Die Aurvana Ace 2 von Creative verfügen über Solid-State-Treiber von xMEMS, die mit einem dynamischen 10mm-Treiber kombiniert werden. aptX-Codecs inkl. aptX Lossless und eine aktive Geräuschunterdrückung sind ebenfalls mit von der Partie. Wir konnten die Ace 2 Probehören.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Gewicht (einzeln) | 4.7 g |
Gewicht Case | 37,2 g |
Größe (einzeln) | 34 x 23,3 x 25,8 mm |
Größe Case | 67,7 x 49,1 x 26,9 mm |
Frequenzumfang | 5–40,000 Hz |
Laufzeit pro Ladung | 4 Stunden (ANC an) 6 Stunden (ANC aus) |
Laufzeit insgesamt | 16 Stunden (ANC an) 24 Stunden (ANC aus) |
Bluetooth | 5.3 LE |
Codecs | SBC AAC LC3 AptX AptX adaptive AptX Lossless |
Sonstiges | -ANC -anpassbar via App -xMEMS-Treiber -IPX5 |
Preis | Amazon.de: € 99,99* |
Creative Aurvana Ace 2 im Detail
Lieferumfang, Design und Ausstattung
Neben einer Anleitung liegen zwei weitere Zettel im Karton, die zum Download von zwei Apps auffordern. Die Anleitung selbst erklärt das Bedienschema, den Ladezustand anhand der LEDs und so weiter.
Zum weiteren Lieferumfang gehören weitere Aufsätze in verschiedenen Größen und ein Ladekabel.
Das Ladecase ist etwas flacher gestaltet und fällt durch das teilweise transparente Material auf, wodurch man einen Teil des Innenlebens sehen kann. Die Innenseite vom Deckel ist in glänzender Kupferfarbe gehalten, was definitiv mal etwas anderes ist.
Bei dem Preis ist es nur etwas schade, dass das Case keine Metalloberfläche hat und somit hochwertiger wirken könnte. Der Deckel hat ein wenig Spiel, hält aber sicher.
Auch die Aurvana Ace 2 Hörer greifen das teilweise transparente Design mit den kupfernen Akzenten auf, ansonsten sind es halt gängig geformte In-Ears mit Steg. Durch das abgerundete Design könnten sie sich eventuell schwer greifen und herausnehmen lassen, ich habe damit aber keine Probleme.
Die technische Ausstattung kann sich sehen lassen: Die Aurvana Ace 2 setzen auf Bluetooth 5.3 und LE Audio. Neben LC3, AAC und SBC werden auch Qualcomm’s aptX-Codecs aptX Lossless, aptX Adaptive und aptX unterstützt. Weiterhin sind die Hörer nach IPX5 vor Wasser geschützt, sodass Sport- und Outdoor-Aktivitäten kein Problem sind.
Die Inbetriebnahme stellte sich als ungewohnt hakelig heraus. Der Kopplungsprozess wurde an zwei verschiedenen Smartphones zwar schnell durchgeführt, doch es kam bei beiden kein Ton. Nach einem Master-Reset (Taste am Case 8 Sekunden drücken) ging es dann.
In der Testphase und dem wechselnden Betrieb am Laptop und Smartphone kam der linke Hörer wohl durcheinander und wollte sich nicht mehr mit dem Smartphone verbinden. Auch hier war ein erneuter „Master-Reset“ notwendig.
Tragekomfort und Bedienung
Die Passform war in meinem Fall auf Anhieb perfekt. Die anderen Stöpsel mussten gar nicht probiert werden. Dicht und sicher saßen die Ace 2 im Ohr und machten auch bei Bewegung keinerlei Anstalten sich zu lösen. Auch waren sie sehr bequem und es kam nicht zu unangenehmen Begleiterscheinungen.
Die Bedienung hat in Bezug auf die Touchflächen nicht restlos überzeugt. Die Sensoren dazu befinden sich im oberen Teil des Steges. Da es zudem keine Geste in Form eines einfachen Tippens gibt, sondern nur zweifaches, dreifaches und anhaltendes Drücken, gibt es nicht so schnell unerwünschte Eingaben. Eine Trageerkennung gibt es nicht, bei dem Preis hätte diese gern implementiert sein können.
Tatsächlich könnte die Gestenerkennung aber etwas zuverlässiger und auch flotter sein, da die Reaktion immer wieder etwas Träge gewirkt hat und dies zu einer als weniger präzise empfundenen Bedienung führte. Ab und an wurde die Gesten nicht wie gewünscht erkannt, möglicherweise braucht es hier einfach noch mehr Übung.
Das Bedienschema überzeugt. Es lässt sich bei zwei Gesten in der Creative-App pro Hörer einstellen, damit bin ich glücklich. Lediglich das anhaltende Drücken ist der Lautstärkeregelung vorbehalten.
Als Optionen für die anderen Gesten gibt es:
- Wiedergabe/Pause
- Track vor/zurück
- ANC an/aus/Umgebungsmodus durchschalten
- Sprachassistent
Creative-App
Die App gibt den Überblick über den Akkustand beider Hörer. Im Hauptmenü gibt es die Unteroptionen für den Equalizer, ANC und die Steuerung.
Neben Klanganpassung und den Steuerungsoptionen können über die App die Sprachansagen ausgeschaltet werden. Zudem sind Firmware-Updates möglich.
Lediglich die Verbindung der App beim Start könnte flotter ausfallen. Es kam auch einige Male vor, dass die App sich beim Start aufgehängt hat.
Klang
Klangeinschätzungen sind wie immer subjektiv!
Bei den verbauten Treibern gibt es bei den Ace 2 Besonderheiten da sie auf ein Zwei-Treiber-System bestehend aus einem dynamischen 10mm-Treiber für die Mitten- und Basswiedergabe und einen xMEMS Solid-State-Treiber für den Hochtonbereich setzen. Der Frequenzbereich wird bis 40 kHz angegeben.
Diese Kombination klingt in den Standardsettings bereits angenehm klar. Das gilt für Musik, aber auch die deutliche Stimmenwiedergabe bei Hörspielen gefällt.
Als neutral empfinde ich die Abstimmung auch mit flachem Equalizer nicht. Es ist eine Betonung im Bassbereich zu hören, die ja nach Song stärker/weniger zur Geltung kommt. Während Akustik-Stücke, Klassik usw. im Tiefton zurückhaltender und ausgeglichen wirken, sticht der leicht behäbige Bass bei Pop, Dance, Hiphop etc. dann doch deutlicher hervor und geht auch mal in die Mitten. Je nachdem ob ANC an oder aus ist unterscheidet sich der Effekt. Ohne ANC wird es etwas dumpfer.
Trotz dieser gewissen Betonung im Bassbereich könnten die Ace 2 Bassfans aber nicht „fett“ oder spaßig genug sein.
Dank der App lässt sich der Klang anpassen. Es gibt viele Presets von denen einige auch wirklich brauchbar sind und eine manuelle Anpassung der Kurve ist ebenfalls möglich. Hier zeigt sich auch schnell das Potenzial im Bassbereich. Mit dem Musikpreset bekommt man bereits mehr Druck, wer noch mehr will zieht die Frequenzen im 10-Band-EQ hoch und kann die vorhandenen Reserven abrufen. Der EQ ist aber auch ein wenig eigensinnig, da das Verstellen eines Punktes den Nachbarpunkt gegenteilig mit verändert. Hebt man beispielsweise 50 Hz an, fallen 20 und 60 Hz ab.
Die Höhen brillieren! Sie wurden als klar, detailliert und knackig empfunden, was dem Klangbild sehr zuträglich ist. Dies wird im allgemeinen ohne übermäßige Schärfe oder Schrillheit erreicht. Erst bei hoher Lautstärke oder bei Nutzung des EQ musste ich aufpassen, dass es mir dann nicht etwas zu metallisch oder auf Dauer anstrengend wird. Insgesamt ist das hier eine sehr gute Vorstellung mit einem schönen, detaillierten Auftreten.
ANC und Transparenzmodus
Die Aurvana Ace 2 bieten adaptives ANC und einen Umgebungsmodus. Der ANC-Modus zeigt ein gewisses Rauschen, das auch in ruhigeren Passagen bei der Wiedergabe hörbar ist.
Die ANC-Leistung ist in Ordnung aber nicht herausragend. Es unterdrückt vorrangig tiefe Frequenzen. Die hohen Anteile der Geräusch sind weiter ungemindert hörbar, auch leise Geräusche werden zum Teil nicht unterdrückt. Das adaptive ANC lässt sich in der Intensität nicht anpassen.
Weiterhin kann es bei aktivem ANC beim Einsetzen oder beim Zurechtrücken der Hörer im Ohr zu einem Pfeifen kommen. Dies entsteht auch, wenn die Hörer tief in das Ohr gedrückt werden. Beim linken Hörer trat das häufig auf, beim rechten ließ es sich nicht provozieren.
Der Umgebungsmodus lässt die Umgebung nicht nur durch, er verstärkt sie auch deutlich und ist sehr effektiv. Er rauscht aber noch deutlicher.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist eine Schwachstelle der Creative Aurvana Ace 2. Creative selbst gibt 6 Stunden ohne und 4 Stunden mit ANC an. Beides sind schon an sich keine herausragenden Werte, die, je nach Lautstärke und sicher auch vom verwendeten Codec abhängig, noch etwas unterboten werden können.
Unter Nutzung bei ungefähr halber Lautstärke und dem aptX adaptive Codec, kamen wir mit ANC auf eine Laufzeit zwischen 3.5 und 4 Stunden. Ohne ANC sprang die Restladung nach relativ exakt 4.5 Stunden auf 20%. In beiden Fällen waren wir also knapp unter den Angaben des Herstellers.
Nun muss man natürlich erstmal 4-6 Stunden ohne Pause hören wollen damit die Laufzeit limitiert und es gibt auch eine Schnellladefunktion, die ~1 Stunden Laufzeit nach 10 Minuten Ladezeit ermöglicht (nicht verifiziert). Insgesamt ist die Laufzeit aber eben doch etwas enttäuschend.
Aufgeladen werden die Ace 2 per USB-C oder kabellos per Qi. LEDs geben den ungefähren Akkustand an.
Fazit
Beim Klang, Tragekomfort und den unterstützten Codecs haben die Creative Aurvana Ace 2 schnell überzeugen können. Die schön gestalteten In-Ears punkten dort und die App erwies sich als sinnvolle Ergänzung. Der 10-Band-Equalizer ermöglicht Anpassungen an den eigenen Geschmack und es gibt 15 Presets. Zudem sind auch die anpassbare Steuerungen und die mögliche Deaktivierung der Sprachansagen Vorteile der beim Start trägen App.
Das konfigurierbare Bedienschema lässt kaum Wünsche offen, lediglich eine Trageerkennung wäre ein Nice-to-Have gewesen. Die Reaktion der Touchflächen war leider nicht immer perfekt.
Ein größerer Kritikpunkt ist die doch eher geringe Akkulaufzeit, wo mit ANC je nach Codec und Lautstärke nur 4 Stunden oder weniger drin sind. Die ANC-Performance ist OK, es kann aber zu einem Pfeifen kommen, wenn die In-Ears mit aktiviertem ANC ungünstig angefasst werden.
In Summe haben sich die Ace 2 im Wesentlichen, also beim Klang und beim Tragegefühl, voll beweisen können. Beim Drumherum kann für den Preis aber noch etwas nachjustiert werden.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.