SSD-Kühler: Gelid IceCap und Glint ARGB im Vergleich

gelid ssd cooler

Die mittlerweile pfeilschnellen PCIe 4.0 SSDs benötigen für dauerhafte Leistung eine ausreichende Kühlung. Neben den zu den SSDs mitgelieferten Kühlern, oder im Mainboard integrierten Kühlerkörpern, gibt es auch Nachrüstkühler für kleines Geld. Zwei davon schauen wir uns heute im Vergleich mit einem Mainboard-Kühler an: Den Gelid IceCap, sowie den Gelid Glint mit ARGB-Beleuchtung

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Gelid Icecap M.2 SSD-Kühler

Der Icecap ist ein schlichter schwarzer Kühler aus Aluminium. Er besteht aus zwei Teilen, die ohne Schrauben oder Werkzeug miteinander verbunden werden. Die Oberseite ist schwarz eloxiert und mit einem Gelid Schriftzug versehen. Die Rippen vergrößern die Oberfläche.

Mit 72 x 23 x 10 mm findet der SSD-Kühler auch einen Platz in sehr beengten Systemen und soll auch mit der Playstation 5 kompatibel sein, was wir jedoch nicht überprüfen können. Kompatibel ist er zu M.2 2280 SSDs.

Zur Installation werden beidseitig die beiliegenden GP-Extreme Wärmeleitpads mit 0.5mm dicke verwendet. Die Wärmeleitfähigkeit liegt laut Hersteller bei 12 W/mK. Hat man die Pads eingelegt wird die SSD in dem silbernen Bodenteil ausgerichtet und der eigentlichen Kühlkörper aufgesetzt.

Der Clip-Mechanismus hält die einzelnen Teile ohne Schrauben zusammen. Die Installation ist binnen Sekunden erledigt und wenn man daran denkt die Schutzfolie von den Pads zu ziehen, sietzt die SSDs auch recht fest.
Teil des Lieferumfang ist ein Schraube samt Distanzstücke für den M.2-Sockel, das wir auf dem MSI B550 Gaming Plus aber nicht benötigen.

Gelid Glint ARGB SSD-Kühler

Ungleich auffälliger ist der Glint ARGB Kühler. Auf dem Kühlkörper ist ein ARGB-Beleuchtung mit fünf digitalen RGB-LEDs integriert. Dies hat eine im Vergleich vom Icecap gesteigerte Höhe von 15 mm zur Folge. Typische Kühlrippen zur Oberflächenvergrößerung entfallen zu Gunsten des Designs.

Damit die Beleuchtung realisiert werden kann verfügt der Kühler über ein eigenes Kabel mit 3-Pin ARGB-samt Y-Weiche. Bedingt durch die Layout der Mainboards muss also zwangsläufig ein Kabel sichtbar durch das System verlegt werden.

Auch dem Gelid Glint liegen zwei 0.5 mm Wärmeleitpads sowie ein Pad mit 1mm Stärke bei. Hier ist die Wärmeleitfähigkeit auf 3 w/mK spezifiziert. Warum es drei Pads gibt wird in der Anleitung nicht erklärt, wir haben die beiden 0.5 mm Pads gewählt und die SSD saß damit schön fest zwischen den beiden Teilen.

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Zur Montage kommen weiterhin vier Schrauben zum Einsatz, über die Ober- und Unterseite miteinander verbrunden werden. Die Montage ist auch hier schnell erledigt.

Die Beleuchtung ist ansprechend gelungen. Da die Fläche nur indirekt Beleuchtet wird und der LED-Streifen an sich verdeckt ist, gibt es keine einzelnen Hotspots der LEDs. Für Freunde maximaler RGB-Beleuchtung im PC aber sicher ansprechend. Mehrfarbige Effekte sind genau so möglich wie einfarbige.

Der CPU-Kühler verdeckt die Sicht auf den Kühler deutlich. Hier haben es Nutzer einer Wasserkühlung besser.

Dabei stellt sich die Frage, wie die LEDs die Temperaturen bei Dauerlast finden, denn der Kühler kann sehr, sehr heiß werden. Eine Frage die wir leider nicht beantworten können.

Immerhin: Das LED-Element lässt sich einfach herausziehen und der LED-Streifen prinzipiell ersetzen, wenn man Geschick und das passende Ersatzteil hat.

Temperaturen

Um die Temperaturen zu Vergleich, greifen wir auf eine Samsung 980 Pro mit 1 TB zurück und unterziehen sie einem pausenlosen Lesevorgang von 10 Minuten mit sequenziellen Daten bei möglichst 7100 MB/s. Die Temperaturen werden Protokolliert und einmal die Temperatur nach 3 Minuten und einmal die maximale Temperatur am Ende des Durchlaufs notiert.

Verbaut ist das verwendete System in einem Corsair 7000 Airflow, die Gehäuselüfter werden bei 600 U/Min betrieben, um einen leichten Luftstrom zu erzeugen. Zum Vergleich dienen die Temperaturen ohne Kühler und mit dem Kühler, der dem MSI B550 Gaming Plus Mainboard beiliegt.

Kühler des MSI B550 Gaming Plus

Bei dem Kühler des MSI Mainboards handelt es sich um eine flache Platte aus Aluminium, die jedoch deutlich Länger als die SSD ausfällt.

Auf lange Dauer konnte der Gelid IceCap die besten Temperaturen verzeichnen. Nach drei Minuten lagen die Temperaturen dem Gelid Glint noch zwar etwas darunter, am Ende des Durchgangs konnte der IceCap die SSD aber minimal Kühler halten. Die Datenrate wurde immer mal wieder auf den Bereich um 5500 MB/s verringert. Diese Leistung konnte der Mainboard-Kühler ebenfalls fast durchgängig halten, erst in der letzten Minute sank diese auf 3600 MB/s.

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Der Glint ARGB Kühler ist zunächst super, aber wird die Hitze scheinbar nicht so effektiv los und bei langer Belastung steigen die Temperaturen. Selbst Minuten nach dem Stresstest ist die Kühler so heiß, dass man ihn nicht gerne Anfassen möchte. Er bringt aber immer noch eine deutlich bessere Kühlleistung als der Verzicht auf einen Kühler. Hier wurde nach 3 Minuten bereits eine Temperatur von bis zu 94 Grad erreicht mit Drops der Datenrate auf 1400 MB/s.

Fazit

Zweifelsohne ist es für eine schnelle PCIe M.2 SSD wichtig einen Kühler zu montieren, wenn hohe Transferraten über Minuten hinweg abgerufen werden sollen. Der einfache Mainboard-Kühler macht dabei bereits einen guten Job und fügen sich perfekt in das System ein. Wer keinen solchen Kühler hat, kann ruhiges Gewissens auf die kleinen Nachrüstkühler wie den Gelid IceCap oder ähnliche Modelle zurückgreifen. Der unkomplizierte SSD-Kühler hat seinen Job ordentlich erledigt und punktet bei langer Belastung mit besseren Temperaturen.

Der Gelid Glint ARGB macht seine Sache im Prinzip auch nicht verkehrt, lässt aber bei langer intensiven Nutzung ein paar Grad liegen und fällt zu Gunsten der Optik auch höher aus. Dazu muss man ein zusätzliches Kabel durch das System legen. Ein größerer CPU-Kühler wird die Sicht auf den leuchtenden Kühler ohnehin versperren. Mit rund 14€ (Stand: 30.05.2022) ist er sicher nicht zu teuer, aber der stärke IceCap kostet beim Hersteller eben nur rund 9 Euro.

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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