Kino unterwegs? Mit dem portablen 1080p-Beamer ZenBeam L2 soll das möglich sein. Wir haben in diesem Test Praxiserfahrung mit dem ZenBeam L2 machen dürfen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße (BxHxT) | 132 x 172 x 132 mm |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel |
max. Eingangsauflösung | 3840×2160 |
Bilddiagonale | 30 bis 120 Zoll |
Projektionsverhältnis | 1,2:1 |
max Helligkeit | 960 LED Lumen 400 ANSI Lumen |
Anschlüsse | HDMI, USB-C (DP+PD), USB-A, Audio, WLAN |
Lebensdauer Leuchtmittel | 30.000 Stunden |
Lautsprecher | 10W |
Akkulaufzeit | bis zu 3,5 Stunden (Energiesparmodus) |
Besonderheit | Auto-Fokus, Auto-Trapezkorrektur, Hinderniserkennung, Android-TV-Box, Akku |
Preis | Amazon.de: € 749,90* |
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus dem Beamer in einer praktischen Transporttasche, einem 90 Watt Netzteil, Anleitung und einer HAKO mini Android-TV-Box, die zudem auch die Fernbedienung beinhaltet.
Asus ZenBeam L2 im Detail
Mit nur 132 x 172 x 132 mm, einem Gewicht von 1,6 kg und Tragelasche darf der ZenBeam L2 sicher als portabel bezeichnet werden. Der dunkle Kunststoff des säulenförmigen Projektors ist fast vollflächig perforiert. Am Boden findet man einen Standfuß, der den Beamer bei Bedarf in zwei Stufen anwinkelt.
Rückseitig findet man unten die Anschlüsse. Diese setzen sich aus USB-C zu Stromversorgung, USB-A, USB-C mit DP Alt Mode und HDMI zusammen. Auch ein Audio-Port für Kopfhörer ist vorhanden.
Weiter oben ist der Powerbutton positioniert und oben auf dem Gerät gibt es Buttons mit denen schnell die Quelle, Bildmodus und Lautstärke umgestellt werden können. Unter der oberen Abdeckung befindet sich das Fach für die kleine HAKO mini Android TV Box, die per HDMI und USB verbunden wird.
Der ZenBeam L2 besteht also streng genommen aus einer Projektionseinheit mit extra Android-Box und ist kein einheitliches Gerät. So ist es uns beispielsweise nicht gelungen mittels App von der Android Box auf einen per USB-A angeschlossenen USB-Stick zuzugreifen. Dies war nur über den ASUS-Dateimanager möglich. Die Hako Box bietet auch Bluetooth für externe Lautsprecher sowie WLAN.
Natürlich kann auch per einfacher Fernbedienung gesteuert werden. Sie besteht aus Plastik und ist nicht maximal hochwertig. Die Tasten drücken sich aber knackig und lösen gezielt aus. Es gibt Buttons für Netflix und Youtube, dank Android TV lassen sich natürlich viele Apps nutzen.
Eine Abdeckung für die Linse gibt es leider nicht, was bei einem transportablen Gerät schon schön gewesen wäre. Dafür gibt es aber eine Tasche und die Linse ist zudem leicht vertieft im Gerät.
Der ZenBeam L2 projiziert ein 1080p-Bild mit bis zu 120 Zoll Größe. Verarbeitet werden auch Eingangssignale bis 3840×2160 samt HDR, was bei der Android-Box ab Werk voreingestellt ist. Für die maximale Bildgröße muss der ZenBeam L2 3.1 Meter von der Leinwand entfernt stehen. Bei 1 Meter sind es 40 Zoll. Es geht auch noch knapp darunter, weshalb man hier flexibel ist. Die maximale Helligkeit wird mit 960 LED Lumen bzw. 400 ANSI-Lumen angegeben. Überprüfen können wir das nicht, bei Umgebungslicht stößt man aber schnell an die Grenzen.
Für die einfache Darstellung eines korrekten Bildes sollen Autofokus und eine automatische Trapezkorrektur in der Horizontalen und Vertikalen helfen, auch wenn der Beamer nicht perfekt steht. Trotzdem sollte eine möglichst gute Aufstellung angestrebt werden, damit es nicht zu unscharfen Bereichen kommt. Der Autofokus hat ganz gute Arbeitet geleistet, hin und wieder war mit manueller Anpassung die Schärfe aber noch etwas besser. Die automatische Trapezkorrektur hat häufiger für ein verzerrtes Bild gesorgt, hier musste dann nachjustiert werden. Ergänzend gibt es eine Hindernisvermeidung. Befindet sich ein störendes Objekt vor der Wand, wird das Bild verkleinert.
Für den Klang ist ein 10 Watt Lautsprecher mit Audio-Technologie von Harman/Kardon zuständig. Dank integriertem Akku ist der ZenBeam L2 auch wirklich portabel. Die Laufzeit von bis zu 3.5 Stunden bezieht sich allerdings auf einen Energiesparmodus, mit dem die Helligkeit deutlich reduziert wird.
Einrichtung und Benutzeroberfläche
Die Einrichtungen ist prinzipiell einfach. Man sieht, dass unterschiedliche Software-Oberflächen zum Einsatz kommen. Einmal vom Beamer, wo man Bild- und Systemeinstellungen vornimmt und einmal von der Android-TV-Box. Einige Übersetzungen im ASUS-Menü sind nicht ganz eingängig. So könnte man den gewählten Energiemodus im ersten Moment mit dem aktuellen Akkustand verwechseln. Dieser wird aber lediglich durch ein kleines Icon grob angezeigt.
Android TV ist leicht zu bedienen. Mit einem entsprechenden Google-Konto hat man zahllose Apps diverser Streaming-Anbieter zur Auswahl, eine kleine vorgeschlagene Auswahl kann direkt mitinstalliert werden. Über ein Smartphone können Anmeldeinformationen auch drahtlos übertragen werden, was die Einrichtung noch einfacher macht.
Im Hauptmenü des Beamers wählt man die Quelle (Android Box, USB-C oder HDMI) und kann Bildeinstellungen vornehmen. Die Modi beeinflussen Helligkeit und Farben (teilweise mit Grünstich), es gibt auch einen manuellen Modus, den wir bevorzugen. Auch die Farbe der Lein(wand) kann eingestellt werden.
Im Akkubetrieb gibt es die drei Modi, die ebenfalls unterschiedliche Helligkeitswerte bieten, von 0 bis 80%. Der Zugriff auf die Helligkeit ist allerdings nur möglich wenn Auto HDR nicht aktiv ist.
Bild- und Klangeindruck
In dunkler Umgebung bietet der ZenBeam L2 ein ansprechendes Bild, auch wenn Leuchtkraft und Auflösung bei den max. 120 Zoll nicht übermäßig sind. Bis ungefähr 80 Zoll (etwas über 2 Meter Abstand) sind Schärfeeindruck und Kontrast aber zufriedenstellend. Wenn es wirklich dunkel ist, hat man auch Puffer die Helligkeit zu verringern.
Im energiesparenden Batterie:Niedrig-Modus fällt die Helligkeit aber selbst im Dunklen dann etwas niedrig aus und das Bild ist nicht knackig. Am Tag oder bei nur etwas Licht im Raum ist die Option nicht zu gebrauchen.
Auch die maximale Helligkeit kommt bei Tageslicht, auch ohne direkte Sonneneinstellung, schnell ans Limit. Das Bild ist dann blass bis nicht erkennbar. Mit einem nicht verdunkelten Fenster, ohne direkte Sonneneinstrahlung auf die Wand waren selbst bei 100% Helligkeit einige Texte in der Android Oberfläche nur noch schwer zu erkennen. Mit 80% oder gar 40% Helligkeit waren diese nicht mehr lesbar. Von daher sollte der ZenBeam L2 eher Abends oder mit verdunkelter Umgebung genutzt werden.
Die Funktion Light Wall gibt viele Vorlagen um den Raum bzw. die Wand mit Animationen und Effekten zu dekorieren. Kann man machen, muss man aber nicht. Einige sehen ganz hübsch aus, andere Wiederum sind eher mau, lassen Schärfe missen oder sind einfache Schattenspiele.
Der integrierte Lautsprecher ist zweckdienlich. Im Filmmodus nimmt die Räumlichkeit zu, die maximale Lautstärke ist für das Wohnzimmer sicher ausreichend, die größten Reserven hat man nicht. Der Outdoor-Modus ist lauter, klanglich aber etwas unangenehm und scharf. Was auch dem Kinomodus fehlt ist Bass/Tiefe, das schaffen die kleinen Lautsprecher nicht, weshalb der Sound allgemein etwas kraftlos ist und an Fülle vermissen lässt. Abgesehen von dem etwas zurückhaltenden Pegel ist der Modus im Wohnzimmer aber brauchbar und man muss natürlich bedenken, dass es sich lediglich um kleine integrierte Lautsprecher eines portablen Gerätes handelt und nicht im eine große Soundanlage.
Akkulaufzeit und Lautstärke
Die maximale Akkulaufzeit beträgt 3.5 Stunden, aber nur wenn der Beamer mit deutlich reduzierter Helligkeit benutzt wird. Diese ist im absolut dunklen Raum, wenn die Diagonale nicht ausgereizt wird zwar brauchbar, aber nicht brillant. Sollte man den Batteriemodus „Hoch“ mit 80% Helligkeit wählen sinkt Laufzeit deutlich: Wir haben dazu ein Video in Dauerschleife abgespielt. Nach 1.5 Stunden war der Akkustand bereits im roten Bereich und der niedrig Modus hatte sich aktiviert (genauer Zeitpunkt verpasst), bei unter 2 Stunden war der Beamer bereits aus. Im mittleren Bereich dürften also vermutlich um 2 Stunden+ möglich sein. Ein längerer Film oder eine Sportübertragung sollte so also mit dem Netzteil abgesichert werden, oder man geht Kompromisse bei der Helligkeit ein, falls möglich.
Bedingt durch die Wärmentwicklung ist eine aktive Belüftung erforderlich. Diese reagiert auch direkt auf den eingestellten Helligkeitswert. Man hört wie dieser bei Regulierung umgehend lauter/leiser wird. Übermäßig laut ist das Gerät nicht, aber auch nicht flüsterleise. Das liegt nicht am Luftgeräusch, sondern an dem vorrangig wahrnehmbaren recht prägnanten Surren, das auch abseits lauter Passagen wahrnehmbar sein kann. Bei Hintergrundmusik sollte dieses aber einigermaßen überspielt werden.
Bei 30cm Abstand kamen wir auf folgende Schalldruckwerte:
Einstellung | dB(A) |
---|---|
Standard max. Helligkeit | 42,7 |
Standard 80% Helligkeit | 41,2 |
Batterie: Mittel | 40,6 |
Batterie: Niedrig | 40,4 |
Fazit
Kino für Unterwegs ist mit dem ZenBeam L2 möglich, wenn auch bedingt. Kino ist sicher auch ein etwas zu großes Wort. Wichtig für den Einsatz ist die Umgebung und dessen Lichtverhältnisse: Selbst bei maximaler Helligkeit, besonders aber bei reduzierter Helligkeit für eine längere Akkulaufzeit, sollte die Umgebung für ein ansprechendes Bild möglichst dunkel sein, sonst wird das Bild schnell blass bis unerkennbar.
Da keine Stromquelle benötigt wird, ist der Projektor jederzeit schnell einsatzbereit und das Bild mit Autokorrekturen bzw. schnellen kleinen manuellen Anpassungen auch zügig richtig eingestellt. Bedenken muss man, dass die angegeben 3.5 Stunden Laufzeit allerdings nur für den Betrieb bei minimaler Helligkeit gelten. Bei höherem Anspruch sollte also doch eine externe Stromversorgung vorhanden sein, da es sonst mit einem Film knapp werden kann.
Ob der surrende Lüfter stört, hängt vom Klanggeschehen und dem eigenen Empfinden ab. Der Klang selbst hat bauartbedingt eher wenig Kraft, geht aber in Ordnung. Hier darf man aber natürlich kein Klangerlebnis erwarten.
Die Bedienung geht nach etwas Gewöhnung auf beiden Oberflächen ganz gut von der Hand, fällt durch die separate Android-TV-Box aber nicht maximal einheitlich aus. Mit Android TV hat man dafür aber natürlich einen mächtigen Unterbau mit großem App-Angebot.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.