Mit dem Corsair 7000D (Airflow) erhält das Grundgerüst des Corsair 5000D/5000X einen Wachstumsschub, der die guten Ideen und Ansätze ausgereifter erscheinen lässt. Das große PC-Gehäuse bietet viel Platz, gute Verarbeitungs-Qualität zu einem entsprechenden Preis.
Inhaltsverzeichnis
Corsair 7000D Airflow im Überblick
Lieferumfang
Großes Gehäuse, große Verpackung , aber eher kleiner Lieferumfang. Das riesige PC-Case wird in Schaumstoff gesichert geliefert. Das Zubehör ist auf schicke Corsair Kabelbinder, Schrauben, ein Handbuch und eine Modul für vertikale Slotblenden beschränkt.
Zudem ist im Gehäuse noch eine Kunststoffeinsatz für die Netzteilabdeckung versteckt, mit dem das Layout im vorderen Bereich angepasst werden kann.
Technische Daten des Corsair 7000D Airflow
Modell | Corsair 7000D Airflow |
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Maße (BxHxT) | 248 x 600 x 550 mm |
Material | Stahl, Kunststoff, Glas |
Gewicht | 15 kg |
Mainboard-Format | (E-)ATX, mATX, mini-ITX |
Anschlüsse Front | 1x USB Typ-C 4x USB 2.0, Audio In/Out Powerbutton Resetbutton |
Laufwerke | 4x 2,5″ 6x 3,5″ |
Slotblenden | 8 + 3 vertikal |
CPU-Kühler-Höhe | max. 190 mm |
Grafikkarten-Länge | max. 450 mm |
Netzteil-Länge | max. 225 mm |
Radiator Front | max. 480/420 mm ** |
Radiator Deckel | max. 360/420 mm ** |
Radiator Seite | max. 480 mm ** |
Lüfter Front | 4x 120 mm/3x 140 mm (2x vorinstalliert) |
Lüfter Seite | 4x 120mm |
Lüfter Deckel | 3x 120 mm/3x 140 mm |
Lüfter Heck | 1x 120mm/1x 140 mm (1x vorinstalliert) |
Dämmung | nein |
Lüftersteuerung | ja (PWM-Hub) |
RGB-Beleuchtung | nein |
Preis | 259€ (UVP) |
Außenansicht
Das Corsair 7000D Airflow verfügt über ein geradliniges, kantiges Design und ist mit 60 cm beachtlich hoch. Als Airflow Gehäuse sind Front, Deckel und die rechte Seite für einen ungehinderten Luftstrom entsprechend perforiert. Statt einem einfachen Mesh setzt Corsair auf Stahlplatten, die mit einem charakteristischen Dreiecks-Muster versehen sind. Zusammen geben diese mit den grauen Seitenschienen dem 7000D Airflow eine sehr gelungene Optik, die genau unseren Geschmack trifft.
Front und Deckel sind einfach angesteckt. Dahinter befinden sich in beiden Fällen magnetische Staubfilter und Platz für Lüfter/Radiatoren. Zwei 140mm PWM-Lüfter sind in der Front bereits verbaut, ein weiter kann bei Bedarf ergänzt werden werden. Die Seite nimmt „nur“ 120 mm auf, davon aber gleich vier Stück.
Im vorderen Teil des Deckels hat Corsair es bei dem I/O-Panel mit den Anschlüssen gut gemeint. Gleich vier USB 3.0 Typ-A Anschlüsse befinden sich dort neben einem USB-Typ-C Port und einem Audio-Anschluss. Power- und Reset-Button Rahmen das Panel ein.
Beide Seitenteile sind als Türen gestaltet und lassen sich weit öffnen. Vorne werden sie genau wie Deckel und Front per Druck gesichert. Die schwere Glasscheibe sackt beim Öffnen vorn etwas ab, lässt sich aber zu jedem Zeitpunkt wieder gut schließen. Die leichtere Stahltür schießt aber noch etwas sauberer.
Auch am Boden findet man einen kleinen Staubfilter, der das Netzteil abdeckt. Der Rest des Bodens verfügt nicht über Lüfterpositionen, daher wird dort kein Filter benötigt. Zur Reinigung wird er seitlich nach links herausgezogen, ist damit etwas besser erreichbar als über die Rückseite.
Am Heck hat Corsair das Dreiecks-Muster aufgenommen und sowohl das Lüftergitter des dortigen 140 mm Lüfters als auch die Slotblenden damit ausgestattet. Die Slotblenden, von denen 8 horizontale und 3 vertikale vorhanden sind, greifen das Grau der Front-Streifen auf und setzen schöne Akzente. Ebenso die grauen, gummierten Standfüße.
So schön uns das Design des weißen 7000D Airflow gefällt, so gut ist auch die Verarbeitung bis hierher. Größter Kritikpunkt ist, dass die Glastür etwas durchhängt, eventuell kann man hier an den Scharnieren noch etwas nachjustieren. Der Rest ist jedoch ausgesprochen hochwertig, da stören selbst die Kunststoffschienen nicht.
Der Stahl ist perfekt beschichtet, die zahlreichen Ausschnitte ohne wenn und aber sauber gearbeitet. Scharfe Kanten gibt es nicht. Auch greifen und sitzen die Elemente fest, lassen sich aber genau so einfach entnehmen. Insgesamt ein sehr hohes Qualitäts-Niveau.
Innenraum
Im Innenraum geht es schnörkellos weiter und bestätigt den Eindruck, dass das 7000D ein sehr groß geratenes 5000D/5000X ist – was nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil, das gute Konzept des 5000ers wird durch mehr Platz sinnvoller umgesetzt.
So können im Corsair 7000D nun zwei 420er Radiatoren gleichzeitig verbaut werden (Front und Deckel), oder drei 360 mm Radiatoren, wenn man die Abdeckung zur rechten Seite entfernt. Im Deckel ist der Abstand zu Mainboard ist sehr groß, so dass man sich hier in Sachen Radiator oder AiO-Wasserkühlung austoben kann. CPU-Luftkühler haben mit 190 mm ebenfalls kein relevantes Limit.
Die drei montierten, unbeleuchteten 140mm PWM-Lüfter haben einen vorbildlich hohen Drehzahlbereich und lassen sich zwischen 200 und 1200 U/Min regeln. Damit ist fast ein lautloser Betrieb möglich. Fast, da bei geringem Abstand ein leichtes Lagergeräusch zu hören ist z.B wenn das Gehäuse auf dem Schreibtisch platziert ist.
Damit man die Front und/oder die Seite vollflächig für Radiatoren nutzen kann, muss man den Netzteiltunnel etwas kürzen in dem die Kunststoffabdeckung dort herausgenommen wird. Darunter befindet sich ein modularer HDD-Käfig, der ebenfalls mit nur einer Schraube gesichert ist.
Hier kann das mitgelieferte alternative Kunststoff-Teil eingesetzt werden, welches den Tunnel trotz Öffnung sauber abschließt. Wie schon beim 5000X passen die Plastik-Teile nicht zum hochwertigen Gesamtbild, hier bedingt durch die mehrteilige Ausführung noch weniger. Sehr schade, dass man sich dort nichts anderes hat einfallen lassen.
Auch auf dem stählernen Netzteiltunnel findet man die Perforierungen. Wer seine SSDs in Szene setzen will schraubt hier die 2.5″ Brackets der Rückseite auf. An der Seite wurde eine Acryl-Scheibe eingesetzt, die den Blick auf das verbaute Netzteil gewährt. Auch diese kann ausgebaut werden. Drei große Kabelöffnungen am Übergang zum Mainboard-Tray ergänzen die Durchführungen neben und über dem Mainboard. Aufgrund der Größe des Gehäuses darf das 8Pin-CPU-Kabel des Netzteil nicht zu knapp dimensioniert sein.
Die Öffnungen rechts werden ab Werk von einer zweiteiligen Kabelabdeckung versteckt. Um diese zu entfernen, müssen an der Rückseite sowohl Rändelschrauben als auch diverse Kreuzschlitzschrauben gelöst werden. Der Ausbau ist also etwas aufwändiger. Dazu kommt, dass die Kabel der Frontlüfter einmal abgesteckt werden müssen, da diese durch Öffnungen der Abdeckung geführt wurden – aber diese Arbeit macht man in der Regel nicht so häufig.
Die Rückseite ist von einer zusätzlichen Tür verschlossen, hinter der man die Kabel bequem verstauen kann. Corsair hat im Rahmen des RapidRoute Cable Management Systems diverse Kabelschienen verlegt, in welche man die Kabel mit Klettkabelbindern befestigen kann.
Außerdem ist ein kleiner PWM-Hub verbaut. Dieser benötigt keine iCUE-Software, sondern wird einfach per SATA und PWM-Kabel verbunden und verteilt das PWM-Signal an die angeschlossenen Lüfter. 6 Plätze stehen zur Verfügung, drei sind bereits belegt.
Ein zweiter HDD-Käfig für drei weitere 3.5“ Laufwerke befindet sich zusätzlich im Netzteiltunnel. Auch dieser kann mit nur einer Schraube einfach ausgebaut werden und gibt mehr Platz für das Netzteil und dessen Kabel frei. Gleich drei 2.5“ Laufwerke kann man hinter dem Tray montieren.
Bedingt durch üppige Platzangebot ist die Montage der Hardware ein Kinderspiel und stellt das 7000D nicht vor eine Herausforderungen.
Selbst ein ATX-Mainboard sieht schon etwas verloren aus in dem geräumigen Gehäuse
Das Platzangebot kommt besonders zur Geltung, wenn man sieht wie komfortabel eine 420 mm AiO-Wasserkühlung in das Gehäuse passt.
In diesem Fall die Corsair iCUE H170i Capellix Elite, deren Testbericht in Kürze online geht!
Messungen
Temperaturen / Kühlleistung
Das Corsair 7000D bietet in der Standard-Konfiguration besonders bei der CPU eine sehr gut Kühlleistung. Unser Prozessor kam auf nur 58 Grad, und damit fast auf einen neuen Bestwert. Die Grafikkarte hingegen befindet sich auf einem durchschnittlichen Niveau. Hier würde ein Deckellüfter ohne Zweifel noch bessere Temperaturen liefern.
Um die 36 db(A) zu erreichen, müssen die etwas lauteren Gehäuselüfter stärker gedrosselten werden, was sich entsprechend auf die Temperaturen auswirkt.
Lautstärke
Die verbauten Lüfter sind auf maximaler Drehzahl sehr laut. Die offene Front fördert diesen Umstand umso mehr.
Fazit
Das Chassis des Corsair 5000X (Test) hatte uns bereits gut gefallen und das Corsair 7000D Airflow stellt eine sinnvolle Weiterentwicklung und Vergrößerung davon dar. Gewachsen in Tiefe und Höhe fällt die Kompatibilität zu Radiatoren ungleich besser aus und stellt massig Platz zur Verfügung.
Design und Verarbeitung konnten uns voll überzeugen. Corsair versteht es hier schlicht und elegant zu bleiben, ist mit den Akzenten und Mustern aber nie langweilig. Die Verarbeitung ist dabei großartig, um so mehr fallen Unzulänglichkeiten wie die Plastik-Einsätze negativ auf. Auch die Kabelabdeckung dürfte gern noch einfacher zu entfernen sein.
Die Kühlleistung ist durch offenen Bauteile bereits mit den drei mitgelieferten 140mm Lüftern gut (GPU) bis sehr gut (CPU). Zahlreiche Positionen geben hier Raum für Optimierungen. Erfreulich ist der große Drehzahlbereich. Nach oben stehen entsprechende Reserven zur Verfügung. Lediglich leichte Nebengeräusche stören Perfektionisten, ungeregelt sind die Lüfter zudem sehr laut.
Unser Meinung nach verdient sich das Corsair 7000D Airflow eine klare Empfehlung, wenn Platz und Budget zur Verfügung stehen, denn beides weiß Corsair hier zu strapazieren.
positiv
- attraktives Design
- sehr gute Verarbeitung
- viel Platz für Luft- und Wasserkühlung
- flexibles Layout
- Lüfter mit hohem Drehzahlbereich
- PWM-Hub inklusive
negativ
- Plastik-Einsätze nicht überzeugend
- enthaltene Lüfter vergleichsweise laut
- hoher Preis
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.