Mit dem Asus ROG Strix X570-E Gaming testen wir heute erstmalig ein Mainboard bei den Hardware-Helden. Wie gut das Strix X570-E sich dabei behaupten konnte, erläutern wir auf den folgenden Seiten.
Inhaltsverzeichnis
ASUS ROG Strix X570-E Gaming im Detail
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung kommt im typischen Asus ROG-Design daher. Ergo wird schwarz mit rot klug kombiniert, um gekonnt auf sich aufmerksam zu machen. Klar zu erkennen sind auf der Front auch die wichtigsten Details wie der Ryzen Support, der Chipsatz und vieles weitere.
Lieferumfang:
- Handbuch
- 4 x SATA 6Gb/s Kabel
- M.2 Schraubenset
- Software DVD
- Strix Türhänger
- ROG Strix Aufkleber
- Kabelbinger
- Wi-Fi Antenne
- Verlängerungskabel für RGB Strips (80 cm)
- Verlängerungskabel für Addressable LED
- Thermistor cable(s)
- ROG Dankeschön Karte
Der Lieferumfang beinhaltet alles was man für eine erfolgreiche Montage benötigt. Es finden sich aber auch weitere Gimmicks wie Aufkleber, Kabelbinder und Verlängerungskabel, die aufzeigen, dass man sich beim Zubehör Gedanken gemacht hat.
Technische Daten
ASUS ROG Strix X570-E Gaming | |
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Formfaktor | ATX |
Chipsatz | AMD X570 |
Prozessoren | Ryzen 3000/3000G, Ryzen 2000/2000G |
Mosfets CPU | 12 x 60A IR3555 |
Mosfets Soc | 4 x 40A IR3553 |
Ram | 4 x DDR4DIMM, dual PC4-35200U/DDR4-4400, max 128GB |
Erweiterungsslots | 3x PCIe 4.0 x16 (1x x16, 1x x8, 1x x4), 2x PCIe 4.0 x1, 2x M.2/M-Key (PCIe 4.0 x4/SATA, 22110/2280/2260/2242) |
Anschlüsse extern | 1x HDMI 2.0b (CPU), 1x DisplayPort 1.2 (CPU), 1x USB-C 3.1 (X570), 3x USB-A 3.1 (X570), 4x USB-A 3.1 (CPU), 1x 2.5GBase-T (Realtek RTL8125AG), 1x Gb LAN (Intel I211-AT), 5x Klinke, 1x Toslink |
Anschlüsse intern | 1x USB-C 3.1 (20-Pin Key-A Header, X570), 2x USB 3.0, 4x USB 2.0, 8x SATA 6Gb/s (X570), 1x TPM-Header, 1x ASUS Node |
Header Kühlung | 2x CPU-Lüfter 4-Pin, 3x Lüfter 4-Pin, 1x AIO-Pumpe 4-Pin, 1x Pumpe 4-Pin, 1x Thermal-Sensor |
Header Beleuchtung | 2x RGB-Header 4-Pin (5050), 2x RGB-Header 3-Pin (WS2812B) |
Audio | 7.1 (Realtek ALC1220/ASUS SupremeFX) |
RAID-Level | 0/1/10 (X570) |
Multi-GPU | NVIDIA 2-Way-SLI (x8/x8), AMD 3-Way-CrossFireX (x8/x8, x8/x8/x4) |
Stromanschlüsse | 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V, 1x 4-Pin ATX12V |
Grafik | je nach CPU |
Beleuchtung | RGB, 2 Zonen (Chipsatz-Kühler, I/O-Abdeckung) |
Besonderheiten | AMD Audio+solid capacitors, Diagnostic LED (Segmentanzeige), Diagnostic LED (LED-Indikatoren), 2x M.2-Passivkühler, I/O-Blende integriert, Bluetooth 5.0 + WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax (2×2, Intel) |
Herstellergarantie | drei Jahre (abwicklung über Händler) |
Preis | Amazon.de: € 299,99* |
Layout, Anschlüsse und Features des Strix X570-E
Die optische Gestaltung des Strix-E Boards ist den Designern aus dem Hause Asus sehr gut gelungen. So setzt man auf bekannte optische Akzente wie das ROG Logo auf der I/O Verblendung oder eben auch die AURA Sync RGB-Led Beleuchtung, welche sich von links nach rechts über das Board verteilt.
An sich gehört das Strix X570-E Gaming in den Bereich der Mittelklasse Boards. Beachtet man allerdings die Spannungsversorgung, so stellt man fest, dass man hier durchaus von Oberklasse schreiben kann, denn um den Sockel wurden 16 Spulen positioniert. Dabei kümmern sich 12 Spulen Infineon-IR3555-MOSFET (60A) um die Vcore, die restlichen 4 Spulen IR3553-MOSFET (40A) zeichnen sich für die CPU-SoC-Spannung verantwortlich.
Damit die Anbindung von den 16-Spulen funktioniert, werden jeweils zwei der Spulen zusammengeschaltet wodurch man von einem 6+2 Phasendesign schreiben kann. Um die Spannungsversorgung mit ausreichend Strom auszustatten wurden ein 8-Pin und 4-Pin-Stromanschluss installiert. Dabei werden die Wandler von zwei mit einer Heatpipe verbundenen Alu-Blöcken gekühlt.
Des Weiteren stellt der Hersteller 2 x PCIe 4.0 x16 (x16 or dual x8) sowie 1 x PCIe 4.0 x16 (max at x4 mode) und 2 x PCIe 4.0 x1 Slots zur Verfügung. Diese sind, je nach Prozessor, unterschiedlich angebunden. Am besten setzt man auf einen Ryzen Prozessor aus der neuesten Generation, da man hier auch den neuen PCIe-4.0 Standard nutzen und somit die beste Performance erzielen kann.
Um den X570 Chipsatz adäquat zu kühlen setzen die Hersteller auf einen kleinen Lüfter um den Chipsatz auf Temperatur zu halten. Je nach Grafikkartenkühler kann es hier zu unterschiedlichen Temperaturen im Bereich des Chipsatzes kommen. Somit kann es passieren, dass der kleine Lüfter unter Umständen lauter wird als gewohnt. In unserem System wird die Grafikkarte von einem Phanteks Komplettwasserkühler gekühlt, wodurch auch der Lüfter bei unseren Tests unhörbar blieb.
Anschlüsse und Features
Das Asus Strix X570-E ist auch Anschlussseitig solide ausgestattet und sollte im Grunde genommen für den Großteil der PC-Nutzer ausreichend sein. Das rückseitige I/O Panel bietet insgesamt acht USB Anschlüsse: 7 x USB 3.2 Gen 2 Type-A sowie 1 x USB 3.2 Gen 2 Type-C. Bildinhalte der iGPU lassen sich wahlweise über einen HDMI oder Display Port Anschluss ausgegeben. Soundsignale werden entweder optisch über SPDIF oder analog weitergeleitet. Um das Netzwerk kümmern sich ein 2.5Gbit/s-Lan Anschluss sowie ein Intel I211-AT Gigabit Netzwerkanschluss. Beim WLAN setzt man mit WIFI 6 ebenfalls auf aktuellste Standards, womit wir mit der Rückseite beinahe fertig sind. Denn es findet sich auch noch ein Bios-Flashback Taste, die unter Umständen sehr nützlich sein kann.
Um die Anschlussvielfalt weiter zu optimieren, finden sich direkt am X570 Strix-E Mainboard noch weitere Anschlüsse wie beispielsweise: 8 x SATA 6Gb/s, 2 x USB 2.0 Ports, 1 x USB 3.2 Gen2 Port, 1 x USB 3.2 Gen 1 Port, 2 M.2 Sockets (type 2242/2260/2280/22110) usw. In Verbund mit einer Besonders auffällig sind hierbei neben den angeführten Ports auch die Anschlüsse für die unterschiedlichen Wasserpumpen. So befindet sich im oberen Bereich neben dem Lüfter Anschluss für den CPU Kühler auch der Anschluss für die AIO-Wasserpumpe. Im unteren Bereich des X570 Strix-E finden wir den Anschluss für eine herkömmliche Wasserpumpe. Hier sollte man bei einer Custom-Wasserkühlung immer den unteren Anschluss für die Pumpe nehmen, da dieser rund 36 Watt zur Verfügung stellen kann. Alle weiteren 4-PIN PWM Ports sind mit 12 Watt ausgestattet und lassen sich via Asus Fan-Xpert Software regeln.
Immer wichtiger werden auch die Onboardlösungen im Audio Bereich. Dabei setzen immer mehr Nutzer auf herkömmliche Kopfhörer in Verbund mit einem Mikrofon. Somit ergeben sich aufgrund der immens unterschiedlichen Impedanzen auch unterschiedliche Möglichkeiten zur Ansteuerung. Asus setzt hierbei auf zwei Duale Operationsverstärker um Kopfhörer mit den Impedanzbereichen von 32-600 Ohm abzudecken. Um Störungen zu vermeiden, setzt Asus auf die sogenannte „Audio-Line-Abschirmung. Um Audiotechnisch nichts unversucht zu lassen, werden „Audiokondensatoren“ von Nichicon aus Japan installiert. Diese sollten für einen ausgewogenen und natürlicheren Klang sorgen.
Schalter beziehungsweise Onboardbuttons zum Einschalten, resetten oder um einen CMOS-Clear umzusetzen sucht man allerdings vergebens. Dafür gibt es eine Statusledanzeige um den Bootvorgang zu überwachen und um eventuelle Fehler zu finden.
Asus ROG UEFI und Software
Asus hatte schon immer ein gutes Gespür was die Darstellung des Bios bzw. dem UEFI angeht. Nutzer werden sich hier rasch wohl fühlen und ihre optimalen Settings finden.
Wir gehen hier eher oberflächlich auf das UEFI ein. Dabei zeigen wir euch die Screens zu den Overclockingsetups, etwas zur Überwachung und den Übersichtsseiten. Denn an sich gibt es im Zusammenhang mit den neuen Ryzen Prozessoren und deren Overclockingpotential keine großen Hürden.
Hier muss man nicht viel mehr machen als den Kernen einen fixen Takt zuweisen und die Vcore passend zu erhöhen. Hierbei lassen sich mit einem Noctua NH-D15S 4200-4300 MHz und mit einer Wasserkühlung 4300-4500 MHz erreichen. Dabei spielen die Chipgüte des Prozessors und die Größe der Wasserkühlung selbstredend auch mit.
Viel Potential gibt es auch bei den Arbeitsspeichern, dabei konnten wir unsere Crucial Ballistix Sport mit leicht angepassten Timings auf 3800MHz takten ohne dabei die Spannung zu erhöhen. Für krassere Tests fehlte uns hier allerdings noch das entsprechende Material. Gut gelungen ist auch die Onboardlösung für die Lüftersteuerung. Nach etwas Eingewöhnungszeit lassen sich hiermit schon gute Ergebnisse erzielen.
Als Asus Armoury Crate bezeichnet sich die Softwaresammlung, welche von Asus neuerdings beigelegt wird um bspw. Software Updates zu installieren, oder auch die Aura SYNC RGB Funktion. An sich arbeitete die Software bei uns ohne Komplikationen und hinterließ im Grunde genommen einen positiven Eindruck. Etwas weniger Werbung wäre schön, aber an sich war es das auch schon mit der Kritik an der Armoury Crate Software.
Im direkten Vergleich mit der beigelegten Software zum Aorus X570 Master, wirkt das Asus Pendant deutlich moderner, übersichtlicher und umfangreicher.
ASUS ROG Strix X570-E Benchmarks
Testsystem
Mainboard | Asus X570 Strix-E |
Prozessor | AMD RYZEN 9 3900X |
Kühler | Noctua NH-D15S |
Grafikkarte | Sapphire Radeon VII |
Arbeitsspeicher | Crucial Ballistix Sport |
Datenträger | Samsung M2 SSD 960Pro, Corsair MP610 |
Gehäuse | Phanteks Evolv X |
Netzteil | Corsair RX 750i |
Testverfahren
Neben der Aufnahme der Verbrauchswerte unter verschiedenen Lastsituationen prüfen wir die allgemeine Leistungsfähigkeit mit Tools wie PCMark10, 3DMark, Aida64 und Cinebench. Zusätzlich fühlen wir den Overclocking-Fähigkeiten mit unserer Referenz Prozessor auf den Zahn. Des Weiteren werden sämtliche Mainboards mit der aktuellen Bios-Version getestet. Als Betriebssystem kommt Windows 10 64 Bit Home Edition zum Einsatz.
Idle | Watt |
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ASUS ROG Strix X570-E | 119 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 123 |
Last | Watt |
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ASUS ROG Strix X570-E | 224 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 236 |
Der Idle Verbrauch wurde abgelesen nachdem das System 10 Minuten Zeit hatte alles zu laden und sich einzupendeln. Um den Lastverbrauch zu ermitteln wurde das Mainboard und die CPU eine halbe Stunde mit Prime95 v29.8 build 6 belastet. Um eine konstante Last zu erzeugen haben wir einen Custom Run mit auf 12k fixiertem Wert sowie „FFTs in place“ durchgeführt.
Benchmarks und Messungen
Wir haben bei diesen Benchmarks für den direkten Vergleich das Aorus X570-Master hinzu gezogen um bessere Vergleichswerte zu generieren.
Wie beginnen mit den synthetischen Benchmarks aus dem Hause Futuremark.
Firestrike | Punkte |
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ASUS ROG Strix X570-E | 22.792 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 22.864 |
Timespy | Punkte |
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ASUS ROG Strix X570-E | 9.114 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 9.156 |
Hier zeigt das Gigabyte minimal bessere Werte.
Cinebench R15 | Punkte |
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ASUS ROG Strix X570-E | 3.118 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 3.102 |
Cinebench R20 | Punkte |
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ASUS ROG Strix X570-E | 7.014 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 7.007 |
Im Vergleich mit den Cinebenchmarks R15 sowie R20 sieht das Asus ROG X570 Strix-E etwas besser aus.
Geekbench Multi | Punkte |
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ASUS ROG Strix X570-E | 12.172 |
Gigabyte X570 Aorus Master | 12.376 |
Das X570 Strix-E liegt dafür im Geekbench wieder etwas vorne.
Overclocking
Das Overclocking geht mit den aktuellen Ryzen Prozessors an sich recht einfach von der Hand. Dazu geht man in der Regel einfach ins UEFI fixiert die Kerne. In unserem Fall bei 4300 MHz auf jedem der 12 Kerne. Damit diese Einstellung stabil arbeiten kann, muss man in der Regel die Spannung erhöhen. Unser Prozessor braucht für diese Leistung unter Last eine anliegende Spannung von ca. 1.275 Vcore. Alles darüber bekommen wir unter Berücksichtigung von AVX selbst mit unserer Wasserkühlung nur schwer gekühlt.
Die zwei Vergleichsboards benötigten in etwa gleich viel Spannung um den Prozessor auf den gewünschten Wert zu takten. Probleme ergaben sich damit keine.
ASUS ROG Strix X570-E Gaming Fazit
Asus hat mit dem Strix X570-E das ideale Mainboard für sämtliche Anwendungen im Sortiment. Es verfügt neben einer umfangreichen Anschlussvielfalt auch über ausreichend Reserven um selbst einen 3950X mit ordentlicher Leistung zu befeuern, ohne dabei in die Knie zu gehen. Mitverantwortlich hierfür ist die potente Spannungsversorgung, welche dem Asus Strix-E zur Verfügung gestellt wurde.
Aufgrund unserer wassergekühlten Grafikkarte können wir keine konkreten Auskünfte über die Lautstärke des Chipsatzlüfters geben. Selbst bei krassen Übertaktungen konnten wir den Lüfter nicht wahrnehmen. Ebenfalls sehr gut umgesetzt wurden das UEFI sowie das komplette Softwarepaket. Auch wenn uns bei der Armoury Crate Umsetzung etwas weniger Werbung positiv aufgefallen wäre.
Nichts desto trotz erhält man mit dem Asus ROG X570 Strix-E ein erstklassiges Mainboard.