
Die LIV Wireless Plus von Endorfy bietet ein gelungenes Gesamtpaket aus geringem Gewicht, gutem Sensor und bringt eine Dockingstation mit. Wir konnten die LIV Wireless Plus Onyx White in diesem Test ausprobieren.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße | 126 x 66 x 39 mm (L x B x H) |
Gewicht | 69 g |
Sensor | PixArt PAW3395 26.000 DPI |
Tasten | 6 + Scrollrad |
Layout | symmetrisch (Daumentasten links) |
Anschluss | Wireless 2,4 GHz, Bluetooth, USB |
Akkulaufzeit (Herstellerangabe) | bis zu 160 Stunden (bei 500 Hz, RGB aus) |
Besonderheiten | – Wireless – integrierter Akku – RGB-Beleuchtung – gelochtes Gehäuse – Dockingstation |
Preis | Amazon.de: € 89,00* |
Angebote
Endorfy LIV Plus Wireless im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung ist ansprechend gestaltet und verrät auf Vorder- und Rückseite, was einen erwartet. Sie lässt sich elegant an einer Lasche aufziehen und es kommt einem der typische Geruch neuer Hardware entgegen.
Im oberen Fach gibt es in Folie verpackt die Maus und die Dockingstation. Darunter findet man das Zubehör bestehend aus einem sehr flexiblen, optisch passenden USB-Kabel, Stickern und Ersatz-Gleitpads. Außerdem gibt es einen Satz Griptapes. Eine kurze Anleitung fehlt ebenfalls nicht.
Design und Ergonomie
Die LIV Plus Wireless ist symmetrisch geformt, wobei die Daumentasten ausschließlich links liegen. Zur Gewichtsreduzierung ist ein großer Teil des Gehäuses mit Löchern versehen. Die Maus wiegt nur (oder dennoch, wie man es sehen will) 69 Gramm. Sicher nicht viel, aber es gibt doch inzwischen einige kabellose Mitbewerber, die gleich viel oder gar weniger wiegen und dabei ohne Löcher im Gehäuse auskommen.

Statt kleiner Waben nutzt Endorfy einen Mix aus „Dreiecken“ und anderer Formen, die recht großflächig sind. Das Design sieht zusammen mit dem Endorfy-Logo, der Beleuchtung und der weißen Oberfläche stimmig aus. Trotz der großflächigen Löcher erwies sich das Gehäuse im bisherigen Testzeitraum als relativ stabil. Mit gezieltem Druck war rechts ein leichtes Knacken zu entlocken, auch der Mausrücken gibt etwas nach, wenn man es darauf anlegt.

Schaut man genauer hin erkennt man, dass einzelne Muster in der Tiefe versetzt sind. An den Verbindungspunkten gibt es also kleine Stufen. Zusammen mit der Größe der Öffnungen sind diese haptisch doch sehr präsent und auffälliger als kleine Löcher/Waben. Das ist nicht per se „schlecht“ aber gewöhnungsbedürftig. Tadellos ist allerdings der Grip, denn die LIV Wireless ist damit sehr griffig.
Mit den beiliegen Aufklebern bzw. „Griptapes“ kann die Oberfläche angepasst werden. So gibt es z.B. Aufkleber für die Seitenflächen und tatsächlich habe ich mich beim ersten Test damit fast dazu hinreißen lassen diese direkt drauf zulassen, um eine weniger grobe Oberfläche zu haben – sicher alles eine Frage der Gewöhnung und Präferenz.
LIV Plus Wireless Praxiseinsatz
Tasten, Sensor, Gleiteigenschaften
Unter den großen, konkaven Maustasten sitzen die bewährten Kailh GM 8.0 Schalter. Das Geräusch zeigt sich als hohler, heller und recht lauter Klick. Vor und nach dem Klick haben die Maustasten etwas Spiel und lassen sich bei gedrückter Taste im vorderen Teil sowohl nach unten/oben als auch leicht zu den Seiten bewegen, was mit entsprechend langen Fingern stärker bemerkbar sein kann. Bei alltäglicher Nutzung fällt das wohl nicht auf, sondern vor allem, wenn man darauf achtet.

Die Seitentasten sind knackig und liegen recht weit vorn. Für meine eher kleinen Händen könnten sie etwas weiter hinten liegen, da ich die Haltung etwas ändern muss um an die vordere Seitentaste zu kommen. Für mittlere Hände/längere Daumen sollte das aber passen.

Das gummierte Mausrad hat einen mittleren Widerstand mit leichter Rasterung was ein kontrolliertes Scrollen und Drücken ermöglicht. Eine LED im Mausrad zeigt die aktuellen DPI-Stufe an, die sich mit dem Button dahinter anpassen lässt.

Logo und der untere Rand sind mittels RGB-LEDs beleuchtet. Kleines Manko der Beleuchtung: Sie summt. Bei absolut stiller Umgebung und sensiblem Gehör möglicherweise ein Störfaktor?!
Die eher kleinen PTFE-Füße ermöglichen tadellose Gleiteigenschaften. Auf der Unterseite findet man zudem den Schalter mit dem die Maus ausgeschaltet werden kann bzw. zwischen 2.4 GHz und Bluetooth gewechselt werden kann. Als Sensor kommt der PAW3395 zum Einsatz, der mit seinen 26.000 DPI und 650 IPS zu den leistungsstärkeren gehört. Bei der Umsetzung der Bewegung sind bei der LIV Plus Wireless zumindest keinerlei Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Bezüglich der maximalen Polling-Rate von „nur“ 1000 Hz hat man allerdings leicht den Fuß auf der Bremse. Wir denken, dass man bei einer aktuellen Gaming-Maus im Preisbereich von fast 100€ mehr bieten könnte.
Dockingstation
Die LIV Wireless Plus wird mit einer Dockingstation zum Aufladen geliefert. Diese kann wahlweise auch mit einer RGB-Beleuchtung in Szene gesetzt werden, was sich aber auch abschalten lässt. Der Button dafür ist auf der Unterseite, was suboptimal ist, wenn die Ladestation mit dem dortigen Klebepad auf dem Tisch befestigt wird. Nicht abschalten kann man leider den Lade-Indikator am Scrollrad. Ist die Maus voll, blinkt das Scrollrad ohne Ende grün. Möchte man in dem Zimmer also schlafen oder am Abend fernsehen und hat das im Augenwinkel, nervt das ziemlich.

Die Maus hält magnetisch auf der Station und rastet an den zwei Kontaktpins eins. Die Ladestation hat einen weiteren USB-Anschluss in dem der kleine USB-Empfänger eingesteckt werden kann, um die Verbindung möglichst kurz zu halten. Das 1.8m lange USB-C-Kabel hat zusätzliche Plastiknasen, womit sich das Kabel nicht zweckentfremden lässt. Jedes andere USB-C Kabel tut es aber auch.

Die Akkulaufzeit wird von Endorfy mit bis zu 160 Stunden angegeben. Mit etwas Suche findet man heraus, dass dies den Einschränkung unterliegt, dass die Beleuchtung deaktiviert und die Polling-Rate auf 500 Hz reduziert wird. Erfahrungsgemäß dürfte schon die Verdopplung der Polling-Rate etwas an der Laufzeit ziehen – von RGB ganz zu schweigen. Leider gibt die Software nur grob den Akkustand aus.
Wir kamen in unserem Test mit 1000 Hz und der Beleuchtung auf Stufe 2 (von 10) auf 20-25 Stunden bis die Maus mittels rotem Licht signalisiert, dass der Akku erschöpft ist. Dies ist nur ein Bruchteil der 160 Stunden.
Die Maus geht nach einigen Minuten (um die 15 ) in den Standby. Geweckt werden kann sie nur durch einen Klick (Bewegung genügt nicht), ist dann aber schnell wieder da. Leider gibt es hier keine Option zur Anpassung der Standby-Zeit.
Endorfy Software
Die Endorfy Software bringt im Prinzip vieles mit und nimmt nur wenig Platz in Anspruch. Ein wenig spartanisch wirkt sie aber hier und da und sie ist nur auf Englisch verfügbar.

Die erste Seite gilt der Tastenkonfiguration, auf Seite 2 wird es etwas technischer. Hier finden wir die sechs auch farblich anpassbaren DPI-Stufen. Einstellungen zu Polling-Rate und LOD findet man ebenfalls. Auch der Sensor lässt sich anpassen: Ripple Control und Angle Snapping greifen auf Wunsch glättend ein. Motion Sync wird ebenfalls unterstützt.

Auf der folgenden Seite gibt es einen Makro-Editor und anschließend Optionen zu der Beleuchtung. Es gibt mehrere Modi, Geschwindigkeits- und Helligkeitsstufen. Man kann/muss außerdem konfigurieren, dass sich die Beleuchtung abschaltet, wenn die Maus eine bestimmte Zeit nicht genutzt wurde. Die Zeitspanne geht von 10 Sekunden bis 40 Minuten.
Die Dockingsstation taucht in der Software übrigens nicht auf. Ihre Beleuchtung steuert man nur über den Button an der Unterseite.

Auf der letzten Seite findet man Angaben zu der Firmware und kann einen „Long Distance“-Modus aktivieren, der die Wireless-Leistung erhöht aber den Akku stärker beansprucht.
Fazit
Alle Eigenschaften zusammengenommen machen die Endorfy LIV Plus Wireless zu einer guten (Gaming)-Maus, die vieles mitbringt was eine gelungene Maus ausmacht: Guter Sensor, recht geringes Gewicht, ordentliche Schalter, kabelloser Betrieb und mehr. Auf der anderen Seite fehlt ihr das Highlight bzw. gibt es Mitbewerber, die die einzelnen Features überbieten. So gibt es beispielsweise leichte(re) kabellose Mäuse, die keine Löcher im Gehäuse benötigen – wobei das Feeling der groben Oberfläche auch eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Auch optische Schalter, eine höhere Polling-Rate oder ausführlichere Konfigurationsmöglichkeiten sind Dinge, die man in der Preisklasse um rund 90€ finden kann. Dennoch bietet die Endorfy LIV Plus Wireless in Summe und für das Geld eben ein schönes Gesamtpaket zuzüglich der ansprechenden Dockingstation und dem guten Lieferumfang.
Im Detail hätten wir uns bei der Software Möglichkeiten gewünscht den Standby anzupassen und die Lade-LED am Scrollrad auszuschalten. Außerdem hätten wir uns über eine genauere Ladestandanzeige in der App gefreut.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.