Der OneOdio Monitor 80 ist ein offener Kopfhörer mit 40mm Treiber und Hi-Res Label. Wie gut sich der günstige Studio-Kopfhörer im Heimgebrauch schlägt, haben wir uns angehört.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
OneOdio Monitor 60 | |
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Treiber | 40 mm |
Gewicht | 296 g (ohne Kabel) |
Anschluss | -3,5-mm-Klinke -6,35-mm-Klinke |
Impedanz | 250 Ohm |
Empfindlichkeit | 100+3dB |
Frequenzbereich | 10Hz – 40.000 Hz |
Sonstiges | -Share-Port -Hi-Res zertifiziert |
Preis | Amazon.de: € 84,90* |
Verpackung und Lieferumfang
Verpackt ist der Monitor 80 in einer Pappschachtel und sind dort in einem Hardcase samt zweier Anschlusskabel untergebracht. Es gib ein drei Meter langes Kabel mit 3,5-mm-Klinkenanschluss und ein 1.5 Meter langes Kabel mit 6,35-mm-Klinkenanschluss an einem Ende. Dieses ist über den Spiralabschnitt flexibel in der Länge.
OneOdio Monitor 80 im Detail
Bei der Gestaltung des OneOdio Monitor 80 vertraut der Hersteller auf farblich ansprechende Kombination von Schwarz und Silber. Der Monitor 80 ist ein Kopfhörer mit offener Bauweise, auf der Rückseite der Hörer ist das Logo des Herstellers aufgebracht.
Die Verarbeitung ist auch hier eher einfach. Viel matter Kunststoff, etwas grobe Verbindungsstellen. Das Kopfband hat eine Polsterung unter einem Kunstlederbezug und kann beidseitig verlängert werden. Die Stufen rasten hier, anders als beim Monitor 60, alle wie gewünscht ein.
Die Gelenke der Plastikaufhängung lassen sich um 90 Grad in zwei Richtung drehen. Die Hörer selber lassen sich nur leicht anwinkeln, das reicht aber aus. Sie sind zwar genau so leichtgängig wie beim Schwestermodell, aber die geringere Bewegungsfreiheit lässt den Kopfhörer nicht so labbrig wirken.
Die Gelenke zeigten sich nach kurzem Quietschen zu Beginn als erfreulich leise. Auch unangenehmes Knarzen ist nicht aufgefallen. In den ersten Tagen haben die Kopfhörer und vor allem das Transportcase allerdings einen sehr unangenehmen Geruch verströmt.
Während das Kopfpolster aus einem Kunstleder besteht, kommt bei den Hörern ein angenehm weiches Velour-Polster zur Anwendung, das ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut bietet. Die Polsterung hat die perfekte Balance zwischen weichem Komfort und festem Halt. Mit 5,5 bis 6 cm Innendurchmesser schließen sie sich angenehm um die Ohren, sitzen ausreichend fest, ohne zu drücken. Das Kopfband ist leicht spürbar. Bei ruckartige Bewegungen verrutschte der Kopfhörer aber durchaus mal.
Bedingt durch die offene Bauweise fällt Isolation sehr gering aus. Das macht den Monitor 80 in Summe zu einem bequemen Dauerträger, von denen man so schnell keine Pause braucht – auch weil die Polster nicht an der Haut kleben. Eine gewisse Wärmeentwicklung gibt es natürlich schon. Die Polster lassen sich einfach abziehen und unkompliziert wieder aufdrehen.
Angeschlossen wird der Kopfhörer wahlweise über die 6.3mm-Buchse am rechten oder über 3.5mm-Buchse am linken Hörer.
Über die doppelten Anschlüsse besteht auch die Möglichkeit das Audiosignal an einen weiteren Kopfhörer weiterzuleiten. Dazu muss dieser einfach an den noch freien Anschluss angeschlossen werden.
Klang
Der OneOdio Monitor 80 verfügt über 40mm Treiber und trägt das Hi-Res Label. Der Frequenzbereich ist mit 10 bis 40.000 Hz angegeben. Der Hersteller empfiehlt für den 250 Ohm Kopfhörer einen Kopfhörerverstärker. Bei der Verwendung am Smartphone ist der Pegel sehr limitiert.
Wie immer ist die Klangeinschätzung sehr subjektiver Natur. Auch ob der Klang tauglich zum „Monitoring“ für die professionelle Anwendung ist, mögen wir nicht beurteilen.
Der Monitor 80 hat einen detaillierten Klang mit einer in den ersten Momenten fast schon faszinierenden Räumlichkeit. Das macht den Monitor 80 auch für Spiele sehr interessant. Zumindest wenn man allein im Raum ist, denn die Hörer lassen das „Geballere“ laut nach draußen und auch fast alles herein. In „The Witcher 3“ blies es den Wind um die Ohren, während die umliegenden Gespräche der NPCs sehr gut dargestellt wurden.
Der Bass überzeugt eher durch Qualität als Quantität. Er spielt ausreichend tief und präzise, man hat jedoch nicht den dicken Bumms spaßiger abgestimmten Headsets. Dennoch hat die Tiefton-Leistung gefallen und gibt Songs eine angenehme, aber zurückhaltende und nicht aufdringliche Fülle. Seine Stärken offenbart der eher neutral klingende Kopfhörer im Singer-Songwriter-Genre oder ähnlicher instrumentaler Musik. „Tracy Chapman – Talkin’ Bout a Revolution“ war beispielsweise in meinen Ohren wirklich ein Genuss. Desto weniger los ist, desto mehr brilliert der Kopfhörer. Freunden von poppigen Klängen wird das Klangprofil aber möglicherweise nicht unbedingt abholen. Bei der an sich guten, vollen Stimmenwiedergabe, gerade von tieferen Stimmen, agieren die Zisch- und S-Laute je nach Sänger(in) an der Grenze bis auch darüber hinaus. Dann beißt es mal etwas in den Ohren. Der Peak in diesem Bereich kann vor allem bei lauterem Hören zu viel sein, wird aber nicht ganz so scharf und metallisch wie der 60er.
Fazit
Unabhängig davon, ob der OneOdio Monitor 80 Studio-Anforderungen erfüllen kann oder nicht, hat der detailreiche, räumliche Klang im Großen und Ganzen überzeugt. Vor allem bei Genres wie Singer-Songwriter punktet der Kopfhörer und macht dort eine hervorragende Figur. Ob das den Geschmack der breiten Masse trifft, ist eine andere Frage. Durch den offenen Aufbau wird ungewollt auch die Außenwelt beteiligt, was die Einsatzumgebung entsprechend einschränkt.
Dabei ist der, wenn auch eher einfach verarbeitete Kopfhörer, sehr bequem und lässt sich über einen langen Zeitraum tragen. Zwar entwickeln auch die Velourpolster eine gewisse Wärme, aber es klebt und schwitzt nicht. Die doppelten Anschlüsse samt der unterschiedlichen Kabelenden machen den Einsatz prinzipiell auch sehr flexibel. Für das Smartphone oder andere schwache Zuspieler ist der 250 Ohm Kopfhörer aber nur bedingt geeignet.
Bedenkt man den Preis der sich im Bereich von ~100€ bewegt, ist das mehr als nur in Ordnung.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.