Creative Sound Blaster X1 USB-C DAC im Test

Heute schauen wir uns mit dem Creative Sound Blaster X1 einen schlanken USB-C DAC im Miniformat an. Der DAC mit Kopfhörerverstärker bringt eine Palette an Funktionen mit.

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Technische Daten

Creative Sound Blaster X1
SchnittstelleUSB-C
3.5 mm Kopfhörer-Ausgang
DACAKM AK4377
SNRbis zu 115 dB
Frequenzgang20–20.000 Hz
Unterstützt Eingabeformate2.0 / 5.1 / 7.1 Kanal, 24 Bit / 96 kHz
Kopfhörer-Ausgangsleistung-1.2 Vrms (90 mW) @16 ohm
-1.7 Vrms (90 mW) @32 ohm
-2.4 Vrms (38 mW) @150 ohm
-2.4 Vrms (10 mW) @600 ohm
BesonderheitenSuper X-Fi
Creative APP
Preis69,99€
(Stand: 31.08.2022)

Creative Sound Blaster X1 im Detail

Die kleine Pappschachtel ist für den noch kleineren DAC beinahe zu groß. Darin enthalten sind der Sound Blaster X1, ein ungefähr 8cm langes USB-C Kabel und eine Schnellstart-Anleitung, die die Funktionsweise übersichtlich darstellt.

Der Sound Blaster X1 selbst ist nicht mal 7cm lang (zzgl. Kabel) und wiegt lediglich 15 g. Das Gehäuse des schwarzen Sticks mit silbernen Akzenten an den Kanten ist aus Metall gefertigt, was haptisch einen guten Eindruck macht. Demgegenüber stehen jedoch recht klapprige Tasten. Das untere Tastenfeld hat viel Spiel und klappert, wenn man den DAC bewegt. Da er jedoch in den meisten Fällen irgendwo liegt, stört das im Alltag eher nicht.

Die Tasten bestehen aus einem SXFI-Button, Lautstärkereglung und dem dazwischen positionierten Play/Pause-Button. An einer Seite befindet sich ein 3,5 mm Audioanschluss (4 Pol), der auch für Headsets samt Mikrofon geeignet ist. An der Unterseite ein USB-C Anschluss. Ein USB-A Adapter ist nicht enthalten und muss für entsprechenden Anschluss nachgekauft werden. Bei einem Preis von fast 70€ sollte dieser schon enthalten sein. Kompatibel ist der DAC zum Windows-PC, macOS, Playstation 4 und 5 sowie der Nintendo Switch – laut Datenblatt.

Von der Kompatibilität zum Smartphone ist weder auf Verpackung, Webseite noch in der Anleitung etwas zu finden. Am vorliegenden Geräte mit Android 11 funktionierte Sound Blaster X1 jedoch auf Anhieb und Creative verweist zudem auf die SX-FI App, die den DAC ebenfalls erkennt.

Bevor wir aber die Software und Apps ansehen nochmal ein Blick auf die technischen Eigenschaften. Für den Klang verbaut Creative einen AKM AK4377 DAC und unterstützt 24 Bit/96 kHz. Angegeben werden bis zu 115 dB SNR.

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Der DAC kam laut Spezifikationen wohl auch schon bei dem identisch aussehenden SX-FI AMP vor einigen Jahren zum Einsatz. Neben dem DAC wird ein Ti/Burr-Brown INA1620 verbaut. Kopfhörer von 16 bis 600 Ohm sollen unterstützt werden. Die Ausgangsleistung beziffert der Hersteller mit 1.2 Vrms (90 mW) @16 Ohm bis 2.4 Vrms (10 mW) @600 Ohm.

Praxiseindruck

Zunächst haben wir mit dem Corsair HS-65 Surround ein typisches Gamer-Headset angeschlossen.

Klanglich wäre es übertrieben zu behaupten „Wow damit klingt alles ja sofort besser“. Im Vergleich zu Realtek-OnBoard-Sound eines ASUS Vivobook bilden wir uns bei bei der Wiedergabe ohne aktive Klangfunktionen einen leichten Unterschied pro X1 ein. Subjekt tief empfinden wir den Klang etwas dynamischer, klarer und mit mehr Zeichnung im Tiefton. Das könnte natürlich Einbildung sein, auch weil der X1 mehr Pegel bringt.

Die einfache Frequenzmessung des HS-65 mit einem miniDSP EARS zwischen beiden Quellen ergab keine Unterschiede, so dass zumindest hier kein „Sounding“ zu erkennen ist.

So oder so ist Klang ist keiner Weise zu bemängeln.

Bei der Ausgangsleistung zeigt sich, dass sowohl der verwendete Laptop als auch das Smartphone durch einen höheren Pegel profitieren. Um das zu Prüfen, haben wir den etwas anspruchsvolleren 250 Ohm Kopfhörer Monitor 80 von OneOdio angeschlossen.

Am ASUS Vivobook mit Realtek OnBoard-Audio stieg die Lautstärke hörbar. Das Smartphone, das zuvor kaum Pegel aus den Kopfhörer kitzeln konnte stieg kam immerhin auf einen ausreichenden Pegel.

Der subjektive Eindruck wird durch die (grobe) Pegelmessung mittels miniDSP EARS und der REW Software bestätigt. Wir haben den maximalen Pegel bei der Wiedergabe des identischen Songs protokolliert, um zumindest grobe Zahlen für eine Visualisierung zu haben.

So erreichten wie am OnBoard-Sound des Notebooks 85,8 dB(Z) (LZSmax). Mit dem X1 DAC wurden 93,8 dB(Z) erreicht. Am Smartphone stieg der Pegel von 75,8 auf 83,8 dB(Z).

Mit typischen Gaming-Headsets wie dem Corsair HS65 Surround kann man auch Lautstärken erreichen, die man nicht wirklich ertragen möchte.

Software

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Als zentrale Steuerung und zuständig für die meisten Features ist die Creative App.

Dort gibts es unter anderem einen Equalizer, Scout Modus und Features aus der Acoustic Engine wie Smart Volume, Surround, Dialog+ und Kommunikations-Funktionen wie die CrystalVoice Option. Die Anzahl und Namensgebung ist auf den ersten Moment etwas unübersichtlich und nicht immer leicht verständlich, da beispielweise sowohl eine Option der Acoustic Engine und im CrystalVoice „Smart Volume“ heißt. Die Erklärungen erwähnen grundsätzlich nur die Vorzüge: Hier gilt einfach mal probieren.

Die Auswirkung der Optionen ist wie immer subjektiv. Gut gefallen haben uns zum Beispiel der Crystalizer, der sowohl bei Musik als auch im Spiel gefühlt etwas mehr Klarheit aus der Wiedergabe kitzelt. Mit zunehmenden Werten wird aber die Badewannenabstimmung erhöht. Besonders die Höhen werden bei hohen Werten zu spitz. Positiv ist anzumerken, dass sich die Effekte in ihrer Intensität fein dosieren lassen.

Wir haben zur Veranschaulichung mal den Frequenzgang mittels der REW-Software aufgezeichnet in dem wir schlicht den X1 mit den Eingang der Onboard-Soundkarte verbunden haben.

Alle Optionen deaktiviert
Bass Boost auf 50
Crystalizer auf 50

SmartVolume gleicht die Lautstärkeunterschiede aus und verringert damit die Dynamik. Der Klang ist damit weniger lebendig und immersiv, aber Sprünge in der Lautstärke werden reduziert, was Nachts angenehm sein kann.

Der Scout Modus soll in Games einen Vorteil bringen in dem etwa leise Geräusche wie Schritte zur besseren Ortung mehr betont werden. Auch hier findet eine automatische, dynamische Lautstärkeanpassung statt und auch die Höhen scheinen angehoben zu sein.

Einen Equalizer gibt es ebenfalls

Über vordefinierte Profile können auch spezielle Settings ausgewählt werden. Da diese Funktionen über die Software realisiert werden, stehen sie nur unter Windows/MAC zur Verfügung, nicht an den Konsolen.

Anders ist das mit Super X-Fi, dass sich per Knopfdruck aktivieren lässt. Zur Anpassung von SX-Fi mittels Head Map ist aber wiederum eine weitere App notwendig. Man sieht, dass das alles noch etwas einheitlicher sein könnte.

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Auch SFXI selbst ist wie immer ein sehr subjektives Feature. Bei reduzierter Musik kann die empfundene Räumlichkeit nach unserer Meinung durchaus gefallen. Abseits dessen klingt es häufiger aber mal seltsam mit zu viel Hall. Spiele können öfter profitieren und gewinnen an Breite. Sie wirken detaillierter und einfach „mehr“. Aber auch hier neigt das Feature immer wieder zum hallen oder unnatürlichem Klangbild. Man muss es einfach selbst testen. Mag man eine möglichst originalgetreue Wiedergabe, wird einem SXFI wohl zu verfremdend sein. Ob SXFI aktiv ist signalisiert eine kleine Status-LED neben dem großen Button.

Da sich Super X-Fi direkt per Knopfdruck an der Hardware (de)aktivieren lässt, funktioniert es in diesem Fall – und anders als auf Smartphone bei den Bluetooth-Kopfhörern, nicht nur mit lokalen Inhalten – sondern bei der gesamten Wiedergabe auf allen Geräten.

Fazit

Der Creative Sound Blaster X1 USB-C DAC ist eine einfache Möglichkeit sein System klanglich und funktional aufzupeppen. Die Klangqualität ist nach unserer Ansicht ohne Fehl und Tadel. Es konnte zudem eine etwas höhere Maximallautstärke aus den getesteten Geräten geholt werden, auch wenn es hier sicher potentere Verstärker gibt. Die Software stellt am PC nach etwas Orientierung nette Features zur Verfügung, deren Nutzen jeder für sich selbst erkunden muss. Genauso ist es mit Super X-Fi auf Knopfdruck, dass ebenso begeistern wie Kopfschütteln hervorrufen kann. Gut oder schlecht ist nicht nur vom Einsatzgebiet (Musik(genre), Gaming, Film), sondern auch von den persönlichen Präferenzen abhängig. Creative bietet in der Software viele Möglichkeiten sich etwas auszuprobieren, auch weil sich viele Funktionen gut dosieren lassen.

An dem kleinen Geräte selbst könnte man objektiv die etwas klapprigen Buttons bemängeln. Zudem wäre es schön, wenn ein USB-A-Adapter beiliegen würde. Gerade weil der X1 DAC nicht unbedingt ein Schnäppchen ist.

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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