Noctua NH-L12Sx77 im Test mit Vergleich zum NH-L12S

Mit sechs Heatpipes und 7 mm mehr Höhe soll der Noctua NH-L12Sx77 eine höhere Kompatibilität und mehr Leistung bieten. Wir haben den kompakten Top-Blower mit dem NH-L12S verglichen.

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Technische Daten

Maße (L x B x H)131 x 128 x 77/92 mm
TypTop-Blower
Gewichtca. 540 g mit Lüfter
Heatpipes6 x 6 mm
Kompatibilität IntelLGA1851, LGA1700, LGA1200,
LGA1156, LGA1155, LGA1151, LGA1150
Kompatibilität AMDAM4/ AM5
LüfterNF-A12x15 PWM, 120x120x15 mm
DrehzahlPWM, ca. 450~1850 U/min
Preis
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Noctua NH-L12Sx77 im Detail

Beim Lieferumfang ist dieses Mal Noctua NT-H2-Wärmeleitpaste dabei. Bei AMD auch das Offset-Bracket in beiden Varianten, damit man den Kühler drehen kann.

NH-L12Sx77, der Name verrät gleich eine der neuen Eigenschaften und einen Unterschied zum länger bekannten NH-L12S. Mit 77mm ist der Kühler 7 mm höher als das „Original“. Dieser kommt jedoch nicht durch einen größeren Kühlkörper zu Stande, sondern durch mehr Platz unter dem Kühler. Durch diesen lässt der NH-L12Sx77, zu Lasten der Gehäuse Kompatibilität, mehr Raum für RAM und Mainboardkühler.

Mit unten montiertem Lüfter (Standard) sind es 44 mm für den RAM. Montiert man den 15 mm flachen NF-A12x15 PWM auf dem Kühler (High-Clearance-Modus) hat man natürlich noch mehr Freiraum (56mm), dann knackt der Kühler jedoch die 90 mm-Marke.

Noctua NH-L12Sx77

Trotzdem hat der Noctua NH-L12Sx77 auch einen Leistungsvorteil gegenüber dem NH-L12S, da das neue Modell sechs statt vier Heatpipes mitbringt. Spannend wird also sein, wie sich die zusätzlichen Heatpipes bei ansonsten fast identischem Aufbau auswirken werden.

In den Kühlrippen befinden sich Montagelöcher, so dass die darunterliegenden Montageschrauben erreichbar sind. Das Gewicht verändert sich kaum. Statt 520g stehen nun 540g (mit Lüfter) auf der Waage.

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Im direkten Vergleich sieht man, dass der neue x77 sogar etwas kürzer ist und auf ein paar Lamellen verzichtet. Ein weiterer Unterschied ist der ansprechendere Abschluss der letzten Lamelle, wo auch die Enden der Heatpipes verdeckt werden. Hier war der „alte“ L12S noch etwas einfacher.

Der Lüfter ist unverändert der NF-A12x15 PWM mit 15 Tiefe und maximal 1850 U/min. Die angegebenen minimalen 450 U/min konnten wir am Testsystem noch unterschreiten.
Ein weiteres kleines Performance-Plus könnte durch die Noctua NT-H2 Wärmeleitpaste zustande kommen. Bei dem L12S liegt die NT-H1 bei, wobei der Unterschied je nach CPU eher gering ist.

Das vielfach vorgestellte SecureFirm2 Montagesystem kommt auch hier zum Einsatz. Bei AMD ist auch gleich das Offset-Bracket enthalten, das eine um 7mm versetzte Montage ermöglicht.

Sowohl auf Intel als auch AMD-Systemen lässt sich die Ausrichtung in 90 Grad Schritten anpassen. Für AMD liegen also zwei verschiedene Montagebrücken bei. Der Kühler sollte entweder mit der Heatpipebiegung zur Seite oder nach unten montiert werden. Die Krümmung nach oben sollte vermieden werden.

Während sich der NH-L12S bei unserem Intel-System wegen dem RAM nur im High-Clearance-Modus verbauen ließ, können wir bei dem NH-L12Sx77 beide Varianten montieren. In diesem Fall wäre der L12Sx77 insgesamt also niedriger als der L12S. Dabei ändert sich auch die Richtung des Luftstroms: Im Low-Profile-Modus arbeitet der Lüfter von unten nach oben und hilft warme Luft aus dem System zu schaffen, bei entsprechender Seitenöffnung.

Kühlleistung und Lautstärke im Vergleich zum NH-L12S

Testsystem

  • Intel Core i5-13600K
  • MSI Z790 Tomahawk WiFi
  • 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
  • be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
  • be quiet! Straight Power 12 1000W

Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min und 36 dB(A) (30cm Abstand). Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.

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Aufgrund der doch sehr hohen Temperaturen haben wir die Zeiten bei den beiden Kühler auf 20 Minuten und 5 Minuten reduziert, dies sollte aber keine großen Auswirkungen haben.

Update: Wir haben die Tabellen um die durchschnittlichen Temperaturen der heißeren P-Cores, also ohne die E-Cores, bei max. Lautstärke und 40 dB(A) ergänzt. Bis alle Kühler bei allen Messungen nachgetragen wurden, dauert es noch ein wenig. Beim Sichten der Daten ist aufgefallen, dass sich bei den L12S-Kühlern auf LGA1700 ein kleiner Fehler eingeschlichen hat, der nun korrigiert wurde. Am Gesamtbild ändert sich nichts, die Temperaturen waren lediglich ein halbes Grad bis ~1 Grad zu niedrig eingetragen.

Maximale Drehzahl

P-Cores:

Der NH-L12S ist mit 180W überfordert gewesen und throttelte recht zügig. Nach 15 Minuten landeten wir bei noch 146Watt und 100 Grad und haben den Vorgang beendet. Der Takt wurde auf ca. 4585 MHz bei den P-Cores reduziert:

WattTakt (P-Cores)
NH-L12Sx77181 W~ 4910 MHz
NH-L12S146 W~ 4585 MHz

Der NH-L12S beweist zumindest an dieser thermischen Grenze handfeste Vorteile. Sowohl im High-Clearance Modus als auch im Low-Profile Modus konnte er den 13600K bei den vollen 181 Watt halten. Mit Durchschnittlich bis zu 95 Grad (P-Cores) steht zwar kein großer Puffer mehr und dieser könnte in kleinen Gehäuse oder mit aktiver GPU schwinden, aber die deutlich höhere Leistung ist auf dieser CPU klar gegeben und es werden fast 40 Watt mehr bewältigt.

Die Lautstärke war in unserem Fall sehr deutlich vom gewählten Modus abhängig. Im Low Profile Modus kommen Ansauggeräusche, vermutlich durch das Sockelumfeld und den RAM, hinzu, die den Klang deutlich auffälliger und auch messbar lauter machen. Im High-Clearance-Modus hört sich der Lüfter deutlich sanfter und leiser an. Das kann bei entsprechend kleinen Gehäusen mit der Gehäusewand nah am Lüfter aber auch anders aussehen!

Der High-Clearance-Modus hat außerdem eine höhere Maximalleistung erreicht. Die Effizienz (Lautstärke zu Leistung) fällt in diesem System deutlich besser aus. Zwischen der NT-H1 und NT-H2 konnten wir kaum einen Unterschied ermitteln, im besten Fall war es weniger als ein halbes Grad.

Temperatur bei angepasster Lautstärke

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In beiden Fällen hatten wir noch minimalen Spielraum den Lüfter auf 40 dB(A) zu drosseln. Im Low-Profile-Modus musste die Drehzahl etwas stärker reduziert werden aufgrund der Nebengeräusche. Dabei tanzten die Temperaturen an der Grenze zum Throttling: Zwischendurch ging es mal auf 177 Watt herunter. Im High-Clearance-Modus konnte die volle Leistung gehalten werden. Wie nah man am Throttling ist, wird anhand der P-Core-Temperaturen deutlich:

Die Leistung des Noctua NH-L12x77 ist mit den sechs Heatpipes im Vergleich zu der vier Heatpipe-Variante durchaus beeindruckend, wenn man sich am thermischen Limit bewegt. Klar ist aber auch, dass bei entsprechendem Platz ein Vier-Heatpipe-Standardtower mit 120-mm-Lüfter leistungsfähiger ist und nur einen Bruchteil kostet.

Leistung bei max. Drehzahl auf AM5

Um auch abseits des Throttlings einen Temperaturvorteil zu ermitteln, haben wir beide Top-Blower auf einem Ryzen 7700X montiert und diesen bei 115Watt und maximaler Drehzahl betrieben. Hier kam in beiden Fällen die NT-H1 zum Einsatz.

Temperatur
NH-L12Sx7782,3 °C
NH-L12S85,7 °C

Hier liegt der Temperaturvorteil des NH-L12Sx77 bei 3-4 Grad.

Fazit

Der Noctua NH-L12Sx77 konnte sich in unserem Fall als echtes Upgrade zum NH-L12S beweisen, vor allem dann, wenn der L12S am Limit ist. Wer also die zusätzlich benötigten 7 mm zur Verfügung hat, sollte den x77 bevorzugen, da er durch seine zusätzlichen Heatpipes stärker performt und sich durch den größeren Freiraum auch kompatibler zeigt. So konnte er in unserem System auch im Low-Profile-Modus genutzt werden. Der High-Clearance-Modus war von der Lautstärke angenehmer und wurde selbst bei maximaler Drehzahl nicht übermäßig laut. Die Unterschiede der beiden Modi dürften aber stark vom Einsatzort abhängig sein und je nach Sockelumfeld und nähe zum Gehäuseseitenteil stark variieren. Für Besitzer eines NH-L12S, die den Platz haben, kann das Upgrade aber finanziell weh tun, da der Kühler mit einer UVP von knapp 85€ echt kostspielig ist.

Trotz der für die Größe guten Kühlleistung muss man dennoch sein spezielles Design und die Zielgruppe berücksichtigen. Denn auch mit den zusätzlichen Heatpipes ist der NH-L12Sx77 von der Leistung eher im Bereich eines einfachen Standardtowers einzuordnen, die bei genügend Platz die sinnvollere Wahl bleiben.

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

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Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

Noctua NH-L12Sx77
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