Die SPC Gear GK630K hatte im Test bereits einen starken Eindruck hinterlassen. Mit den Pudding-Key Caps gibt es für die Tastatur nicht nur ein neues Gesicht, auch die Haptik wird aufgewertet. Die spezielle Beleuchtung muss aber gefallen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße (LxBxH) | 361 x 140 x 42,5 mm |
Gewicht | 915 g |
Layout | TKL 87 Tasten |
Gehäuse | Aluminium, Kunststoff |
Anschluss | USB Typ-C, 1,8m Kabel, modular |
Schalter/Switches | Kailh Brown, taktil |
Key Rollover | N-Key-Rollover |
Sondertasten | über Zweitbelegung |
Beleuchtung | RGB-LED |
Extras | programmierbare Tasten doppelte Standfüße PBT-Pudding-Caps |
Preis | Preis nicht verfügbar |
SPC Gear GK630K Pudding Edition im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Im Kern entspricht die GK630K Tournament RGB Pudding der bereits getesteten GK630K und so haben wir einen identischen Lieferumfang, bestehend aus einem Handbuch (mit dem etwas seltsamen Wortlaut „mechanisches Spieltastator“), einem modularen USB-C-auf USB-A Kabel und einem Keycap-Entferner, der an der Unterseite der Tastatur befestigt ist.
Design und Verarbeitung
Somit liegt hier also ebenso eine mechanische Tastatur im kompakten TKL-Format, also ohne Nummernblock, vor uns. Auch dedizierte Sondertasten bietet die kleine Tastatur nicht, wohl aber eine Doppelbelegung der F-Tasten zur Multimedia-Steuerung. Beispielweise verringert die Kombination mit SPC-Logo+F10 die Lautstärke.
Leider hat man hier die Beschriftung dieser Funktionen – im Gegensatz zur GK630K mit normalen Tastenkappen – gestrichen. Zwar ist die Doppelbelegung im Handbuch aufgeführt, zur intuitiven Bedienung trägt es aber sich nicht bei und dürfte zumindest anfangs hinderlich sein.
Die Aluminiumplatte, die die Oberseite abdeckt, wertet den qualitativen Eindruck auf. Ob sie effektiv zu Stabilisierung des ansonsten aus Kunststoff bestehendem Gehäuse beiträgt können wir nicht beurteilen. Insgesamt ist die GK630K aber so oder so verwindungssteif und robust.
Die in der Pudding Edition verbauten Keycaps geben der Tastatur ein vollkommen neues Design, das bereits im ausgeschalteten Zustand durch die zweifarbigen Tasten auffälliger ist. Die Caps/Kappen sind aus PBT-Kunststoff im Double-Shot Verfahren gefertigt, was sich gegenüber den ABS-Kappen als widerstandsfähiger zeigt und sich durch die raue Oberfläche auch angenehmer anfasst. Für den zum Testzeitpunkt (27.01.2022) ausgerufenen Preise von 65€ ist das mehr als ordentlich.
Bei den sogenannten Pudding-Caps ist nur ein schmaler obere Teil schwarz, der untere transluzent weiß. Der Zweck dahinter is klar: Durch das milchige Material soll die integrierte RGB-Beleuchtung noch auffälliger und brillanter ausfallen. In der Praxis glückt das Vorhaben, wenn auch nicht perfekt.
Beleuchtung
So ist die Beleuchtung in jedem Fall großflächiger, umfangreicher und vor allem weicher. Mit Ausnahme der schwarzen Flächen leuchtet gefühlt die gesamte Tastatur in einem „smoothen“ Licht, was im Augenwinkel mit Blick auf den Bildschirm zunächst ungewohnt auffällig sein kann.
Wogegen allerdings auch die Pudding-Caps nichts ausrichten können ist die stärkere Ausleuchtung der Oberseite der Tasten, da eben dort die RGB-LED sitzt. Dadurch ist die Beschriftung der Hauptbelegung stärker beleuchtet als die der Zweitbelegung. Betrachtet man die Tastatur etwas seitlicher sieht man durch die Pudding-Caps auch einen Hotspot der stirnseitigen LED und allgemein ist der untere Teil einfach sichtbar dunkler.
Somit betonen die Pudding-Caps diesen Effekt zusätzlich. Besonders stark trifft es die vordere Reihe, die Vorderseite der Leertaste ist fast unbeleuchtet.
Switches und Tippgefühl
Unter den Tasten finden sich die bekannten Brown-Switches von Kailh, also bewährte Schalter mit einem taktilen Feedback. Alternativ gibt es die GK360K Pudding Edition auch mit roten oder blauen Schaltern von Kailh.
Die Schalter drücken sich allesamt sehr kontrolliert und geschmeidig. Auch beim stärkere Tippen gibt es nur wenig Nachhallen bei vereinzelten Tasten, bei unserem Exemplar vorrangig im Bereich der Zahlen 1-5. Tendenziell ist das Tippgeräusch aber eher hoch und somit empfinden wir es als etwas auffälliger. Dafür sitzen die Tasten schön fest, dass kein Klappern zu beklagen ist.
Sogar breite Leertaste ist an den Seiten perfekt stabilisiert und hat kaum Spiel. Das unterstreicht das allgemein hochwertige Tippgefühl. Zusammen mit der rauen PBT Oberfläche und dem durch das Gewicht von fast 1kg sicheren Stand fühlt sie die Tastatur einfach angenehm an.
Kabel und Komfort
Auf der Unterseite gibt es drei Führungen für das modulare Kabel und den Keycap-Entferner – den es meiner Meinung nach nicht unbedingt braucht, um die Tasten abzuziehen. Er ist aber hilfreich Tasten aus der Mitte des Tastenfeldes gezielt zu entfernen.
Über zweistufige Standfüße lässt sich die Tastatur unterschiedliche stark anwinkeln, eine Handballenauflage gibt es leider nicht.
Software
Die Software erkannte unsere Tastatur er nach einem Firmware-Update über die im Download-Archiv enthaltene Update-Datei. Das dauerte ca. 2 Minuten.
Die Software ist der der GK630K sehr ähnlich, wurde für die Pudding-Caps aber optisch etwas angepasst. Unverändert gibt es Unterpunkte für die Beleuchtungseinstellung mit 18 Modi, die Tasten-Programmierung jeder einzelnen Taste, einen Makro-Editor und schließlich Systemeinstellung wie ein Win-Lock oder die Polling-Rate.
Wer möchte, kann auch die N-Key Funktion deaktivieren. Die Software ist stabil und belegt kaum Systemressourcen. Der Makro-Editor funktionierte nach kurzer Eingewöhnung wie gewünscht.
Fazit
Über Geschmack lässt sich bekanntlich schlecht streiten. So spielt es für die abschließende Beurteilung weniger eine Rolle, dass ich persönlich die Pudding-Caps mit aktiver Beleuchtung im Dunkeln schon als etwas „to much“ empfinde. Mich irritiert im Augenwinkel die großflächige Beleuchtung etwas, die ja eben den Charme der Tastenkappen ausmacht.
Fernab dieser persönliche Präferenzen macht SPC Gear mit der GK630K in der Pudding Edition viel richtig. Die Verarbeitung ist erneut gelungen, die PBT-Double-Shot-Tastenkappen werten den haptischen Eindruck abseits der Optik weiter auf. Ein Downgrade gibt es hingegen bei der fehlenden Beschriftung der Sonderfunktionen zu bemängeln.
In Bezug auf Sonderausstattung oder Komfort ist die kleine GK630K Pudding auch weiterhin etwas reduziert, gleichzeitig gelingt jedoch eine qualitative Punktlandung, auf der es sich eben richtig gut tippt und spielt.
positiv
- sehr gute Verarbeitung
- PBT-Double-Shot Tastenkappen
- gutes Tippgefühl durch stabile Kappen
- modulares, gezielt verlegbares Kabel
- zwei Höhen der Standfüße
- großflächige, auffällige Beleuchtung
negativ
- keine Handballenauflage
- Pudding-Caps betonen ungleichmäßige Ausleuchtung
- keine Beschriftung der Sonderfunktionen auf den F-Tasten mehr
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.