Feinabstimmungen machen das Define 7 in der aktuellen Generation noch besser. Große Überraschungen gibt es jedoch nicht!
Inhaltsverzeichnis
Fractal Design Define 7 im Überblick
Verpackung und Lieferumfang
Fractal Design liefert das Zubehör in einem großen Extrakarton, der sich neben dem Gehäuse in der großen Umverpackung befindet. Das Gehäuse selbst ist mit Folie an Glas und der Alufront zusätzlich geschützt. In dem Lieferumfang befinden sich ein detailliertes Handbuch, ein offener Deckel, vier Lautfwerksschlitten und diverse Schrauben mit Kabelbindern.
Technische Daten
Maße (B x H x T) | 240 × 475 x 547 mm |
Material | Stahl, Kunststoff, Glas, Alu |
Gewicht | 13,4 kg |
Format | (E-)ATX, mATX, mini-ITX |
Einschübe | – 1x 5.25″ – 6x 3.5″ – 2-4x 2.5″ |
Kartenslots | 7 + 2 |
I/O-Panel | – 2x USB 3.0 – 2x USB 2.0 – USB Type-C – Mikro- und Kopfhöreranschluss – Powerbutton – Resetbutton |
Fenster | ja (Glas) |
Dämmung | ja |
Lüftersteuerung | ja |
Radiatoren | Größe | Anmerkung |
Front | bis 280/360 mm | |
Deckel | – max. 240 mm (mit ODD) – max . 360/420 mm | – RAM Höhe bei 140er beachten |
Heck | 120 mm | |
Boden | 280 mm | |
Lüfter | möglich | vorinstalliert |
Front | 3x 120 mm/3x 140 mm | 2x 140 mm |
Deckel | 3x 120 mm/3x 140 mm | |
Heck | 1x 140 mm | 1x 140 mm |
Boden | 2x 140 mm | |
max. Kühlerhöhe | 185 mm | |
max. GPU-Länge | 467 mm (mit Frontlüfter) | |
Platz hinter Tray | 30 mm |
Fractal Design Define 7 im Detail
Außen
Das Design des Define 7 (das „R“ ist Geschichte) überrascht natürlich niemanden. Fractal Design hält an der überaus schlichten Optik und der Form nach dem Motto „quadratisch praktisch gut“ fest. Alles andere als ein schnörkelloses Gehäuse mit der planen, gebürsteten Aluminiumfront hätten die Fans auch sicher nicht verziehen.
Die Vorderseite ist dabei ganz klassisch als Tür realisiert, denn das Define 7 bietet nach wie vor einen 5.25“ Einschub für ein optisches Laufwerk. Der Anschlag der Tür kann wahlweise links oder rechts gesetzt werden. Sie öffnet sich aber leider nur bis ca. 90 Grad.
Die Tür ist von der Innenseite großzügig gedämmt und schluckt den Lüfterschall in bemerkenswertem Ausmaß (ca. 6 dB(A) auf 30 cm). Mit geschlossener Tür ist das Gehäuse bei 100% Lüftergeschwindigkeit so laut wie offen mit nur 50% Ansteuerung. Den Kompromiss zwischen leerer Front und externem Laufwerk meistert Fractal Design mit einer offenen Slotblende mit integriertem Staubfilter. Eine identische Blende im Großformat deckt den Rest der Front ab und kann einfach herausgezogen werden.
Zwei Deckel statt ModuVent
Anders als bei den Vorgängern ist der Deckel jetzt durchgehend geschlossen und aus einem Guss. Diesen kann man bei Bedarf einfach abziehen und gegen die offenen Variante mit formschönen Luftschlitzen ersetzen. Das geht dank des Push-to-Lock Mechanismus sehr einfach und ist in jedem Fall eleganter und wertiger als das ModuVent-System. Darunter befindet sich ein entfernbarer Staubfilter, sowie Montagemöglichkeiten für Radiatoren, Lüfter und ein Fillport. Auch dieses Teil kann bei Bedarf entnommen werden und bietet somit Zugriff von oben.
Das I/O-panel ist mit USB Type-C up-to-date und wird ergänzt durch je zwei USB 2.0 und 3.0 Anschlüssen. Der große Powerbutton mittig verfügt über eine weiße LED. Auch ein Resetbutton und Audioports fehlen nicht. Da der Deckel bündig mit der Tür schließt wirkt der Frontanbau deutlich harmonischer und das gesamte Gehäuse wie aus einem Guss. Eine deutliche Aufwertung zum Define R6!
Rückseitig fallen die vertikalen Slotblenden auf, ein Riserkabel muss aber gewohnt extra erworben werden. Die beiden Seitenteile können über die beiden Elemente oben einfach vom Chassis abgezogen werden und klappen seitlich weg. Schrauben sind nicht nötig. Die Stahlseite ist mit Bitumen beschwert was Vibrationen/Resonanzen abschwächt. Mit fast 13,5 kg ist das Define 7 ein echtes Schwergewicht.
Der große Bodenstaubfilter schützt das Gehäuse über die gesamte Länge und deckt damit sowohl das Netzteil auch die möglichen Bodenlüfter ab. Er wird bequem nach vorne ausgezogen.
Vieles bekannt, nur besser
Insgesamt bleibt das Fractal Design Define 7 den Prinzipien treu und wagt keine großen Experimente. Allerdings sind die äußerlichen Detailverbesserungen beachtlich. Insbesondere der Deckel und die Integration der Front sind eine deutliche Aufwertung. Die Verarbeitung ist dabei durchgehend hervorragend. Die Spaltmaße sind erstklassig, Passform und Mechanismen perfekt. Am Austauschdeckel haben wir eine minimale Fehlstelle im Lack, aber nicht der Rede wert.
Innen
Im Inneren zeigt sich das Define 7 ebenfalls recht ähnlich zum Vorgänger, aber auch hier gibt es ein paar interessante Änderungen, die gerade bzgl. Radiatoren für mehr Platz sorgen. Zunächst wird die siebte Generation standardmäßig im „open layout“ ausgeliefert, also mit komplett freier Hauptkammer.
Nutzer mit vielen HDDs können auf das „storage layout“ wechseln, bei dem die hintere Wand nach vorne geholt wird und dort die HDD-Schlitten eingehakt werden.
Im Gegensatz zum R6 ändert sich der Radiatorensupport dabei nicht zum Nachteil, außer man verbaut ein ODD!
Zwei 140mm GP-X2 Lüfter sind in der Front vormontiert, ergänzt durch einen weiteren im Heck. Für einen dritten Frontlüfter muss man die vordere Kunststoffblende in der durchgehenden Netzteilabtrennung entfernen. Für noch mehr Platz – z.b. für Radiatoren – kann die komplette Blende herausgenommen werden. Man benötigt dafür relativ viel Kraft und man hat durchaus Bedenken wie oft die Plastiknasen diesen Vorgang überstehen. Hier hat uns die Metallblende doch besser gefallen.
Der Abstand von Mainboard zu Deckel ist mit 3cm recht gering. Durch den Versatz sind aber auch 280er Radiatoren/AiOs mit den niedrigen Komponenten (36-40mm) vereinbar, auch wenn man damit ein paar Bauteile verdeckt. Mit 240/360 mm Radiatoren ist man auf der vollkommen sicheren Seite.
Hervorragendes Kabelmanagement
Besonderes Lob hat das Kabelmanagement verdient. Die Öffnungen sind nicht nur zahlreich vertreten, sondern optimal platziert und mit Silikonmanschetten auch noch optisch überzeugend. Dazu geben die Kunststoffhalter mit Klettkabelbindern auf der Rückseite die Kabelwege vor und helfen bei der ordentlichen Verlegung! Damit das Ganze sogar auf der Rückseite noch sauber aussieht, ist der Netzteilschacht mit einer Kunststoffplatte verdeckt, die zudem hilft, dass Kabel sich nicht gegen das Seitenteil drücken.
Hinter der Abdeckung befindet sich der Netzteilplatz und ein HDD-Käfig. Eine werkzeuglose Montage ist hier leider nicht vorgesehen. Der Käfig lässt sich vollständig entfernen und gibt Platz für Kabel und Radiatoren frei, denn auch der Boden hat Montagemöglichkeiten für 280er Radiatoren!
Weitere 2.5“ Laufwerke finden hinter dem Tray auf flachen Brackets Platz, die mit Thumbscrews fixiert werden.
Gänzlich neu ist das „Multibracket“ Diese bietet Montagebohrungen für 2,5“ und 3,5“ Laufwerke sowie für Pumpen/Ausgleichsbehälter. Es kann sowohl an der Rückseite montiert werden als auch an den 120mm Lüfterpositionen und erlaubt die freie Positionieren der o.g. Komponenten.
Die Lüftersteuerungsplatine hat sich optisch stark verändert und sitzt nun platzsparend am oberen Rand. In ihrer Funktionsweise hat sie sich nicht geändert. Sie nimmt ein PWM-Signal entgegen und steuert damit 3x 4Pin PWM Lüfter als auch 3-Pin Lüfter (6 Stück). Die Drehzahlaushabe erfolgt am ersten Port. Die Drehzahl der 3-Pin Gehäuselüfter wird darüber also nach wie vor nicht ausgegeben, schade. Die maximale Belastung liegt bei ~30W und wird mittels SATA-Stromanschluss gespeist.
Messungen
Wie unsere Messungen im Detail ablaufen ist auf der Unterseite „So testen wir Gehäuse“ nachzulesen.
Temperaturen
Das Define 7 überzeugt mit sehr soliden Temperaturen ab Werk, wobei weder CPU noch GPU benachteiligt wird. Der offene Deckel hat ohne Lüfterbestückung nur geringe Auswirkung. Die CPU Temperatur sinkt etwas, während die GPU wärmer wird.
Gehäuselüfter bei maximaler Drehzahl
Gehäuselüfter auf 36 dB(A)
Gemessen werden die Gehäuse einmal nur mir laufenden Gehäuselüftern und einmal mit laufenden CPU- und Grafikkartenlüftern
Die Dämmung und die sehr solide Bauweise sorgen für sehr gute Schalldruckwerte!
Fazit
Fractal Design erfindet mit dem Define 7 das Rad ganz sicher nicht neu und optimiert das Erfolgsgehäuse eher im Detail. Das macht sich insbesondere in der Platzausbeute bemerkbar, da das Define 7 jetzt in jedem Layout über die volle Radiatorkompatibilität verfügt. Ohnehin ist Fractal Design der Spagat zwischen klassischem Aufbau und Moderne sehr gut gelungen. Ebenfalls stellt der neue Deckel mit die deutlichste Aufwertung dar.
Der Rest sind kleine Verbesserungen, die jedoch in Kombination mit den alten Stärken ein ungemein gutes und stimmiges Gehäuse ergeben. Das Platzangebot ist für die Größe beachtlich, die Performance überzeugt und die Verarbeitung ohne Tadel.
Die eierlegende Wollmilchsau ist daher auch in der siebten Generation wieder eine Art Standardempfehlung für nahezu jeden Käufer und Rechner. Gamingmaschine, Arbeitstier oder unauffälliger Heimrechner, das Define 7 erfüllt jede Anforderung. Lediglich der Preis steigt mit der Perfektion.
positiv
- Ausstattung
- Komfort
- Kabelmanagement
- sehr durchdacht
- effektive Dämmung
- hochwertige Verarbeitung
- gute Temperaturen
- austauschbarer Deckel
- viel Platz
negativ
- Lüftersteuerung nicht optimal
- Kunststoffblenden wirken nicht solide
- Deckelradiatoren überlappen mit Hardware