Die Imperior von Speedlink wartet mit mit kabelloser Verbidnung, RGB-Beleuchtung und ungewöhnlich vielen Tasten auf. Gewicht und Form sind jedoch nichts für zarte Hände. Was die Wireless-Gaming-Mouse sonst zu bieten hat, lest ihr im folgenden Test.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten der Imperior
Maße | 135 × 80 × 46 mm (L x B x H) |
Gewicht | 122 g |
Sensor | Pixart PMW 3325 optisch, 5.000 DPI (10.000 DPI interpoliert) |
Tasten | 7 + 4-Wege-Taste + Mausrad + RGB-Switch |
Layout | ergonomisch, rechtshänder |
Anschluss | 2.4 Ghz kabellos USB-A (1.5 m) |
Besonderheiten | – Beleuchtung (RGB) – 4-Wege Joystick |
Preis | Amazon.de: € 30,31* |
Speedlink Imperior im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Speedlink schickt die Imperior Maus ohne nennenswerten Lieferumfang ins Rennen. Zu der Maus gibt einen wenig informativen User Guide der die Sondertasten auf einer Grafik darstellt. Dazu gibt es ein 1.5 m langes gummiertes USB-C Ladekabel, das recht steif ist.
Design und Verarbeitung
Die Speedlink Imperior macht da auf den ersten Blick neugierig, was nicht nur an dem auffälligen Design, sondern auch den Sondertasten liegt. Zunächst einmal ist die Maus mit 135mm Länge und 46 mm Höhe ein ziemlicher Brocken, so dass sie sich eher an mittlere bis große Hände richten dürfte. Zumindest war es bei mir mit meiner 17 cm Hand (Gelenk bis Mittelfingerspitze) und recht kurzen Fingern schon Grenzwertig was die Fülle der Maus, aber auch das Erreichen der Tasten angeht. Dazu ist die Maus mit 122g ein Schwergewicht, was ja trotz Leichtbautrend erstmal nicht schlecht ist.
Die voluminöse Form und das schwere Gewicht werde von einer robusten Fertigung unterstrichen, die so wirkt als dürfe man die Imperior auch mal frustriert auf den Tisch knallen, ohne dass gleich etwas passiert. Zumindest knarzt an dem stabilen Gehäuse nichts. Schüttelt man die Maus hört man im vorderen Teil ein leichtes Rasseln. Angenehm ist auch die matte Oberfläche, wobei die linke Hauptasten mehr Struktur bietet. Fingerabdrücke und Flecken sind quasi sofort sichtbar. Rechts an der Seite ist eine gummierte Auflagefläche, die mit der ergonomischen Form auch genug Halt gibt, um die Maus mit feuchten Händen hochheben zu können.
Das Design ist verspielt und stellt Gamer als Zielgruppe klar. Über die Mitte zieh sich ein Streifen in Metallic-Optik, wobei es hier um Plastik handelt. Das gleiche finden wir auf den Seitentasten, von denen es gleich drei gibt. Ohnehin spart Speedlink bei der Imperior nicht mit Tasten. Zu den Zeit Haupttasten gibt nes eben der Linken eine weitere, die sich mit einer kurzen Seitwärtsbewegung des Zeigefinger auch gut bedienen lässt. Auf dem Mausrücken gibt es zu dem einen großen, auffälligen DPI-Switch mit Speedlink Logo.
Es gibt natürlich auch eine RGB-Beleuchtung, die sich am Rande der Zierstreifen, den Löcher am Mausrücken und am DPI-Button zeigt. Dazu gibt es ein RGB-Button auf der Unterseite der Maus, aber auch die Konfiguration über eine Software ist möglich. Optisch ist die Beleuchtung mit der Möglichkeit auch mehrere Farben gleichzeitig darzustellen ansprechend. Die Ausleuchtung ist aber nach außen ungleichmäßig und eher schwach, so dass sie erst bei dunkler Umgebung richtig wirkt. Die Produktbilder flunkern in dieser Hinsicht.
Tasten und Gleiteigenschaften
An der Seite finden sich zu den zwei Seitentasten eine weitere, die über der vorne liegenden positioniert ist. Außerdem ist ganz vorn eine strukturierter „Joystick“, der jedoch „nur“ 4-Wege bereitstellt, also hoch, runter, links, rechts und ab Werk als Multimedia-Steuerung (lauter, leiser, vor, zurück) verwendet wird. Er lässt sich außerdem als Steuerkreuz nutzen. Leider kann ich mit meinem recht kurzen Daumen kaum zufriedenstellend erreichen und seine Bedienung fühlt sich etwas unsicher an, da man die Maus schnell ungewollt bewegt. Große Hände kommen besser ran, haben dann möglichweise Schwierigkeiten die hintere Seitentaste zu erreichen.
Die Qualität der Tasten und das Klickgefühl ist in Ordnung. Die Hauptasten drückt mit etwas widerstand, lösen aber zuverlässig aus. Klickgeräusch und Klickgefühl aller Tasten sind leider stark unterschiedlich. So entspricht die DPI Tasten den Haupttasten. Die hintere Seitentaste ist beispielsweise deutlich schwerer zu drücken als die vordere, die hingegen recht laut ist. Lob verdienen die strammen Tastenkappen, auch wenn das Klickgefühl insgesamt behäbig ist.
Das Mausrad hingegen scrollt ausgesprochen leichtgängig und rollt wie von selbst, dabei gibt es nur ein sehr zarte Rasterung. Das Gefühl ist damit noch als angenehm fließend zu bezeichnen, noch leichter und gänge in Richtung unkontrolliert. Dagegen ist auch der Klick wieder etwas schwerer und man grenzt gefühlt am ungewollten Scrollen. Allerdings ist es in der Testphase nie dazugekommen. Das Laufgeräusch des Mausrads ist in beide Richtungen angenehm, nur bei abrupten Wechseln ist ein leichtes Rattern zu vernehmen.
Auf der Unterseite findet sich zunächst der kleine USB-Empfänger sicher verstaut. Links neben dem Sensor gibt es den Power-Switch (An, Aus, An+LED) und recht den besagten RGB-Profile-Switch. Insgesamt vier Gleitpads, die mit einer Schutzfolie versehen sind umranden die Maus.
Die Gleiteigenschaften sind nicht die Besten. Auf einem Textilpad spüren wir eine deutliche Reibung. Insgesamt ergibt sich mit dem hohen Gewicht, den Gleiteigenschaften und den Klickgefühl ein schwerfälliger Eindruck. Was in Office-Anwendung noch als kontrolliert bezeichnet werden kann, ist bei Spielen, allen voran Shootern, unangenehm.
Sensor und Funkverbindung
Speedlink verbaut in der Imperior einen PixArt PMW 3325 Sensor, den wir der unteren Mittelklasse zuschreiben. Seine nativen 5.000 DPI hübscht Speedlink auf dem Papier mittels Interpolation auf das Doppelte auf, was unserer Ansicht nach unnötig ist. Die Präzision ist im Alltag ohne erkennbare Defizite, er kommt mit unterschiedlichen Untergründen gut klar, 10.000 DPI brauchen wir nicht. In äußerst seltenen Fällen meinen wir eine leichte Glättung erkannt zu haben, die sich der Praxis aber nicht als relevant gezeigt hat. Die Lift Off Distance liegt im Bereich von ~2mm und kann nicht eingestellt werden.
Die Verbindung wird mittels kabelloser 2.4 Ghz Funkverbindung realisiert mit einer Polling-Rate von 1000 Hz. Die Funkverbindung zeigte sich als stabil, auch wenn der kleine Empfänger am PC unterm Schreibtisch versteckt war. Ebenso empfinden wir die Latenz als Kritikfrei. Der Akku fasst 750 mAh, eine genaue Laufzeit konnten wir bisher nicht ermitteln, wir mussten das erste Mal nach einer Woche ohne (Beleuchtung) aufladen, so dass wir von ~30 Stunden ausgehen. Das ist ordentlich. Aufgrund des automatischen Sleep-Timers aber schwer genau zu protokolieren. Prinzipiell weniger gut ist das starre Ladekabel, allerdings ist die schwere Maus ohnehin so behäbig, dass es nicht ins Gewicht fällt. Spielen und Laden gleichzeitig ist demnach möglich.
Software
Für die Speedlink Imperior wird eine Software bereitgestellt. Diese ist zweckdienlich, übersichtlich, wirkt aber nicht ganz frisch was das Design angeht.
Im Ersten Fenster nimmt man unter „Light Setting“ die Auswahl der Beleuchtungsmodi vor, die sich je nach Modus in Farbe und Geschwindigkeit weiter anpassen lassen. Auch ist hier die Funktion des Sleep-Timers untergebracht, mit der man festlegt, wann die Maus in den Stromsparmodus geht.
Unter Button-Settings programmiert man auf Wundsch die 11-Tasten mit vordefinierten Funktionen oder man weißt ihnen ein Makro zu, dass man zuvor über den „Macro Manager“ programmiert hat. Die Auswahl ist umfangreich.
Fünf DPI-Stufen lassen sich in 100er Schritten festlegen. Über 5000 DPI, die ab Werk als Maximum eingestellt sind, wird dann vermutlich interpoliert. Auch die Polling-Rate lässt sich reduzieren, Einstellung zur LoD gibt es nicht. Sämtliche Einstellungen lassen sich in 5 Profile speichern und aktivieren. Die Maus nimmt alle auf ihrem internen Speicher auf, wobei man dann sinnvollerweise eine Taste zum Wechseln der Profile einstellen sollte.
Fazit
Die Speedlink Imperior ist im Guten wie im Schlechten ein richtiger Brocken, der mit einer Vielzahl an Tasten auftrumpfen kann. Mit den zwei Sondertasten und einem 4-Wege-Joystick lässt sich einiges bewerkstelligen. Voraussetzung ist, dass man die entsprechend große Hand hat, um die große Maus halten und die Tasten gut erreichen zu können – uns war das nicht ideal möglich.
So schwer und massiv wie die Imperior wirkt, so stabil ist sie einerseits und behäbig anderseits. Das hohe Gewicht, das etwas schwerfällige Gleitverhalten und der mitunter hohe Tastenwiderstand lassen eine gewisse Leichtigkeit vermissen und damit meinen wir nicht das pure Gewicht. Auch das unterschiedliche Klickgefühl trägt nicht zu einer flüssigen Bedienung bei, so dass das allgemeine Handling etwas anstrengend ist. Ausgenommen ist hier das Mausrad, das wirklich „smooth“ ist. Mit dem auffälligen Design, Form und Gewicht wirkt die Imperior, trotz moderner RGB-Beleuchtung und der Technik, etwas aus der Zeit gefallen und hätte auch gut zu den Mäusen des ersten Jahrzehnts der 2000er gepasst.
Technisch wird ein solider Unterbau geboten. Zwar gibt es mittlerweile fortschrittlichere Sensoren, doch der 3325er macht einen ordentlichen Job und ist in der Preisklasse von 50€ (UVP) in Verbund mit einer stabilen kabellosen Verbindung eine angemessene Kombination, ohne jetzt zum Preis-/Leistungskracher zu werden. Für einen solchen müsste man noch etwas an der Preisschraube drehen.
Insgesamt eine solide Vorstellung mit einigen Ecken und Kanten, die nicht ganz den berühme Zahn der Zeit trifft und damit Gefahr läuft in der Masse der Alternativen unterzugehen.
positiv
- stabile Wireless-Verbindung
- robuste Verarbeitung
- sehr viele, programmierbare Tasten
- 4-Wege-Taste
- angenehme Form für größere Hände
- 5 Profile im OnBoard-Speicher
negativ
- Gleiteigenschaften/schwerfälliges Handling
- etwas behäbiges, inkonsistentes Klickverhalten
- Tasten mit kleineren Händen nicht optimal erreichbar
- Bedienung des Joysticks etwas schwierig
- RGB-Beleuchtung könnte stärker und gleichmäßiger sein
Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.