Auf der Suche nach einer schnellen externen Festplatte stößt man schnell auf die SanDisk Extreme Portable SSD V2 und die Samsung Portable SSD T7 Shield. Beide bieten neben hohen Geschwindigkeiten einen USB-C-Anschluss und zeigen sich gewappnet gegen Staub, Wasser und Stürze. Die Entscheidung fällt nicht leicht, also habe ich beide 1 TB Modelle gekauft und in diesem Test miteinander verglichen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Samsung Portable SSD T7 Shield | SanDisk Extreme Portable SSD V2 | |
---|---|---|
Maße | ca. 88x59x13 mm | ca. 101x53x9 mm |
Gewicht | ca. 92 g | ca. 56 g |
Kapazität | 1 TB (weitere Größen erhältlich) | 1 TB (weitere Größen erhältlich) |
Anschluss/Schnittstelle | USB-C USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) | USB-C USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) |
max. Geschwindigkeit | 1.050 MB/s (lesen) 1.000 MB/s (schreiben) | 1.050 MB/s (lesen) 1.000 MB/s (schreiben) |
Verschlüsselung | AES 256 Bit | AES 256 Bit |
Wasser-/Staubschutz | IP65 | IP55 |
Garantie | 3 Jahre | 5 jahre |
Preis | Amazon.de: € 89,99* | Amazon.de: € 99,00* |
Die Daten der beiden externen SSD lesen sich vergleichsweise ähnlich. Die SanDisk Extreme Portable SSD V2 ist länger, aber schmaler und flacher. Die T7 Shield von Samsung bringt zudem ein paar Gramm mehr auf die Waage.
Die angegeben Leistungsdaten sind identisch. Unterschiede gibt es bei der IPXX-Zertifizierung und den Garantiezeiten, auf Ersteres gehen wir später nochmal kurz ein.
Die externen Festplatten im Detail
Lieferumfang
Bei dem Lieferumfang zeigt sich Samsung bei der Portable SSD T7 Shield etwas spendabler und legt sowohl ein USB-C auf USB-A-Kabel und ein USB-C auf USB-C Kabel mit je gut 45 cm Länge bei. Der SanDisk Extreme Portable liegt lediglich ein 20 cm langes USB-C-Kabel bei, ergänzt durch einen Adapter auf USB-A. Dafür gibt es jedoch einen Code, um die Software Datenwiederherstellungssoftware „RescuePRO SSD“ zwei Jahre nutzen zu können.
Design und Ausstattung
Das SanDisk Modell ist im Vergleich deutlich flacher und etwas feiner gestaltet als die sehr robust wirkende T7 Shield. Bedingt durch die strukturierte Form und die dicke Gummihülle ist die Samsung SSD sehr griffig und fasst sich sicher an. Kehrseite der Medaille ist, dass die Gummihülle Staub und Flusen festhält. Entfernen lässt sich die Hülle nicht.
Zwar ist auch die das SanDisk-Modell auf der Unterseite und am Rand leicht gummiert, die Oberseite ist jedoch aus gepunktetem Kunststoff gefertigt und glatter. Dafür gibt es die farblich umrandete Aussparung mit der sich die SSD beispielweise mit einem Karabinerhaken befestigen lässt.
Beide Modelle haben an den USB-C Anschluss am unteren Rand. Samsung ergänzt diesen um eine Betriebs-LED, die bei dem SanDisk-Modell fehlt.
Bei beiden externen SSDs steht auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse, konkret Wasser, Staub und Stürze auf dem Programm. Die Portable SSD T7 Shield zeigt sich hier, sicher auch durch die Gummihülle, noch etwas umfassender aufgestellt. Sie hat die IP65-Zertifizierung, also Schutz gegen Strahlwasser, ist Staubdicht und soll zudem Stürze aus bis zu 3m Höhe überstehen.
Die SanDisk Extreme Portable SSD V2 verfügt über die IP55-Zertifizierung, ist also beim Staubschutz eine Stufe niedriger angesiedelt. Zudem soll sie Stürze aus bis zu 2m aushalten können. Überprüfen können wir die Angaben nicht, aber hier gibt es einen Punkt für die T7 Shield.
Bei der Samsung Portable SSD T7 Shield findet sich auf der Herstellerseite der Hinweis, dass Schäden durch Flüssigkeiten und Staub nicht von der 3-Jahres Garantie abgedeckt sind. Bei SanDisk haben wir dazu keine Angaben gefunden. Hier liegt die Garantie bei 5 Jahren.
Beide SSD werden mit einer kleinen Software ausgeliefert, mit der man das Laufwerk mit einem Passwort schützen kann.
Geschwindigkeit der SSDs im Vergleich
Die Bewertungen der Geschwindigkeit wird sowohl mit dem CrystalDiskMark (Version 8.0.4) als auch in einem Alltagstest mit Kopieren von der SSD (lesend) und auf die SSD (schreibend) durchgeführt. So sollte ein guter Eindruck zwischen theoretischer und praxisnaher Leistung entstehen
Das Testsystem auf Basis eines AMD Ryzen 5800X auf einem MSI B550 Gaming-Plus verfügt als Quellaufwerk über eine Samsung 980 Pro, die die externen Festplatten nicht limitieren sollte.
Synthetischer Benchmark – CrystalDiskMark
Zunächst schauen wir uns die Geschwindigkeit der beiden SSDs bei 0% Füllstand mit dem CrystalDiskMark Benchmark an. Wir haben den Benchmark auch bei 50% Füllstand wiederholt, konnten aber nur Abweichungen von wenigen MB/s feststellen, daher sparen wir uns die zusätzlichen Werte.
Lesen
Samsung Portable SSD T7 Shield | SanDisk Extreme Portable SSD V2 | |
---|---|---|
SEQ1M Q8T1 | 1025,0 MB/s | 1027,4 MB/s |
SEQ128K Q32T1 | 996,9 MB/s | 998,2 MB/s |
RND4K Q32T16 | 433,0 MB/s | 438,9 MB/s |
RND4K Q1T1 | 32,91 MB/s | 43,9 MB/s |
RND4K (IOPS) | 9025 | 10625 |
Schreiben
Samsung Portable SSD T7 Shield | SanDisk Extreme Portable SSD V2 | |
---|---|---|
SEQ1M Q8T1 | 941,1 MB/s | 973,2 MB/s |
SEQ128K Q32T1 | 914,0 MB/s | 950,5 MB/s |
RND4K Q32T16 | 372,2 MB/s | 380,3 MB/s |
RND4K Q1T1 | 81,5 MB/s | 87,6 MB/s |
RND4K (IOPS) | 19896 | 21413 |
Hier hat die SandDisk Extreme Portable SSD V2 einen kleinen, aber reproduzierbaren Vorteil. In allen Fällen ist die Messungen etwas besser. Die seq. Raten liegen bei beiden Kandidaten recht dicht an den Herstellerangaben, wie gewohnt fallen die anderen Raten deutlich niedriger aus.
Praxistest – Kopieren von Daten
Für die Bewertung der Schreibleistung werden drei unterschiedliche über 100 GB große Ordner nacheinander auf die SSD kopiert und verbleiben dort, der Füllstand der SSD erhöht sich also zum jeweils nachfolgenden Kopiervorgang:
- 169 GB Bilder (Mischung aus 200 KB bis 5 MB großen .jpg-Dateien und 25MB großen RAW-Dateien – als eine Art „Fotografen-Test“)
- 145 GB Spielordner (wilde Mischung aus Steam-Ordner und GOG, sowie Witcher 3- Installationsdateien mit winzigen, aber auch sehr großen Dateien)
- 145 GB gepackte Dateien, aufgesplittet in 4GB-Parts
Schreiben auf die SSD
Samsung Portable SSD T7 Shield | SanDisk Extreme Portable SSD V2 | |
---|---|---|
169 GB Bilder | 5:50 Min | 8:02 Min |
145 GB Spiele | 5:47 Min | 7:44 Min |
145 GB Archive (4GB-Parts) | 3:54 Min | 5:52 Min |
Interessant: Das SanDisk Modell kann zwar im Benchmark höhere Werte vorlegen und schreibt auf die ersten ~5-6 GB auch flotter als die Samsung T7 Shield. Danach reduziert sie ihre Datenrate jedoch, während die T7 auf einem konstanten Wert bleibt. Beispielsweise wurde die Bilddateien zunächst mit 550 MB/s kopiert, fielen dann jedoch auf ~360 MB/s. Die Samsung T7 startete und blieb bei ~500 MB/s. Bei den großen Archiv-Dateien war der Effekt noch deutlicher. Massive Einbrüche wie bei der Crucial X6 Portable waren in keinem Fall feststellbar.
Bei den gewählten Datenmengen hat die Samsung T7 einen spürbaren Vorteil von jeweils rund 2 Minuten.
Lesen von der SSD
Im Anschluss wird der Spieleordner, da seine Daten besonders variantenreich sind, von der SSD zurück auf die interne SSD kopiert.
Samsung Portable SSD T7 Shield | SanDisk Extreme Portable SSD V2 | |
---|---|---|
145 GB Spiele | 4:48 Min | 4:20 Min |
Hier hat die SandDisk SSD die bessere Leistung und ist ca. 30 Sekunden eher fertig. Ihr Transferraten gehen auf bis zu 840 MB/s, die Samsung SSD hat ihre Spitze bei ca. 760 MB/s.
Temperaturen
Während der Schreibvorgänge wurde die Temperatur beobachtet. Nach dem letzten Kopiervorgang meldete die Extreme Portable SSD V2 55 Grad die Samsung Portable SSD T7 Shield zeigte 56 Grad an. Das Gehäuse des SanDisk-Modells war gefühlt heißer. Die Raumtemperatur lag bei ca. 25 Grad.
Fazit
Der Vergleich der SanDisk Extreme Portable SSD V2 und der Samsung Portable SSD T7 Shield war im Großen und Ganzen ein Duell auf Augenhöhe. Die T7 Shield punktet mit einer robusteren Haptik und auf dem Papier höherer Wiederstandfähigkeit. Sie bietet auch klar die höhere Leistung beim Schreiben größerer Datenmengen.
Die etwas leichtere und schlankere SanDisk Extreme Portable SSD V2 liest im direkten Vergleich die Daten schneller und ist beim Schreiben von kleinen Mengen von weniger als ~10 GB flotter. Für Reisen ist die Möglichkeit zu Befestigung mehr als nur ein Designmerkmal und die Garantiezeit von 5 Jahren ist ein weiterer Pluspunkt. Sie wird bei dauerhafter Belastung von außen etwas wärmer, beide SSDs arbeiten hier intern aber auf einem ähnlichen Level.
Beim Preis waren sich die beiden SSDs zum Zeitpunkt des Kaufs ebenfalls sehr nah und lagen gerade einmal um 5€ zugunsten der SanDisk auseinander, aber das ändert sich ja beinahe täglich.
Für uns haben sich beide Laufwerke bewähren können. Für den Standard-Nutzer daheim, der eher kleine Datenmengen möglichst schnell übertragen will, ist möglicherweise die SanDisk Extreme Portable SSD V2 mit 5 Jahren Garantie die etwas bessere Wahl. Wer jedoch regelmäßig viel auf seine SSD kopiert und diese möglichst viel aushalten soll, dem sei eher Portable SSD T7 Shield ans Herz gelegt.
Eine Empfehlung sprechen wir beiden aus.
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