pumpe und die ARGB-Beleuchtung. Sicher wird aber nicht jeder Gefallen an einer Extra-Software finden.

Perfekt ist das Ganze nicht: Für unseren Geschmack könnte die Pumpe im Minimum gerne leiser arbeiten. Das Montagesystem machte uns bei unserem AM5-Board zudem Bauchschmerzen. Da die HydroShift nur mit LCD erhältlich ist, ist die AiO außerdem nicht ganz günstig.

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

Lian Li HydroShift LCD 360 TL
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