NZXT H710i im Test

NZXT H710i Test Review

Das NZXT H710i wartet mit zahlreichen Features und dickem Software Unterbau durch das Smart Device V2 und die CAM-Software auf. Wir haben getestet wie sich das Premium-Gehäuse in der Praxis schlägt.

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NZXT H710i im Überblick

Das NZXT ist ein ausgewachsener, schwerer Tower mit einem Gewicht von fast 13 kg. Geliefert wird ist einem weiß-lila gestalteten Karton und in Schaumstoff gesichert. Der Lieferumfang ist in einem kleinen Karton im HDD-Schacht verstaut. Die Anleitung ist ein etwas knapper Faltzettel, auch der sonstige Lieferumfang ist mit ein paar Schrauben, Kabelbindern und einem Y-Audio Kabel nicht der Rede wert. Aber kein Grund enttäuscht zu sein, das Gehäuse bietet genug zum Entdecken!

nzxt h71ßi verpackung

Die Schrauben sind sortiert. Es kommen sowohl M3 als auch UNC 6-32 Gewinde zu Einsatz, hier muss man etwas aufpassen diese nicht zu verwechseln. Neben der uns vorliegenden komplett schwarzen Variante gibt es das NZXT H710i auch in weiß und schwarz mit roten Akzenten.

Technische Daten

NZXT H710i
Maße (BxHxT)230 mm x 516 mm x 494 mm 
MaterialStahl, Kunststoff, Glas
Gewicht12,3 kg
Mainboard-FormatATX, mATX, mini-ITX
Anschlüsse Front1x USB Typ-C
2x USB 2.0,
Audio In/Out
Powerbutton
CPU-Kühler-Höhemax. 185 mm
Grafikkarten-Länge413 mm (inkl Frontlüfter)
Laufwerke2+2x 3.5″, 7x 2.5″
Radiator Frontmax. 280/360 mm (60 mm)
Radiator Deckelmax. 280/360 mm (30 mm)
Radiator Heck120 mm
Lüfter Front3x 120 mm/2x 140 mm (3x 120mm vorinstalliert)
Lüfter Boden
Lüfter Deckel3x 120 mm/2x 140 mm
Lüfter Heck1x 120 mm/1 x 140 mm (1x 140mm vorinstalliert)
Dämmungnein
Lüftersteuerungja – Smart Device V2 mit NZXT CAM
RGB-Beleuchtungja – Smart Device V2 mit NZXT CAM
Preis
Preis nicht verfügbar
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NZXT H710i im Detail

Außen

Das NZXT H710i ist eine schnörkelloser Bunker. Bunker, da die Verarbeitung schon auf den ersten Blick wirklich großartig ist. Wir würden an dieser Stelle so weit gehen und sagen, dass das NZXT H710i solider gearbeitet ist als die meisten bisher von uns getesteten Mitbewerber.
Die komplett planen, geschlossenen Front- und Deckelflächen aus Stahl kommen dem natürlich entgegen.

NZXT H710i
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Sichtbaren Kunststoff gibt es außen nicht. Alles ist massiv und passgenau gearbeitet. Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Begeistern kann auch die makellose matte-schwarze Beschichtung des Stahls, ein mehr gelungener erster Eindruck.

Unten an der Front ist fast übersehbar dezent der NZXT Schriftzug aufgebracht. Die Belüftung wird über das aus Stahl gefertigte Gitter realisiert. Das Gitter ist leicht vertieft und umläuft das Gehäuse an Front und Deckel, was das kantige Design etwas auflockert. Weitere Frischluft kann über eine große Öffnung an der Unterseite einströmen, die gleichzeitig auch als Griffpunkt dient, um die Front abzuziehen.

NZXT H710i Front
Blick auf Frontlüfter

Das Frontteil ist auf von außen nicht sichtbarem Kunststoff aufgebracht und sitzt mit typischen Kunststoff stiften am Korpus. Hier braucht man erschreckend viel Kraft. Am besten man zieht vorn und drückt von der Innenseite die Stifte etwas zusammen, dann sollte es klappen.

NZXT H710i Glas
Glas auf Stahlrahmen
NZXT H710 Seitenteil
Befestigung mit Push-Pin

Hinter der Front verbergeben sich, abgedeckt von einem großen Staubfilter, gleich drei NZXT Aer F120 mit 1200 rpm. Wer Sorge hat, dass durch die geschlossene Front nicht genug Luft kommt, kann beruhigt sein. Die Vollbestückung mit drei 120mm Lüftern und großen Öffnung an der Seite bringen genug Frischluft in das Gehäuse und kann damit Airflow-Gehäuse mit Meshfront teilweise die Stirn bieten! Leider gehen die Lüfter nicht weit unter 700 U/Min.

Im Deckel ist das schmale I/O-Panel mit 2x USB 3.0 1x USB 3.1 Typ C und 3,5 mm Klinke (4-polig)) asymmetrisch und dezent integriert. Auch das Top-Panel lässt sich entnehmen, sitzt aber ebenso stramm wie die Front. Darunter befindet sich ein modularer Montagerahmen für Lüfter und Radiatoren (280 oder 360 mm) bis 30mm. Sollte man sich für Deckellüfter entscheiden, empfiehlt es sich diesen komplett zu bestücken, damit genug Luft durch das Gitter geht.

NZXT H710i Deckel
NZXT H710i Deckel mit I/O-Panel

Das Heck gibt Blick auf den vierten mitgelieferten Lüfter. Hier ein 140 mm Lüfter in Form des NZXT AF140 mit maximal 1000 U/Min. Auch hier ist die Mindestdrehzahl mit 650 U/Min etwas hoch. Der Lüfter ist in der Höhe verstellbar. Darunter die horizontalen und zwei vertikale Slots für Grafik- bzw. anderen Erweiterungskarten.

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Das rechte Seitenteil aus Stahl wird per Knopfdruck auf der Rückseite entriegelt. Ein Staubfilter am Boden schützt das Netzteil und wird zur Reinigung nach hinten herausgezogen.

NZXT H710i Test
Rechte Seite

Die Seite aus Glas ist auf einem dezenten Stahlrahmen montiert, den man durch die gute Fertigung und die Vertiefung kaum wahrnimmt. Sichtbare Muttern kommen nicht zum Einsatz, stattdessen ist die Glasseite eingeclipst und hinten mit Schrauben gesichert, besser geht es nicht!

Innenraum

Wirft man einen Blick in das Innere des NZXT H710i erblickt man den unverkennbaren Innenraum, der von der typischen NZXT Kabelabdeckung dominiert wird. Die lange Bohrung kann für einen AGB genutzt werden.

Hinter dieser Abdeckung versteckt sich das NZXT Smart Device V2. Dabei handelt es sich um eine Lüfter- und RGB-Steuerung, die mit der NZXT CAM-Software kontrolliert wird, also ähnlich zu Corsair-Steuerung mit iCUE. An der NZXT Lüftersteuerung befinden sich drei Lüfteranschlüsse die mit jeweils 10W belastet werden dürfen. Die Steuerung erkennt PWM und 3-Pin Lüfter automatisch. Dazu zwei RGB-Anschlüsse für NZXT-RGB Geräte.

Das NZXT Smart Device V2 wird mit einem SATA-Stromanschluss versorgt und wir mit einem internen USB-Header mit dem Mainboard verbunden.

NZXT Smart Device V2
NZXT Smart Device V2

Ansonsten sehen wir im H710i einen modernen Innenraum mit sehr viel Platz in allen Dimensionen, der ebenso toll verarbeitet ist wie die Außenhülle. Die Trennwand für den Netzteilbereich ist vorne gekürzt und ausreichend für 60 mm Radiatoren. Im Deckel geht es enger zu, hier sollen maximal Radiatoren mit 27-30 mm eingebaut werden, da sie sonst mit dem Mainboard kollidieren. CPU-Kühler haben mit 185 mm keine relevante Limitierung. Auf dem Netzteiltunnel sind drei Montagepunkte für 2.5“ Laufwerke integriert, zusätzlich weitere auf der Rückseite. Ein Nice-to-Have in Zeiten M.2 aber fast schon zu viel des Guten.

Oben unter dem Deckel und Hinter der NZXT-Kabelabdeckung befinden sich adressierbare RGB-LEDs Stripes, die den Innenraum indirekt beleuchten. NZXT hat hier eine gute Balance zwischen elegantem, schlichten Case und bunter Beleuchtung geschaffen.

NZXT H710i RGB Beleuchtung
RGB Beleuchtung
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Die Rückseite steht ganz im Zeichen des Kabelmanagements. Zwischen Seitenteil und Rückwand hat man ~22 mm Platz. Zudem können die Kabel durch die Kunststoffschienen geführt und dort mit Klettkabelbindern fixiert werden. Der Platz dort ist selbst für dicke ATX-Kabel ausreichend. Auch ohne großen Aufwand hat man schnell eine saubere Kabelführung realisiert. Neben der optischen Ordnung lässt sich so auch das Seitenteil problemlos schließen. Unter dem Ausschnitt im Tray finden sich zwei weitere 2.5 Montage-Brackets.

NZXT H710i Rückseite
NZXT H710i Rückseite

Im Netzteil-Schacht befindet sich ein etwas spartanisch anmutender HDD-Käfig. Aufgrund der schwindenden Festplatten im 3.5“ Format ist das aber zu verschmerzen. Bei Bedarf lässt er sich weiter Richtung Front verschieben oder komplett Entfernen damit man noch mehr Platz für Kabel hat. Auch mit HDD-Käfig sollte man aber keine Mühe haben sämtlich Kabel im NZXT H710i zu verstauen.

NZXT H710 kabelmanagement
Kabel-Management

Das Netzteil wird von hinten in das Gehäuse eingeschoben und mit der Blende verschraubt.

NZXT H710i hardware
Hardware im NZXT H710i
NZXT H710i RGB
Beleuchtung des Innenraums

NZXT CAM

Die Steuerung der Lüfter wird über das NZXT Smart Device V2 bzw. über die NZXT CAM-Software durchgeführt, die beispielweise auch bei der Kraken AiO-Wasserkühlung zum Einsatz kommt. CAM kann auf der NZXT Homepage heruntergeladen werden. Der Download ist schneller erledigt, CAM zeigt sich aber RAM hungrig. Beim Start kann man sich mit einem NZXT-Account einloggen, alternativ steht aber auch ein Gast-/Offline-Modus zur Verfügung.

CAM wartet mit einer hellen Oberfläche auf und ist für den gebotenen Funktionsumfang vergleichsweise aufgeräumt. Neben der reinen Lüfter- und Beleuchtungssteuerung bietet CAM zig weitere Funktionen. Da wäre die Systemüberwachung, wo man alle relevanten Daten auf einen Blick präsentiert bekommt, aber auch die Übertaktung des Systems kann in CAM durchgeführt werden. Zudem bietet CAM ein Overlay.

NZXT CAM
Startseite CAM

Der Funktionsumfang von CAM erweitert sich mit der Anzahl an NZXT Produkten. Wir beschränken uns hier zunächst auf die Lüfter und RGB-Steuerung.

Unter dem Punkt „Kühlung“ können die Lüfter, die an den drei Kanälen angeschlossen sind eingestellt werden.

nzxt cam luefter
Lüftersteuerung in CAM
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CAM erlaubt eine fixe Drehzahl, vordefinierte Lüfterkurven (Leise bis Performance) und auch die Konfiguration einer eigenen Lüfterkurve zwischen 20 bis 100%. Dabei kann die CPU und auch die Grafikkarte als Temperaturquelle herangezogen werden.

Auch eine Ansteuerung mit 0%, also das Deaktivieren der Lüfter, ist möglich. Dies entschädigt für die hohe minimale Drehzahl der verbauten Lüfter.

nzxt cam rgb
Beleuchtung

Bei der Beleuchtung hat CAM zahlreiche Effekte im Angebot. Darunter dezent einfarbige Beleuchtung, Pulsieren, Flackern, aber auch mehrfarbige Effekte sind möglich.

Mehr gibt es in der Vorstellung von NZXT CAM

NZXT H710 Temperaturen und Lautstärke

Wie unsere Messungen im Detail ablaufen ist auf der Unterseite „So testen wir Gehäuse“ nachzulesen.

Kühlung

Gehäuselüfter bei maximaler Drehzahl

Gehäuse Temperaturen Vergleich

Gehäuselüfter auf 36 dB(A)

Gehäuse Temperaturen Vergleich lautstärke

Schaut man sich die Front an könnte man durchaus mit erhöhten Temperaturen rechnen. Tatsächlich scheinen die Lufteinlässe mehr als ausreichend, denn das NZXT H710i kann mit guten Temperaturen glänzen. Mit maximaler Drehzahl bleibt die Grafikkarten besonders kühl und auch die CPU bleibt auf einem sehr guten Level.

Drosselt man die Lüfter auf 36 dB(A), was ca. 65% entspricht, zeigt das NZXT H710i, dass es ohne zu Lasten der Lautstärke gut kühlt. Eine mehr als positive Überraschung, auch hier sticht die Grafikkarten-Temperatur positiv hervor. Ideal für Gaming-PCs!

Gemessen werden die Gehäuse einmal nur mir laufenden Gehäuselüftern und einmal mit laufenden CPU- und Grafikkartenlüftern

Gehäuse Lautstärke Vergleich

Auf maximaler Drehzahl wird das H710i durch die vielen, schnellen Lüfter vergleichsweise Laut. Dies ist allerdings mehr als Reserve für den Notfall zu verstehen. Die Temperaturen geben hier viel Spielraum!

Fazit

Das NZXT H710i ist ohne Frage eine Top-Case und einfach ein richtig gutes PC-Gehäuse. Dabei ist nicht das Smarte der Star, sondern das Gehäuse selbst. Die Verarbeitung ist schlicht erstklassig. Stabil, solide, wertig. NZXT versteht es dabei ein schlichtes, geschlossenes Design zu zeigen, ohne dass es langweilig wird. Das leicht vertieften Gitter, die gut integrierte Glasseite und die dezente RGB-Beleuchtung lockern das Gesamtbild auf.

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Trotzdem diesem geschlossenen Aufbau sind die Temperaturen nicht zu beanstanden. Mit vier Lüftern – die leider im Minimum etwas laut sind – ist die Kühlleistung sehr gut und konkurriert mit offenen Gehäusen. Im Inneren des NZXT H710i wissen der geräumige Innenraum und der sehr gute Kabelmanagement auf Anhieb zu gefallen.

Ob man das Smart Device braucht, oder wie man NZXT CAM findet muss man für sich selbst Abwägen. Im Kern bietet die etwas volle Software eine gute Lüftersteuerung, einen hohen Funktionsumfang und schöne Beleuchtungs-Effekte. Wer darauf Verzichten kann bekommt mit dem günstigeren NZXT H710* (amazon.de) das Gehäuse in „nicht Smart“.

Insgesamt können wir dem NZXT H710i eine klare Empfehlung aussprechen.

positiv

  • herausragende Verarbeitung
  • gute Kühlleistung (besonders GPU)
  • vier gute Lüfter im Lieferumfang
  • viel Platz
  • sehr gutes Kabelmanagement
  • schlichtes, elegantes Design
  • aufgeräumter Innenraum
  • RGB-Beleuchtung integriert
  • Funktionsumfang der CAM-Software

negativ

  • hohe min. Drehzahl der Lüfter
  • Deckel und Front sitzen sehr fest
Hardware-Helden Gold Auszeichnung

NZXT H710i
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