Die Soundpeats Air3 haben im Test eine solide Figur abgegeben und konnten mit aptX-Adaptive und der semi-passiven Bauweise punkten. Die Soundpeats T3 wollen nun mit ANC für kleines Geld begeistern.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Soundpeats Air3 | |
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Gewicht | 46 g (mit Case) 4.6 g je Ohrhörer |
Treiber | 10 mm |
Bluetooth Version | 5.2 |
Codecs | SBC, AAC |
Akku-Laufzeit | bis zu 19 Stunden insgesamt bis zu 5.5 Stunden pro Ladung |
Ladezeit | 90 Minuten (Hörer) 90 Minuten (Lade-Case) |
Sonstiges | -IPX4 (Ohrhörer) -ANC -Transparenzmodus |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Soundpeats T3 im Detail
Geliefert werden die T3 in einer einfachen Verpackung mit einem Handbuch, Silikonstöpseln in zwei weiteren Größen und einem USB-C Ladekabel.
Die Soundpeats T3 In-Ears befinden sich in einem flachen Gehäuse mit magnetischem Deckel. Die Maße des Gehäuses sind mit 54x55x25 mm noch als kompakt zu bezeichnen und passen gut in die Jeans. Der Deckel schließ fest und sicher. Wasserfest ist das Gehäuse jedoch nicht. Auch die In-Ears sind mit IPX4 lediglich gegen Spritzwasser geschützt.
Vorderseitig sehen wir eine Status-LED und an der Seite ist der USB-C Port. Die LED Anzeige gibt Informationen zum Akkustand (rot, gelb, grün) und dem Ladeprozess an.
Das Gehäuse besteht außen wie innen aus Kunststoff. Die Verarbeitung ist der Preisklasse angemessen und wirkt durchaus robust. Die In-Ears lassen sich auch mit dickeren Fingern noch gut entnehmen.
Auch die T3 In-Ears selbst bestehen aus mattem, dunklem Kunststoff. Sie haben eine flache Rückseite und einen rund 20 mm langen Stiel. Die Haptik der leichten Ohrstöpsel ist einfach, es gibt jedoch keine Verarbeitungsmängel. Besonders wichtig ist, dass es nirgends scharfe Kanten oder unsauber Übergänge zu beklagen gibt, an denen man sich kratzen könnte. Ein kleine LED auf der Rückseite gibt den Kopplungszustand an.
Tragekomfort und Bedienung
Durch die angewinkelten Silikonstöpsel, die in drei verschiedenen Größen vorliegen, finden die Soundpeats T3 schnell einen guten Sitz im Ohr und sitzen dann auch absolut sicher. Egal wie man sich bewegt, herausfallen werden die T3 sicher nicht. Dafür gibt es einen leichten Druck in den Ohren, wenn die In-Ears im Dauereinsatz genutzt werden. Nach gut einer Stunde möchte man die T3 durchaus mal kurz herausnehme. Die passive Geräuschunterdrückung ist hoch und schirmt merklich von der Umgebung ab.
Die Bedienung wird über Touchflächen durchgeführt, die präzise und in angemessener Geschwindigkeit reagieren. Anders als bei der Air3 ärgern wir uns nicht über ständige ungewünschte Eingaben.
Das Handbuch erklärt das intuitive Bedienschema. Tippen, um die Lautstärke zu erhöhen, Doppeltippen für Play/Pause und so weiter. Unverständlich ist warum es keine Funktion gibt, um ein Track zurückzuspringen, während die Vorwärts-Funktion vorhanden ist. Für mein Hörverhalten ist das ausgesprochen lästig.
Ausstattung und Akkulaufzeit
Die Soundpeats T3 setzen auf die neuste Bluetooth 5.2 Version und ermöglich damit spielend eine Reichweite von 10 Metern und mehr. Die Verbindung ist stabil, ohne Aussetzer über den gesamten Testzeitraum.
Bei den Codecs muss man jedoch auf aptX Verzichten und sich mit SBC und AAC zufriedengeben. Ohne einen Low-Latency Modus sind die T3 für Spiele und Filme kaum geeignet und zeigen ein klar wahrnehmbare Verzögerung. Dafür bieten die In-Ears eine ANC-Funktion. Eine Trageerkennung gibt es nicht, jedoch einen Mono-Modus, den die Air3 vermissen ließen.
Bei mittlerer Lautstärke (50%) erstreckte sich Akkulaufzeit ohne ANC über ca. 4 bis 4.5 Stunden, was etwas wenig ist. Mit ANC sind zwischen 3.5 bis 4 Stunden. Der 320 mAh Akku des Ladecase streckt die Laufzeit schließlich auf rund 17 Stunden (ohne ANC) bei 50% Lautstärke, auch hier also keine Bestwerte. Bei leiserer Wiedergabe sind 19 Stunden möglich, was ebenfalls mittelmäßig ist.
Die Ladezeit beträgt für die T3 In-Ears rund 1.5 Stunden, das Gehäuse 2 Stunden – beides sind übliche Werte, die in der Praxis auch eingehalten werden.
Klang, ANC und Pass-Throuh-Modus
Klanglich legen die Soundpeats T3 mit dem los, was man heutzutage erwartet. Eine gefällige, spaßige Abstimmung. Das heißt man bekommt betonte Bässe, die ein volles Klangbild erzeugen. Der Bass der 10mm kann spürbar hämmern und baut druck auf. Wirklich tief kommen die kleinen Treiber jedoch nicht und es fehlt an Präzision. Das führt dazu, dass sich tiefe Mitten und männliche Stimmen bei zunehmender Lautstärke belegt zeigen und die Klarheit leidet – es wird matschig. Die oberen Mitten hingegen werden souverän abgebildet. Dafür können die T3 auch bei leiser Wiedergabe einen ansprechenden Bass vorweisen.
Die Höhen sind ein zweischneidiges Schwert. Hört man bei leiser bis mittlerer Lautstärke, dann weisen sie Brillanz mit leichter Schärfe vor, die mit hoher Lautstärke zunimmt. Gerade bei Hörbüchern und Hörspielen fallen die störende S-Laute bei der Stimmenwiedergabe auf. Rufus Beck beim lesen von Harry Potter zuzuhören war mir aufgrund dessen auf Dauer zu anstrengend.
Überschreitet man die ca. 70% Lautstärke verzerren die T3 immer wieder. Der Bass neigt zum Kratzen.
Mit einem 1.5 Sekunden langen Druck auf den linken Höherer schaltet man schließlich ANC ein, was von einer Ansage bestätigt wird.
Die Soundpeats T3 filtern vorrangig tiefe Frequenzen heraus, lassen die hohen Anteile eine Geräusches aber nahezu ungefiltert durch. Somit wird die Umgebung nur ein wenig leiser und man hört sie vor allem anders – was zusammen mit dem leichten Rauschen unangenehmer sein kann als ohne ANC. Alles wirkt irgendwie „hohl“.
Der Transparenzmodus (Pass-Through) erfüllt seine Versprechen zumindest teilweise. Ohne aktive Wiedergabe sind Unterhaltungen möglich. Die Wiedergabequalität ist zwar sehr blechern und verzerrt, aber es erfüllt seinen Zweck.
Negativ stößt das massive Grundrauschen des Transparenz-Modus auf, so dass man auf keinen Fall lange aktiv lassen möchte.
Fazit
Nach einem ersten guten Eindruck mit dem angenehmen, sicherem Tragegefühl und einer ANC-Funktion für unter 50€ stellte sich bei der Nutzung der T3 dann eine gewisse Ernüchterung ein.
Der gefällige, voluminöse Klang geht bei Pop-Musik und mittlerer Lautstärke in Ordnung und gerade der Bass „kann schon was“. Bei hoher Lautstärke zeigen sich Defizite, wie der wummernde Bass und die zunehmende Verzerrung. Hörbücher stehen den T3, aufgrund der scharfen S-Laute, ebenfalls nicht besonders gut. Videos und Spiele sind mit der spürbaren Verzögerung nicht ideal zu genießen.
Eine ANC-Funktion zu dem Preis ist zwar interessant, sie funktioniert jedoch nur bedingt und filtert fast ausschließlich (einige) tiefe Anteile aus den Umgebungsgeräuschen heraus und stellt somit kaum ein Kaufargument dar. Der Transparenzmodus erfüllt seinen Zweck, klingt jedoch nicht angenehm, auch wegen des starken Rauschens.
Da auch die übrige Ausstattung (Akkulaufzeit und IPX4) keine Sensation sind, wollen wir keine explizite Empfehlung aussprechen – auch wenn die T3 nicht prinzipiell schlecht sind. Das Geld kann man aber entweder in besseren Klang investieren, oder für eine bessere Geräuschunterdrückung tiefer in die Tasche greifen.
positiv
- sicherer Sitz im Ohr
- ordentlicher Klang bei geringer bis mittlerer Lautstärke
- präzise Bedienung
- robustes Ladecase
negativ
- Klang bei hoher Lautstärke
- zu scharfe S-Laute
- starkes Grundrauschen im Pass-Through-Modus
- aktive Geräuschunterdrückung nicht effektiv und mit leichtem Rauschen
- spürbare Verzögerung
- keine Track-zurück Funktion
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.