Das Zalman M2 Mini ist ein mITX Gehäuse im edlen Hi-Fi-Gewand. Aluminium-Hülle und kompaktes Layout gibt es zum vergleichsweise günstigen Preis. Ob dafür Kompromisse gemacht werden müssen, klärt unser Test.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Modell | Zalman M2 Mini |
---|---|
Maße (BxHxT) | 150 x 235 x 328 mm |
Material | Aluminium, Stahl, Glas |
Gewicht | 2,8 kg |
Mainboard-Format | mini-ITX |
Anschlüsse Front | 1x USB Typ-C 1x USB 3.0 Powerbutton |
Laufwerke | 2x 2,5″ |
Slotblenden | 2 |
CPU-Kühler-Höhe | max. 60 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 295 mm |
Netzteil | SFX-L |
Radiator Front | – |
Radiator Deckel | – |
Lüfter Front | – |
Lüfter Deckel | 1x 80 mm (mitgeliefert) |
Lüfter Heck | – |
Dämmung | – |
Lüftersteuerung | – |
RGB-Beleuchtung | – |
Preis | – |
Zalman M2 Mini im Detail
Außen
Die Verpackung mit Tragegriff kann man sich aufgrund der geringen Maße und Gewichts bereits locker unter den Arm klemmen. Das Gehäuse ist darin in Schaumstoff verpackt und die Scheiben mit Schutzfolie versehen. Der geringe Lieferumfang befindet sich in einem Zipper-Beutel im Inneren des Gehäuses.
Zalman liefert unsortierte Schrauben, Kabelbinder, sowie eine Faltblatt als Anleitung mit. Ebenfalls bekommt man eine Reihe von Gummi-Puffern, die als Standfüße aufgeklebt werden können.
Optisch macht das Zalman M2 Mini eine Menge her. Die kompakten Maße von gerade einmal 150 x 235 x 328 mm (B x H x T) zusammen mit dem gebürstetem Aluminium ergeben einen durchaus edlen Hi-Fi-Look. Mit etwas über 11 Litern Volumen ist es etwas größer als das ähnlich gestaltete DAN A4.
Die plane Front wird lediglich durch einen USB Typ-A (USB 3.0), USB Typ-C und den Power-Button unterbrochen, die sich dezent in der unteren Ecke tummeln. Dass es nur einen USB 3.0 Anschluss gibt, obwohl das Kabel zwei Ports versorgen kann, ist sicher dem cleanen Design geschuldet.
Deckel und Boden sind identisch gestaltet, die Unterseite unterscheidet lediglich an den vier sichtbaren Schrauben. Bei beiden wurden unzählige Löcher direkt in das Aluminium gebohrt, die der Belüftung des Gehäuses dienen. Um Untergrund und Gehäuse zu schonen, lassen sich hier die mitgelieferten Pads aufkleben.
Die Verarbeitung des Zalman M2 Mini ist äußerlich auf einem guten Niveau, erst im Detail zeigen sich kleine unsaubere Stellen. So sind zwei Bohrlöcher je nach Blickwinkel nicht ganz sauber, die Kanten am Acrylglas an einigen Stellen etwas rau. Die Oberfläche des Aluminium könnten für unseren Geschmack etwas glatter sein, aber objektiv sind die Panels nicht zu beanstanden. Spaltmaße und Passform stimmen ebenfalls, somit sind es vor allem die Feinheiten, die es zu bemängeln gibt.
Auch die Seitenteile mit den markanten Luftschlitzen machen zumindest auf die Ferne betrachtet ein guten Eindruck. Je näher man kommt desto mehr wird deutlich, dass es sich eben nicht um Glas, sondern um dickes Acrylglas handelt. Hier scheiden sich die Geistern. Persönlich kann ich Acrylglas nicht abgewinnen, weder im Bezug auf die Optik noch auf Kratzempfindlichkeit.
Es ist verständlich, dass eine Möglichkeit gesucht wurde, um den Blick auf die Hardware zu ermöglichen und gleichzeitig eine Belüftung zu gewährleisten. Seiten aus Stahl mit Perforierungen hätten mir jedoch besser gefallen und den edlen Look unterstrichen. Zudem hätte man auf die Sichtbaren Schrauben verzichten können. Durch die Abstände wirkt es ausgesetzt.
Innenraum
Beim Layout des Innenraums setzt Zalman zum einem auf ein Dual-Kammer-System und gleichzeitig auf ein Reverse-Layout, bei dem das Mainboard rechts und auf dem Kopf, also um 180° gedreht montiert wird.
Durch die die zwei Kammern wird die Grafikkarten vom Rest des System getrennt und wandert allein in die linke Hälfte des Gehäuses. Dementsprechend ist ein Riser-Kabel notwendig, welches bereits im Gehäuse montiert ist. Die Kosten des Riser-Kabels muss man also beim Preis des Gehäuses im Hinterkopf behalten, auch wenn dieses nicht so wertig und robust ausfällt wie beim SSUPD Meshlicious (Test). Insbesondere Stecker und Slot sind etwas filigran.
Das Mainboard wird wie erwähnt gedreht in das Zalman M2 Mini eingebaut, das Riser-Kabel also von oben geführt und angeschlossen. Im Deckel ist zudem ein 80 mm Lüfter montiert, der die Abluft aus dem Gehäuse befördert. Mit minimal 1000 U/Min ist er nicht unhörbar, kann aber natürlich auch rausgeworfen oder ersetzt werden. Auf dem Boden ist ein Montagerahmen für zwei 2.5 Zoll SSDs.
Das Netzteil wird an einem im Deckel montierten Rahmen angeschraubt und an das interne Verlängerungskabel angeschlossen, das den eigentlich Anschluss an die Rückseite des Gehäuses verlagert. Man sollte daher darauf achten den Netzschalter vor der Montage auf „On“ zu stellen. Einmal eingebaut hat man leider keinen Zugriff mehr auf diesen.
So ist die Montage zunächst etwas aufwändiger als bei SSUPD-Gehäuse, das M2 Mini aber eben noch kompakter. Wirkliche Probleme gab es zu keiner Zeit. Zwar ist eine werkzeuglose Montage nicht die Stärke des Zalman Gehäuses, nahezu jedes Element ist verschraubt, dafür sitzt alles sicher und fest
Auch die Verlegung der Kabel hat überraschend gut funktioniert. Alle Anschlüsse lassen sich gut erreichen ohne im Kabelsalat zu ende. Schon mit geringen Aufwand bekommt man einen sauberes System. Kleinere Probleme gab es mit dem Riser-Kabel, das sicher immer wieder nach oben gewölbt hat und damit den Lüfter blockiert. Mit etwas Überzeugung blieb es weit genug unten.
Die zweite Kammer ist der Grafikkarte vorbehalten, die maximal 295mm lang und zwei Slots belegen darf, ansonsten gibt es Probleme mit dem Seitenteil. Ohnehin hat die Grafikkarten-Montage zwar keinen schlechten, aber einen nicht optimalen Eindruck hinterlassen. Der Slots des Riser-Kabels wirkt recht fragil, die Slot-Verrieglung wollte mit eingesteckter GPU nicht einrasten. Da sich die Grafikkarte aber an den Slotblenden mit etwas Nachdruck verschrauben ließ, ist das kein Problem.
Die Grafikkarte sitzt jedoch nicht absolut gerade und das hintere Ende gibt es nach vorn und berührt die Acrylscheibe. Zalman erwähnt diese Möglichkeit auch in der Anleitung und empfiehlt die Gummipuffer auf die GPU zu kleben. Das wirkt behelfsmäßig.
Somit bestätigt sich auch im Inneren und auch bei der Montage der äußerlich Eindruck. Das Zalman M2 Mini ist an sich durchdacht, attraktiv und hat ein schönes Layout. Im Detail ist es nicht perfekt und könnte hier und da noch etwas feiner sein.
Temperaturen und Lautstärke im Zalman M2 Mini
Der Lüfter, den Zalman ab Werk im Deckel untergebracht hat wird per PWM zwischen 1000 und 2000 U/Min geregelt. Bei 1000 U/Min ist der Lüfter mit einem leichten Brummen wahrnehmbar. Für den Betrieb als stationären PC geht das in Ordnung, als Medien-PC im Wohnzimmer ist er zu laut und sollte getauscht werden. Bei maximaler Drehzahl steigert es sich zu einem lauten Rauschen mit rasselndem Unterton.
Testsystem:
- AMD Ryzen 5800X mit Scythe Shuriken 2
- ASUS ROG Strix B550-I Gaming
- AMD Radeon 580X
- 16 GB Corsair Vengeance DDR4-3200
- Fractal Design ION SFX-L
Um die Temperaturen zu ermitteln haben wir das das System mit prime95 1344k 8 Threads und Furmark belastet. Die Gehäuse- und CPU-Lüfter wurden auf maximaler Einstellung betrieben. Die Grafikkartenlüfter auf 1300 U/Min fixiert.
CPU-Temperatur | GPU-Temperatur | Lautstärke | |
---|---|---|---|
ssupd Meshlicious (2x Arctic P14) | 80 °C | 73 °C | 51 dB(A) |
Zalman M2 Mini | 85 °C | 77 °C | 46 dB(A) |
Da wir gerade erst begonnen haben mITX-Gehäuse zu testen haben wir zunächst kaum Vergleichswerte. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass das Zalman M2 Mini mit der Abwärme zurechtkommt.
Fazit
Das Zalman M2 Mini hat ohne Zweifel Charme und das gewisse Etwas. Es überzeugt nicht nur über ein gefälliges Design, sondern auch mit einem kompakte, aber auch praktischem Layout. Trotzt des kompakten Formates ist das Arbeiten und die Montage in dem kleinen nicht nur frustfrei, sondern auch angenehm.
Die Aluminium-Hülle ist qualitativ hochwertig, die Verarbeitung aber stellenweise etwas grob. Die fehlenden Feinheit bei der Bearbeitung und im Bereich der GPU-Montage ist in Anbetracht des Preises von knapp unter 100€ inklusive Riser-Kabel noch vertretbar. Nicht gebraucht hätte es unsere Ansicht nach die Acrylglas-Scheiben, die dem sonstigen Eindruck nicht gerecht werden.
Somit hat Zalman mit M2 Mini keinen perfekten, aber einen insgesamt doch gelungen Auftritt hingelegt und kann sich als günstigere Alternative zum NCase, Jonsbo A4 ITX oder dem DAN Case A4 empfehlen. Letzteres ist noch etwas kompakter.
positiv
- attraktives Optik
- Aluminium-Hülle
- sehr kompakt
- Rise-Kabel inklusive
- gutes Layout
- USB-C Anschluss
negativ
- Acrylglas-Scheiben
- Verarbeitung könnte stellenweise feiner sein
- GPU drückt gegen Seitenscheibe
Wir haben das Produkt von Caseking zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.