Lian Li Galahad II LCD SL-INF 360 im Test

Lian Li Galahad II LCD SL-INF Review

AiO-Wasserkühlungen mit Display gibt es bereits einige. Jetzt bringt Lian Li die Galahad II LCD mit Display auf Basis der Asetek Gen. 8. Dazu gibt es wahlweise die SL-INF-Lüfter mit besonderem RGB-Effekt. Ob es nur viel für’s Auge gibt, oder auch der Rest überzeugt, schauen wir in diesem Test.

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Technische Daten

Lian Li Galahad II LCD SL-INF 360
Maße Radiator (T x B x H)399,5 x 120 x 30mm (ohne Lüfter)
Material RadiatorAluminium
Drehzahl Pumpeca. 800 – 3600 U/min
Anschluss der PumpePWM, USB
Schlauchlänge385 mm
Material KühlerbodenKupfer
Lüfter3x Lian Li UNIFAN SL-INF 120
120 x 120 x 25 mm
Drehzahl Lüfterca. 0, 200 bis 2100 U/min
Intel SockelLGA 1700 / 1200 / 115x
AMD SockelAM4, AM5
Besonderheiten-UNI FAN mit 0rpm-Funktion und Daisy-Chain
-2,88″ Display (480×480, 500 Nits)
-Controller und L-Connect 3 Software
Preisca. 289€ (Stand: 18.10.2023)

Lian Li Galahad II LCD SL-INF 360 im Detail

Was beim Auspacken auffällt ist, dass es nicht nur viele Einzelteile und Kabel gibt, sondern auch, dass vieles davon einzeln eingetütet ist. Zusammen mit den vielen Schutzfolien kommt alles sicher an, aber es gibt auch viel Plastikmüll.

Die AiO kommt mit vormontierten Lüftern, hier die SL-INF, Montagematerial und Klettbindern. Wärmeleitpaste ist bereits aufgetragen und liegt auch nochmal extra bei. Außerdem ist ein L-Connect 3-Controller enthalten samt Anschlusskabel.

Die Lian Li Galahad II LCD liegt uns in der SL-INF 360 Variante vor. Das heißt, dass es sich bei den drei vormontierten Lüftern um die UNI FAN SL-INF 120 handelt, die nicht nur über ihre aufwändige Beleuchtung inklusive „Infinity-Effekt“ auffallen, sondern auch mit dem kabellosen Daisy-Chain-System. So muss nur ein Anschlusskabel an einem Lüfter angebracht werden.

Zentrum der Galahad II LCD ist aber natürlich die Kühler-Pumpen-Einheit mit dem aufgesetzten LC-Display. Dieses misst 2,88“ und hat eine Auflösung von 480×480 Pixeln. Die Helligkeit soll laut Datenblatt bei 500 Nits liegen. In jedem Fall ist die Darstellung gelungen. Die angebotenen Vorlagen treffen nicht unbedingt unseren Geschmack, aber Optik und Erkennbarkeit sind sehr gut.

So lassen sich eigene Grafiken, Animationen und Systeminformationen wie CPU-Temperatur, Auslastung oder die Temperatur der Flüssigkeit anzeigen.

Neben dem Display hat der Rahmen zusätzlich eine ARGB-Beleuchtung, die über L-Connect 3 konfiguriert werden kann.

Der eckige Kühlerboden ist aus Kupfer und nicht vernickelt. Die Pumpe im Inneren stammt vom Asetek und ist aus der 8. Generation. Die maximale Drehzahl liegt bei 3600 U/min und kann mittels PWM oder L-Connect 3 auf ca. 800 U/min reguliert werden. Eine Regulierung ist auch unbedingt ratsam, denn auf maximaler Geschwindigkeit ist die Pumpe kaum zu ertragen. Die Basis ist aber offenbar anders als bei der bei GA II Trinity.

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Lian Li nutzt auch bei der Galahad II LCD wieder die drehbaren und angewinkelten Schlauchanschlüsse an dem Radiator. Dieser ist ansonsten schlicht in schwarz mit eingeprägtem Lian Li-Logo an der Seite. Er ist gut verarbeitet und hat eine AIO-typische Finnendichte von 20 FPI.

Auch die verbauten Lüfter haben ein großen Regelbereich der von lautlosen 200 bis starken 2100 U/min reicht. Sie sind prinzipiell auch einfach über das Mainboard anschließbar, doch da für die Steuerung des LCD ohnehin die L-Connect 3 Software installiert werden muss, bietet sich der Anschluss über den beiliegenden Controller an.

Da wären wir auch schon bei der Montage bzw. dem Anschluss der Galahad II LCD AiO. In Verbund mit den SL-INF-Lüftern bekommt man im Prinzip zwei einzelne Produkte im Bundle. Das heißt, dass LCD als auch der Controller müssen jeweils an einen eigenen internen USB-Anschluss. Hier wäre eine einheitliche Verbindung bzw. ein Controller der beides ansteuern kann schöner gewesen, zumal die internen Ports begrenzt sind.

Montage der Galahad 2 LCD auf AM5 und LGA1700

Die Installation ist ansonsten aber einfach. Erwähnenswert ist, dass es nur einen festen Montagerahmen für AMD und Intel gibt und ein Wechsel entfällt. Mit Kunststoffbrücken, die das Standard-AMD-System ersetzen, werden die Abstände quasi auf die von Intel adaptiert.

Montage AM5

Darauf wird die AiO gesetzt. Wichtig ist dabei zu beachten, dass AM5 und AM4 unterschiedliche Schrauben benötigen. Was auch für Intel-Systeme gilt.

Auf Intel LGA kommt eine Backplate zu Einsatz, die sich aufgrund der dünnen Plastikkonstruktion kaum so nennen darf. Hier bieten andere Kühlerhersteller stabilere Designs aus Metall an und bei der GA II Trinity war auch ein Modell aus Metall dabei. Die AiO wird ohne Abstandshaltern dann direkt auf die Gewinde der Backplateschrauben gesetzt.

Montage LGA1700

Neben dem LCD ist die Beleuchtung der Lüfter ein echter Hingucker. Der Rotor, der Rahmen daneben und nicht zuletzt der Unendlichkeitseffekt an den Seiten und in der Nabe können sich wirklich sehen lassen.

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Über L-Connect 3 sind außerdem zahlreichen Beleuchtungsoptionen möglich. Man kann sich austoben und den PC in eine Kirmes verwandeln, wenn man das denn möchte.

Auch die Lüfter und Pumpensteuerung lässt sich darüber vornehmen.

L-Connect 3

Folgend ein kurzer Blick auf die L-Connect 3-Software. Diese steuert einerseits Pumpe und Lüfter, wahlweise mit fester Drehzahl oder nach einer PWM-Kurve. Im Falle der Lüfter kann diese auch individuell gestaltet werden, auch eine Stop-Modus wird angeboten

Als Temperaturquelle konnte in unserem Fall leider nur die CPU genutzt werden. Obwohl die GA II LCD die Flüssigkeitstemperatur anzeigen kann, haben wir keine Option gefunden die Lüfterkurve danach zu gestalten.

Umfangreich sind auch die Beleuchtungsoptionen. Es gibt viele Effekte, die anpassbar sind und die Lüfter haben mehrere Bereiche.

Auch einige LCD-Vorlagen gibt es, so richtig umwerfend sind diese aber nicht. Je nach Vorlage lassen sich einzelne oder mehrere Systemwerte anzeigen.

Temperatur und Lautstärke der Lian Li Galahad II LCD SL-INF 360

Kühlleistung auf AMD AM5

Testsystem

  • AMD Ryzen 7700X
  • NZXT N7 B650E
  • 2x 16GB DDR5-Ram G.Skill FlareX 5 6000 MHz
  • PNY XLR8 CS3030 SSD
  • Fractal Meshify 2 XL
  • Seasonic Focus PX-650

Die CPU wird auf 100 Watt limitiert und eine halbe Stunde mit prime95 (12K, ohne AVX) belastet. Dabei wird die Durchschnittstemperatur der CPU notiert und auf 20 Grad Raumtemperatur normiert. Wir testen mit maximaler und angepasster Lautstärke. Getestet wird aber auch bei einheitlichen Drehzahlen von 1000 U/min, um den Einfluss durch die Genauigkeit der Schallpegelmessung (Voltcraft SL-100, Abstand 30cm bei offenem Gehäuse) zu entfernen.

Die Performance auf maximaler Drehzahl von Pumpe und Lüftern ist eine Ansage und das bei zumindest nicht extremer Lautstärke. Hier muss man aber auch sagen, dass die Pumpe trotz hoher RPM der Lüfter teilweise herausgehört werden kann. Vermutlich ist deren starker, aber extrem lauter Betrieb auch mit für das gute Abschneiden verantwortlich, Stichwort: Durchfluss.

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Die 40 dB(A) Messung stellt uns aufgrund der lauten Pumpe vor kleinere Probleme, da diese bei maximaler Drehzahl zu laut ist. Wir haben nun versucht Lüfter und Pumpe in Einklang zu bringen und sind bei ca. 2600 U/min bei der Pumpe gelandet. So ergibt sich dennoch weiter eine sehr gute Leistung.

Auch für die 1000 U/Min Messung haben wir die Pumpe auf diesen Wert gedrosselt. Zur Veranschaulichung: Ohne Pumpe würden die leisen Lüfter bei 1000 U/min bereits unter 34.5 dB(A) laufen!

Kühlleistung auf Intel LGA1700

Testsystem

  • Intel Core i5-13600K
  • MSI Z790 Tomahawk WiFi
  • 2x 16GB Corsair Vengeance DDR5-6000
  • be quiet! Shadow Base 800 DX (Zwei Frontlüfter + Hecklüfter)
  • be quiet! Straight Power 12 1000W

Um die Kühler zu fordern, werden sie bei einer möglichst konstanten CPU-Leistungsaufnahme von 181W getestet. Dazu kommt prime95 zum Einsatz mit fester FFT-Größe und AVX. Nach dem Aufwärmen wird jeweils über 30 Minuten die durchschnittliche CPU-Temperatur (normiert auf 20 Grad) bei maximaler Drehzahl, bei 40 dB(A) und, falls möglich, bei 1000 U/min ermittelt. Die Gehäuselüfter werden bei 1000 U/min betrieben.

Als erste und bisher einzige 360-mm-Wasserkühlung ist es klar, dass die Galahad II LCD hier auf der einsamen Spitzenposition ist. Die Kühlleistung ist sicher sehr gut, aber hier fehlen weitere Vergleichsmöglichkeiten.

Die 40 dB(A)-Messung haben wir in etwa wie im AM5-System vorgenommen.

Lautstärke und Einfluss durch die Pumpe

Um die Unterschiede besser abbilden zu können, haben wir das Messgerät in 10 cm Entfernung zur Pumpe aufgestellt. Wegen Messabweichung und der Genauigkeit des Messgerätes sind die folgenden dB(A) nur eine schnelle Orientierung. Wie es sich tatsächlich anhört versuchen wir zu beschreiben und ist auch immer subjektiv. Die Temperaturdifferenz wurde über die ersten 3 Minuten nach drosseln der Pumpe bei voller Auslastung mittels prime95 beobachtet.

Ja die Pumpe…die ist so eine Sache. Die Asetek Gen. 8 kann mit bis zu 3600 U/min arbeiten und ist dabei laut, extrem laut. Das aggressive, etwas ratternde Surren hört man teilweise sogar bei maximaler Lüftergeschwindigkeit von 2100 U/min noch heraus und ist für den Alltag wohl kaum erträglich. Bei 2600 U/min ist sie immer noch klar hörbar, das Geräusch wird tiefer, brummender und allgemein leiser, was sich bei ca. 2200 U/min fortsetzt. Hier können die Lüfter das Geräusch dann aber besser verdecken und sollte bei Last nicht mehr übermäßig auffallen.

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Bei 1800 U/min wird es dann deutlich unauffälliger und bei 1300 U/min ist sie, je nach Rahmenbedingung, kaum mehr hörbar. Darunter kann es noch leiser werden, es gibt immer wieder Bereiche wo etwas rattern auftritt.

Und so wirkt sich das auf die Temperaturen aus (protokolliert im AM5-System):

Temperaturdifferenz zu 100%Schalldruck der Pumpe
Pumpe @ 3600 U/min50,5 dB(A)
Pumpe @ 2600 U/min+ 1,2 °C42,9 dB(A)
Pumpe @ 2200 U/min+ 2 °C40,7 dB(A)
Pumpe @ 1800 U/min+ 3,5 °C35,8 dB(A)
Pumpe @ 1300 U/min+ 8,1 °C< 34,5 dB(A)
Pumpe @ 840 U/min+ 20 °C
(Abbruch)
< 34,5 dB(A)

Bei den Temperaturen sieht man wie Lian Li mit dem 3600 U/min quasi mit der Brechstange das letzte Bisschen herausholt. Drosselt man die Pumpe wird sie klar leiser und erreicht bei halber Drehzahl bereits ein gutes Niveau, während die Temperaturen nur moderat steigen.

Bei weiterem Absenken der Drehzahl auf 1300 U/min steigen die Temperaturen dann deutlicher. Bei minimalen 840 U/min war kaum noch eine ausreichende Kühlung unter Last gegeben und wir haben bei 90 Grad abgebrochen. Dies ist eher für den Leerlauf gedacht. Man sieht aber, der Spielraum ist groß.

Fazit

So ein LCD ist natürlich ein (unnötiges) Luxusgut, das sich schwer bewerten lässt und den Preis nach oben treibt, auch die GA II LCD ist damit hochpreisig. Die Darstellung des Displays ist bei der Lian Li Galahad II LCD aber sehr gelungen. Auch die SL-INF-Lüfter sind optischer Luxus, sehen jedoch zugeben richtig gut aus. Aber auch durch ihre Flexibilität bei der Drehzahl bis runter zu leisen 200 U/min können die guten Lüfter punkten. Ohnehin überzeugen sie bei der Lautstärke, selbst wenn sie schneller unterwegs sind.

Die Performance gibt keinen Grund zu Kritik. Tatsächlich kühlte die Lian Li Galahad II LCD SL-INF 360 sogar überdurchschnittlich gut und erreicht vermutlich auch durch die Durchflussbrechstange sehr gute Temperaturen.
Die Pumpe bewegt sich daher zwischen Gut und Böse. Sie kann sehr leise betrieben werden, je nach Situation sogar unhörbar, aber bei hoher bzw. gar maximaler Drehzahl ist sie schon extrem. Zum Glück ist das bei den guten Temperaturen eher ein Option als ein Muss, da diese erst bei stärkerer Drosslung merklich nach oben gehen.
Verbesserung gibt es bei der Verkabelung. Schön wäre eine einheitliche Lösung statt der Aufteilung auf zwei USB-Ports. Auch die Backplate für Intel-Systeme dürfte hochwertiger ausfallen.

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Starke Leistung, tolle Optik, umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten sind uns den entsprechenden Award wert.

Bei caseking.de* ist die Galahad II LCD bereits gelistet.

Hardware-Helden Gold Auszeichnung

Wir haben das Produkt vom Hersteller zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Test oder die Wertung fand nicht statt.

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