Heute sehen und hören wir uns den OneOdio Focus A10 Bluetooth ANC-Kopfhörer an und schauen wie es um den Klang, den Tragekomfort, die Laufzeit und die Geräuschunterdrückung bestellt ist.
Inhaltsverzeichnis
OneOdio A10 im Detail
Technische Daten
OneOdio A10 | |
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Treiber | 40 mm Dual Sound Chamber Design |
Gewicht | 304 g (ohne Kabel) |
Anschluss | 3,5-mm-Klinke Bluetooth 5.0 |
Codecs | SBC, AAC |
Impedanz | 32 Ohm |
Akkulaufzeit | 40 Stunden (BT mit ANC) 50 Stunden (BT ohne ANC) 62 Stunden (nur ANC) |
Ladezeit | 2 Stunden |
Sonstiges | – ANC – Transparenz-Modus – Hi-Res – Transportcase |
Preis | Preis nicht verfügbar |
Verpackung und Lieferumfang
Öffnet man den Karton und das darin enthaltene Case fällt zunächst ein ziemlich starker chemischer Geruch auf, der eine Zeit lang im Raum hängen bleibt. Es kann daher ratsam sein die Verpackung draußen zu öffnen und ausdünsten zu lassen. Der Geruch war leider nach Tagen noch an den Polstern und nach dem Anfassen auch an den Fingern wahrnehmbar, was aufgrund des Hautkontaktes nicht so ideal ist. Mittlerweile ist er weniger geworden.
In dem praktischen Hardcase liegen der Kopfhörer, ein 3.5 mm Anschlusskabel, USB-C-Ladekabel und eine Anleitung.
Design und Verarbeitung des OneOdio A10
OneOdio ist bei dem Focus A10 ein ansprechendes Design gelungen. Mit den ringförmigen Rillen mit zentriertem Logo, dem silbernen Ring und dem schimmernden bläulichen Gehäuse sieht der Kopfhörer sehr ansprechend aus. Dabei kommt sogar teilweise Metall statt nur Kunststoff zum Einsatz, was den hochwertigen Eindruck unterstreicht.
Auch die eigentliche Verarbeitung ist in großen Teilen gelungen. Es gibt kaum Knarzen oder Klappern. Lediglich eine Seite hatte an der eingeschobenen Kopfbandverlängerung mehr Spiel als die andere. Ist das Kopfband nicht ganz eingeschoben klappert es beim Handling etwas, davon ist bei der Benutzung aber nichts zu merken.
Ansonsten sind die Gelenke sehr leichtgängig und bewegen sich weich, ohne Knarzen. Die Verlängerung des Kopfbandes besteht aus Metall und auch für den integrierten Faltmechanismus kommen kleine Scharniere aus Metall zum Einsatz und der Faltmechanismus rastet mit einem knackigen Klick ein. Die Aufhängung ist jedoch aus Kunststoff gefertigt. Über die tatsächliche Haltbarkeit lässt sich an dieser Stelle natürlich nichts sagen.
Auch die Bedienknöpfe sitzen beim vorliegenden Modell fest, so dass wir hier nicht meckern können.
Tragekomfort und Bedienung
Der OneOdio A10 hat sehr weiche und eher dünne Polster. Hier wäre etwas mehr Festigkeit bzw. Dicke sicher nicht verkehrt gewesen. Auch, da man je nach Ohr und Kopfgröße möglicherweise das Innere des Hörers spürt. Allerdings ist auch über den Treibern ein kleines Polster eingesetzt worden. Das Kopfband war rein subjektiv zwar präsent, aber auch auf Dauer nicht als unangenehm zu bezeichnen. Davon ab saßen die Kopfhörer recht bequem, wenn auch nicht maximal sicher. Für viel Bewegung sind sie nicht optimal, sondern eher für das entspannte Hören daheim oder auf Reisen.
Etwas weniger hochwertig fühlt sich der Kunstlederbezug an. Typisch ist hier, dass man den Ohren nach einiger Zeit auch eine Abkühlung und etwas Luft gönnen muss. Unter diesen wird es nämlich recht warm. Verstellt werden kann das Kopfband um ca. 3.5 cm je Seite. Macht man dies zu üppig fehlt ihnen schnell der Halt. Das Gewicht fällt mit 304 Gramm ohne Kabel noch ok aus.
Bedient wird der A10 über insgesamt vier Tasten, eine links, drei rechts. Auf der linken Seite befindet sich die ANC-Taste, die durch ANC-An, ANC-Aus und den Transparenzmodus schaltet. Der Modus wird dabei von einer Stimme verständlich angesagt.
Rechts gibt es einen Powerbutton (ebenso für Play/Pause, Anruf annehmen/ablehnen und Sprachassistent zuständig), sowie Lautstärkebuttons, die auch durch die Tracks wechseln, wenn man sie gedrückt hält. Eine App gibt es nicht, die Bedienung funktioniert über die Tasten aber simpel.
Akkulaufzeit
Bis zu 62 Stunden Akkulaufzeit werden für den OneOdio A10 angegeben. Das gilt allerdings nur ohne Bluetooth und Musikwiedergabe, also wenn lediglich ANC genutzt wird. Bei aktiver Nutzung mit Musik per Bluetooth sollen es noch maximal 50 Stunden sein – ohne ANC. ANC verringert die Laufzeit natürlich weiter und es sollen hier, so der Hersteller, noch 40 Stunden bei 50% Lautstärke möglich sein.
Vollkommen austesten konnten wir das nicht. Wir haben den Focus A10 Kopfhörer jedoch bisher 9.5 Stunden bei halber Lautstärke und mit ANC spielen lassen und es werden noch immer 70% Akkukapazität angezeigt. Gehen wir jetzt mal ganz naiv von einem einigermaßen linearen Verlauf aus und berücksichtigen dass lediglich 10er Schritte gezeigt werden, so kommt eine Laufzeit im (mittleren) 30 Stundenbereich wohl hin.
Sollte der Akku dann doch mal erschöpft sein, gibt es eine Schnellladefunktion, die bei 10 Minuten Ladezeit etwas über fünf Stunden Spielzeit ermöglichen soll. Die gesamte Ladezeit soll 2 Stunden in Anspruch nehmen.
ANC und Transparenzmodus des A10
Bei korrektem Sitz fällt die passive Isolierung hoher Geräusche bereits hoch aus. So verstummte ein Großteils des Vogelgezwitschers bei offenem Fenster nur durch das Aufsetzen ohne ANC.
Bezüglich des ANC Modus muss man erstmals lobend hervorheben, dass wir überraschenderweise kein Rauschen vernehmen konnten, das war bei bisher allen anderen unserer Kopfhörern ausgeprägter. Allerdings ist auch die ANC-Leistung eher zurückhaltend und filtert die tieferen Geräusche heraus. Im ohnehin schon ruhigeren Umfeld hilft es sich noch etwas mehr zurückzuziehen, aber wenn mehr los ist muss man teilweise schon den direkten Vergleich zwischen „An“ und „Aus“ hören, um es überhaupt wahrzunehmen. Stimmen werden kaum gefiltert. Zwar ergibt sich zusammen mit der passiven Isolierung eine gewisse Abschottung, aber besonders herausragend ist die ANC-Funktion nicht.
Der Transparenzmodus öffnet die Wahrnehmung nach außen dafür merklich. Er ist zwar ein bisschen verzerrt und blechern, da die Tiefen nicht mit durchkommen , aber erfüllt sein Zweck. Hier ist etwas Rauschen wahrnehmbar.
Klang
Der OneOdio A10 nutzt ein Dual Sound Chamber Design, 40mm-Treiber und bietet einen Frequenzbereich von 20 bis 40.000 Hz und trägt damit das Hi-Res-Label. Nicht jedoch das Hi-Res-Wireless-Logo. Somit wird kein hochauflösender Codec geboten, sondern lediglich SBC (und AAC). LDAC sucht man vergebens und auch aptX (HD) wird nicht geboten. Beachten muss man außerdem, dass sich der Kopfhörer ausschaltet, wenn er per Klinkenkabel angeschlossen wird und auch ANC lässt sich dann nicht mehr nutzen.
Klangeinschätzungen sind wie immer subjektiv!
Wir betrachten den Klang des OneOdio A10 vorrangig kabellos und ohne ANC, da ANC nicht so effektiv ist und die Akkulaufzeit ohne besser ausfällt. Wir hören hier eine Hervorhebung von Bass und Oberbass, die den Klang voll macht, aber eher weich und rund als präzise spielt. Der Eindruck des vollen Klangs ist ansprechend, aber Bass und Mitten könnten differenzierter und detailreicher spielen und wirken leicht behäbig. So richtig Power in der Tiefe konnten wir auch mit nachdrücken der Polster nicht erreichen. Trotzdem hat uns der Klang auch in Anbetracht des Preis gefallen, weil er einfach gefällig ist. Für komplexe Klassik oder tiefste Elektroklänge mag der A10 nicht perfekt sein, poppige Musik steht ihm aber gut.
ANC verändert den Klang etwas, der Bass spielt etwas punktueller. Tatsächlich empfinden wir aber den Klang ohne ANC als etwas mächtiger, aber auch dumpfer. Mit ANC spielen sie ein wenig bissiger und stellenweise metallisch.
Mit Blick auf die untenstehende Messung des Frequenzverlaufs ist der Eindruck teilweise nachvollziehbar, da die Anhebung von Bass/Oberbass im Vergleich zum Rest deutlicher ist. Sprich wir kommen auf den gleichen Basspegel wie mit ANC, einige Mitten und schließlich die Höhen sind ohne ANC aber reduzierter.
Auch zu dem kabelgebunden Klang gibt es Unterschiede. Zu Veranschaulichung dient die Messung des Frequenzverlaufs mit und ohne ANC und per Klinkenkabel an einem Sound Blaster X1 DAC.
Es ist zu beachten, dass das verwendete miniDSP EARS Messgerät kein IEEE-standardisierter Ohrsimulator ist und lediglich Unterschiede der Modi zeigen und den Eindruck unterstützen soll.
Fazit
Der OneOdio A10 ist ein gelungener Kopfhörer mit einem für den Alltag ansprechendem Klang! In den Mitten fehlt zwar etwas es an Präsenz, aber im Allgemeinen spielt er sehr solide. Hochauflösende Codecs und eine App mit Anpassungsmöglichkeiten gibt es leider nicht.
Design und die Verarbeitung können in weiteren Teilen überzeugen, nur der Geruch der Polster war gerade zu Beginn unangenehm. Die Polster hätten zudem auch noch etwas üppiger sein dürfen. Dennoch trägt sich der Focus A10 bequem, sitzet aber eher locker und die Ohren werden typischerweise recht warm.
Die Akkulaufzeit kann überzeugen und auch der Transparenzmodus erfüllt sein Zweck. Die ANC-Funktion kommt zwar ohne störendes Rauschen, fällt aber eher dezent aus und lässt sich im Kabel gebundenen Betrieb nicht verwenden.
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.