Iceberg Thermal war uns bisher weniger ein Begriff und so sind auch wir gespannt, wie der für uns erste Kühler der Marke abschneidet. Zum Einstand testen wir den IceSLEET G4 Silent und schauen, ob er wirklich leise und eiskalt ist.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Maße mit Lüfter (L x B x H) | 81 x 139 x 156 mm |
Typ | Tower |
Material | Kupfer, Aluminium, Kunststoff |
Gewicht | ca. 720 g |
Heatpipes | 4 x 6 mm direct-touch |
Kompatibilität Intel | LGA 1200 / 115x / 1700 / 1366 ( 775 |
Kompatibilität AMD | AM5, AM4, AM3(+), AM2(+), FM2(+), FM1 |
Lüfter | 120mm IceGale 120 PWM 600 – 1200 U/min |
Preis | Amazon.de: € 34,43* |
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Iceberg Thermal IceSLEET G4 Silent im Detail
Der Kühler ist in nicht bedruckter Pappe verpackt, ohne Plastikeinlagen. Der Lieferumfang ist übersichtlich: Montagematerial samt Anleitung für unterschiedliche Sockel – ein LGA 1700 Montagesatz ist ebenfalls verfügbar und wurde uns beigelegt. Es gibt jedoch keine separate Wärmeleitpaste, kein Werkzeug und keine zusätzlichen Lüfterklammern.
Der IceSLEET G4 Silent ist ein Tower-Kühler im 120-mm-Lüfterformat. Die Höhe liegt bei 156 mm womit er in viele Gehäuse passt. Mit 139 mm ist er für das Format etwas breiter geraten. Dazu trägt auch die Verkleidung aus Kunststoff bei. So sind die Ecken des Kühlkörpers mit dekorativen Plastikschienen abgedeckt, die vorne auch als Montagesystem für den Lüfter dienen.
Dieser wird einfach von oben eingeschoben und ist damit in der Höhe variabel, was auch bei hohem RAM nützlich sein kann. Der Lüfter ragt hier trotz der Maße bei unserem System bis ganz knapp an den ersten RAM-Slot. Je nach System und RAM kann das sicher eng werden. Mit der Höhenverstellung kann man dem aber teilweise begegnen (bis 56mm Höhe), möglicherweise wird dann aber nicht mehr das ganze Kühlpotenzial abgerufen.
Die unansehnlichen Heatpipeenden und nackten Lamellen deckt der Hersteller mit einem aufgesteckten Deckel aus Kunststoff ab. Optisch und haptisch ist das Plastik natürlich nicht erstklassig, sorgt aber für ein stimmiges Gesamtbild. Die Lamellen haben abschnittsweise unterschiedliche Formen, stehen parallel und es konnten keine scharfen Kanten bemängelt werden.
Vier vernickelte 6-mm-Heatpipes bietet der G4 Silent. Die Nickelschicht ist stellenweise etwas fleckig. Eine Bodenplatte gibt es nicht, sondern wie so häufig „direct touch“. Wärmeleitpaste ist hier bereits auf der Kontaktfläche vorhanden.
Der Lüfter vom Typ IceGale 120 hat bei dem „Silent“ Modell eine Drehzahl zwischen 600 und 1200 U/min. Auch bei der eher geringen maximalen Drehzahl ist er natürlich klar hörbar, aber leiser als bei vielen anderen Modellen. Gedrosselt auf 600 U/min sollte man von dem Lüfter nichts mehr hören!
Wir können den Drehzahlbereich mit 620 bis 1250 (20-100%) bestätigen. Bei 10% kamen wir sogar noch etwas tiefer in den Bereich von ca. 540 U/min.
Bis auf den Sticker in der Mitte ist der Lüfter sehr schlicht. Schwarz und grau mit großer Nabe und kurzen, breiten Flügeln. Eine Beleuchtung gibt es nicht.
Montage
Vor der Montage wird der Lüfter abgezogen und der Sockel vorbereitet. Dafür bedarf es auf AM5 lediglich vier Abstandshalter sowie die Montagebrücken und Muttern, um diese zu fixieren.
Dann wird der Kühler aufgesetzt und verschraubt wozu es einen entsprechenden Schraubendreher benötigt. Das Werkzeug sollte dabei eine gewisse Länge haben um komfortabel arbeiten zu können. Die Schrauben haben schnell gegriffen und die Montage war ohne Probleme erledigt.
Dann wird der Lüfter aufgesteckt und angeschlossen. Da es kein RGB gibt, benötigt man nur einem PWM-Port.
Kühlleistung und Lautstärke
Testsystem
- AMD Ryzen 7700X
- NZXT N7 B650E
- 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
- PNY XLR8 CS3030 SSD
- Fractal Meshify 2 XL
- Seasonic Focus PX-650
Die CPU wird auf 100 Watt limitiert und eine halbe Stunde mit prime95 (12K, ohne AVX) belastet. Dabei wird die Durchschnittstemperatur der CPU notiert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Wir testen mit maximaler und angepasster Lautstärke. Getestet wird aber auch bei einheitlichen Drehzahlen von 1000 U/min und flüsterleisen 650 U/min, um den Einfluss durch die Genauigkeit der Schallpegelmessung (Voltcraft SL-100, Abstand 30cm bei offenem Gehäuse) zu entfernen.
Aufgrund der niedrigen maximalen Drehzahl bleibt der Kühler auch in der Spitze noch relativ leise. Die Kühlleistung ist dann aber eher unterdurchschnittlich, schiebt sich aber vor den Pure Rock 2 FX.
Dafür büßt er für 40 d(BA) kaum Leistung ein, bleibt aber im gleichen Bereich des Rankings.
Kühlleistung nach Drehzahl
Bei gleicher Drehzahl von 1000 U/min gibt es eine kleine positive Überraschung bei der Leistung. Der Lüfter ist jedoch minimal auffälliger als bei einigen anderen Kandidaten und messtechnisch einer der lauteren.
Dieser Trend setzt sich bei 650 U/min fort und die Leistung ist erstaunlich gut, was auch eine zweite Messung nochmal bestätigt hat.
Fazit
Der Iceberg Thermal IceSLEET G4 Silent punktet mit ungewöhnlicher Optik, die auch mit einem bequemen Schienensystem für den Lüfter einhergeht. Das bietet neben der einfacheren Montage auch die Möglichkeit dem ersten RAM-Slot, bei dem es sonst eng werden kann, etwas mehr Raum zu geben. Dieser wird nämlich recht stark bedrängt und könnte bei anderen System auch deutlicher überbaut werden, was man von Kühlern heutzutage auch besser kennt.
Dank der eher niedrigen maximalen Drehzahl bleibt der Kühler in vielen Situationen vergleichsweise zurückhaltend, wird untenrum schließlich sogar sehr leise. Die Kühlleistung ist in der Spitze entsprechend etwas limitierter als bei lauteren Modellen. Bei ähnlicher Lautstärke war die Leistung auf unserem System schließlich ok, auf die Drehzahl betrachtet sogar gut. Die Montage ging problemlos von der Hand, Werkzeug oder zusätzliche Wärmeleitpaste gibt es leider nicht.
Abschließend lässt sich also sagen, dass der Kühler leistungsmäßig im gewohnten Durchschnitt, optisch wie funktional teils aber außergewöhnlich ist. Die Optik mit einfachem Plastik muss man natürlich mögen.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.