
Das OmnyX von Cougar kann durch die symmetrische Optik besonders flexibel positioniert werden. Der Innenraum ist um 90 Grad gedreht und wird von vier 160-mm-Lüftern gekühlt. Wir konnten uns das ungewöhnliche Gehäuse ansehen.
Technische Daten des Cougar OmnyX
| Maße (LxBxH) | 470 x 300 x 520 mm |
| Material | Stahl, Glas, Kunststoff |
| Mainboard-Format | ATX, M-ATX, Mini-ITX Kompatibel zu Back-Connect |
| Anschlüsse Front | 2x USB 3.2 Gen2 Typ C 4x USB 3.0 yp A 1x Audio Reset-Button |
| CPU-Kühler-Höhe | max. 170 mm |
| Grafikkarten-Länge | max. 380 mm |
| max. Laufwerke | 2x 3.5″ 2x 2.5″ |
| Vorinstallierte Lüfter (mm) / (U/min) | Vorne: 2x 160mm ARGB PWM-Lüfter Heck: 2x 160mm ARGB PWM-Lüfter (Reverse) PWM: 300-1200 U/min |
| Maximale Lüfterinstallation (mm) | Seite: 3x 120 mm Vorne: 2x 120/140/160mm Heck: 2x 120/140/160mm |
| Optionale Radiatoren (mm) | Seite: max. 120/240/360 mm Vorne: max. 240/280 mm Heck: max. 240/280mm |
| RGB-Beleuchtung | via Lüfter und Controller |
| Preis | notebooksbilliger.de: € 149,90* |
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Cougar OmnyX im Detail

Das OmnyX Gehäuse ist ziemlich groß und mit über 12 kg auch nicht gerade leicht, man benötigt also ordentlich Platz auf dem Tisch.
Die Gestaltung ist vergleichsweise ungewöhnlich, da Vorder- und Rückseite beinahe gleich aussehen, nur eben spiegelverkehrt. Somit kann das Gehäuse links und rechts platziert werden, ohne dass es umgebaut werden muss. Das IO-Panel kann zur optimalen Erreichbarkeit auf einer Schiene einfach verschoben werden.
Bleiben wir kurz beim Panel: Es bietet eine stolze Anzahl an Anschlüssen: Vier mal USB-A und zwei mal USB-C sind ungewöhnlich viel. Zudem gibt es einen Audio-Anschluss und einen RGB-Button! Clever: Cougar nutzt für die Menge an USB-Anschlüssen nicht nur interne Header, sondern auch externe Anschlüsse des Mainboards, die später ohnehin schwer erreichbar sind.
Beim Transport des Gehäuses muss man aber aufpassen: Da eigentlich alle Flächen an dem Gehäuse entweder magnetisch oder mit Push-Pins lediglich angesteckt sind, besteht die Gefahr, dass sich was löst und einem das Case aus der Hand rutscht.

Auf Vorder- und Rückseite kann man sowohl das Lüftergitter abnehmen und auch die schwarzen Blenden daneben sind modular. Cougar zeigt auf der Produktseite auch andere Designs z.B. mit Holzoptik, zu denen wir aber keine Bezugsquelle gefunden haben.

Hinter den Lüftergittern (ohne gesonderte Staubfilter) verbergen sich jeweils zwei 160-mm-Lüfter mit ARGB-Beleuchtung! So bietet das OmnyX also vier besonders große Lüfter, die Luft von rechts nach links durch das Gehäuse fördern. Die PWM-Lüfter haben einen Drehzahlbereich von ~300-1200 U/min.

Auf den unteren Teil kann man von drei Seiten, verschlossen mit Kunststoffblenden, und von unten zugreifen. Der „Keller“ dient aber lediglich der Verkabelung.
Strom-, Maus-, Tastatur-, Bildschirmkabel etc. werden in Schienen gesteckt und dann können die Abdeckungen wieder drauf. Optisch ist das sauber, aber der Anschluss von Geräten ist natürlich klar aufwändiger, da man von unten an das Gehäuse muss.

Auch beide Glasflächen sind einfach angesteckt, der gläserne Deckel gibt zusätzliche Einblicke. Durch die Positionierung vorzugsweise auf dem Tisch, wäre sicher auch ein Lüftergitter als Deckel denkbar gewesen, da man das Gehäuse eh nicht gut von oben sieht. Die rechte Seite besteht aus Stahl und ist fast vollständig gelocht. Die Stabilität ist dennoch ordentlich. Es verwindet sich zwar deutlich, aber da gibt es weniger stabile Modelle. Überhaupt wirkt das Cougar OmnyX recht solide gefertigt. Viel Glas und Stahl, ersteres zum Teil mit eleganten 45 Grad Kanten. Der untere Teil besteht aus Kunststoff und hält da nicht ganz mit.

Das Tray für das Mainboard ist im OmnyX um 90 Grad gedreht, die Anschlüsse zeigen also wie oben bereits erwähnt nach unten. Quasi eingefasst wird das System von den vier 160-mm-Lüftern, die linken im Reverse-Design, was optisch die Symmetrie wahrt. Der Airflow geht also von rechts (Grafikkarte) nach links.

Mit den Schienen aus dem Lieferumfang können die 160-mm-Plätze auf 120/140 mm adaptiert werden und dann passen dort auch zwei kleinere Lüfter oder entsprechende Radiatoren. Der Montagerahmen der Lüfter ist modular, auf einer Seite wackelt er ein wenig, was bei Vibrationen ungünstig ist. Der Lieferumfang ist abseits der Schienen mau: Ein Tütchen unsortierter Schrauben und Kabelbinder gibt es, aber auch eine ordentliche Anleitung.

Einen Platz für einen 360-mm-Radiator gibt es über dem Mainboard. Eine AiO lässt sich auch besser in den außergewöhnlichen Luftstrom einbinden als ein CPU-Luftkühler. Bei der gängigen Ausrichtung eines Luftkühlers würde dieser zum geschlossenen Boden fördern und ihn um 90 Grad zu drehen ist bei einem AMD-System oft nicht möglich.

Neben normalen Mainboards sind auch Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen kompatibel. Den ansonsten leeren Gehäuseboden lässt Cougar ungenutzt.

Die hintere Kammer bietet Platz für das Netzteil, das ebenfalls mit dem Stromanschluss nach unten montiert wird. Dazu muss eine Blende mit dem PSU verschraubt werden. Der Schalter ist dann auch nur über den Gehäuseboden erreichbar.
Neben dem Netzteil gibt es einen großen ARGB/PWM-Hub mit je zwei weiteren freien Anschlüssen. Der erste Anschluss gibt das Drehzahlsignal aus, an dem ab Werk aber kein Lüfter angeschlossen ist. Hier sollte man also umstecken, wenn man die Drehzahl der Lüfter auslesen möchte. Wer Laufwerke installieren will, kann das auf dem modularen Montagerahmen links tun. Dort passen zwei 2,5-Zoll- und zwei 3,5-Zoll-Laufwerke.

Der Einbau der Hardware war unkompliziert, die Platzverhältnisse großzügig. Es gibt keinen Arretierungspin auf dem mittigen Abstandshalter für das Mainboard, aber das ist nur eine Kleinigkeit. Für die Slotblenden braucht es einen Schraubenzieher, davon ab ist die Grafikkarte schnell verbaut.

Kabel lassen sich einfach nach vorne führen und geben keine größere Herausforderung als bei „normalen“ Gehäusen. Auf der Rückseite muss man allerdings etwas quetschen und Sorgfalt walten lassen. Da es keine Kabelführungen gibt, muss man sie selbst verlegen und festzurren. Dabei sollte man darauf achten, dass die Kabel nicht zu weit vorstehen, da sie sonst die Seitentür aufdrücken können und diese dann herabfällt.

Umständlich ist vor allem der Anschluss von externen Geräten, da die Anschlüsse von Grafikkarte und Mainboard nach unten zeigen. Hier werden auch zwei der USB-A-Ports und der USB-C-Port vom I/O-Panel angeschlossen, was eine gute Idee ist. Zum Anschluss neuer Geräte muss das Gehäuse angehoben werden.

Temperaturen und Lautstärke
Testsystem und Ablauf
- AMD Ryzen 5800X @ 100W
- be quiet! Dark Rock Slim
- MSI B550 Gaming-Plus
- Zotac GeForce RTX 3080 12 GB Trinity OC
- 16 GB DDR4-RAM Corsair Vengeance RGB
- be quiet! Straight Power 12 750W
Als Software dienen prime95 (12k ohne AVX) für die CPU und MSI Kombustor für die GPU. Jeder Testlauf ging 10-Minuten nach einer Aufwärmzeit von 30 Minuten. Die Werte sind der jeweilige Durchschnittswert dieser 10 Minuten, normiert auf 20 Grad Raumtemperatur. Für die Messung bei gleichem Schalldruck werden die Gehäuselüfter auf 36 dB(A) reguliert (30 cm Abstand schräg von vorn). CPU-Lüfter und Grafikkartenlüfter werden auf 36 und 40 dB(A) fixiert. Die Gehäuse wurden jeweils zweimal gemessen und der Durchschnittswert beider Durchgänge genommen.
Hinweis: Solche Temperaturbeobachtungen unterliegen natürlich Variablen und Toleranzen und lassen sich auch nicht 1:1 auf andere Systeme übertragen! Neben der erreichten Abwärme spielen auch die verwendeten Kühllösungen eine Rolle.
Anmerkung zu unserem Aufbau: Wir nutzen zur Vergleichbarkeit mit anderen Gehäusen unser Testsystem, bei dem der CPU-Kühler im OmnyX in Richtung des geschlossenen Bodens fördert. Eine andere Ausrichtung und vor allem eine AiO könnten sich besser in den Luftstrom integrieren lassen. Wir bleiben aber bei unserem Standardsystem, dessen Kühler wir auch nicht drehen können.
Die verbauten 160-mm-Lüfter haben uns vom Laufgeräusch weniger bis überhaupt nicht gefallen. Das liegt vor allem an einem deutlichen Rattern, das bei niedriger Drehzahl (unter 600 U/min) sehr stört, wenn man Wert auf einen leisen Betrieb legt. Bei höherer Drehzahl überwiegt dann das Luftgeräusch, wirklich leise wird es also nie. Bei maximaler Drehzahl ist das Case durchaus laut, es gibt aber lautere.

Die nicht optimale Konfiguration mit einem nach unten fördernden Luftkühler sorgte für eine hohe CPU-Temperatur. Eine AiO dürfte definitiv der bessere Partner für das OmnyX sein. Die CPU bekommt mit einem Luftkühler quasi auch ausschließlich vorgewärmte Luft von der GPU. Die Grafikkarte hingegen wird sehr gut gekühlt und bleibt unter 67 Grad, ein super Ergebnis.
Ein Test bei angeglichener Lautstärke war nicht möglich, da das Rattern der Lüfter eine extrem weite Absenkung der Drehzahl erforderlich gemacht hätte und uns die CPU zu heiß wurde.
Fazit
Groß, flexibel und ungewöhnlich! Das OmnyX von Cougar besticht durch seine symmetrische, beidseitig nutzbare Optik, die zu einem ungewöhnlichen Aufbau führt. Was die Verkabelung angeht führt das zu Einschränkungen bei der Erreichbarkeit der Anschlüsse und benötigt etwas mehr Platz durch den hohen Unterbau. Clevererweise bietet das OmnyX aber besonders viele USB-Anschlüsse am verschiebbaren Front-Panel. Dennoch ist ständiges Anschließen von Geräten und auch der Transport des Gehäuses aufgrund der lediglich angesteckten Flächen recht unkomfortabel.
Die verbauten 160-mm-Lüfter haben uns aufgrund des ratternden Laufgeräuschs weniger gut gefallen, auch wenn sie viel Luft bewegen können. Das sorgt für eine sehr gute Temperatur der Grafikkarte, die direkt mit frischer Luft versorgt wird. Mit einem CPU-Luftkühler ist das Ganze nach unserer Ansicht nicht optimal, sodass hier für möglichst gute Temperaturen eine AiO verbaut werden sollte. Der integrierte Hub unterstützt die gemeinsame Steuerung der Lüfter und dank der mitgelieferten Schienen lassen sich auch Lüfter im gängigeren Format nutzen.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.











