Im heutigen Test werfen wir einen Blick auf die mittlerweile 12. Generation des ASUS ROG MAXIMUS XII Hero mit dem neuen Intel Z490 Express Chipsatz samt LGA 1200 Sockel. Wie gut sich das recht umfangreich ausgestattete Mainboard geschlagen hat, entnehmt ihr den folgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Verpackung und Lieferumfang
Der große Karton des Boards wird in der ASUS ROG üblichen schwarz-roten Farbkombination ausgeliefert und informiert über die wichtigsten Features.
Der Lieferumfang beinhaltet neben den üblichen Dreingaben auch ein Paar Extras wie einen kleinen VRM Lüfter oder praktische RGB Verlängerungskabel:
- Mainboard-Handbuch inkl. Treiber- und Software-DVD
- vier SATA-Kabel
- WLAN-Antenne
- Q-Connector
- 3x M.2-Schrauben
- 3x M.2 Abstandsgummis
- 40mm VRM Lüfter inkl Halterung
- RGB Verlängerungskabel
- ARGB Verlängerungskabel
- ROG-Schlüsselanhänger
- ROG Sticker
Technische Daten
ASUS ROG Maximus XII Hero | |
---|---|
Formfaktor | ATX |
Chipsatz | Intel Z490 |
Prozessoren | Core i-10000, Pentium Gold G6000, Celeron G5000 |
Mosfets CPU | 14x 60A |
Mosfets Soc | 2x 60A |
Ram | 4x DDR4 (Dual-Channel), max. 4.800 MHz Speicherausbau max. 128 GB RAM |
Erweiterungsslots | 2x PCIe 3.0 x16 (elektrisch mit x16/x8) über CPU 1x PCIe 3.0 x16 (elektrisch mit x4) über Intel Z490 3x PCIe 3.0 x1 über Intel Z490 3x M.2 mit PCIe 3.0 x4 über Intel Z490 (M-Key, 32 GBit/s, 2x shared) |
Anschlüsse extern | 1x HDMI 1.4b 4x USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s) über Intel Z490 4x USB 3.2 Gen1 (5 GBit/s) über ASMedia ASM1074/Intel Z490 2x USB 2.0 über Intel Z490 1x Intel I219-V Gigabit-LAN 1x Marvell AQtion AQC111C 5-GBit/s-LAN 5x Klinke/1x Toslink |
Anschlüsse intern | 1x USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s) über Intel Z490 2x USB 3.2 Gen1 (5 GBit/s) über ASMedia ASM1074/Intel Z490 2x USB 2.0 über Intel Z490 6x SATA 6 GBit/s über Intel Z490 |
Header Kühlung | 1x 4-Pin CPU-FAN-Header (regelbar) 1x 4-Pin CPU-OPT-Header 3x 4-Pin Chassis-FAN-Header (regelbar) 1x 4-Pin High-Amp-Header 1x 4-Pin AIO-Pump-Header 1x 4-Pin W_Pump+-Header 1x 2-Pin W_In-Header 1x 2-Pin W_Out-Header 1x 3-Pin W_Flow-Header |
Header Beleuchtung | 2x 4-Pin RGB-Header 2x 3-Pin ARGB-Header |
Audio | Realtek ALC1220 Codec ESS Sabre ES9023 DAC + RC4580 OP AMP |
Multi-GPU | SLI (2-Way), CrossFireX (3-Way) |
Stromanschlüsse | 1x 24-Pin ATX 1x 8-Pin EPS12V 1x 4-Pin +12V |
Grafik | je nach CPU |
Beleuchtung | RGB, 2 Zonen (I/O-Abdeckung, Chipsatz) |
Besonderheiten | Audio+solid capacitors, Diagnostic LED (LED-Indikatoren), FlexKey, 3x M.2-Passivkühler, WiFi 802.11a/b/g/n/ac/ax über Intel Wi-Fi 6 AX201 CNVio + Bluetooth 5.1 |
Herstellergarantie | drei Jahre |
Preis | Amazon.de: € 269,99* |
ASUS ROG MAXIMUS XII Hero im Detail
Layout und Features
ASUS‘ neustes ROG Hero XII Board setzt auf den aktuellen Intel LGA1200 Sockel samt Z490 Chipsatz. Schaut man sich die Spezifikationen einmal genauer an, dann fällt auf, dass sich im Vergleich zum Vorgänger Z390 leider kaum was getan hat. Abgesehen von der Unterstützung für die 10. Generation an Intel Core CPU‘s ist die einzige wirkliche Neuerung, dass der Chipsatz nun mit einer Vorbereitung für den AX WLAN Standard aufwarten kann. Das Hero XII kommt auch gleich mit einem passenden Wi-Fi-6-AX201-CNVio-Modul daher, denn im Gegensatz zu den vorherigen Serien gibt es nun nur noch eine WiFi Variante des Boards.
Wer gehofft hat, das mit Comet Lake auch endlich PCIe 4.0 bei Intel Einzug hält, der wird leider enttäuscht. So bleibt es bei 30 PCIe 3.0 High Speed Lanes und 24 frei verteilbaren PCIe 3.0 Lanes. Erst mit den Anfang 2021 kommenden Rocket Lake CPU’s soll PCIe 4.0 Einzug halten. Ob das ASUS ROG MAXIMUS XII Hero dann mit dem Standard umgehen kann oder ob auch der Wechsel auf den Z590 Chipsatz nötig wird bleibt abzuwarten. ASUS hat zumindest auch nicht die Werbetrommel dahingehend gerührt und das Hero XII mit PCIe 4.0 Support angekündigt, im Gegensatz zu einigen anderen Herstellern.
Im VRM Bereich trumpft das ASUS ROG MAXIMUS XII Hero mit 16 Spulen auf. Davon kümmern sich 14 um die VCore und 2 um die Uncore Spannung. Jede Spule kann dabei bis zu 60A liefern. Da der verbaute PWM Controller nur 8 Phasen ansteuern kann, agieren jeweils 2 Spulen als eine Phase. Wir reden beim Hero XII also von einem 7+1 Phasendesign, welches bis zu 960A zur Verfügung stellt. Dazu sollten dann aber auch alle CPU Stromanschlüsse genutzt werden. Gekühlt wird das ganze Konstrukt mit einer Heatpipe und drei großen Kühlelementen. Optional kann noch ein kleiner Lüfter installiert werden, was allerdings nur bei massivem Overclocking nötig sein sollte.
Ramtechnisch unterstützt der neue Chipsatz bis zu 128GB DDR4 Speicher im Dual Channel. Der native Ram Takt ist mit der neuen Plattform (von 2666MHz beim Z390) auf 2933 MHz gestiegen. ASUS gibt sogar eine maximale Taktfrequenz von 4.800 MHz an, entsprechende Module vorausgesetzt.
Neben den Ram Steckplätzen finden sich noch zwei praktische Buttons. Der Flex Key lässt sich dabei im EUFI mit verschiedenen Funktionen belegen und fungiert standardmäßig als Reset Button. Abgesehen von diversen Debug LEDs findet sich über den Buttons noch eine Segmentanzeige. Diese gibt im Falle eines Fehlers einen entsprechenden Code aus, welcher die Fehlersuche erleichtern sollte.
Der onboard Soundbereich wurde physikalisch getrennt vom übrigen PCB realisiert. Als Audio Codec setzt ASUS auf einen Realtek ALC1220 in Kombination mit einem ESS Sabre ES9023 DAC, einem RC5480 Amplifier und einigen separaten Kondensatoren. Dadurch kommt die Audiolösung auf einen guten Rauschabstand von 120db SNR beim Output sowie 113db SNR beim Input.
Anschlüsse Intern
Das ASUS ROG MAXIMUS XII Hero bietet ein Standard ATX Layout mit insgesamt 6x PCI Steckplätzen, drei als x16 Ausführung und weitere drei als x1 Ausführung. Die großen PCIe Steckplätze sind in absteigender Reihenfolge elektrisch mit einem x16,x8 und x4 Interface angeschlossen.
Darüber hinaus wurden die oberen zwei PCIe x16 Steckplätze direkt an die CPU angebunden, alle übrigen Steckplätze (auch die M.2) laufen über den Chipsatz.
Für Speichermedien stehen drei M.2 Steckplätze sowie sechs SATA Anschlüsse zur Verfügung. Dabei gilt zu beachten, dass sich die oberen beiden M.2 Steckplätze Lanes mit den SATA Anschlüssen teilen. Bei Verwendung eines M.2 Steckplatzes fallen also zwei SATA Anschlüsse weg.
Für Lüfter und Pumpen gibt es insgesamt 10 Anschlüsse. Im Detail sind das:
- 1x 4-Pin CPU-FAN-Header
- 1x 4-Pin CPU-OPT-Header
- 3x 4-Pin Chassis-FAN-Header
- 1x 4-Pin High-Amp-Header
- 1x 4-Pin AIO-Pump-Header
- 1x 4-Pin W_Pump+-Header
- 1x 2-Pin W_In-Header
- 1x 2-Pin W_Out-Header
- 1x 3-Pin W_Flow-Header
Außerdem gibt es noch insgesamt 6x USB Header (1x USB 3.2 gen 2, 1x USB 3.2 gen 1 und 4x USB 2.0) sowie vier RGB Header (2x 4-Pin RGB-Header, 2x 3-Pin ARGB-Header).
Anschlüsse extern
Das I/O Panel präsentiert sich mit einer umfangreichen Anschlussausstattung. Mit von der Partie sind unter anderem ganze zehn USB Anschlüsse, davon 2x USB 2.0, 4x USB 3.2 Gen1 (5 GBit/s) und 3x USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s) und 1x USB 3.2 Gen 2 als USB-C Ausführung.
Netzwerkseitig bietet das Hero XII einen 1 Gigabit (Intel) und einen 5 Gigabit (Marvell) Port. Wer es lieber kabellos mag wird über das Intel Wi-Fi-6-AX201-CNVio-Modul mit WLAN 802.11ax und Bluetooth 5.1 versorgt.
Desweiteren finden sich am I/O Panel noch zwei Buttons, welche jeweils zum BIOS flashen und für einen CMOS Reset genutzt werden können. Sollte die interne GPU genutzt werden dann müssen Monitore über einen HDMI 1.4 Anschluss angeschlossen werden. Für die interne Audiolösung stehen die üblichen fünf 3,5mm Klinkenanschlüsse und eine Toslink Buchse bereit.
Software
UEFI
Das UEFI vom ASUS ROG MAXIMUS XII Hero präsentiert sich in einem schwarz-roten Farbschema und zeigt sich grade im Overclockingbereich mit umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten. Neben dem Zugriff auf die Wichtigsten Spannungen können auch Parameter der Spannungsversorgung bis ins Detail konfiguriert werden. Im Vergleich zu einem AORUS Z490 Master hätten wir uns aber beispielsweise noch eine Funktion zur Erstellung von einem individuellen Boostverhalten der CPU gewünscht.
Aufgrund der enormen Vielfalt zeigen wir nur einen Bruchteil der Möglichkeiten.
Neben den guten OC Eigenschaften zeigt sich auch die Lüftersteuerung überraschend umfangreich. Sämtliche Lüfter lassen sich via PWM Signal oder Spannung regeln und anhand von verschiedenen Temperaturquellen, wie beispielsweise CPU oder PCH steuern. Dabei lassen sich unter anderem die Verzögerung der Lüfter (gegen An/Abschwellen), die Minimaldrehzahl oder gar detaillierte Lüfterkurven festlegen.
ASUS Armoury Crate
Die Armoury Crate Software versteht sich als eine Art Softwaresammlung. Sie übernimmt neben der Konfigurationsmöglichkeit für ASUS Peripherie vor allem die RGB-Synchronisation verschiedener ASUS Geräte, sprich die Aura SYNC Settings. Zusätzlich lässt sich beispielsweise auch ein Philips Hue Hub koppeln und so die gesamte Beleuchtung im Raum anpassen.
Daneben verwaltet sie noch Softwareupdates und kann sogar eine Games-Bibliothek anlegen. Hier können dann Spielen Beleuchtungsprofile zugeteilt werden.
Insgesamt ist die Software etwas überladen und wirkt von der Menüführung nicht unbedingt intuitiv.
AI Suite
Mit AI Suite stellt ASUS noch ein umfangreiches Tuningtool bereit. Hier lassen sich Daten zum Takt und Spannungen auslesen. aber auch direkt verändern.
Darüber hinaus übernimmt die AI Suite bei Bedarf auch die Lüftersteuerung, sofern man diese nicht komplett dem UEFI überlassen möchte.
RAMCache III
ASUS RAMCache III nutzt die hohe Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers und nutzt einen Teil des verfügbaren RAMs als Zwischenspeicher. Die Größe lässt sich anhand der eigenen Kapazität einstellen. RAMCache III speichert häufig verwendete Daten in dem Cache, damit sie bei Bedarf schneller verfügbar sind. Wir konnten jedoch keinen spürbaren Vorteil messen, Benchmark wie Crystal Disk werden hingegen beschleunigt.
ASUS GameFirst
GameFirst V bzw. mittlerweile GameFirst VI ist ein Tool mit dem der Netzwerkverkehr optimiert werden kann. Dabei geht es in er Linie um die Priorisierung von Programmen und Spielen damit diese Vorrang bei der Übertragung haben und sich der Ping verbessert. In GameFirst können Anwendungen einer bestimmten Kategorie zugeteilt werden (Web, Spiele usw.) und diese priorisiert werden. Zudem gibt der Netzwerkmonitor einen Überblick welches Programm aktuell überträgt und ermöglicht auch die Limitierung der Download- und Upload-Rate einzelner Anwendungen. Bei vielen aktiven Anwendungen bringt GameFirst unserer Erfahrung nach einen Vorteil. Zudem bietet es Support für ROG First Router.
Benchmarks
Testsystem
- ASUS ROG MAXIMUS XII Hero
- Intel Core i7 10700k
- 32GB (2x 16GB) HyperX Fury RGB 3600MHz
- KFA2 RTX 2080 Super EX
- 2x 1TB WD Black SN750
- BeQuiet SilentLoop 360
- BeQuiet Dark Power Pro 11 550W
AIDA Cache Benchmark
CineBench R23
Geekbench 5
WinRAR 6
3DMark Firestrike Extreme
3DMarkt Timespy
3DMark PCIe Bandbreite
PCMark 8
Overclocking
Wir haben unseren Intel i7 10700k sowohl auf dem AORUS Z490 Master als auch auf dem ASUS MAXIMUS XII Hero übertaktet. Leider haben wir nicht die beste CPU erwischt, sodass unabhängig vom Board 1,28V VCore für einen stabilen Betrieb von 5GHz auf allen 8 Kernen notwendig war. Dabei ist das mit einem deutlich stärkeren VRM Bereich ausgestattete AORUS Mainboard leider mit einem unangenehmen Spulensurren aufgefallen, welches sich nur durch deaktivieren einiger C-States eliminieren ließ.
Fazit
Das ASUS ROG MAXIMUS XII Hero punktet nicht nur mit einer ansprechenden Optik, sondern überzeugt auch mit einer guten Ausstattung und einer umfangreichen Palette an Overclocking Funktionalitäten. So werden beispielsweise CPU und SoC mit 16x hochwertigen 60A MOSFETs in einem 7+1 Phasendesign versorgt. Der onboard Sound fällt mit 120db Rauschabstand ziemlich hochwertig aus und ein aktuelles Intel WiFi 6 Modul ist auch mit an Bord.
Auch das UEFI präsentiert sich übersichtlich und bietet unter anderem eine sehr umfangreiche Lüftersteuerung, für die vielen verbauten FAN Header.
Das ASUS ROG MAXIMUS XII Hero (bei amazon)* ist ein wenig teurer als die Konkurrenz. So bietet beispielsweise das im Test als Gegenstück verwendete AORUS Z490 MASTER neben einer stabilisierenden Backplate auch einen mit 12+1 Phasen samt 90A MOSFETs stärkeren VRM Bereich. Dabei kostet das Board sogar etwas weniger.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der 12. Generation des Hero um eine durchaus empfehlenswerte Hauptplatine. Aufgrund des etwas überzogenen Preispunktes vergeben wir unseren Silber Award.
positiv
- umfangreiche Anschluss-Ausstattung
- hochwertiger VRM Bereich mit guter Kühlung
- gutes UEFI und gute Lüftersteuerung
negativ
- vergleichsweise teuer
- kein Temperatursensor im Lieferumfang