Die SuperEQ Q2 Pro In-Ears bieten Bluetooth 5.2, ANC und ein lange Akkulaufzeit. Wie sich die SuperEQ Q2 Pro sonst schlagen, lest ihr im folgenden Review.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Treiber | 12 mm |
Bluetooth Version | 5.2 |
Codecs | SBC, AAC |
Akku-Laufzeit | bis zu 30 Stunden insgesamt bis zu 11 Stunden pro Ladung |
Ladezeit | 90-120 Minuten |
Sonstiges | -IPX5 (Ohrhörer) -ANC -Transparenzmodus |
SuperEQ Q2 Pro im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die SuperEQ Q2 Pro werden in einer türkisen Schachtel geliefert. Darin die In-Ears im Transport-/Ladecase mit zusätzlichen Silikonstöpseln in zwei weiteren Größen, Ladekabel und einem kurzem USB-C Ladekabel.
Design und Verarbeitung
Das längliche, schmale Transportgehäuse erinnert uns in der Form sehr an das der Tribit FlyBuds C1 (Test). Das Gehäuse der SuperEQ Q2 Pro kann durch seine abgeflachten Unterseite jedoch stehen. Auf der Rückseite ist der USB-C Ladeanschluss, vorne zeigen 3 LED den Ladezustand des internen Akkus an. Zwischendurch leuchteten die LEDs auch mal blau, was im Handbuch leider nicht erklärt wird. Damit symbolisieren sie wohl ihre Bereitschaft sich mit einem Smartphone zu Verbinden.
Die Q2 Pro In-Ears fallen durch ihr voluminöses, rundes Gehäuse auf, auf dessen Rücken optisch ansprechend das Herstellerlogo samt goldenem Ring aufgebracht wurde. Eine kleine LED darunter zeigt denn Kopplungszustand, auch das wird nirgends erklärt. Die Verarbeitung ist ohne grobe Makel. Das Gehäuse hat zwar eine minimal fühlbare Kante an der Stelle wo die beiden Einzelteile zusammengesetzt wurden, beim Tragen macht sich dies jedoch nicht bemerkbar.
Auf der Produktseite des Herstellers finden sich keinerlei Angaben dazu ob die SuperEQ Q2 Pro wasserdicht sind. Laut Produktseite beim bekannten Versandriesen sind sie es nach IPX5, also geschützt gegen Strahlwasser, nicht aber fürs Schwimmen oder die Dusche geeignet. Außerdem findet sich der Hinweis, dass der Schutz mit der Zeit abnehmen kann, ebenso ist das Ladecase nicht wasserdicht. Zu sehr strapazieren sollte man in In-Ears dahingehend also nicht.
Tragekomfort und Bedienung
Trotz der großen Gehäuses und dass die Ohrstöpsel recht weit aus dem Ohr stehen sitzen sie fest, sicher und bequem, wenn man die passende Größe für sich ermittelt hat. Hier kann man nicht meckern. Auch bei Bewegung verbleiben sie im Ohr. Joggen oder Radfahren auf unebener Piste sind kein Problem, ebenso wenig das stundenlange Tragen.
Bedient werden die Q2 Pro über Touchflächen auf der Rückseite, die durch den goldenen Ring gut fühlbar sind. Nach der kurzen Testzeit können wir keine Prognose abgeben, ob das „Gold“ den ständigen Berührungen lange Stand hält.
Die Präzision der Bedienung ist gut, zeigt aber eine gewisse Verzögerung. Ungewollte Eingaben traten hingegen nicht auf. Was enorm stört ist, dass man darüber nicht die Lautstärke bedienen kann. Stattdessen pausiert die einmalige Betätigung die Wiedergabe. Das Bedienschema gestaltet sich wie folgt:
- einmal tippen links oder rechts: Start/Pause/Anrufe annehmen/Anruf beenden
- langes Drücken rechts oder links: Normaler Modus / Transparenz-Modus / ANC-Modus / Anrufe abweisen
- zweimal links: Vorheriges Lied
- zweimal rechts: Nächster Titel
- dreimal links oder rechts: Sprachassistent aktivieren
Verbindung und Ausstattung
Die SuperEQ Q2 Pro verbinden sich nach aktuellen Bluetooth 5.2 Standard und zeigen über den gesamten Testzeitraum eine stabile Verbindung ohne Aussetzer, auch wenn das Smartphone mal ein paar Meter weg lag oder eine Wand im Weg war. Dann allerdings sinkt die Reichweite deutlich auf 3-4 Meter. Unterstützt werden Codecs AAC und SBC. aptX oder einen Low-Latency Modus gibt es nicht. Zwar ist die Verzögerung vergleichsweise gering, aber wahrnehmbar. Schnelle Spiele sind für kritische Nutzer nicht optimal zu genießen.
Dafür bietet man wiederum eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC), die bis zu 35 dB und 95% der Umgebungsgeräusche eliminieren soll. Die recht großspurige Angabe wird zumindest durch eine hörbare Geräuschunterdrückung bestätigt. Die Q2 Pro filtern wie die Sound Peats T3 (Test) vorrangig tiefere Anteile heraus. Das klappt gut bei Verkehrsgeräuschen oder Lüfterrauschen. Das Tippen einer mechanischen Tastatur leiser aber auch höher. Leider zeigt der ANC-Modus ein starkes Grundrauschen, was natürlich beim Wunsch von Stille kontraproduktiv ist.
Der Transparenzmodus arbeitet quasi gegenteilig. Die Umgebung wird hörbar lauter, gerade beim Verkehr funktioniert das gut. Da nicht alle Anteile gleichermaßen verstärkt werden, klingt die Umgebung etwas blechern, aber es geht ja erstmal nur um das Hören an sich. Das Grundrauschen ist auch hier klar vorhanden. Die Kopfhörer unterstützen auch einen Mono-Modus mit nur einem aktiven Hörer.
Klang
Zunächst einmal gibt es auch ohne ANC oder Ambient-Modus ein geringes Rauschen, dass in stillen Song-Passagen, Hörbüchern und Hörspiele zu vernehmen ist, wenn auch nicht gravierend.
Dann zeigt sich, dass die SuperEQ Pro Q2 eine sehr geringe maximale Lautstärke haben. Selbst wenn man am Smartphone den Regler auf das Maximum zieht, spielen die In-Ears sehr zurückhaltend. Es wirkt beinahe so als könne man die Reserven wegen der fehlenden Lautstärkeregelung an den In-Ears selbst schlicht nicht abrufen.
Ab mittlerer Lautstärke von 50% und mehr liefern die SuperEQ Q2 Pro ein volles Klangbild mit kräftigem Bass und sauberen Höhen. Die Mitten sind etwas belegt. Insgesamt liefern die In-Ears hier aber eine gefällige Vorstellung ab, und verreißen durch den geringen Pegel auch bei 100% nicht. Hier neigt der Bass nur selten Mal zum Wummern.
Unterschreitet man die ~40% wird der Bass deutlich schwächer, die Musik wird lebloser und lässt Dynamik vermissen, allerdings ist es dann auch schon wirklich sehr leise.
Akkulaufzeit
Die Hersteller gibt für SuperEQ Q2 Pro eine Laufzeit von 11 Stunden ohne ANC an (8 Stunden mit ANC). Auf (leisen) 50% Lautstärke kamen wir auf etwas über 9 Stunden ohne ANC, ein guter Wert. Mit dem Ladecase sind im Optimalfall von bis 30 Stunden möglich.
Geladen werden die In-Ears und das Gehäuse in 1.5 bis 2 Stunden und stehen dann eben recht lang zur Verfügung.
Fazit
Schaut man sich die anderen bisher von uns getesteten In-Ears im unteren Preisbereich, also deutlich unter 100€, an so ordnen sich die SuperEQ Q2 Pro wie zu erwarten unter ihresgleichen ein. Sie haben ihre Stärken, aber eben auch ihre Schwächen.
So ist positiv die gute Akku-Laufzeit und ein der angenehme Klang bei mittlerer Lautstärke zu erwähnen. Ebenfalls gut hat die zuverlässige, wenn auch manchmal träge Bedienung abschneiden können. Auch tragen sich die dicken In-Ears gut. Prinzipiell ist außerdem ANC-Leistung solide. Genau wie die anderen Kandidaten gibt es auch hier die ein oder andere klare Schwäche. In diesem Fall waren es das flache Klangbild bei geringer Lautstärke, die viel zu geringe maximale Lautstärke und eben das störende Grundrauschen im ANC-Modus. Ebenfalls ist es schade, dass ausgerechnet die Lautstärkesteuerung aus dem Bedienschema gestrichen wurde.
Den Preis von ~ 60 Dollar über den Hersteller-Shop empfinden wir als zu hoch.
positiv
- ordentlicher Klang bei mittlerer und „hoher“ Lautstärke
- guter Tragekomfort
- lange Akku-Laufzeit
- Geräuschunterdrückung prinzipiell effektiv
- stabile Bluetooth-Verbindung
negativ
- zu geringe maximale Lautstärke
- flacher Klang bei geringer Lautstärke
- Rauschen im ANC-Modus
- keine Lautstärkekontrolle über die Touchflächen möglich
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.