Lian Li O11 Dynamic Evo im Test

Mit dem O11 Dynamic Evo hat Lian Li ein weiteres Modell in dem bekannten Design im Angebot. Das Evo kommt mit sinnvollen Verbesserungen und zeigt sich durch wandelbaren Innenraum als echter Allrounder.

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Technische Daten

Maße (BxHxT)285 x 459 x 465 mm
MaterialStahl, Glas, Aluminium
Gewicht12,7 kg
Mainboard-Format(E-)ATX, mATX, mini-ITX
Anschlüsse Front1x USB Typ-C
2x USB 3.0,
Audio In/Out
Powerbutton
CPU-Kühler-Höhemax. 167 mm
Grafikkarten-Längemax. 422 mm
Laufwerkemax. 9x SSDs oder 6x HDDs und 3x SSDs
Radiator Seitemax 360 / 280 mm
Radiator Deckelmax 360 / 280 mm
Radiator Bodenmax 360 mm
Lüfter Seitemax. 3x 120 / 2x 140 mm
Lüfter Deckelmax. 3x 120 / 2x 140 mm
Lüfter Bodenmax. 3x 120 / 2x 140 mm
Lüfter Heckmax. 1x 120 mm
Dämmungnein
Lüftersteuerungnein
RGB-Beleuchtungja
Preis
Amazon.de: € 127,90*
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Verpackung und Lieferumfang

Das Zubehör liegt in einem großen weiteren Karton bereit. Zu entdecken gibt es eine große Montageplatte und zwei Montageschienen zu Erweiterung der HDD-Kapazitäten. Dazu diverse Schrauben, Kabelbinder, eine GPU-Halterung und einen Sticker. Erwähnenswert ist auch das gute Handbuch, das durch die Installation und Möglichkeiten des Gehäuses führt.

Design und Ausstattung Außen

Mittlerweile hat man bereits diverse O11 Modelle gesehen und optisch entstammt auch das O11 Dynamic Evo unverkennbar aus dieser Gehäuse-Reihe. So sieht man auch hier die zweigeteilte Front, die zu rund drei Vierteln aus Glas besteht, ergänzt durch eine Glasscheibe an der Seite für den typischen „Vitrininen-Look“. Getrennt werden Glas und das gebürstete Aluminium von einem digitalen RGB-Streifen. Die Beleuchtung wird über einen Button oder über das Mainboard gesteuert. In beiden Fällen ist ein SATA-Stromanschluss notwendig.

Schön gelöst ist die Positionierung des Power-Buttons, die sich an dem Aluminium um die Ecke ziehen. Ergänzt wird er durch einen Reset- und  einen RGB-Button.  Das I/O-Panel hingegen ist an der unteren Kante der Vorderseite platziert worden, so dass sich das Gehäuse in dieser Form vor allem im Einsatz auf dem Schreibtisch eignet. Das Panel lässt sich außerdem links oder rechts am Gehäuse platzieren, so dass man das Case flexibel aufstellen kann. Möchte man das I/O-Panel im Deckel montieren ist leider ein optionales Zubehör nötig, dieses Extra-Feature hätten wir gerne inkludiert gehabt.

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Das rechte Seitenteil und beinahe der gesamte Deckel sind für den Luftaustausch perforiert. Auf einen separaten Staubfilter verzichtet Lian Li, da die Löcher bereits recht feinmaschig sind. Eine solchen findet man am Boden. Er ist magnetisch und könnte etwas mehr halt gebrauchen und bleibt beim Transport des Gehäuses schonmal liegen. Außerdem erreicht man ihn nur, wenn man das Gehäuse anhebt. Auffällig sind die am Boden entlanggeführten Kabel für das flexible I/O-Panel.

Die Rückseite gibt weitere Hinweise auf den Aufbau und den Platz im Gehäuse. Oben links ist eine Kabeldurchführung. Darunter ist der von hinten verschlossene (modulare) HDD-Käfig, unter welchem wiederum die Position für ein ATX-Netzteile befindet. Entfernt man den HDD-Käfig sind auch zwei Netzteile möglich.

In der rechten Hälfte sieht man über den PCIe Slots die Position für einen höhenvariablen 120-mm-Lüfter. Lüfter sind in dem Lian Li O11 Dynamic Evo leider nicht enthalten und müssen gesondert geordert werden.

Die äußerliche Verarbeitung ist sehr gelungen. Die Oberflächen sind ansprechend beschichtet, die Spaltmaße passen. Auch die Kanten und Gewinde sind gut ausgeführt, so dass das Arbeiten an dem Gehäuse Spaß macht. Wenn man etwas kritisieren möchte, könnte man bemängeln, dass die Seitenscheibe an der unteren Seite etwas Spiel haben und Klappern, wenn man gegen tippt.

Innenraum und Funktionen

Alle Seitenteile des O11 Dynamic Evo lassen sich entfernen, was sehr praktisch zum Arbeiten ist. Dafür ist bereits das Öffnen der Seiten aufwändiger als bei anderen Gehäusen. Nicht nur, dass man vorher den Deckel über zwei Schrauben entfernen muss, man muss auch zusätzliche eine Kreuzschlitzschraube entfernen, die die Glasscheiben vor dem Herausfallen sichern. Man könnte sie zwar weglassen, riskiert dann aber eventuelle Schäden, sollte sich die Scheibe mal ungewollt öffnen.

Wie schon beim O11 Air Mini ist das Mainboard-Tray durch den 90 Grad Winkel für die Kabeldurchführung optisch vom Rest des Gehäuses getrennt. Daneben die seitlichen Montageplätze für bis zu zwei 140-mm- oder drei 120-mm-Lüfter bzw. einen 360/280 mm Radiator. In der Front lassen sich keine Lüfter montieren, außer man erwirbt auch hier eine optionales Mesh-Kit für ~ 20€. Man sieht also, dass Lian Li einige Funktionen nur gegen Zusatzkosten anbietet. Weitere Lüfter und Radiatoren passen in den Boden und Deckel, in ersteren jedoch keine 280er Radiatoren.

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Statt der Seitenlüfter kann auch die Montageplatte aus dem Lieferumfang eingesetzt werden. Entnehmen und Einsetzen geht sehr einfach und ohne Werkzeug durch einen Klemmmechanismus.

Für CPU-Kühler bietet das O11 Dynamic nun auch vernünftig Platz und nimmt immerhin 167 mm große Modelle auf. Das ist nicht kompromisslos viel, aber ausreichend für starke Luftkühler, so dass nun Nutzer reiner Luftkühlung nicht mehr benachteiligt werden. Möchte man eine GPU vertikal verbauen, muss erneut ein Zusatzkit erworben werden.

Apropos Grafikkarte: Für diese ist eine GPU Stütze beigelegt die direkt mit den Abstandshaltern verschraubt wird und damit beinahe unsichtbar hinter der Grafikkarte verschwindet.

Rückseitig gibt es viel Platz für Kabel und die von Lian Li bekannte Abdeckplatte, auf der auch Festplatten montiert werden können. Weitere HDD/SSDs können über die beigelegten Montageschienen am Gehäuseboden verbaut werden.

Wer will kann 9x SSDs oder 6x HDDs und 3x SSDs verbauen, was zeigt, wie flexibel das Gehäuse trotz des modernen Orientierung ist. Das Netzteil wird hochkant verbaut, wobei es eine obere und eine untere Einbauposition gibt.

Reverse-Mode

Das Lian Li O11 Dynamic Evo bietet außerdem die Möglichkeit das Gehäuse im Reverse-Layout zu nutzen, wobei das Mainboard Kopf steht und sich dann auf der rechten Seite befindet. Gut gelöst ist dass, das Gehäuse dafür einfach von seiner Standfläche gelöst und dann komplett gedreht wird. Es wäre übertrieben gesagt, dass der Umbau nicht aufwändig ist, aber er hält sich in Grenzen und im Prinzip müssen Mainboard und Grafikkarte nicht mal ausgebaut werden.

Ein paar Umbauten müssen jedoch gemacht werden, vor allem im Bereich der Netzteilkammer. Hier entfernt man den Netzteilfuß, den HDD-Käfig und Teile der Kabelhalterungen. Das Gehäuse wird von der Standfläche getrennt, die bei unserem Modell extrem festsaß. Auch das I/O-Panel muss an den neuen Boden umziehen.

Die Seitenteile werden dann so eingeschoben, dass die Schraubensicherung sich an der (neuen) Oberseite befindet. Man sieht, dass es schon etwas Zeit benötigt, aber es ist auch beeindruckend, wie gute die Einzelteile sicher wieder neu zusammenfügen.

Kühlleistung

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Da das O11D Evo ohne Lüfter ausgeliefert wird, verbauen wir zwei ROG Strix XF120 Lüfter, um die Kühlleistung mit anderen Gehäusen zumindest auf genormter Lautstärke der Gehäuselüfter vergleichen zu können. Ein Lüfter kommt ins Heck, einer auf den Boden. Die Möglichkeiten sind natürlich vielseitig. Im Anschluss haben wir die Konfiguration einfach in den Reserve-Modus übernommen, um zu Vergleichen, ob sich die Temperaturen damit anders verhalten.

Die Temperaturen befinden sich auf einem sehr guten Level, gerade die CPU zeigt sicher sehr kühl. Im Reverse-Aufbau tauschen Grafikkarte und Prozessor lediglich ~ein Grad miteinander, was interessant zu beobachten ist.

Fazit

Was Lian Li mit dem O11 Dynamic Evo auf die Beine gestellt hat ist schon beeindrucken vielseitig und mit den vielen Neuerung und Anpassung sehr durchdacht. Das Gehäuse eignet sich nicht mehr nur für Wasserkühlungsprojekte, sondern nun auch für luftgekühlte Systeme. Dabei deckt es sich durch den flexibel nutzbaren Innenraum sowohl Ansprüche moderner Gaming-Systeme ab, hat aber auch Platz für viele Festplatten. Die Einzelteile passen perfekt zusammen, lassen sich teilweise ganz ohne Werkzeug aus- und umbauen. Man merkt einfach, dass hier mitgedacht wurde. Weiterhin passt bereits mit zwei Lüftern die Kühlleistung, so dass man sich durch das Platzangebot hier richtig austoben kann.

Das Design überrascht nach all den Jahren nicht mehr, macht mit Glas, RGB-Streifen und Aluminium aber nach wie vor einen gelungen Eindruck. Einige interessanten Features wie Front-Lüfter samt Meshfront und das I/O-Panel im Deckel sind leider nur gegen Aufpreis durch Zubehörpakete erhältlich. Gerade Letzteres ist etwas ärgerlich, da sich die Anschlüsse so erstmal nur auf dem Schreibtisch gut erreichen lassen. Außerdem sollten nach unserer Meinung 2-3 Gehäuselüfter enthalten sein, auch wenn sich das Gehäuse sicher vorrangig an Selbstbau-Enthusiasten richtet. Der an sich gerechtfertigte Preis wird damit aber mehr strapaziert, dann steht auch schnell die 2 davor.

Die namensgebende Evolution ist aber sichtlich geglückt und das Gehäuse nun ein echter Allrounder mit tollen Ideen und Möglichkeiten

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

positiv

  • flexibler und funktionsreicher Innenraum
  • Viel Platz für Lüfter und Radiatoren
  • guter Airflow möglich
  • Platz für viele Festplatten
  • gute Verarbeitung
  • RGB-Beleuchtung und Controller inklusive
  • GPU-Halterung
  • Reverse-Mode
  • I/O-Panel kann umplatziert werden
  • Platz für Luftkühler und große GPUs
  • gutes Kabelmanagement
  • Zubehör wird angeboten

negativ

  • keine Lüfter enthalten
  • Staubfilter am Boden nicht optimal
  • I/O-Panel kann nur mit Zubehör im Deckel platziert werden
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Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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