Bei der Hyper X Alloy Origins setzt der Hersteller auf hauseigene Switches statt auf die bekannte Schalter von Cherry. Ob die HyperX Switches überzeugen und wie sich der Rest der günstigen mechanischen Gamingtastatur mit RGB schlägt, klärt unser Test!
Inhaltsverzeichnis
HyperX Alloy Origins im Überblick
Verpackung und Lieferumfang
Die kompakte Alloy Origins kommt in ebenso kompakter Verpackung, in der sich neben der Tastatur das etwa 180 cm lange, abnehmbare Kabel befindet. Davon ab gibt es Garantie- und Werbeflyer. Zudem stellte HyperX uns noch die Handballenauflage „Wrist Rest“ bereit, die identische verpackt ist. Zubehör gibt es dort keines.
Technische Daten
Abmessungen | 443 x 36 x 133 mm |
Gewicht | 1.08 kg |
Schalter | HyperX Red |
Sonstiges | – n-Key Rollover – Aluminiumgehäuse – Gaming-Taste – drei Winkel – RGB |
HyperX Alloy im Detail
In Sachen Größe ist die HyperX Alloy Origins auf ein Minimum für eine Tastatur im Vollformat beschränkt. So misst das mechanische Eingabegerät lediglich 443 x 36 x 133 mm und kommt dennoch auf ein Gewicht von ~1.1 kg. Das Gehäuse der kleine Mecha besteht komplett aus mattschwarzem Aluminium, sowohl die obere als auch die untere Hälfte. Dementsprechend stabil, robust und verwindungssteif ist die Alloy Origins. Hier knarzt und knirscht nichts, wirklich herausragend. Eine so gut verarbeitete Tastatur haben wir selten in den Fingern gehabt.
Freunde großer Extras müssen jedoch auf Zusatztasten verzichten, so sind beispielsweise die Lautstärkeregelung und andere Multimediafunktionen lediglich über die Doppelbelegung der F-Tasten möglich. Auch ein Hub gibt es nicht.
Die Tastatur über den modernen USB-Type C Port, mit abnehmbarem Kabel.
Beim Punkt Ergonomie muss man zwar auf eine Handballenablage verzichten, dafür bietet die Alloy Origins Standfüße mit zweifacher Höhenauswahl. Eingeklappt liegt sie mit einem Winkel von 3 Grad nahezu flach auf dem Tisch, die erste Stufe des Fußes hebt sie auf angenehme 7 Grad und die dritte Möglichkeit liegt bei schon recht steilen 11 Grad.
HyperX Switches unter ABS-Caps
Die Tastenkappen bestehen aus ABS-Kunststoff, die mit dem bekannten „Laser cut“-Verfahren beschriftet sind. Die bessren Double Shot Caps sind in dem Preisbereich nicht zu erwarten und dir verwendeten Tastenkappen machen einen guten Eindruck, je nach Handling sind sie aber nichts für die Ewigkeit. Meine Alloy Elite geht nun ins dritte Jahre ohne jegliche Abnutzung, trotz täglicher, mehrstündiger Nutzung.
Unter den kappen befinden sich die hauseigenen HyperX Switches, man verzichtet hier also auf die bewährten Cherry-Schalter. Angeboten wird die Alloy Origins mit HyperX Red und HyperX Aqua. Erste sind linear und liegen uns vor, zweite haben ein taktiles Feedback ähnlich zu den MX-Brown. Im Gegensatz zu den Cherry verfügen die HyperX-Schalter über einen leicht kürzeren Auslöseweg und sollen Gamer damit noch schnellere Eingaben ermöglichen. Auch eine höhere Lebensdauer steht auf der Pro-Seite.
HyperX Red | Cherry MX-Red | HyperX Aqua | Cherry MX-Brown | |
Art | linear | linear | taktil | taktil |
Auslösekraft | 45 g | 45 g | 45 g | 45 g |
Auslöseweg | 1,8 mm | 2 mm | 1,8 mm | 2 mm |
Gesamtweg | 3,8 mm | 4 mm | 3,8 mm | 4 mm |
Lebensdauer | 80 Millionen | 80 Millionen | > 50 Millionen | > 50 Millionen |
In der Praxis ist der Unterschied zu dem linearen Cherry-Pendant quasi nicht existent. Im direkten Vergleich tippen sich die HyperX Schalter gefühlt etwas „smoother“ als die von Cherry. Auch tippe ich mit den HyperX Alloy Origins subjektiv etwas leiser. Positiv ist, dass jede Taste sich exakt gleich drückt, es gibt kein Hängen, Knarzen oder andere Unannehmlichkeiten über die gesamte Bandbreite. Die Qualitätssicherung ist also sehr gut!
Das Tippgefühl ist durchgehend leichtgängig und angenehm. Beim Tippen von langen Texten neige ich bei den roten Schaltern zu häufigen Vertippern, dafür ist das Zocken umso angenehmer.
Negativ ist die Tendenz zum metallischem Nachhallen. Allerdings muss man dafür schon genau darauf achten.
Wie für Gamingprodukte üblich ist eine umfassende RGB-Beleuchtung mit an Bord. Das heißt, jede Taste kann einzeln beleuchtet werden und zahlreiche Effekte stehen zu Auswahl. Durch hochstehenden Kappen leuchtet das Licht auch in die Zwischenräume und intensiviert den optischen Eindruck. Zudem ist die Reinigung so sehr einfach.
Da die Switches an sich nicht transparaten sind und die LED oberhalb des Schalters integriert ist, gibt es die bekannte „Problematik“ der ungleichmäßigen Ausleuchtung bei mehrfachbeschrifteten Tasten, wie z.B. der Zahlenreihe.
Punkten können die RGB-LEDs jedoch bei der Leuchtkraft die fast an Corsairs Capellix herankommt.
Für Gamer interessant ist der Gaming-Modus bei dem die Windows-Taste, Alf-F4 und andere Spielverderber deaktiviert sind. Die Anpassung der Gamingtaste ist über die Software möglich. Zudem bietet die Alloy Origins volles n-Key Rollover und 100% Anti-Ghosting.
HyperX Wrist Rest
Das HyperX Wrist Rest ergänzt die Tastatur (natürlich auch jede andere) um eine Handballenauflage. Mit 457 x 88 x 22 mm ist die Auflage perfekt dimensioniert, nicht zu groß aber eben komfortabel genug. Die Oberseite ist mit einem angenehmen, wenn auch etwas zu glattem Microfaserbezug bespannt und sauber vernäht. Auf der Unterseite kommen Gumminoppen zum Einsatz, die die Auflage absolut rutschfest machen – selbst auf sehr glatten Flächen.
Die größte Stärke liegt jedoch in der Füllung, bei der ein Memory Schaum und ein Kühlgel zum Einsatz kommen. Die Härte ist super gewählt und gibt sowohl Stabilität als auch Entlastung. Noch mehr hat mich jedoch die Wirkung des Gels überrascht. Direkt am ersten warmen Tag viel das angenehme Gefühl auf, das auch über eine lange Gamingsession präsent aber nicht aufdringlich blieb und im direkten Vergleich zu Maushand beachtlich ist. Gleichzeitig macht es sich an kühleren Tagen aber nicht unangenehm bemerkbar.
Insgesamt war ich von der Handballenauflage sehr begeistert und kann zukünftig auf die integrierten Plastikflächen gerne verzichten. Marketinggeschwafel hin oder her, das Kühlgel ist für mich ein absoluter Gewinn und gerade an den Handgelenken mit der dünnen Hautschicht sehr effektiv.
NGENUITY Software
Für den regulären Betrieb der Alloy Origins ist unter Windows 10 keine Software nötig, doch für intensivere Anpassung muss man die NGENUITY Software herunterladen gewerden, die als Windows-App über den Microsoft-Store verfügbar ist. Die Funktionen sind nicht so zahllos wie bei einigen Konkurrenten, dafür ist die Software schnell zu beherrschen.
Die Hauptseite der Software dient der Beleuchtungskontrolle. Es sind diverse Effekte verfügbar, darunter der bekannte Regenbogen, Wellen und reaktive Effekte, die auf Tastendruck ausgelöst werden. Auch kann jede Taste einzeln mit einem beliebigen Effekt oder statischer Farbe versehen werden.
Weiterhin kann jede Taste umprogrammiert werden. Die möglichen Aktionen sind zahlllos und reichen von simplen Befehlen und vordefinierten Funktionen bis hin zu komplexen Makros, die man über den Editor aufzeichnen kann.
Die Einstellungen lassen sich auf drei Profile speichern, die über die Profiltasten oben links ausgewählt werden können.
Fazit
Die HyperX Alloy Origins (bei amazon)* hat einen absolut positiven Eindruck hinterlassen. Insbesondere die Verarbeitung begeistert mit dem massivem Aluminiumchassis und lässt viele Plastikkonkurrenten alt aussehen. Dass nur ABS-Caps zum Einsatz kommen ist kaum Anlass zur Kritik.
Die verbauten HyperX Switches messen sich auf Augenhöhe mit den bewährten Cherry MX-Switches und bieten ein schnelles und direktes Gefühl.
Auf große Extras wie Zusatztasten, ein Hub oder eine Handballenauflage muss man verzichtet, die Doppelbelegung und die Software können dies aber in Teilen kompensieren, lediglich ein Lautstärkerad vermisse ich! Dafür ist die Tastatur eben sehr kompakt. Auch in Sachen Beleuchtung bietet die HyperX Alloy Origins überdurchschnittlich viel, gerade im Punkt Leuchtkraft. Die Ausleuchtung ist nicht perfekt, aber gut.
positiv
- hervorragende Verarbeitung
- angenehmes, schnelles Tippgefühl
- 3 Onboard-Profile
- abnehmbares USB Type-C Kabel
- umfangreiche RGB-Beleuchtung
- Software übersichtlich
- fairer Preis
negativ
- nur ABS-Caps
- leichtes metallisches Nachhallen
- keine Extras wie Sondertasten, Handballenablage usw.
Die „Wristle Rest“ Handballenauflage war bei uns Liebe auf den ersten Blick. Bequem, angenehm kühl und stabil. Eine Bereicherung für jeden Schreibtisch!