Kein ARGB, kein iCUE, einfach ein großer CPU-Kühler. Corsair bringt mit dem A115 einen Dual-Tower mit sechs 6-mm-Heatpipes und zwei 140-mm-Lüftern mit Schienensystem. Wie gut der A115 kühlt, schauen wir jetzt in diesem Test.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße mit Lüfter (L x B x H) | 153 x 155 x 165 mm |
Typ | Dual-Tower |
Gewicht | 1550 g |
Heatpipes | 6 x 6 mm |
Kompatibilität Intel | 1700/1200/1151/1150/1155 |
Kompatibilität AMD | AM4/ AM5 |
Lüfter | Lüfter : 140x140x25 mm (PWM) 2x Corsair A140 Elite |
Drehzahl | ca. 400~1600 (Angabe) ca. 250-1620 (ausgelesen OCTO) |
Preis | Amazon.de: € 104,07* |
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Lieferumfang
Für ein solchen großen, kostspieligen Kühler sehen wir einen eigentlich schon minimalistischen Lieferumfang. Das obligatorische Montagematerial kommt mit wenig Einzelteilen aus. Zusätzlich sind die Montageschienen für den Lüfter zu erwähnen. Der mittlere Lüfter ist bereits montiert. Darauf kommen wir gleich nochmal zusprechen, genau wie auf das Y-Kabel, dass das einzige „Zubehör“ ist.
Wärmeleitpaste in einer Tube gibt es nicht, sie ist aber auf dem Kühlerboden aufgetragen und so immerhin für die Erstmontage vorhanden. Zumindest diese würde man in der Preisklasse doch auch extra erwarten. Werkzeug wären natürlich auch schön gewesen.
Corsair A115 im Detail
Auch das Design des A115 darf man sicher als minimalistisch, ja fast etwas spartanisch bezeichnen. Gerade bei Corsair in Zeiten von iCUE, ARGB und Displays kommt ein schon fast erfrischend einfacher CPU-Kühler zum Vorschein. Aber wie man es macht, macht man es „falsch“, denn der Corsair A115 wirkt, durch die sichtbaren Verschraubungen der Schienen fast schon etwas unfertig und ich habe tatsächlich kurz in die Packung geschaut, ob dort nicht doch ein Deckel zu finden ist. Hier wären eine Abdeckung oder Kappen auf den Heatpipes doch ganz schön gewesen, über Geschmack lässt sich schlecht streiten.
Beim Kühler an sich wagt Corsair keine Experimente. Ein sehr großer (153 x 155 x 165 mm) CPU-Kühler mit zwei Kühltürmen, sechs Heatpipes, einer leicht konvexe Bodenplatte und zwei Lüftern, da kann bei der Leistung eigentlich kaum was schief gehen und man gesellt sich zu den aktuellen Größen des Marktes – auch beim Preis. Das Gewicht liegt bei stattlichen 1.5 kg.
Die 45 Lamellen pro Turm (Abstand ca. 2mm) sind an den Seiten geschlossen. Der Kühler ist bis auf die Halterung schwarz beschichtet und Verarbeitungsmängel sind soweit nicht aufgefallen.
Das Montagematerial ist nicht passend eingefärbt, man sieht davon später allerdings eh nichts mehr, da der Koloss alles verdeckt – im Übrigen auch die RAM-Slots und spätestens der vordere Lüfter überbaut den Arbeitsspeicher komplett.
Um dem RAM aber eine gewisse Höhe zu ermöglichen und auch für ein einfacheres Handling, setzt auch Corsair auf ein Schienensystem, bei dem die Lüfter einfach eingeschoben und in kleinen Abständen in der Höhe variiert werden können. Corsair hat dieses System ganz hervorragend umgesetzt. Zum einen da es leichtgängig und gut zu handhaben ist, aber auch weil man hier das gängige 140-mm-Lüfterformat nutzt. Dazu werden an die Lüfter einfach nur die Schienen angeschraubt. So lassen sich die Lüfter also auch austauschen.
Zum Einsatz kommen zwei Corsair AF140 Elite Lüfter. Die optisch schlichten Lüfter bieten einen exzellenten Drehzahlbereich von ca. 400 bis 1600 U/min und können somit auch angenehm leise betrieben werden. Die Drehzahl ging bei uns sogar auf 260 U/min. Lagergeräusch oder ähnliche Ärgernisse sind nicht aufgefallen.
Bei dem Auslesen der Drehzahlen gab es jedoch zunächst Probleme mit schwankenden Werten: Dies führte an einem System dazu, dass die Lüfter ständig auf Minimaldrehzahl fielen und dann wieder hoch geregelt wurden. Am OCTO liefen sie konstant, es gab aber Aussetzer beim Drehzahlsignal. An einem anderen Mainboard (MSI Z790 Tomahawk WiFi) liefen sie ebenfalls konstant, aber auch hier gab es Ausreißer bei der angezeigten Drehzahl. Nach Prüfen der Verkabelung wurde das beiliegende Y-Kabel als Ursache ausgemacht. Schaut man es sich genauer an, so sieht man, dass bei beiden Anschlüssen vier Kabel/Pins vorhanden sind. Das Drehzahlsignal wird also doppelt übertragen und führt zu Problemen.
Das fehlerhafte Kabel ist kein Weltuntergang, auch da viele Mainboards eh einen weiteren Anschluss haben sollten. Schön ist das aber natürlich nicht. Es ist auch ein wenig amüsant, dass Corsair mit dem Verzicht auf ein proprietäres System rund um iCUE (Link) so einen Fehler macht.
Montage auf AM5 und LGA1700
Eine Anleitung zum Kühler gibt es nicht, diese findet man Online per QR-Code. Im Prinzip ist die Montage aber selbsterklärend. Auf AM5 werden beispielsweise direkt die Abstandshalter eingeschraubt, Montagebrücken drauf und man ist im Prinzip bereit den Kühler zu befestigen.
Bei Intel LGA1700 ist es nicht viel komplizierter. Man muss hier natürlich auf die Backplate zurückgreifen, die einfach auf die Lochabstände angepasst wird und auch einen robusten Eindruck macht. Nun gilt es die passenden Abstandshalter für den Sockel zu wählen, die in unserem Fall durch das eingravierte 1700 auch direkt zu erkennen sind.
Da bei der ersten Montage die Wärmeleitpaste am Kühlerboden zum Einsatz kommt, entfällt das manuelle Auftragen. Zieht man den mittleren Lüfter heraus, kann man an die Montageschrauben gelangen – entsprechenden Schraubendreher vorausgesetzt. Dann wird der Lüfter einfach wieder eingeschoben.
An dem zweiten Lüfter müssen erst die Schienen montiert werden. Dann kann er aufgesteckt werden. So tief, wie der RAM ihn lässt. Bei unseren Intel-System mit Corsair Vengeance RAM also nicht bis nach ganz unten, beim dem AM5-System war die untere Stufe knapp nutzbar.
Leistung und Lautstärke
Kühlleistung auf AMD AM5
Testsystem
- AMD Ryzen 7700X
- NZXT N7 B650E
- 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
- PNY XLR8 CS3030 SSD
- Fractal Meshify 2 XL
- Seasonic Focus PX-650
Die CPU wird auf 100 Watt limitiert und eine halbe Stunde mit prime95 (12K, ohne AVX) belastet. Dabei wird die Durchschnittstemperatur der CPU notiert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Wir testen mit maximaler und angepasster Lautstärke. Getestet wird aber auch bei einheitlichen Drehzahlen von 1000 U/min, um den Einfluss durch die Genauigkeit der Schallpegelmessung (Voltcraft SL-100, Abstand 30cm bei offenem Gehäuse) zu entfernen.
Nachtrag:
Inzwischen haben wir weitere Beobachtungen auf AM5 machen können. Getestet wurde der Ryzen 7700X nun auch bei höherer Leistungsaufnahme (125W) und es kommt neben prime95 (12k, ohne AVX) auch Cinebench R23 zur Anwendung. Die Kühler wurden außerdem einheitlich mit Noctua NT-H1 Wärmeleitpaste aus der gleichen Tube getestet und jeder Kühler wurde dreimal montiert.
Wir protokollieren nach einer Aufwärmphase die Temperaturen bei maximaler Drehzahl und einheitlichen 40 dB(A) über einen Zeitraum von 10 Minuten. Je nach Szenario bewegten wir uns nah am Temperaturlimit von 95 Grad, bei dem wir den Durchlauf abbrechen.
Gewisse Schwankungen sind natürlich normal, auf AM5 sowieso und so variieren nach jeder Montage die Ergebnisse. Zumindest in diesen Proben zeigte der Corsair A115 eine besonders starke Varianz. Dazu am Ende nochmal ein paar Worte, weil es auch deutlichere Abweichungen gab als folgend verzeichnet.
Zuerst beobachten wir prime95. Nach 20 Minuten aufwärmen, protokollieren wir 10 Minuten die durchschnittliche Temperatur (tdie). Zusätzlich bilden wir noch den Durchschnitt aller Core-Temperaturen, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. In den Klammern stehen jeweils noch der beste und der schlechteste der drei Durchläufe, damit man sich ein gutes Bild machen kann. Trotzdem gilt wie immer, dass das immer nur Momentaufnahmen von einem bestimmten Setup sind.
Folgend erstmal die Ergebnisse, weitere Beobachtungen im Anschluss, die nicht unwichtig sind:
Maximale Drehzahl
prime95
tdie (avg) | Core (avg) | dB(A) | |
---|---|---|---|
Corsair A115 | 91,5 (90,9 – 92,3) | 87,9 (87,5 – 88,4) | 51 |
be quiet Dark Rock Pro 5 | 90,8 (90,4 – 91,1) | 87,8 (87,3 – 88,1) | 46 |
Scythe Fuma 3 | 92,3 (92,2 – 92,3) | 89 (88,8 – 89,2) | 49,3 |
Deepcool Assassin IV | 89,3 (89 – 89,5) | 86,4 (86,2 – 86,6) | 48,4 |
Noctua NH-D15 (Offset) | 88,5 (88,1 – 88,8) | 85,3 (85 – 85,6) | 46,6 |
Cinebench R23
tdie (avg) | Core (avg) | dB(A) | |
---|---|---|---|
Corsair A115 | 93,2 (92,8 – 93,8) | 88,6 (88,4 – 89) | 51 |
be quiet Dark Rock Pro 5 | 92,5 (92,4 – 92,6) | 88,3 (88,2 – 88,5) | 46 |
Scythe Fuma 3 | 94 (93,6 – 94,6) | 89,8 (89,4 – 90,3) | 49,3 |
Deepcool Assassin IV | 91,3 (91 – 91,5) | 87,1 (86,8 – 87,3) | 48,4 |
Noctua NH-D15 (Offset) | 90,5 (90,2 – 90,7) | 86 ( 85,6 – 86,1) | 46,6 |
40 dB(A)
prime 95
tdie (avg) | Core (avg) | |
---|---|---|
Corsair A115 | 92,9 (92,6 – 93,4) | 89,5 (89,3 – 89,7) |
be quiet Dark Rock Pro 5 | 91,9 (91,6 – 92,1) | 88,9 (88,5 – 89,1) |
Scythe Fuma 3 | 95 | – |
Deepcool Assassin IV | 90,7 ( 90,2 – 91) | 87,6 (87,2 – 87,9) |
Noctua NH-D15 (Offset) | 90,1 ( 89,6 – 91) | 86,7 (86,3 – 87,6) |
Cinebench R23
Cinebench bei 40 dB(A) führte im Falle des Corsair zweimal zum Erreichen von 95 Grad, weshalb wir hier abgebrochen haben. Zum Vergleich deswegen nur die Bestwerte der Kühler:
tdie (avg) | |
---|---|
Corsair A115 | 94.5 |
be quiet Dark Rock Pro 5 | 93,5 |
Deepcool Assassin IV | 92,9 |
Noctua NH-D15 (Offset) | 91,6 |
Wir versuchen die Ergebnisse nun einzuordnen:
Im Durchschnitt beobachten wir für den Corsair A115, dass er auf AMD AM5 bei der Abwärme die Leistung nicht ganz so abrufen kann, wie auf LGA1700. Extreme Defizite konnten wir nicht generell ausmachen, aber er profitiert auch im besten Fall nicht von seinen lauteren Lüftern und kann anders als auf LGA1700 Mitbewerber nicht hinter sich lassen, selbst wenn man den Offset-Vorteil des Noctuas (ca. 1.5 – 2 Grad) außen vor lässt. Im Worst-Case lag er aber doch ein Stück zurück.
Nun kommt noch ein ABER: Am Ende der Testreihe haben wir den Corsair erneut mehrfach verbaut, um zu schauen, ob wir die Werte nochmal bestätigen können. Innerhalb der Schwankungen konnten wir das prinzipiell auch und haben auch weitere Montagen im 90,x-Bereich unter prime95 und max. Drehzahl gesehen. Allerdings haben wir auch noch stärkere Ausreißer nach oben beobachten müssen, bei dem prime 95 bei max. Drehzahl gar bis 93.5 Grad ging, also nochmal ein gutes Grad mehr bzw. eine Spanne von 3 Grad zwischen dem besten und dem schlechtesten Ergebnis. Bei weiteren Montagen konnten wir das erneut beobachten und so scheint der Corsair A115 (oder AM5 selbst) besonders anfällig für eine gewisse Varianz zu sein, zumindest mehr als sie in den Versuchen mit den anderen Kühlern zu beobachten waren. Besonders gleichmäßiges Anziehen scheint wichtig sein, ohne das als Patentrezept ausrufen zu wollen. Im Übrigen haben wir auch beim Noctua eine Schwankung von bis 1.5 Grad sehen können, nicht aber in diesem Ausmaß.
Wie aber beurteilen wir das nun? In unsere 125W-Ergebnisse haben wir zum fairen Vergleich mit anderen Kühlern für jeden die ersten drei Ergebnisse aufgenommen, die im besten Fall ok sind, im schlechtesten aber doch deutlicher hinter den Erwartungen bleiben. Außerdem haben wir bei dem A115 eben auch starke Ausreißer nach oben beobachtet. Ebenfalls nicht beurteilen können wir die Leistung bei den Ryzen-CPUs mit höherer Leistungsaufnahme und einem weiteren CCD. Somit steht auch mit den neuen Beobachtungen weiter ein Fragezeichen im Raum. So oder so wäre es sicher zeitgemäß gewesen, bei dem A115 eine versetzte Montage anzubieten.
Weitere Ergänzung:
In weiteren Kontrollen haben wir erneut ordentliche Ergebnisse erzielt in denen der A115 nochmal minimal besser abschnitt und mit dem DRP5 gleichzog. Auch der NH-D15 (ohne Offset natürlich) lag auf diesem Niveau, der sich im Bereich von 90.5 Grad einordnete (prime95 max. Drehzahl – nur eine Montage getestet). Zwar schiebt sich der A115 trotz der höheren Lautstärke nicht nach vorn, die Leistung blieb aber in Reichweite und konkurrenzfähig zu den anderen getesteten Kühlern.
Ein wenig fällt dabei natürlich auf die Füße, dass Corsair keine Wärmleitpaste beilegt, um eine erneute Montage mit der Originalpaste zu ermöglichen.
Ursprüngliche Messungen bei 100W:
Getestet mit der Standardwärmeleitpaste von Corsair
Für das AM5-System haben wir die original Wärmeleitpaste verwendet. Die AF140-Lüfter klingen weniger unangenehm als die Deepcool-Lüfter auf dem Assassin IV, werden aber lauter gemessen und machen bei über 1600 rpm natürlich durchaus Krach. Sie lassen unser Schallpegelmessgerät doch deutlich ausschlagen.
Bei der Kühlleistung landen wir auf einem Level mit dem NH-D15 und Co. was aufgrund der Dimensionen nicht anders zu erwarten war. Allerdings nur solange beim Konkurrenten nicht die Offset-Montage zum Einsatz kommt. Insgesamt ist Corsair mit den anderen Boliden gleichauf, die Unterschiede verschwinden in der Toleranz und den minimalen Abständen.
Die stärkere Drosslung um auf 40 dB(A) zu kommen benachteiligt den A115 nur wenig und man bleibt auf einem Niveau mit Mitbewerbern, die weiterhin im Grunde identisch abschneiden.
Auf 1000 U/min gibt es sogar eine besonders gute Leistung (sofern man das bei den Abständen sagen möchte), aber die AF140 sind auch hier etwas lauter.
Kühlleistung auf LGA1700
Testsystem
- Intel Core i5-13600K
- MSI Z790 Tomahawk WiFi
- 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
- be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
- be quiet! Straight Power 12 1000W
Die Kühler werden bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe (12) und AVX. Gemessen wurde nach einer Aufwärmphase von 30 Minuten die Differenz der Durchschnittstemperatur aller Kerne zur Raumtemperatur über einen Zeitraum von 10 Minuten. Die Ergebnisse wurden dann auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Das Ganze bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min. Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.
Für Intel LGA1700 haben wir den Ablauf nochmal neugestaltet und dazu nochmal die passenden Konkurrenten NH-D15, Assassin IV und Dark Rock Elite auf die CPU geschnallt. Wir protokollieren hier nun die durchschnittlichen Kerntemperaturen, weshalb die Ergebnisse nicht mit vorherigen vergleichbar sind.
Wir haben für den Corsair die Noctua NT-H1 Wärmeleitpaste verwendet, da Corsair leider keine weitere Wärmeleitpaste beilegt.
Bei maximaler Drehzahl liegt Corsair ganz vorn mit dabei und sichert sich diese Postion sicher auch mit etwas Lüftergewalt. Der Assassin kann vermutlich auch aufgrund seiner Lamellendichte bzw. Anzahl bei maximaler Drehzahl gut abschneiden. Unabhängig der Schalldruckwerte muss man sagen, dass der Assassin IV subjektiv am unangenehmsten klingt, das kann das Schallpegelmessgerät aber nicht darstellen.
Bei angepasster Lautstärke muss der Corsair-Kühler demnach etwas nachgeben. Er kühlt weiterhin sehr gut, der NH-D15 ist aber nun wieder auf Augenhöhe. Der Assassin IV schneidet nur noch minimal besser ab, genau wie der Dark Rock Elite.
Bei 1000 U/min schneiden der A115 und der NH-D15 besonders gut ab, der A115 hat den höheren Schalldruckpegel, aber auch die niedrigsten Temperaturen. Im Prinzip ordnet man sich hier nach der noch vorhanden Lautstärke.
Fazit
Corsair geht auf Nummer sicher. Somit ist der Corsair A115 keine Überraschung oder Innovation, sondern setzt auf ein bewährtes Design mit der kompromisslosen Größe typischer Dual-Tower. Das Ergebnis ist wie zu erwarten: Eine Kühlleistung, die sich nahtlos an die Luftkühlerspitze anreiht und mit den starken (und im Maximum auch lauten) Lüftern alles aus dem Kühler zwingt. Auf AM5 unterlag die Leistung einer gewissen Schwankung, war in den ursprünglichen Beobachtung aber ohne negative Auffälligkeiten und letztlich in Nachtests im besten Fall in Reichweite zu den bisher getesteten Vergleichsmodellen. Sicher hätte es mit einem Versatz noch Möglichkeiten zur Optimierung gegeben. Die Lüfter können dank des sehr großen Regelbereichs aber auch sehr leise betrieben werden, so dass man hier nicht meckern kann und auch im gedrosselten Betrieb stimmt die Leistung.
Das Schienensystem, das für mehr Kompatibilität und Benutzerfreundlichkeit durch den Verzicht auf Klammern sorgt, hat Corsair ausgesprochen gut umgesetzt. Es ist feinstufig und Standardlüfter können verwendet werden. Das war es aber auch schon mit Neuigkeiten. Der Rest ist halt wirklich Bewährtes und Bekanntes. Entsprechend muss man bei Kompatibilität bzgl. RAM und Gehäuse etwas aufpassen.
Es gibt Abzüge in der B-Note, die weniger mit dem Kühler und mehr mit dem Zubehör zu tun haben und deshalb weniger ins Gewicht fallen. Dass kein Werkzeug dabei ist, lässt sich verschmerzen, aber eine kleine Tube Wärmeleitpaste sollte in der Preisklasse definitiv enthalten sein. Das fehlerhafte Y-Kabel ist natürlich auch nicht schön, wenn man es benötigt. Beim Design hätte man sich auch ein schöneres Finish für die Oberseite überlegen können, das ist Geschmackssache.
Mit einer UVP von um die 115€ reiht man sich genau so nahtlos bei der Konkurrenz an und damit ist das sicher kein Spartipp! Auf die UVP betrachtet liegt er im Bereich des Noctua D15 und unterhalb der schwarzen Version, bringt aber nicht dessen Lieferumfang, dafür aber das Schienensystem. Im Vergleich zum DRP5 liegt man preislich etwas höher, kann dafür aber eine längere Garantie und Standardlüfter bieten.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.